Mrs. Bridges schrieb:
Hacker arbeiten nicht mit Schadsoftware, die gucken ein bis zwei Tage vorher welche Datenmengen vorhanden sind und ob es sich lohnt diese Geräte anzugreifen. Später erfolgt dann der Angriff und die Dateien werden verschlüsselt. Bei mir hauptsächlich Fotos. Dann verlässt man das Gerät wieder. Das hat auch die Polizei so bestätigt. Die möchten Geld und sonst nichts. Die Dateien werden auch nicht zerstört nur verschlüsselt. Auf dem Gerät ist KEINE Schadsoftware.
Privatpersonen werden selten gezielt angegriffen.
Da wird einfach automatisiert gegen Millionen IPs geschossen und exploited was nur angreifbar ist -> wenn jemand zahlt super, falls nicht auch egal. Schau dir mal die Suchmaschine Shodan an. Wie viele Synology und QNAP NAS kann ich darüber finden? Deren IPs nehme ich und schaue welche aktuell noch mittels bekannter Exploits angreifbar sind oder gängige User/Passwort Kombinationen verwenden. Alles automatisiert oder sogar "as a service" durch den Kryptotrojaner/ Ransomware Anbieter meines Vertrauens. Mittels letzterem muss ich keinen Finger krumm machen, die stellen mir die Schadsoftware, leiten Traffic auf meine Landingpage (oder suchen nach verwundbaren Geräten) und kümmern sich um alles. Am Ende behalten die eine "Provision" im Erfolgsfall.
Natürlich befindet sich auf dem System Schadsoftware, von Hand verschlüsselt da keiner irgendwas. Es wurde Schadsoftware eingeschleust und ausgeführt. Diese könnte bei Systemstart automatisch gestartet werden oder vielleicht auch erst in 5 Monaten wieder aktiv werden. Fakt ist: Dein System ist nicht vertrauenswürdig.
Du bist eines von tausenden zufälligen Opfern!
Bezüglich deines Satzes zur Polizei: Du hast vermutlich nicht mit einem Spezialisten für Cyberkriminalität gesprochen. Anzeige erstatten ist super, jedoch hast du es da eben nur mit einem einfachen Beamten zu tun.
Als ich einmal eine Anzeige zu einem solchen Thema aufgegeben habe waren Worte wie "virtueller Server", "VLAN" etc. für mein Gegenüber völlig unverständlich. Für die Aufnahme der Anzeige ist eine fachliche Kompetenz des Beamten aber eben auch nicht wichtig.
Mrs. Bridges schrieb:
Auf gar keinen Fall. Das Thema NAS ist für mich gestorben, sobald ich alle Daten wieder habe wird das NAS nur noch einmal im Monat angemacht, damit da nichts "einrostet" und ansonsten gibt es nur noch HDD. Die Dateien die ich immer bei mir brauche werden auf einen schönen großen Bruchsicheren Stick kopiert, der einfach in meine Handtasche kommt. Und wenn dann mal jemand was braucht, was ich nicht dabei habe der muss dann halt warten bis ich wieder zu Hause bin. Ist ja schließlich alles ehrenamtlich. Trotzdem Danke.
In deinem Fall lag es nicht am Produkt sondern an der Konfiguration und Absicherung. Du kannst nie ausschließen, dass ein Produkt Sicherheitslücken aufweist. Daher sollte ein solches System niemals von extern erreichbar sein. (keine Portweiterleitungen, keine QNAP / Synology ID Cloud Anbindung)
Eine HDD/ ein USB Stick bringt dir auch nichts, du hast nur deutlich mehr Aufwand.
QNAP und Synology können teils sogar WORM Ordner erstellen -> Write Once Read Many. Super gegen Kryptotrojaner da Daten damit vor Änderungen geschützt werden. (Vorausgesetzt das NAS ist sicher)
Natürlich ersetzt das kein externes Backup.
Meine Empfehlung:
Von einer deiner bisherigen HDDs (ich gehe von einem RAID1 aus) erstellst du ein Abbild für Archivierungszwecke (oder du legst die eine Platte in den Schrank und kaufst eine weitere).
Mach das QNAP NAS platt, setze es neu auf. Speicherpool etc. alles neu erstellen. Das ist kein Hexenwerk. Damit ist das Betriebssystem mit hoher Wahrscheinlichkeit frei von Schadsoftware.
Sofern möglich aktivierst du Snapshots auf deinem NAS. Diese bieten dir einen einfachen Schutz gegen Schadsoftware und versehentliche Änderungen. Mit 1-2 externen Platten und entsprechend konfigurierten Backup-Jobs kannst du dann automatisiert die auf dem NAS gelagerten Backups sichern. Je nach Konfiguration auch sobald diese externe Platten angeschlossen werden. Die externen Platten kannst du im Anschluss automatisch auswerfen lassen. Letzteres dient dem Schutz vor Ransomware.
Ein Backup Konzept sollte immer mehrstufig sein. In eurem Fall war schlicht kein Backup vorhanden. Euch hätten genauso Daten durch Schäden an den HDDs abhanden kommen können.