Daten von Raid 0 in anderem Rechner auslesen

blackhawk2k

Lt. Junior Grade
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Hallo Zusammen,

mein alter Desktop-Rechner geht leider nicht mehr an. Es sind auf den Festplatten noch einige Daten drauf, die ich falls möglich gerne retten würde.

Problem: die Festplatten liefen in einem Raid 0 System. Mainboard hatte einen P35 Chipsatz und es wurde der Controller-Raid genutzt. Ein Backup der Daten ist leider unvollständig...

Ich habe zunächst versucht, den Rechner mit einem neuen Netzteil wieder zu beleben. Leider erhalte ich auch nach Austausch der Grafikkarte kein Bild... Die Festplatten drehen sich aber zumindest noch.

Habe gelesen, dass man die Daten an einem Board mit gleichem Controller auslesen können sollte, leider kenne ich niemanden mehr, der noch so ein P35/X38 System besitzt.

Daher nun die Frage, ist es möglich diesen Raid-0 Verbund in einem anderen Rechner, oder über einen USB-Controller am Laptop auszulesen?

Vielen Dank für Eure Hilfe
 
Aus meiner Erfahrung sollte das an allen Intel-Chipsätzen mit dem Auslesen funktionieren. Zumindest war das bei den Neueren so. Hauptsache ICH und RAID ist eingestellt.

Habe das aber seit längerem nicht mehr gemacht, da meldet sich bestimmt noch wer mit aktuellen Erfahrungen.
 
Die Antwort ist kurz und knapp! Wenn die nicht mit einem eigenen Kontroller(nicht on Board) betrieben wurden

N E I N!

...und über USB anschließen schon mal gleich gar nicht! Das wird dann Daten Harakiri.
 
Zuletzt bearbeitet:
USB Controller wohl kaum, bestenfalls mit einem Board wo ein Intel Chipsatz gleicher oder neuerer Generation mit Raid Funktionalität verbaut ist. Aber auf ein eigenes Risiko - vorallem wenn kein Backup vorhanden ist.

Werde eine ähnliche Situation in den nächsten Tagen testen (allerdings Intel Raid 1) von Z77 auf Z170 - bin ich auch gespannt ob das einfach so klappt (gut ein bisschen weniger Risiko als bei Raid 0).
 
Es gibt von DiskInternals eine RAID-Recovery. Da kann man von Festplatten die im RAID zusammengeschaltet waren die Daten runterkopieren, auch wenn sie beide nur über normale USB Anschlüsse oder intern per SATA verbunden sind. Hab ich selbst schon gemacht. Funktioniert ganz gut, kostet aber ein paar Euro.

Da die RAID-Informationen nicht auf dem Controller, sondern auf den Festplatten gespeichert sind, kann man sie auch an einen anderen Chipsatz mit Intel RAID-Controller stecken und hat das RAID dann wieder verfügbar.

Es ist sogar möglich die Platten an anderen RAID-Controllern zu betreiben und das RAID quasi zu importieren. Hab schon Intel RAID auf einem 3ware Controller zum Laufen gebracht und auf einem LSI-Controller ebenfalls. Das muss aber explizit unterstützt werden.
 
Evtl mit mdadm versuchen einzubinden und zu mounten. Der sollte die Platten erstmal erkennen ohne Änderungen daran vorzunehmen. Sollte das nicht der Fall sein schieß dir in der Bucht ein P35/P45 Board
 
Danke für eure Hinweise,

dann muss ich mich mal im Freundeskreis erkundigen, wer noch einen Intel-Desktop zuhause hat.

Sind keine absolut wichtigen Daten drauf, von denen hatte ich Sicherungen... Sind eher Dinge wie alte Photos etc. demnach bin ich durchaus bereit das zu riskieren
 
Zuletzt bearbeitet: (.)
Gerade die alten, unwiederbringlichen Fotos sind es doch die man geschützt und mehrfach ablegt :freak:
 
nicknackman1 schrieb:
Die Antwort ist kurz und knapp! Wenn die nicht mit einem eigenen Kontroller(nicht on Board) betrieben wurden

N E I N!
Das ist doch totaler Blödsinn! Entscheidet ist das Format der Metadaten des RAIDs und das hat sich bei Intel länger nicht geändert, weshalb ich sogar auf einem Skylake Board versuchen würde ob es das RAID nicht erkennt. Außerdem hat u.a. Intel beim Linux md RAID das Format der Metadaten seiner Chipsatz eingepflegt, weshalb ich mich Riff in dem Punkt anschließen und es auch unter Linux probieren würde. Mit einem Intel Board müsste man zuerst den RST installieren, dann den Chipsatz auf RAID stellen und erst danach die Platten anschließen sollte.
 
mdadm kann man u.A. auch wunderbar aus einer Live-Umgebung heraus nutzen.
Bsp. Ubuntu Live Starten, Inet sollte verbunden sein, Terminal öffnen

Code:
sudo -i
Code:
apt-get install mdadm

mdadm Referenz
 
Verstehe ich das richtig, dass ich mit mdadm unter Linux auch an einem anderen Board die Daten auslesen könnte?

Habe noch einen alten AMD Rechner zuhause, dann würde ich eine LiveCD brennen und das mal ausprobieren.
 
jepp, da es eine softwareseitige Lösung ist und damit hardwareunabhängig
 
Habe die Daten über eine Ubuntu Live CD retten können, musste gar nichts weiter einstellen, der hat das RAID 0 direkt von selbst erkannt
 
Hoffentlich liest nicknackman1 das nun auch und lernt mal was dazu, denn linux mdadm kann eine Menge mehr als mache glauben und RAIDs sind flexibler umzuziehen als manch einer denken.
 
Super, danke auch für dein Feedback, ich hoffe das hilft vielleicht kommenden Hilfesuchenden.
mdadm ist ein sehr mächtiges Werkzeug, arbeite gern damit.
 
Bei mir hat die Migration von Z77 auf Z170 auch problemlos funktioniert, Raid muss im UEFI einfach vorab aktiviert sein, dann wird das Raid automatisch erkannt (ohne Rebuild). Ohne Gewähr dass das bei anderen Fällen auch so einfach ist.
 
RAID 0 ist (wie Du vermutlich weisst) ohne Redundanz, die Daten werden aufgesplittet (Stripes) auf 2 oder mehr Festplatten verteilt, damit schlicht verloren.
Und wichtige DATEN legt man dort sowieso nicht ab, daher RAID 0 als Systemfestplatte maximal.
 
So "schlicht verloren" waren die Daten jetzt nicht...
 
Von wichtigen Daten hat man sowieso ein Backup, da man sich nur so vor Datenverlust schützen kann. Dabei ist es egal wo sie liegen, also ob es ein RAID 0, RAID 1 oder ein einzelnes Laufwerk ist, die können alle ausfallen, SSDs wie HDDs und nicht nur HW-Ausfälle können zu Datenverlust führen.

Diese "wenn kaputt dann geht verloren" ist das dümmste überhaupt, denn es ist immer so, dass wenn etwas wichtiges verloren ging der User zu unwissend oder zu bequem war ein Backup davon anzulegen.
 
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