Jetzt kann man natĂŒrlich lange darĂŒber lamentieren, ob es schlau ist Login-Daten in solche Systeme reinzugeben. Dabei vergisst man gerne, das auch sonst Daten geleakt werden können, die vielleicht nicht eine so offensichtliche Brisanz haben.
Ansonsten zeigt sich das (inzwischen klassische) Problem, was man auch mit anderen Cloud-Diensten hast. Man hat die Daten nicht mehr unter Kontrolle. Und ja. Auch wenn man die lokal hat, können die natĂŒrlich "gehackt" werden. Nur sind in der Cloud die Dinge eben konzentriert. Das ist eine sehr viel gröĂere (und im Zweifel auch damit attraktivere) Datenhalde.
Die Cloud-Kritiker sagen das seit Jahren und mĂŒssen sich dann "nix zu verbergen"- und Ewiggestrigen-SprĂŒche anhören.
NatĂŒrlich sind Cloud-Dienste nicht generell schlecht. Und man kann sich ja auch absichern (in dem man zum Beispiel VerschlĂŒsselung einsetzt, was dann aber Szenarien ausschlieĂt, bei denen in der Cloud Daten verarbeitet werden). Und man sollte sich im Zweifel gut ĂŒberlegen, ob man die Cloud einsetzt oder nicht.
Per default ist es sicher keine schlechte Idee es zu lassen. In einigen LĂ€ndern gibts ja bereits z.B. in Behörden die Direktive kein Chat-GPT einzusetzen. Was natĂŒrlich völlig richtig ist. Irgendwelche Meldedaten von BĂŒrgern sollen natĂŒrlich nicht versehentlich abhanden kommen. Und darauf zĂ€hlen, das die Sachbearbeiter da schon aufpassen werden, das nicht versehentlich was geleakt wird, darauf will ich mich auch nicht verlassen wollen.
Das weist auch auf eine andere Problematik bei Clouddiensten hin. NÀmlich das ich selbst nur begrenzte Einflussmöglichkeiten habe, weil selbst wenn ich darauf achte, muss ich immer damit rechnen, das andere Mist bauen. Typisches Beispiel ist, wenn durch Bekannte meine Telefonnummer zu WhatsApp weiter gegeben wird, obwohl ich den Dienst gar nicht benutze.
Solche Sachen werden natĂŒrlich auch zunehmend bei Systemen wie Chat-GPT ein Thema werden.
Es braucht hier einfach klare Privacy-Regeln. Insbesondere fĂŒr den vielzitierten Normaluser ist das ja auch nicht immer nachvollziehbar und klar. Der macht das oft nicht mit Absicht, sondern benutzt die Systeme nur. Insofern sind da die Anbieter mehr in die Pflicht zu nehmen. Sei es durch konsequente Datenminimierung und/oder durch ganz klare AufklĂ€rungspflicht (den User darauf hinweisen, das er möglicherweise eine Rechtsverletzung begeht; haben wir in anderen Bereichen auch, warum also nicht auch im Digitalen).