Datenrettung bei einer Seagate Barracuda

Bart-84

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Hey,

ich bräuchte mal eure Hilfe, und zwar hat mein Freund eine Festplatte, welche nur noch in der Datenträgerverwaltung von Windows erkannt wird. Dort wird auch nur eine kleine unformatierte Partition von ca. 4 GB angezeigt und die eigentliche Partition fehlt.

Die Festplatte selbst ist eine Seagate Barracuda 2000GB, welche kurzzeitig piept und auch anläuft, aber keine kratzende Geräusche macht. Weshalb ich denke das ein entschiedener Sektor von der Festplatte kaputt ist, weshalb die Partition nicht angezeigt wird.

Nun ist die Frage, ob es ein Tool gibt, um die Daten selbst zu retten?

Über eure Hilfe würde ich mich freuen und wünsche euch noch einen schönen Sonntag.
 
Bart-84 schrieb:
Nur mal zum Verständnis für mich, so lange der Lesekopf nicht über die Platten kratzt, kann es doch nicht schlimmer werden oder sehe ich das falsch?
Köpfe die defekt sind - und das kündigt sich durch veränderte Geräusche (piepsen, klackern, ticken, ...) an - sind meist defekt weil sie verunreinigt (bereits abgeschabte Magnetpartikel oder Kunststoffteile der Parkrampe) und/oder verbogen bzw. abgerissen sind.
Die Wahrscheinlichkeit dass sie also an den Plattern auch kratzen könnten ist relativ hoch. Eine Selbstheilung ist hingegen sehr unwahrscheinlich. Insofern bleibt es bestenfalls gleich, schlimmstenfalls wird es aber schlimmer und dadurch teurer bis irgendwann unlösbar.
 
Bart-84 schrieb:
Nur mal zum Verständnis für mich, so lange der Lesekopf nicht über die Platten kratzt, kann es doch nicht schlimmer werden oder sehe ich das falsch?
stell dir das mal so vor wie eine Handkreissäge die in einem Stück Holz feststeckt (falls du mit gröberen Werkzeugen Erfahrung hast) ... jedesmal wenn du versuchst die Säge wieder anlaufen zu lassen bewegt die sich einen/mehere Millimeter, hobelt da ein wenig Span ab aber bleibt trotzdem wieder stecken. Das ist absolut ungesund - sowohl für die Platter, als auch für die Köpfe.

Ein Freund hat vor vielen Jahren während unseren ersten Datenrettungsversuchen und bevor wir in Kopftauschwerkzeuge investiert haben (natürlich nur mit defekten Platten und nur für 2,5"-HDDs) ein Tool für genau dieses Problem gebaut ... den sogenannten Schnipsomaten3000 ... mit dem haben wir die Platten mittels einer Spannfeder aufgezogen und in Drehrichtung der Platter "geschnipst" - und so die Köpfe von den Plattern gelöst/in ihre Parkposition geschubst. Das geht auch manuell (Platte in richtigem Winkel auf die Tischkante hauen) ... kann man machen - SOLLTE MAN ABER NICHT!!! Mit 40-250GB-Festplatten ging das sogar richtig gut (bei einer 80GB-Fujitsu-Platte haben wir es auf 10 Versuche hintereinander geschafft ohne größeren Schaden an der Oberfläche ... fast alle Daten waren noch lesbar) ... aber je höher die Datendichte wird, desto weniger erfolgversprechend ist das.

Also im ernst ... wenn die Daten wichtig sind, solltet ihr euch einen Profi suchen - der hat beim beschriebenen Problem auch nicht allzuviel zu tun solange die Köpfe noch ganz sind.

Was ich aber hier wirklich blöd finde sind die immer wiederkehrenden Empfehlungen für Ontrack und den Seagate-Service ... da gibts wesentlich bessere und günstigere Anbieter.
 
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c0m4 schrieb:
Was ich aber hier wirklich blöd finde sind die immer wiederkehrenden Empfehlungen für Ontrack und den Seagate-Service ... da gibts wesentlich bessere und günstigere Anbieter.
Das hat einen Grund: Die Datenrettungsbranche hat das gleiche Problem wie die Schlüsseldienste. Neben den seriösen Anbietern finden sich unzählige Anbieter am Markt deren Seriosität mindestens fragwürdig ist. Für den Laien ist das nicht ist ersichtlich. Ich hab das eben ausprobiert. "Datenrettung Wohnort" findet für meinen Wohnort zwei seriöse Anbieter. Einer der beiden hat für seinen Standort hier aber nur eine Google-Bewertung mit einem Stern. Die übrigen Anbieter auf der ersten Ergebnisseite bei Google sind SEO-optimierte Ergebnisse, die immer den Wohnort als Ergebnis liefern, tatsächlich aber gar keine Niederlassung hier haben.

Daher empfiehlt man halt Anbieter die man kennt. Ontrack hat den Vorteil, schon lange am Markt zu sein, so dass sie eine große Kundenbasis besitzen, die entsprechend Mundpropaganda betreiben kann.
 
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Hey, sorry das ich mich jetzt erst melde, aber leider ging es nicht vorher. Die oben genannten Tools haben haben leider in dem Fall nicht geholfen, aber trotzdem vielen Dank für die Tipps.

Attingo.com schrieb:
Köpfe die defekt sind - und das kündigt sich durch veränderte Geräusche (piepsen, klackern, ticken, ...) an - sind meist defekt weil sie verunreinigt (bereits abgeschabte Magnetpartikel oder Kunststoffteile der Parkrampe) und/oder verbogen bzw. abgerissen sind.
Die Wahrscheinlichkeit dass sie also an den Plattern auch kratzen könnten ist relativ hoch. Eine Selbstheilung ist hingegen sehr unwahrscheinlich. Insofern bleibt es bestenfalls gleich, schlimmstenfalls wird es aber schlimmer und dadurch teurer bis irgendwann unlösbar.
c0m4 schrieb:
stell dir das mal so vor wie eine Handkreissäge die in einem Stück Holz feststeckt (falls du mit gröberen Werkzeugen Erfahrung hast) ... jedesmal wenn du versuchst die Säge wieder anlaufen zu lassen bewegt die sich einen/mehere Millimeter, hobelt da ein wenig Span ab aber bleibt trotzdem wieder stecken. Das ist absolut ungesund - sowohl für die Platter, als auch für die Köpfe.

Ein Freund hat vor vielen Jahren während unseren ersten Datenrettungsversuchen und bevor wir in Kopftauschwerkzeuge investiert haben (natürlich nur mit defekten Platten und nur für 2,5"-HDDs) ein Tool für genau dieses Problem gebaut ... den sogenannten Schnipsomaten3000 ... mit dem haben wir die Platten mittels einer Spannfeder aufgezogen und in Drehrichtung der Platter "geschnipst" - und so die Köpfe von den Plattern gelöst/in ihre Parkposition geschubst. Das geht auch manuell (Platte in richtigem Winkel auf die Tischkante hauen) ... kann man machen - SOLLTE MAN ABER NICHT!!! Mit 40-250GB-Festplatten ging das sogar richtig gut (bei einer 80GB-Fujitsu-Platte haben wir es auf 10 Versuche hintereinander geschafft ohne größeren Schaden an der Oberfläche ... fast alle Daten waren noch lesbar) ... aber je höher die Datendichte wird, desto weniger erfolgversprechend ist das.

Also im ernst ... wenn die Daten wichtig sind, solltet ihr euch einen Profi suchen - der hat beim beschriebenen Problem auch nicht allzuviel zu tun solange die Köpfe noch ganz sind.

Was ich aber hier wirklich blöd finde sind die immer wiederkehrenden Empfehlungen für Ontrack und den Seagate-Service ... da gibts wesentlich bessere und günstigere Anbieter.
Vielen Dank für die tolle Erklärung auf meine Frage.

Er will jetzt ein entsprechendes Unternehmen suchen, um so die Daten zu retten. Mal schauen was das Kostet.

Ich bedanke mich an allen Beteiligten und wünsche euch noch ein schönen Sonntagabend.
 
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