Ich hole kurz etwas weiter aus um meinen Gedankengang nachvollziehbarer zu erklären:
Als meine SSD den Dienst quittierte, rief ich den Dell-Techniker ins Haus. Dieser tauschte die kaputte SSD gegen eine Neue, wohlgemerkt genau dasselbe Modell. Ich sah mir die M.2 SATA SSD genauer an und bemerkte den Aufkleber mit Marke und Modell. Ich versuchte mich ein wenig im Netz schlau zu machen und siehe da ein Bericht von Dell selbst der da lautet:
"Bei einigen Solid-State-Laufwerken (SSDs) der LiteOn CV3-Serie wurde ein Bit-Flip-Problem festgestellt (ein unbeabsichtigter Wechsel des Datenzustands von 0 auf 1 oder 1 auf 0 eines im Arbeitsspeicher gespeicherten Bits), das verursacht, dass der NAND-Flashspeicher des Solid-State-Laufwerks beschädigt wird und das Laufwerk vom System nicht mehr erkannt wird."
Hier wird zudem auf ein Firmware-Update verwiesen wie es wohl
@RoccoMD durchgeführt hatte. Mein Notebook hatte alle hauseigenen Updateanwendungen von Dell installiert und meine Email hatte der Hersteller auch bereits, da ich das Produkt nach Auslieferung gleich registriert habe. Jedoch wusste ich bis zum Vorfall nichts darüber.. kann vorkommen und verstehe ich auch, es wäre aber von Vorteil dies den Kunden mitzuteilen.
Eine weitere Recherche zum Thema Datenrettung brachte den Hinweis, dass in den meisten Fällen -zumindest lt. gefundenen Quellen- der Controller nicht mehr antwortet und daher die SSD schweigt und vom OS nicht mehr erkannt wird. Hierbei kam mir die Idee den Controller einer gebrauchten SSD zu verwenden, falls ich mit allen anderen Rettungsmethoden scheitere.
Kurz um, die gebrauchte CV3 mit 128GB hab ich für 20€ bestellt und erwarte sie in knapp einer bzw. zwei Wochen. Der Plan sieht vor alles erdenkliche zu versuchen und den Controller zu ersetzen falls es bis dahin nicht klappt.
Die Daten auf der Platte sind nicht überlebenswichtig, jedoch bedeuten sie für mich eine Zeitersparnis von ca. 1,5 Monate Arbeit nebst meinem Vollzeitjob, was den Kostennutzenfaktor ins Positive bringt.
Bisher versucht hab ich folgendes:
- Firmwareupdate über DOS, ohne Erfolg - die defekte SSD blockiert den gesamten Bootvorgang
- Betrieb über USB-Adapter, ohne Erfolg - wird nicht erkannt
Versuchen möchte ich folgendes:
- Den Lösungsansatz von @IceKillFX57 , den Speicher nur mit Energie zu versorgen evtl. mittels Kaptontape die Datenleitung zu isolieren. Zugegeben kannte ich diesen Ansatz "Power-Cycling" bisher noch nicht
- Je nach Erfolg von @RoccoMD , die SSD über Linux anzusprechen mit der hier beschriebenen Lösung
- Ersetzen des SSD Controllers
Gibt es eine Möglichkeit die SSD über die an der gegenüberliegenden Seite der M.2 SATA Schnittstelle liegenden Kontakte anzusprechen (siehe Bild aus dem Netz unten). Eine Vermutung von mir legt nahe, dass die unteren 10 Kontakte eine JTAG-Schnittstelle bilden, während die oberen mit "T R G" gekennzeichneten Kontakten mir nichts sagen.
Zu den Fragen von
@teufel82 :
Ich habe zugriff zu Equipment wie einer Rework-Station und verschiedenem Lötgeräten. Bereits gelötet hab ich so manchen BGA FPGA, aber noch keine Chips an SSDs. Versuchen würde ichs aber trotzdem gern (=
An
@Fusionator ich hoffe Licht in meine Gedankenwelt gebracht zu haben.
Nichtsdestotrotz soll das Augenmerk dieses Blogeintrags klar bei
@RoccoMD und seinem Problem liegen. Ich bin sehr gespannt auf den nächsten Eintrag.
lG und viel Erfolg!