Ein Stück weit, kann ich die Resignation durchaus verstehen. Wenn man möglichst wenige Daten preisgeben will, kann man die Nutzung eines Smartphones bspw. schon mal vergessen. Denn so gut wie jede App will irgendwie aufs Adressbuch, die Kamera usw. Zugriff haben (warum erschließt sich in den meisten Fällen gar nicht).
Unsere heutige, digitale Gesellschaft fußt auf der Weitergabe bzw. Bereitstellung von Daten. Will man das nicht, muss man auf viele Annehmlichkeiten der digitalen Vernetzung verzichten.
Nicht, dass das nicht möglich wäre (meine Oma lebt auch noch immer ohne Handy und Internet), aber wer von den jüngeren Leuten will das heute bitteschön noch?
Da das Internet für unsere Damen und Herren Volksverräter...sorry Volksvertreter ja noch immer "Neuland" ist, ist von denen ja nichts in sachen Datenschutz zu erwarten.
Im Gegenteil. Da werden Meldegesetze geschaffen, die es von Haus aus jedem Dritten erlauben, die hinterlegten Daten zu nutzen. Da wird vehement nach einer VDS geschrien. Da werden Fluggastdaten in die USA übermittelt, selbst wenn der Flug gar nicht in die USA geht.
Und finden sich doch mal ein paar Tausend Demonstranten zusammen um gegen diesen ganzen Unsinn zu protestieren, werden sie von Staat und Polizei als potenzielle Kriminelle und Terroristen angesehen und per Drohnen, Handkameras, Personenkontrollen usw. überwacht und ausgeschnüffelt.
In einem Land, in dem die Regierung alles dafür tut, dass der Bürger so gläsern wie möglich gemacht wird, ist es dann auch nicht verwunderlich, wenn sich der Bürger einen Dreck um Datenschutz schert, weil er entweder der gleichen Meinung ist, wie die Regierung (irgendwer muss die ja gewählt haben). Oder aber der Bürger fühlt sich einfach nur machtlos, weil er trotz seiner Datenschutzbedenken immer wieder in die Situation gedrängt wird, Daten preiszugeben bzw. sie ihm auf staatliche Anordnung entrissen werden.