Sein wir doch mal ehrlich. Auch ohne FSB und mit intregiertem Speichercontroller, wird in realen Anwendungen der Nutzen doch eher beschränkt bleiben. In Games sowieso.
Der Arbeitsspeicher war noch nie wirklich ein Flaschenhals. Wenn dann weil die Kapazität zu gering ist, aber nicht weil er zu langsam arbeitet.
Selbst professionelle Anwendungen, wie Bild und Videobearbeitung profitieren eher von höheren Kapazitäten und nicht so stark von einer höheren Geschwindigkeit.
Mit HyperTransport oder Quickpath Interconnect (ist doch richtig oder?) und einem intregiertem Speichercontroller wird der Unterschied in synthetischen Benchmarks gut messbar sein, da diese darauf ausgelegt sind, die maximale Bandbreite zumindest annähernd auszunutzen. Aber das tun reale Anwendungen nicht in dem Maß.
Am besten kann man das doch am Dualchannel sehen. Rein theoretisch hat man damit eine doppelte Bandbreite zur Verfügung. In wie fern profitiert man jetzt davon? Bei realen Anwendungen doch recht wenig. Das sind immer wenige Prozente, obwohl die Bandbreite verdoppelt ist.
Das kann man auch mal genauer betrachten:
Wie wird der RAM überhaupt genutzt?
Die 2 Verbindungen sind doch
HDD <-> Arbeitsspeicher
CPU <-> Arbeitsspeicher
Oberes macht bei normalen Anwendungen doch den Hauptteil aus.
Nehmen wir mal an wir haben DDR3-SDRAM mit 1600Mhz Effektivtakt im Dualchannel laufen.
Das macht eine Datenrate von 25,6Gb pro sek.
Und nun schauffelt eine hyperschnelle SSD mit exorbitanten 300Mb/s (nie im leben soviel) Daten in den Arbeitsspeicher.
Mit was für eine Datenraten wird der denn nun beladen? Mit 300MB/s!
Bei dem Szenario ist es nun völlig schnuppe ob wir DDR1 mit 266 Mhz am laufen haben oder DDR3 mit 1600Mhz im Tripple Channel
Jetzt machen wir uns an den 2. Fall
Die CPU braucht nun Daten vom Arbeitsspeicher. Das geht natürlich deutlich schneller und ist nicht so eine krasse Beschränkung, wie mit der Festplatte der Fall ist, aber falls noch der FSB verwendet wird und die Northbridge den Speichercontroller macht, wie beim Sockel 775 der Fall, profitiert man auch hier nicht vom superschnellen Arbeitsspeicher.
Nun geht Intel mit dem i7 nun aber den richtigen Weg und AMD macht das ja schon länger.
Dann sind die Zugriffe auch dementsprechend schneller.
Nur die Frage ist, wie hoch jetzt tatsächlich der Traffic ist, der zwischen RAM und CPU zu meistern ist. Dieser scheint wohl nicht so hoch, dass schnellerer RAM ein deutlichen Leistungsboost bringt.
Die Aussage, dass man bei speicherintensiven Anwendungen von höheren Kapazitäten mehr profitiert als von einer höheren Geschwindigkeit des Speichers, behält also ihre Gültigkeit.
Aber alles das sollte einem keinen Anreiz geben, die Technik dahinter zu verteufeln. DDR3 RAM ist mittlerweile preiswert und kann daher auch guten Gewissens verbaut werden. Außerdem muss man beachten, was dieser auf Grafikkarten leistet. Dort ist nicht mehr wegzudenken. Man muss nicht immer warten, bis ein Flaschenhals entsteht bevor man anfängt daran zu arbeiten.
In diesem Sinne: Viel Spaß mit DDR3