Mhh ich hab jetzt nicht jeden Beitrag gelesen, aber meiner Meinung nach, machen viele Menschen die schlecht drauf oder depressiv sind, ein paar grundlegende Fehler (IMHO):
1) Man hat die Erwartung, dass das Leben irgendwie spektakulär sein sollte. Ist meiner Meinung nach totaler Humbug. Ich meine ganz rational betrachtet sind wir nur etwas intelligentere Tiere. Tiere haben auch nichts besseres zu tun als Nahrung zu suchen, Lebensplatz einzurichten und Nachwuchs aufzuziehen.. und wenn dann noch Zeit bleibt, erkunden sie die Gegend oder pennen... nichts spektakuläres dabei... Wenn man das, und die Tatsache, dass die meisten anderen Leute auch kein spektakuläres Leben führen, begriffen hat, hat man schonmal eine Möglichkeit, seine Maßstäbe für ein interessantes/glückliches Leben realistisch einzustellen...
2) Viele Leute haben oft mit sich selbst ein Problem, dass sie nicht wahrhaben wollen oder das einfach außerhalb des eigenen Horizonts liegt. Sei es Unzufriedenheit mit etwas, von dem man meint es gibt einem Halt, ein Charakterzug, versteckte Homosexualität, irgendwelche sonstigen Bedürfnisse... was auch immer... solange man das nicht aufgedeckt hat, ist Weiterentwicklung schwierig... Wenn Freunde so ein Problem haben, lass ich die Situation wenn möglich soweit eskalieren, dass sie ultra von mir angekotzt sind und mir ihre Probleme voller Zorn an den Kopf werfen... aber danach geht's ihnen meist besser und mit ihnen bergauf... Andere erreichen entsprechende Selbsterkenntnis über Meditation oder einfaches nachdenken mit einem offenen Horizont...
Klar ist es doof, wenn man dann erkennt, dass man Astronaut werden möchte und das nicht unbedingt erreichbar ist. Aber dennoch kann man glücklich sein, weil es immer irgendwo interessante Alternativen hat.
Damit das ganze nicht so einfach daher geredet klingt mal meine Situation: Ich kann im Grunde außer meinem Job (angehende Elektroingenieur) nichts, mit dem ich mich profilieren könnte. Ich treibe zwar Sport, aber schon lange nicht mehr im Verein oder so, dass ich eine Sportart konkret als Hobby ausmachen könnte oder ich besonders gut darin wäre. Ich spiele kein Instrument, kann nicht sonderlich viel oder gut Kochen oder sonst irgendwas tolles (<-- das nervt mich alles

) ... Das einzige was ich von mir sagen kann, ist dass ich gut gebildet, meist gut drauf, sehr freundlich und relativ clever bin und ein psychologisches Talent habe, Leute zu analysieren und zu verstehen. Ist nicht unbedingt das beste Hobby, hilft aber oftmals meinem Grundbedürfnis, anderen zu helfen. Obwohl ich viele Freunde, darunter auch sehr gute, habe, denke ich, ich bin ungefähr so einsam wie Dr. House, weil mich niemand so richtig versteht. Die Hoffnung, eine Frau zu finden, die das kann, hab ich aufgegeben...
Also bleibt eigentlich nicht viel.. sollte man meinen. Aber ich sehe keinen Grund, deswegen jetzt depressiv zu werden. Im Gegenteil, ich bin aus Prinzip optimistisch und liebe die kleinen Details des Lebens (bin schon schreiend im Auto gehockt, weil ich mich so auf einen Pot Haferflocken mit Kaba gefreut habe

). Und das einfach aus dem Gedanken heraus, dass es ABSOLUT GARNICHTS bringt, down zu sein.. ich meine fragt euch doch mal: was habt ihr davon? Ich konnte daran nichts Positives finden und hab mich deshalb entschieden, Dinge wenn möglich positiv zusehen - irgendein Aspekt gibt es immer, und wenn es nur das Datum ist, an dem irgendein Mist vorbei ist ^_^