D0m1n4t0r
Commodore
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- Jan. 2014
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Das Bürgergeld soll ja bekanntlich Nachfolger von Arbeitslosengeld II / Hartz IV werden. Zumindest wollen SPD/Grüne/FDP dies. Heute hat die CDU/CSU das Bürgergeld Gesetz im Bundesrat blockiert. Damit wandert es dann demnächst in den Vermittlungsausschuss.
Anlässlich dessen habe ich das ganze mal durchgerechnet.
Die Höhe des Bürgergeldes soll 503 Euro + Miete(warm) betragen.
Dem gegenübergestellt habe ich mal Vollzeit arbeiten zum Mindestlohn.
Um das Vergleichbar zu machen habe ich das für einen Single in Steuerklasse 1 durchgerechnet.
Für Familien / Partnerschaften mag es anders ausschauen, aber da wird die Berechnung so kompliziert weil es soviele Ausnahmen gibt, das wollte ich nicht durchrechnen.
Arbeiten zum Mindestlohn:
40 Stunden die Woche, also 52 Wochen im Jahr
Monatsverdienst Brutto: 40 Stunden * 12 Euro * 52 Wochen / 12 Monate = 2080 Euro im Monat
Sozialversicherungsabgaben: 414 Euro
Steuern: 290 Euro
Monatsverdienst Netto: 1376 Euro
Miete (warm): 600 Euro (geschätzt, darüber kann man diskutieren)
(Die Durchschnittsmiete für alleinlebende in Deutschland beträgt übrigens 680 Euro).
Da man arbeitet braucht man in den allermeisten Fällen ein Auto, da ÖPNV Müll ist.
Kosten Auto (Sprit, Versicherung, Steuern, Reparaturen): 250 Euro im Monat.
Nach Abzug von Miete und Kosten fürs Auto bleiben über: 526 Euro bei Arbeit Vollzeit zum Mindestlohn
(Die Kosten für Miete und Auto variieren. Lebt man in der Stadt sind die Kosten fürs Auto niedriger, dafür ist die Miete höher. Lebt man auf dem Land und muss weiter zur Arbeit fahren sind die Kosten fürs Auto höher, Miete aber vielleicht niedriger. Aber im großen und ganzen wird das wohl in etwa passen.)
Und dann habe ich auchnoch die Situation berechnet:
Bürgergeld + 450 Euro (demnächst 520 Euro)Job:
Bei 450/520 Euro Jobs ist es so, dass 100 Euro anrechnungsfrei sind und jeder weitere Euro zu 80% mit dem Bürgergeld verrechnet wird, d.h. von jedem nach 100 Euro dazuverdienten Euro darf man 20 Cent behalten.
Verdient man 450 Euro dazu darf man davon 170 Euro behalten. Bei einem 520 Euro Job darf man 184 Euro behalten.
Spannend ist auf jeden Fall das Ergebnis:
Bürgergeld + 450 Euro Job: 503 + 170 = 673 Euro
Bürgergeld + 520 Euro Job: 503 + 184 = 687 Euro
Spätestens in dieser Konstellation macht vollzeit Arbeiten vs Bürgeld+Minijob finanziell dann keinen Sinn mehr.
Man könnte jetzt natürlich noch sagen, dass das so nicht stimmt, weil der Bürgergeldler hier kein Auto hat und mit einem Arbeiter verglichen wird der eins hat, aber selbst wenn beide ein Auto haben, sind die monatlichen Kosten des Bürgergeldlers wesentlich niedriger, da er nicht jeden Tag zur Arbeit fahren muss. Ausserdem kommt man vermutlich auch schnell drauf das Auto zu verkaufen wenn man es nicht braucht um laufende Kosten zu sparen.
Anlässlich dessen habe ich das ganze mal durchgerechnet.
Die Höhe des Bürgergeldes soll 503 Euro + Miete(warm) betragen.
Dem gegenübergestellt habe ich mal Vollzeit arbeiten zum Mindestlohn.
Um das Vergleichbar zu machen habe ich das für einen Single in Steuerklasse 1 durchgerechnet.
Für Familien / Partnerschaften mag es anders ausschauen, aber da wird die Berechnung so kompliziert weil es soviele Ausnahmen gibt, das wollte ich nicht durchrechnen.
Arbeiten zum Mindestlohn:
40 Stunden die Woche, also 52 Wochen im Jahr
Monatsverdienst Brutto: 40 Stunden * 12 Euro * 52 Wochen / 12 Monate = 2080 Euro im Monat
Sozialversicherungsabgaben: 414 Euro
Steuern: 290 Euro
Monatsverdienst Netto: 1376 Euro
Miete (warm): 600 Euro (geschätzt, darüber kann man diskutieren)
(Die Durchschnittsmiete für alleinlebende in Deutschland beträgt übrigens 680 Euro).
Da man arbeitet braucht man in den allermeisten Fällen ein Auto, da ÖPNV Müll ist.
Kosten Auto (Sprit, Versicherung, Steuern, Reparaturen): 250 Euro im Monat.
Nach Abzug von Miete und Kosten fürs Auto bleiben über: 526 Euro bei Arbeit Vollzeit zum Mindestlohn
(Die Kosten für Miete und Auto variieren. Lebt man in der Stadt sind die Kosten fürs Auto niedriger, dafür ist die Miete höher. Lebt man auf dem Land und muss weiter zur Arbeit fahren sind die Kosten fürs Auto höher, Miete aber vielleicht niedriger. Aber im großen und ganzen wird das wohl in etwa passen.)
Und dann habe ich auchnoch die Situation berechnet:
Bürgergeld + 450 Euro (demnächst 520 Euro)Job:
Bei 450/520 Euro Jobs ist es so, dass 100 Euro anrechnungsfrei sind und jeder weitere Euro zu 80% mit dem Bürgergeld verrechnet wird, d.h. von jedem nach 100 Euro dazuverdienten Euro darf man 20 Cent behalten.
Verdient man 450 Euro dazu darf man davon 170 Euro behalten. Bei einem 520 Euro Job darf man 184 Euro behalten.
Spannend ist auf jeden Fall das Ergebnis:
Bürgergeld + 450 Euro Job: 503 + 170 = 673 Euro
Bürgergeld + 520 Euro Job: 503 + 184 = 687 Euro
Spätestens in dieser Konstellation macht vollzeit Arbeiten vs Bürgeld+Minijob finanziell dann keinen Sinn mehr.
Man könnte jetzt natürlich noch sagen, dass das so nicht stimmt, weil der Bürgergeldler hier kein Auto hat und mit einem Arbeiter verglichen wird der eins hat, aber selbst wenn beide ein Auto haben, sind die monatlichen Kosten des Bürgergeldlers wesentlich niedriger, da er nicht jeden Tag zur Arbeit fahren muss. Ausserdem kommt man vermutlich auch schnell drauf das Auto zu verkaufen wenn man es nicht braucht um laufende Kosten zu sparen.
- Wie seht ihr das? Ist das Bürgergeld zu niedrig/zu hoch/angemessen? Vor allem jetzt in Zeiten hoher Inflation und explodierender Energiepreise/Mieten/Nebenkosten?
- Lohnt es sich zum Mindestlohn zu arbeiten? Bzw. besteht überhaupt ein Anreiz dazu wenn am Ende fast das selbe an Geld überbleibt?
- Falls nicht, welches Nettoeinkommen wäre nötig damit sich Arbeiten lohnt?
- Wie groß sollte der Lohnabstand zwischen Bürgergeld und Arbeiten sein?
- Bräuchte es weniger Bürgergeld oder höhere Mindestlöhne? Oder vielleicht beides oder keines oder was ganz anderes?
- Und natürlich darf jeder hier auch generell übers Bürgergeld diskutieren.