Ohne alle individuellen Aspekte zu betrachten, gibt es für mich keine Antwort. Auch wenn die Antwort für mich bei H4 noch viel eindeutiger (und viel sozialer für die arbeitenden Bevölkerung) war.D0m1n4t0r schrieb:Lohnt es sich zum Mindestlohn zu arbeiten?
Betrachte ich mal nicht den 18 Jährigen Hauptschulabbrecher, der nun sein Leben lang von Bürgergeld leben möchte, sondern jemanden, der ein paar Jahre lang gearbeitet hat, u.U. sogar über Mindestlohn. Dann bekommt der erst einmal ALG1 und kann (m.M.n. muss) sich in der Zeit entscheiden, wie und wo er in Zukunft seinen Lebensunterhalt eigenständig bestreiten will.
Fällt er dann ins Bürgergeld, müsste das für mich nur sein Überleben sichern, aber weder sein Vermögen noch eine Teilhaben und Kunst+Kultur.
U.U. ist selbst der Mindestlohn auch ein Einstieg in einen höheren Lohn. Immerhin zeigt er einem potentiellen AG, der mehr zahlt, dass er arbeitswillig und vollzeit arbeitsfähig ist.
Wenn schon, dann bräuchte es einen höheren Mindestlohn. Es bräuchte m.M.n. aber eher genügend bezahlbare Sozialwohnungen (und sofort einen realistischen Mietspiegel, der 100% aller Mietverträge berücksichtigt), eine auskömmliche Rente für Leute mit Vollzeit-Job, eine massiv geförderte Bildung (inkl. Ganztagesbetreuung für Kinder/Jugendliche, heutzutage wohl schon ab dem Kreissaal) und ebenso eine EM, die zum Leben bis ins Alter ausreicht.D0m1n4t0r schrieb:Bräuchte es weniger Bürgergeld oder höhere Mindestlöhne? Oder vielleicht beides oder keines oder was ganz anderes?
Kündigen zwar nicht, aber sich u.U. überlegen, ob er nach ALG1 erst mal mind. 1 Jahr weiteren Urlaub macht oder sich doch während ALG1 schon anstrengt, auch dann einen neuen Job zu finden, wenn einem dieser nicht so sehr gefällt oder nicht am aktuellen Wunsch-Wohnort liegt.Erkekjetter schrieb:So gut wie niemand wird nun seinen Job kündigen, auch wenn es "nur" Mindestlohn ist, und sich mit dem Bürgergeld zufrieden geben,
Oder, weil sie schlicht eine andere Einstellung dazu haben, was man wie fördern sollte und welche Gegenleistung jemand erbringen sollte, der zu 100% vom Staat (also der arbeitenden Bevölkerung) lebt.Erkekjetter schrieb:Die lehnen das vorallem ab, weil sie von herren wie söder und merz, die absolut dicke taschen haben, gegeneinander aufgewiegelt werden mit polemischen scheinargumenten…
Selbst, wenn ich Höhe des Bürgergeldes und Sanktionen weglasse. Warum bekommt jemand Bürgergeld, wenn er ein entsprechendes Vermögen besitzt? 60k pro Person sind nun wirklich nicht wenig, selbst ohne Zinsen sind das mehr wie 3 Jahre Mindestlohn.
Und wie viele der Leute erhielten kein H4 (oder haben es garnicht erst versucht, weil sie selber rechnen konnten), weil sie Vermögen besessen haben und dies erst einmal aufbrauchen mussten?D0m1n4t0r schrieb:Es wurden die letzten Jahre im Schnitt 3% der Leute sanktioniert wegen Verstößen.
Zwei Leute, die arbeiten können aber nicht in der Lage sind, in Deutschland mind. einen Job über Mindestlohn inkl. einer bezahlbaren Wohnung zu finden?h00bi schrieb:Du rechnest jetzt hier auf eine alleinstehende Person. Rechne mal mit einem erwerbslosen Paar oder einer kleinen Familie.