Straputsky schrieb:
Qualcomm wird sowieso schon eine v8-Lizenz haben, da ihre High-End-Prozessoren nach wie vor Eigenentwicklungen bleiben sollen und dafür benötigen sie die ISA Lizenz. Insofern frage ich mich, ob überhaupt eine Lizensierung notwendig war, oder dies schon im Paket mit inbegriffen war?
Es sind zwei vollkommen unterschiedliche Lizenzmodelle. Für die ARM eigenen Cortex Kerne sind Gebühren über Anzahl und Typ in jeden produzierten SoC zu entrichten. A57 ist dann natürlich auch deutlich teurer als A53.
Im Gegensatz dazu kostet die ARM ISA Lizenz erstmal einen hohen Betrag und pro SoC dann natürlich deutlichst weniger.
Wo genau bekommt man denn Informationen darüber, wie Apples A7 aufgebaut ist? Meine letzten Recherechen waren da leider etwas fruchtlos, aber auch nur halbherzig. Will sagen: Wo genau finde ich Informationen darüber, dass der A7 nicht ein leicht modifizierter A57 ist?
Im Zweifelsfall bei ARM selbst. Die prognostizierte Steigerung der IPC fällt bei A57 gegenüber A15 deutlich geringer aus als mit Cyclone.
http://www.arm.com/products/processors/cortex-a50/cortex-a57-processor.php
In Relation:
http://www.anandtech.com/print/7335/the-iphone-5s-review
Hier muss man schlichtweg sehen das die beiden Cyclone Kerne im 5s mit maximal 1,3 Ghz laufen und dabei flotter sind als die schnellsten A15 SoCs mit deutlich höheren Taktfrequenzen und mehr Kernen.
Hätte Apple nur das ARM Cortex A57 Design optimiert gäbe es inzwischen entsprechende SoCs von anderen Herstellern am Markt. Bezogen auf Time to Market ist eine ISA Lizenz (die nötigen Entwicklungskapazitäten und vernünftiges Management vorausgesetzt) immer der bessere Weg denn die ARM eigene CPU Entwicklung zu überholen ist für Unternehmen wie Apple und Qualcomm kein Problem.
Das ist längst eine Zweiklassengesellschaft. Die Lizenzierung von ARM Kernen macht praktisch nur im Low-Cost Bereich bzw. bei niedrigen Volumen Sinn. Hierfür separate CPU Designs zu entwickeln ist nicht wirtschaftlich (die kleinen ARM Cores sind spottbillig). Deshalb nutzt auch Qualcomm A7 und A53. Darüber hinaus fährt man mit eigenen Entwicklungen deutlich besser denn hier geht es ans Limit.
Ein eigenes CPU Design welches explizit für Smartphones und Tablets entwickelt wurde ist im Regelfall effizienter als ein ARM Design welches ein viel größeres Spektrum an Anwendungsfeldern (wie eben A15 und Big.Little) abdecken muss. Oben drauf ist es eben auch ein Risiko denn wenn es ARM nicht wie geplant auf die Reihe bekommt schaut man als IP Core Lizenznehmer in die Röhre. Wie bei der noch aktuellen Generation. Da gab es für Cortex A15 Lizenznehmer im Mobility Bereich wie Samsung und Nvidia wenig zu lachen.
Nvidia hat zwar schon recht lange eine ARM ISA Lizenz aber damit bis heute nichts vorzeigbares zustande bekommen und Samsung hat die parallele Entwicklung eigener CPU Designs vor ein paar Monaten angekündigt. Bei Samsung wird es somit noch ein paar Jahre dauern und was bei Nvidia aus Projekt Denver wird... evtl.2015 mit Parker aber mich würde es nicht wundern wenn am Ende auch noch Samsung schneller ist.