News Deutsche Bahn: Fernzüge werden nicht mit 5G-Repeatern ausgestattet

brettler schrieb:
Da gibt es quasi Vollsperre für mehrer Monate, und der bisher vernachlässigte Betrieb der anderen Infrastruktur (Bahnhöfe und Haltepunkte) kommt nun auch mal dazu ordentlich zu sanieren.
Wichtiger wäre es die Knotenpunkte kräftig auszubauen um die dort entstehenden Engpässe zu beseitigen oder stark zu reduzieren.
brettler schrieb:
schon hat man 2-5 Minuten + nur weil jemand zu spät ans Gleis kommt,
Eine bessere Fahrplanplannung könnte dies berücksichtigen und die Verspätung daher wieder rausfahren.
 
brettler schrieb:
Die Japaner haben auch mehr Disziplin, viele Verspätungen in D. werden auch gerade im FV von den Fahrgästen verursach, wenn die beim ICE schon viel zu spät ans Gleis kommen wenn der ZF schon Abfahrt geben will,
Es geht auch nicht nur darum. Wenn du dir in Italien eine Karte kaufen willst und der Zug bereits gut ausgelastet ist, musst du den nächsten nehmen. Hierzulande stapeln sich die Leute dann lieber an den Eingängen und verzögern so die Aufenthalte an den Bahnhöfen.

Alleine der Zutritt ist an vielen Bahnhöfen im Ausland auch anders geregelt. Es gibt eine Tür am Zug und eine Tür am Bahnsteig, da muss dann auch nicht mehr vom Personal kontrolliert werden ob noch jemand einzusteigen versucht.

Es gibt viele Mittel Sachen zu beschleunigen, in Amsterdam oder London kommst du ohne ein gültiges Ticket gar nicht in den Bahnhof rein, hierzulande sind die Bahnhöfe hingegen mit Leuten verstopft die nicht mal dran denken zu verreisen.

Es sind ja nicht immer nur die Strecken schuld, sie tragen nur mit der schlechten Organisation zusammen stark dazu bei.
 
Fakechaser schrieb:
Es ist aber eigentlich genau andersherum:
Als Bahnreisender fahre ich auf einer Strecke mit einem Transportmittel, welches elektrisch fest mit einer technischen und metallischen Landinfrastruktur verbunden ist.
Dadurch kann man theoretisch jedes elektrische Nutzsignal im Zug weiterverbreiten.
Powerline via 16 kV und über etliche km? Viel Spaß.
xexex schrieb:
Es geht auch nicht nur darum. Wenn du dir in Italien eine Karte kaufen willst und der Zug bereits gut ausgelastet ist, musst du den nächsten nehmen. Hierzulande stapeln sich die Leute dann lieber an den Eingängen und verzögern so die Aufenthalte an den Bahnhöfen.
Wäre leicht zu realisieren, aber andererseits sollte man vielleicht auch etwas mehr Zeit für sowas einplanen. Schlimmstenfalls hat man mehr Reserven...
xexex schrieb:
Alleine der Zutritt ist an vielen Bahnhöfen im Ausland auch anders geregelt. Es gibt eine Tür am Zug und eine Tür am Bahnsteig, da muss dann auch nicht mehr vom Personal kontrolliert werden ob noch jemand einzusteigen versucht.
Kann ich mir bestenfalls für wirklich große Bahnhöfe vorstellen. Und selbst da klingt eine Umrüstung spaßig.
xexex schrieb:
Es gibt viele Mittel Sachen zu beschleunigen, in Amsterdam oder London kommst du ohne ein gültiges Ticket gar nicht in den Bahnhof rein, hierzulande sind die Bahnhöfe hingegen mit Leuten verstopft die nicht mal dran denken zu verreisen.
Das widerum würde mMn nichts zur Problemlösung beitragen. Die wenigsten Nicht-Zugfahrer halt sich auf Bahnsteigen auf.
 
rezzler schrieb:
Wäre leicht zu realisieren, aber andererseits sollte man vielleicht auch etwas mehr Zeit für sowas einplanen. Schlimmstenfalls hat man mehr Reserven...
Theoretisch schon, aber halt nur bei den Fernzügen, die sind an dieser Stelle aber oft nicht die Ursache für das Problem. Was ich vor allem in Köln sehr oft erlebe, eine ICE fährt ein und muss erst einmal 10 min auf ein freies Gleis warten, weil der Nahverkehrszug vor ihm huckepackevoll ist und die Türen nicht zu bekommt.

Das eigentliche Problem ließe sich natürlich auch mit größeren Bahnhöfen lösen, was aber zumindest in Köln und in vielen anderen Großstädten praktisch nicht umsetzbar ist. Da sich bei uns Züge ständig gegenseitig stören und wir dieser Problem in absehbaren Zeit nicht in den Griff bekommen, muss gewährleistet sein dass solche Verzögerungen an den Bahnhöfen schlichtweg nicht vorkommen können.

Daher letztlich auch meine weiteren Ausführungen, denn es kann eigentlich nicht sein, dass man die Züge so vollpackt, dass alle stundenlang stehen müssen. So bitter es für manche auch klingen mag, von Anfang an reservierungspflichtige Züge einführen und schon vor den Zugängen zu den Bahnsteigen die Tickets kontrollieren. Keine Staus an der Türen, kaum Verzögerungen im Nahverkehr, keine gegenseitige Beeinträchtigungen der Fahrpläne.

rezzler schrieb:
Das widerum würde mMn nichts zur Problemlösung beitragen. Die wenigsten Nicht-Zugfahrer halt sich auf Bahnsteigen auf.
Ganz im Gegenteil! Von den "am Zug Abholern", bis zu den Flaschensammlern tummeln sich an den Bahnsteigen zumindest in Köln eine große Menge Leute die da nicht hingehört. Natürlich brauchen manche Menschen eine Begleitung und in erster Linie mag eine solche Regelung keinen Vorteil sondern nur Nachteile bringen, aber hier kommen wir wieder zu den von mit bereits weiter oben genannten Punkten.

Man hat ja wunderbar gesehen was diesen Sommer mit dem 9€ Ticket passiert ist, alleine auf der Verbindung Köln-Düsseldorf gab es Verspätungen von über eine Stunde (20min Fahrt). Der Hintergrund an dieser Stelle "simpel" die Leute meinten an den Zügen ihre "ich pass da noch rein" Schlacht auszutragen und haben das gesamte Schienensystem zum Kollaps gebracht.

Das gehört schlichtweg vorher aufgefangen, du willst in den Bahnsteig rein? Tut mir leid es ist voll! Die Leute können sich gerne vor den Türen prügeln, aber so blockieren sie dann wenigstens nicht mehr die Züge. Auch hier mag diese Lösung für manche vielleicht radikal klingen, aber nur mit pünktlichen Zügen und eng getakteten Fahrplänen kann man auch mehr Menschen befördern. Die 20% mehr Fahrgäste die man in einen bereits vollen Zug noch gestapelt bekommt, verzögern am Ende nur den Ablauf womit niemand mehr befördert werden kann.

Wir müssen den Verkehr nicht neu erfinden, solche Lösungen haben uns andere Länder längst voraus. Wenn es für die scheinbar funktioniert, wäre es in ähnlicher Form auch hier umsetzbar. Wie immer fehlt hier am Ende nur der Wille und jemand der nicht nur dumm drumherum redet und der Meinung ist es mit mehr Geld lösen zu können, sondern der Ideen und kurzfristig umsetzbare Lösungen einführt.
 
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xexex schrieb:
Theoretisch schon, aber halt nur bei den Fernzügen, die sind an dieser Stelle aber oft nicht die Ursache für das Problem. Was ich vor allem in Köln sehr oft erlebe, eine ICE fährt ein und muss erst einmal 10 min auf ein freies Gleis warten, weil der Nahverkehrszug vor ihm huckepackevoll ist und die Türen nicht zu bekommt.
Dann also mehr Nahverkehrszüge… Oh, auch kein Gleis frei? :D Köln war (ist?) ja eh schon Schlusslicht bei der Pünktlichkeit, auch vor dem 9€-Ticket. Da würd ich dann langsam mal Überlastung oder Mängel im System als Problem sehen.
xexex schrieb:
Daher letztlich auch meine weiteren Ausführungen, denn es kann eigentlich nicht sein, dass man die Züge so vollpackt, dass alle stundenlang stehen müssen. So bitter es für manche auch klingen mag, von Anfang an reservierungspflichtige Züge einführen und schon vor den Zugängen zu den Bahnsteigen die Tickets kontrollieren.
Kann man Stehplätze reservieren? Wie willst du das mit Monatskarten-/Jahreskarten handhaben? Und S-Bahnen kurven mancherorts auf den gleichen Gleisen auch noch mit rum. Mit Reservierungspflicht würde man die Fahrt mMn im Vorfeld verkomplizieren, auch wenn die Fahrt selber angenehmer werden könnte.

xexex schrieb:
Ganz im Gegenteil! Von den "am Zug Abholern", bis zu den Flaschensammlern tummeln sich an den Bahnsteigen zumindest in Köln eine große Menge Leute die da nicht hingehört.
Nach Köln gehören allgemein keine Leute 😂 Die Abholer hab ich jetzt nicht bedacht, aber bei denen wärs ja nun am wenigsten schlimm, wenn die vor den Bahnsteigen warten müssten.
xexex schrieb:
Man hat ja wunderbar gesehen was diesen Sommer mit dem 9€ Ticket passiert ist, alleine auf der Verbindung Köln-Düsseldorf gab es Verspätungen von über eine Stunde (20min Fahrt). Der Hintergrund an dieser Stelle "simpel" die Leute meinten an den Zügen ihre "ich pass da noch rein" Schlacht auszutragen und haben das gesamte Schienensystem zum Kollaps gebracht.
Ich bin mir unsicher, ob eine schlecht vorbereitete Extrem-Situation als Begründung für sowas wirklich taugt.
xexex schrieb:
Das gehört schlichtweg vorher aufgefangen, du willst in den Bahnsteig rein? Tut mir leid es ist voll! Die Leute können sich gerne vor den Türen prügeln, aber so blockieren sie dann wenigstens nicht mehr die Züge.
Dann bitte aber keine spontanen Gleiswechsel mehr mit erneuter Kartenkontrolle 😁
xexex schrieb:
Auch hier mag diese Lösung für manche vielleicht radikal klingen, aber nur mit pünktlichen Zügen und eng getakteten Fahrplänen kann man auch mehr Menschen befördern.
Da brauch man dann auch keine Einschränkungen am Bahnhof mehr, weil die 10 Minuten bis zum nächsten Zug übersteht man noch ;)
 
rezzler schrieb:
Dann also mehr Nahverkehrszüge…
Wir können nicht mehr Züge auf die Gleise packen solange wir deren Pünktlichkeit nicht verbessern. Ein hoher Takt ist nur da möglich wo garantiert werden kann, dass dieser auch eingehalten werden kann. Schaue dir mal die Londoner Tube als Beispiel an, dort fahren die Züge in 2-5min Takt zu Stoßzeiten.

Was würde wohl passieren wenn sich dort die Leute mehrere Minuten an den Türen aufhalten würden? Richtig, das Netz würde schlichtweg kollabieren. Dafür gibt es dort aber mehrere Maßnahmen, neben den Gates die man erst einmal durchschreiten muss an einigen Stationen eben auch Türen, die natürlich noch einen andere Zwecke erfüllen. (schnelle Durchfahrt, Sicherheit, Selbstmordverhinderung)
1675978217836.png

https://en.wikipedia.org/wiki/Platform_screen_doors

rezzler schrieb:
Kann man Stehplätze reservieren? Wie willst du das mit Monatskarten-/Jahreskarten handhaben?
Stehplätze in Fernzügen? Gibt es in einigen Ländern überhaupt nicht. Wie schon erwähnt in Italien, ist der Zug voll ist der voll. Besitzer von Monatskarten "buchen" halt eine Reservierung vor der Abfahrt, das ist keine Raketenwissenschaft. Versuche mal mit dem Thalys nach Paris zu fahren, ohne Reservierung kein Eintritt.

Schwieriger umsetzbar ist es jedoch im Nahverkehr, deshalb hier schlichtweg die Türen vor den Bahnsteigen. Das ist hier schon eher "Raketenwissenschaft" zu den Zügen nur so viele Menschen zuzulassen die dort auch rein passen, klappt aber scheinbar in anderen Ländern trotzdem besser wie hier.

Sicherlich mögen meine Ausführungen Lücken aufweisen und Punkte die ich nicht bedacht habe, einfach nur drauf hoffen, dass der Schienenausbau mit dem Verkehrsaufkommen mithalten kann ist aber definitiv die schlechteste Lösung und wird schlichtweg "nie" passieren.

Anekdote am Rande, aus meiner letzten Fahrt von Amsterdam nach Köln. Zwei ICEs auf der Strecke sind ausgefallen, der Zug der gefahren ist war nicht buchbar (hohe Auslastung). Anderen Zug gebucht und mit dem Flexticket in den "überlasteten" Zug eingestiegen, nur um festzustellen, dass ich in einem Waggon mit nur einer Handvoll Reisender unterwegs bin.

Als ich den Zugbegleiter drauf angesprochen habe, meinte der nur die Auslastung ist eine reine Schätzung, scheinbar sind die Fahrgäste auf andere Strecken ausgewichen. Da konnte ich nur noch mit dem Kopf schütteln, als wenn es so schwierig wäre wenigstens die Gäste zu erfassen die wirklich diese Fahrt gebucht haben.
 
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xexex schrieb:
Stehplätze in Fernzügen?
Wir waren im Nahverkehr, zumindest hab ich mich mit meiner Frage darauf bezogen.
xexex schrieb:
Schwieriger umsetzbar ist es jedoch im Nahverkehr, deshalb hier schlichtweg die Türen vor den Bahnsteigen. Das ist hier schon eher "Raketenwissenschaft" zu den Zügen nur so viele Menschen zuzulassen die dort auch rein passen, klappt aber scheinbar in anderen Ländern trotzdem besser wie hier.
Ob die Leute aber nun die Türen vom Zug oder die Türen auf dem Bahnsteig blockieren ist doch auch egal.
 
rezzler schrieb:
Ob die Leute aber nun die Türen vom Zug oder die Türen auf dem Bahnsteig blockieren ist doch auch egal.
Ich schrieb vor den Bahnsteigen.... Ich gebe dir recht, da habe ich mich vielleicht nicht deutlich genug ausgedrückt, damit meinte ich solche Einlasskontrollen wie in Amsterdam oder London.
1676020644221.png

Der Zufluss und Abfluss von Menschenmassen lässt sich damit gut steuern, weil man jedes Gate einzeln auf Eingang oder Ausgang schalten kann. Befinden sich bereits viele Menschen auf dem Bahnsteig, wird schlichtweg zu gemacht. Damit sammeln sich zwar Menschen vor den Gates, der Fahrablauf wird aber nicht mehr behindert.
 
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brettler schrieb:
Die Japaner haben auch mehr Disziplin, viele Verspätungen in D. werden auch gerade im FV von den Fahrgästen verursach,
In letzter Zeit höre ich immer wieder die Durchsage, dass Raucher in den Türen stehen und sich dadurch die Abfahrt verzögert.
Als ich das das erst Mal gehört habe, bin ich fast vom Glauben abgefallen. Wie asozial kann man sein?
Da fehlt es uns auf jeden Fall an Disziplin und der Fähigkeit, die eigenen Bedürfnisse mal zurückzustellen und sich selbst zu organisieren, damit alle pünktlicher ans Ziel kommen.
 
xexex schrieb:
afür gibt es dort aber mehrere Maßnahmen, neben den Gates die man erst einmal durchschreiten muss an einigen Stationen eben auch Türen, die natürlich noch einen andere Zwecke erfüllen. (schnelle Durchfahrt, Sicherheit, Selbstmordverhinderung)
Funktioniert nur mit Bahnsteigen, an denen nur Baureihen mit dem gleichen Türabstand unterwegs sind. Schon gemeinsam mit dem Nahverkehr genutzte Gleise würde das Konzept für Fernverkehr unmöglich machen.

Daran erkennt man auch das Problem: Gemischt me Verkehre, egal ob auf Strecke oder im Bahnhof, wenn man aber alles immer Konsequent trennen will braucht man Platz. 6 Gleise auf der Strecke für je Güter-, Nah-, und Fernverkehr. Das Äquivalent in den Bahnhöfen. Das scheitert am Geld, dem politischen Willen und den NIMBYs. Sage nur Y-Trasse Hamburg, Bremen, Hannover. Also ob eine SFS an der a7 ein Problem wären. Aber scheinbar muss die Autobahn für die Anwohner deutliche Naherholungsqualitäten haben.
 
conf_t schrieb:
Funktioniert nur mit Bahnsteigen, an denen nur Baureihen mit dem gleichen Türabstand unterwegs sind. Schon gemeinsam mit dem Nahverkehr genutzte Gleise würde das Konzept für Fernverkehr unmöglich machen.
Guter Punkt. Hier muss man wohl abwarten, bis man irgendwann flexible Kraftfelder erfunden hat... :D
conf_t schrieb:
Daran erkennt man auch das Problem: Gemischt me Verkehre, egal ob auf Strecke oder im Bahnhof, wenn man aber alles immer Konsequent trennen will braucht man Platz. 6 Gleise auf der Strecke für je Güter-, Nah-, und Fernverkehr. Das Äquivalent in den Bahnhöfen.
Güterverkehr geht da ja einfach durch und braucht keine Bahnsteige, also der sollte da recht einfach zu erschlagen sein.
 
Deshalb habe die ich in Zusammenhang von Bahnhöfen Güterzüge nicht erwähnt, aber im Kontext der Strecke. Dass Güterzüge nicht an Personenbahnhöfen halten, habe ich mal als Allgmeinwissen unterstellt. Bringt nix wenn da ein Güterzug mit 120, ein Nahverkehr mit 140-160 und ein Fernverkehr mit 300 auf den gleichen Schienen unterwegs sind Überholunhen kosten gerade Güterzüge wegen der geringen Beschleunigung und dem langsamen abbremsen viel Zeit und blockieren so gefühlte Ewigkeiten den Blockabschnitt.
 
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conf_t schrieb:
Bringt nix wenn da ein Güterzug mit 120, ein Nahverkehr mit 140-160 und ein Fernverkehr mit 300 auf den gleichen Schienen unterwegs sind Überholunhen kosten gerade Güterzüge wegen der geringen Beschleunigung und dem langsamen abbremsen viel Zeit und blockieren so gefühlte Ewigkeiten den Blockabschnitt.
Auch wenn du damit vollkommen recht hast, wäre es das kleineste Problem wenn Züge pünktlich fahren würden. Das Problem ergibt sich erst wenn die geplanten Zeiten nicht eingehalten werden, was heutzutage ständig der Fall ist.

Das Kernproblem ist die Unpünktlichkeit, die sich schnell im Netz potenziert. Da wir Schienen aber nur langsam ausbauen können und in vielen Abschnitten es kaum bis gar nicht möglich ist, müssen wir alle Register ziehen damit Unpünktlichkeit gar nicht erst entsteht.
 
Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Das Problem ergibt sich daraus, dass in vielen Korridoren Fahrpläne gemacht werden (müssen), die 0,00 Spielraum lassen oder sogar von vorneherein überlastete Strecken produzieren. Da ist nichts mit „robuster“ Fahrplanplanung möglich, glaube mir, die die die Fahrpläne erstellen wünschen sich robuste Fahrpläne und versuchen alles dafür zu tun. Wenn pro Richtung und Stunde 3 ICEs und 2 RBs und ein RE fahren werden die alle irgendwo von den schnelleren überholt werden müssen, wird das schon voll, aber dann auch noch Güterzüge da mit durchschleifen? Dann wird es kritisch. Dazu kommen Bremsabstände, Blockabstände usw. usf und auch mit Systemen wie ETCS schafft man es vielleicht einen Zug oder zwei pro Stunde mehr fahren zu lassen. Zum Überhole und Ausweichen fehlen Mehdorn sei dank die Weichen und wenn dann das falsche „Sandkorn“ auf den Schienen liegt bricht alles in sich zusammen, was ich beschrieben habe ist die Ursache für Verspätungsmultiplikationen und nicht die Folge. Verkürzt gesagt reicht es, wenn in Usdom dann Kinder über die Gleise rennen, damit der ICE von Berlin nach Dortmund Verspätung hat. Daher kannst du eine pünktlichere Bahn auf dem massiv überlasteten Schienennetz gar nicht erwarten. Je nach Geschwindigkeit und Sicherungstechnik ist die robuste Kapazitätsgrenze einer zweigleisigen Strecke pro Richtung bei 6-8 Zügen pro Stunde erreicht. Ab 11 bis 12 kann man meist von einer Überbuchung ausgehen, die ohne Verspätung nicht zu machen ist. Vereinfacht fahren mehr Züge als je zu vor auf einem kleineren Streckennetz als je zuvor mit dazu weniger Ausweichmöglichkeiten als je zuvor.
Bei den Güterzügen gibt es deswegen nicht selten Verspätungen nicht von Stunden, sondern von Tagen! Wie soll so der Transport vom LKW auf Schiene verlagert werden? Das ist ein reinstes Reallife QoS, was die Bahn veranstalten muss, also Mangelverwaltung.
Ich empfehle da für Interessierte den YouTube Kanal von Gustav Richard, der zeigt das sehr gut auf, ab wie das funktioniert mit den Streckenkapazitäten.
 
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conf_t schrieb:
Umgekehrt wird ein Schuh daraus.
Es wird nicht umgekehrt ein Schuh draus, hier beißt sich die Katze schlichtweg in den Schwanz. Es bestreitet niemand dass wir mehr Strecken brauchen, nur da reden wir von 2050+ selbst wenn wir morgen loslegen würden zu bauen. Die Pünktlichkeit hingegen, notfalls mit leichten baulichen Veränderungen an den Bahnhöfen oder Änderungen der Buchungsmöglichkeiten, daran kann man auch kurzfristiger arbeiten.
 
conf_t schrieb:
Wie soll so der Transport vom LKW auf Schiene verlagert werden?
Massiver Ausbau der Strecken die als hoffungslos überlastet gelten. Bahnhöfe wie S21 nicht bauen da diese bereits vor dem Baubeginn nicht die Kapazität haben um einen Verspätungsfreien Betrieb ermöglichen.
 
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Rhetorisch Fragen als Stilmittel kennst du?😉 Und Personenbahnhöfe bringen wenig für den Güterverkehr.
 
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conf_t schrieb:
Bringt nix wenn da ein Güterzug mit 120, ein Nahverkehr mit 140-160 und ein Fernverkehr mit 300 auf den gleichen Schienen unterwegs sind Überholunhen kosten gerade Güterzüge wegen der geringen Beschleunigung und dem langsamen abbremsen viel Zeit und blockieren so gefühlte Ewigkeiten den Blockabschnitt.
Wobei Güterzüge und Regionalverkehr noch einigermaßen harmonieren, der Regionalverkehr fährt dem Güterzug zwar davon, muss aber auch wieder bald halten und somit ist die Durchschnitsgeschwindigkeit etwa gleich, manchmal ist auch der GZ schneller. Ein erfahrener Lokführer, der mit seinem Güterzug einer Regionalbahn hinterherfährt, passt seine Geschwindigkeit an (reduziert), so dass er nicht halten muss, wenn der Regionalzug hält oder einen langen Block belegt.
 
Das ist natürlich richtig, dass NV und GZ einigermaßen harmonieren. In einer idealen Eisenbahnwelt wären die dennoch getrennt.
 
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