botskiller schrieb:
Das glaubst du doch wohl hoffentlich nicht ernsthaft? Halten wir die Drogenbosse davon ab ihre Drogen zu verticken indem wir in ihrem Land geordnete Verhältnisse herstellen?
Es lohnt sich einfach, also wird es immer welche geben.
Natürlich gibt es immer welche. Das ist kein Argument. Niemand plant, die Piraterie zu 100% auszurotten, wie du unterstellst. Piraterie gibts auf der ganzen Welt. Es gibt aber nur 2 oder 3 Stellen auf der Welt, wo die Piraterie so ausufert, daß sie ein ernsthaftes Problem ist. Das liegt durchaus an den ungeordneten Verhältnissen der Länder am Ufer. Piraten kommen nicht vom Mars. Entweder ist der Uferstaat total chaotisch (Somalia) oder die zuständigen Behörden des Staats sind ggü. der Piraterie untätig oder arbeiten gar mit den Piraten zusammen (Südostasien). Ohne freie Hand oder gar Rückendeckung und Unterstützung durch untätige Behörden an Land kann man keine Priaterie in großem Stil aufziehen.
Piraten bekämpft man primär an Land. Wenn das nicht funktioniert, wie im Fall Somalia, kann man es auf See versuchen. Dazu darf man aber nicht einfach paar Schiffe hinschicken und sich erst nachher überlegen, was die Schiffe da eigentlich sollen und dürfen. Es gilt zuerst einen erfolgversprechden Plan zu machen und anschließend umzusetzen. Wenn die Gesetzeslage in Dtl. keinen erfolgversprechden Plan zuläßt, kann sich Dtl. eben nicht beteiligen oder muß die Gesetzeslage ändern. Ganz einfach, oder?
BTW:
Weil dir die Drogen und Drogenbosse so am Herzen liegen. Ist dir mal aufgefallen, daß nur der Handel mit illegalen Drogen so gigantische Gewinne abwirft und deshalb oft mit Mord und Totschlag verbunden ist? Dein lokaler "Dorf-Drogenbaron" verhält sich wahrscheinlich völlig friedlich. Er beschränkt sich auf den Handel mit legalen Drogen und heißt meistens Aldi oder Penny. Die Kriminalität rund um Drogen (Handel und Beschaffungskriminalität) ließe sich schnell reduzieren, wenn man sämtlichen den Drogen die Illegalität nehmen würde. Die Suchtis gibts natürlich weiterhin - egal ob das Zeug legal oder illegal ist. Schlimm genug, daß sie krank sind. Man muß sie nicht noch den kriminellen in die Arme treiben. Was glaubst du wie schnell sich Drogenbarone (die, die du meinst) ein anderes Betätigungsgfeld suchen würden, wenn man Rohopium vom freundlichen, afghanischen BIO-Bauer für 20 EUR das Kilo im Supermarkt erwerben könnte? Die Illegalisierung der Drogen macht die Drogenbarone zu dem was sie sind. Diese Betriebsgrundlage könnte man ihnen von heute auf morgen nehmen - ganz ohne Gewalt und ohne viel Geld.
@JePe .. nur paar Stichworte:
"Inlandseinsatz BW":
Wie nennst du es, wenn zwei BW-Tornados über G8-Demonstranten in Meck-Pom rumfliegen um diese zu filmen? Da war keine Gefahr im Verzug und keine Naturkatastrophe in Sicht.
JePe schrieb:
Die USA ist ein NATO-Staat und wurde angegriffen. Neu ist allenfalls die Art des Angriffs (Stichwort: asymmetrische Kriegsfuehrung). Das macht einen Umbau der NATO erforderlich, aber daraus eine Sinnkrise (vermutlich eh nur ein Platzhalter fuer ihre vermeintliche Ueberfluessigkeit) herzuleiten ist abwegig.
Von Überflüssigkeit war keine Rede. Du bestätigst jedenfalls die Sinnkrise. Das, wozu die NATO gedacht war, ist heute ein viel kleineres Problem als früher. Die NATO sollte sich an das kleiner gewordene Problem bei der Bündnisverteidigung anpassen, indem sie selbst kleiner wird. Klingt vernünftig, oder? Keine Organisation mag es, unbedeutender und kleiner zu werden. Deshalb suchen sich solche Organisation gern neue Aufgabenfelder. Dies gilt es zu verhindern.
Achja, wegen "USA angegriffen". Du meinst vermutlich den kriminellen Anschlag durch Selbstmordattentate einer kleinen, zweistelligen Anzahl Idioten im Septemper '01 in den USA. Ich kann nicht erkennen, weshalb sowas ein Militärbündnis aus den Kasernen treiben sollte. Die Attentäter sind sowieso tot, die Hintermänner können nur von Polizei und Geheimdiensten ermittelt und vor Gericht gestellt werden. Die NATO kann da nichts sinnvolles beitragen.
Übrigens:
Wenn 4 Kinder im Sandkasten einen Freundschaftspakt ("Verteidigungsbündnis") gründen, können sie ruhig und ungestört zwischen ihren Sandburgen spielen. Hat man allerdings im Bündnis ein Kind dabei, was ständig andere Kinder blöd anmacht und ärgert, darf man sich nicht wundern, daß die "fremde" Kinder den Mitgliedern des Bündnisses gern mal eine Sandburg zerstören. Weil das Bündnis so stark ist, werden die Angriffe auf die Sandburgen des Bündnisses irgendwie heimlich und ausgefuchst erfolgen (asymmetrische Kriegsfuehrung). Deshalb sollten die Kinder des Bündnisses dafür sorgen, daß keiner ihrer Mitglieder ständig anderen Kindern ans Bein pinkelt. Die NATO könnte von den Kindern lernen. Die NATO könnte ihre Sandburgen noch besser sichern, wenn sie darauf achten würde, daß NATO-Mitglieder gegenüber Dritten keinen Unfug anstellen. Es reicht nicht, bei diesem Unfug lediglich nicht offiziell mitzumachen ("Methode Gerhard Schröder"). Man muß den Unfug aktiv unterbinden. Leider ist die NATO dazu bisher nicht fähig. Wenn das so bleibt, ist die NATO langfristig eher einer Sicherheitsproblem und kein Sicherheitsgarant.
JePe schrieb:
Und auch hier haette ich gerne Belege fuer von der NATO gefuehrte Ressourcenverteilungskaempfe und Regimestuerze.
Was macht die NATO in Afghanistan? Uns verteidigen gegen die von dir genannte neue "asymmetrische Kriegsfuehrung", bei der noch nie ein Afghani negativ aufgefallen ist? Was war im '99 im Kosovo los?
JePe schrieb:
Womit ich persoenlich nicht mehr rechne ist, dass linke "dagegen"-Schreier wie Du mir einen plausiblen Gegenvorschlag zum Eingreifen der NATO in Ex(!)-Jugoslawien unterbreiten.
Die Bundeswehr bombardierte '99 zusammen mit NATO-Partnern die Republik Jugoslawien, nicht irgendein Ex-Ding. Der Gegenvorschlag zu diesem Militärschlag ist, ihn zu unterlassen.
Deinem Abschnitt zu den Toten stimme ich zu: Berufsrisiko. Ist trotzdem schäbig, die Leute ohne zwingenden Grund in einen Einsatz zu schicken
JePe schrieb:
"Stabile Verhaeltnisse"? Das wurde in Somalia versucht. Du erinnerst Dich gewiss, wie das geendet hat? Genau.
Fehlversuche sind kein endgültiges Scheitern.