mensch183 schrieb:
Die Bundeswehr bombardierte '99 zusammen mit NATO-Partnern die Republik Jugoslawien, nicht irgendein Ex-Ding. Der Gegenvorschlag zu diesem Militärschlag ist, ihn zu unterlassen.
Die Massengräber in Jugoslawien sind dir aber nicht entgangen oder? Bzw. das dort der Beginn des jüngsten Genozides der europäischen Geschichte statt fand möchtest du wohl auch leugnen? Selbst bei scharfen Nato-Kritikern gilt der Kosovo Einsatz als der erfolgreichste und vorallem als begründeter Angriff. Eben weil dort durch das herschende Regime die Menschenrechte massivst mißachtet wurden. Wenn man sowas lesen muss kommt einem echt die Wut. Da wird ein Bild des Gutmenschen erzeugt, man is so brav, so lieb und Krieg ist ganz furchtbar und nimmt dabei in Kauf, dass Regime ganze Bevölkerungsgruppen ausrotten. Kinder und Frauen natürlich eingeschlossen. Und dann noch auf die deutsche Geschichte verweisen als Argument das militärische Gewalt grundsätzlich schlecht ist. Grad wir Deutschen haben eine große Verantwortung wenn es darum geht, Menschenrechte zu schützen und sowas wie Genozide zu verhindern. Zumal wie Jepe schon andeutete, wenn die Amis im 2. Weltkrieg genauso gedacht hätten, sehe die Welt heute ja viel besser aus, weil die Amis ja auf militärische Gewalt verzichtet hätten gelle?
Zum eigentlichen Thema: Wer hier die Anzahl der Überfälle als klein bezeichnet und die Gefahr als gering sieht, sollte vll erstmal die Statistiken lesen. In diesem schmalen Küstenstreifen vor Somalia finden mehrere 100 solcher Übergriffe pro Jahr statt, Tendenz stark steigend. Bis jetzt kann man froh sein, dass die Piraten relativ kultiviert sind und laut Zeugenaussagen ihre Geiseln recht gut behandeln. Sollte der Konkurrenzdruck allerdings größer werden, wird sich das vermutlich schnell ändern. Ein internationales Entgegentreten is notwendig und auch gerechtfertigt, schließlich treten die Industrienationen hier wohl kaum als Aggressoren auf. Besonders die Amis haben sich sehr bemüht in Somalia geregelte Verhältnisse zu fördern und sind schwer auf die Schnauze gefallen, weil sie keine Internationale Unterstützung bekamen, da die EU sich mal wieder nicht einigen konnte. Die Blauhelme waren zwar vor Ort durften aber nur schiessen wenn sie beschossen wurden und somit waren sie nicht in der Lage Hilfslieferungen vor den Übergriffen Aidids Gefolgschaft zu schützen. (ja, das galt nur für sie, sie müssten also tatenlos zusehen, wie Aidis Leute unbewaffnete Somalis abschlachteten. Ähnliche Problematiken gibt und gab es auch in Kongo/Ruanda) Und in diesem Falle kann man den Amis ganz sicher nicht vorwerfen, dass sie ein legitimes Regime stürzen wollten oder der Ressourcensicherung dienten. In Somalia gibt es nicht viel, und Mohammed Farah Aidid war ein Warlord und Kriegsverbrecher. Aber die Amis sind ja grundsätzlich böse, wenn sie versuchen, jemanden notfalls auch mit Waffengewalt zu schützen. Das dies in einigen Konflikten wirklich gerechtfertig ist und war und die Amis nicht immer nur auf Öl und Demokratie aus sind, das wird von den fleissigen Kritikern fast immer übersehen. Ich warte noch darauf, dass irgendwer tatsächlich die Amis noch mal dafür kritisiert, dass sie im 2. Weltkrieg aktiv wurden.
Es wäre sinnvoll und notwendig, dass Schiffe notfalls auch gegen den Willen des Kapitäns zu durchsuchen. Waffengewalt muss dabei ja nicht notwendig werden. Es wäre daher in der Hinsicht weiterhin ausreichend nur dann aktiv zu den Waffen zu greifen, wenn man beschossen wird. Ebenso muss es eine möglichkeit geben, Piraten auch zu verhaften, wenn nachweislich Waffen usw. an Bord gefunden wurden. Bzw. das die Waffen beschlagnahmt werden dürfen. Letzenendes gilt dies alles eh nur für internationale Gewässer. In die somalischen Hoheitsgewässer dürfen die Kriegsschiffe eh nicht eindringen egal welcher NAtionalität. Aber die Mühe hat sich hier sicher auch noch keiner zu machen, zwischen diesen beiden Zonen zu unterscheiden oder? ^^ Dadurch haben die Piraten zwar weiterhin ein Rückzugsgebiet, aber dort finden auch weniger die Übergriffe statt, denn die Handelsrouten liegen außerhalb der somalischen Hoheitsgewässer (mein ich mich zumindest zu errinern). Die Problematik mit den Hoheitsgewässern ist aber auch eine deutlich heiklere und es wäre, denke ich, zunächst ausreichen, die Befugnisse in den internationalen Gewässern anzupassen. Den sonst ist die deutsche MArine dort eher ein zahnloser Tiger. Zwar mag die pure Abschreckung noch wirken, aber wie lange noch? Irgendwann bekommen die Piraten schon mit, dass sie die deutschen nur nicht beschissen dürfen und die Durchsuchung verweigern müssen, damit sie ihnen auch wirklich gar nichts können.