News Deutschland fällt beim Breitband weiter zurück

Ich finde es komisch das die ganzen großen Firmen wie z.B. Siemens die mit Milliarden Umsätzen zu tun haben (aber auch kleine oder mittelständische Unternehmen) keinen Aufstand machen das bei denen das Internet zu langsam ist. Gerade die sind doch auf ein zuverlässiges und schnelles Netz angewiesen. Oder sehe ich da was falsch? also das große Unternehmen bevorzugt werden und die kleinen einfach links liegen gelassen werden inkl. uns den armen Bürgern?
 
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Der Staat müsste nur sagen..."liebe Telekom, reduziere deine Dividende von im Moment 4 auf 2% und investiere die Kohle in die Netze"
Er hält schließlich noch immer 32% von dem Laden - der mit Abstand dickste Brocken in einer Hand.

Macht er aber dicht - Wolfang S. will jedes Jahr Asche sehen.
Von alleine bauen sich Bahnhöfe, Flugplätze, Philharmonien und Containerhäfen ja auch nicht.
 
_calNixo. schrieb:
Naja, ist doch verständlich. Deutschland ist doch bekannt dafür, bei jedem Neuland erst mal vorsichtig zu sein. ;)
Also Kundenbindung durch Leistung statt Verträge – das nenne ich mal eine gute Strategie. Aber an sowas denken die Manager hierzulande wohl nicht mal im Traum...:p

In Südkorea sind die Leitungen auch noch Standardmäßig Synchron. 100 Mbit down = 100 Mbit up

Ein weiteres Problem was ich sehe: wenn in Deutschland mal in Infrastruktur investiert werden soll, dann stehen sofort, wenn die Bauarbeiter anrücken, die Wutbürger auf der Straße. Wichtige Infrastrukturmaßnahmen werden einfach weggebrüllt und in 30 Jahren beschweren sich genau die gleichen Leute "ja hätte man damals mal was gemacht". Klar es gibt offensichtliche Fails wie die Elbphilharmonie oder den Berliner Flughafen, aber muss ja nicht alles so laufen.
 
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Die 30 Plätze vor Deutschland haben dafür andere, teilweise wesentlich gravierendere Defizite und z.T. auch deutlich höhere Lebenshaltungskosten, weil an anderen Stellen Geld fehlt, also Deutschland als Industrienation gleich abzustempeln, nur weil es im Netzausbau hapert, halte ich für übertrieben.

Dass jedoch etwas gemacht werden muss steht außer Frage. Ich finde es aber wichtiger, erstmal alle Anschlüsse auf ein gleiches (hohes) Niveau zu bringen: In den deutschen Großstädten wie Frankfurt, München, Hamburg usw. hat man die tollsten Geschwindigkeiten, das beste LTE und ne 1A-Abdeckung vom Netz, wohingegen der ländliche Raum nach wie vor vergleichsweise schwach bis nicht erwähnenswert angebunden ist. Und damit meine ich nicht einmal irgendwelche 200-Seelendörfer fernab jeglicher Zivilisation, sondern schon durchaus normale Ortschaften bis 10.000 Einwohner, die sogar noch im Verdichtungsraum liegen!

Anstatt - um es provokant auszudrücken - die "verwöhnten Städter", die sowieso alles was das Herz begehrt, vor der Nase haben noch weiter zu hofieren, wäre es mal sinnvoll den Leuten, die wirklich dringender auf das Internet angewiesen sind (weil der Wohnort zu weit weg von der Universität/Arbeit/Einkauftszentrum/Infrastruktur ist) zu helfen. LTE wäre eine super Chance gewesen, ohne viel Kabel zu legen den entlegendsten Ortschaften gutes, brauchbares Internet zu verschaffen, was macht man? Man erfüllt das Mindestmaß und konzentriert sich dann schön auf die Großstädte, weil man da die ganze zahlungswillige Kundschaft hat und die "Landbewohner", die selbst mit DSL 3000 schon glücklich wären, bleiben mal wieder auf der Strecke.

Patrick90 schrieb:
weil die deutschen zu geizig sind geld für schnelles internet auszugeben

sowohl die Kunden als auch die Netzbetreiber...

Völliger Quatsch. Sicher gibt es etliche Sparfüchse, aber bei uns zahlt man doch im Schnitt schon recht viel für den Anschluss, wenn ich an meinen Anschluss denke und dann noch den Handytarif dazu addiere, kommen wir schon in den hohen zweistelligen Bereich ...
 
Ob die Südkoreaner bzw. alle anderen 30 Länder vor uns auch gedrosselt werden in ihrer Leitung :D? So wie es Kabeldeutschland jetzt tut...
 
Mein bisheriges NoGo war in Bocholt, Kreis Borken, NRW.

Ich hatte eine Wohnung neben dem dort ansässigen TECHNOLOGIE-PARK (neben der FH), bin 2009 dort eingezogen und zur Wahl standen:
DSL 16k oder Unitymedia 100k.

Natürlich habe ich mich für Unitymedia entschieden. (lief auch bis zuletzt super stabil)

Aber jetzt kommt der Knaller:
Im Technologiepark (1 Straße weiter!) gab es maximal DSL 6.000.

Back to Topic:
Deutschland muss da was machen. Im Kreis Borken hat BORnet jetzt ganz gut nachgelegt. Dort wurden quer durch den Kreis Borken viele Städte inkl. Bauernschaften per Glasfaser angebunden. (FTTH)

Monatlicher Preis bei Privatkunden: Irgendwas um die 40€ für 50-100MBit/s, 2 Jahre Vertragsbindung, danach ist die Leitung refinanziert und man ist an keinen Provider mehr gebunden.

Die Stadtwerke Ratingen machen aktuell ähnliches mit Rapeedo - Meiner Meinung nach sollte daraus ein Flächenbrand entstehen.

Was ich aber auch gemerkt habe: Viele Hauseigentümer sind nicht bereit bei einer Nachfragebündelung mitzumachen, selbst wenn sie dadurch gar keine Verpflichtungen eingehen - getreu dem Motto "Och, wenn genug zusammen kommen, dann setze ich vielleicht meine Unterschrift auch noch drunter".
Es sieht für mich so aus, als wären wir noch nicht arm genug dran, damit man sich auch aktiv mal dafür einsetzt.
 
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ilegend1701 schrieb:
Ich finde es komisch das die ganzen großen Firmen wie z.B. Siemens die mit Milliarden Umsätzen zu tun haben (aber auch kleine oder mittelständische Unternehmen) keinen Aufstand machen das bei denen das Internet zu langsam ist. Gerade die sind doch auf ein zuverlässiges und schnelles Netz angewiesen. Oder sehe ich da was falsch? also das große Unternehmen bevorzugt werden und die kleinen einfach links liegen gelassen werden inkl. uns den armen Bürgern?

Siemens und Co haben ganz sicher KEINE zu langsame Verbindung. Davon mal abgesehen hinkt der internationale Vergleich doch eh hinten und vorne, wenn man sich die Länder mal genau auf der karte anguckt und dann mal auf die Einwohnerzahlen und Ballungs-/Einzugsgebiete schaut.
 
Dafür, daß wir in der Hinsicht ein Entwicklungsland sind, ist Platz 31 doch nicht schlecht.

Es fängt schon damit an, daß kein Provider vor einer Bestellung sagen kann (oder will), was der Kunde bekommen kann.
Man redet sich halt mit "bis zu" raus

Wenn man dann mal was beauftragt, und es geht schief, steht man als Kunde im Regen.
Teilweise läßt sich dann der alte Stand nicht wieder herstellen.
Einfach traurig.

Und Kabelanschlüße oder Funk sind kein wirklich guter Ersatz.
Das wird dann lustig, wenn die Telekom die Telefonanschlüße alle auf IP umstellt, und aber keinen entsprechenden PPort mehr frei hat.
Dann stehe ich als Kunde dumm da, nämlich ohne Internetzugang.
 
Naja, wir haben aber auch ein komplett anderes Nutzungsverhalten. In einigen asiatischen Ländern nimmt das schon langsam pathologische Ausmaße an. Viele verdienen dort können sich keine gescheite Unterkunft leisten, aber Geld fürs Internet ist immer da. Das ist zu derem Lebensinhalt geworden.

Es ist aber schon war, dass unsere Anbieter nicht so schnell nach vorn stürmen. Wenn man sich die aktuellen Handyverträge ansieht, die von den großen Mobilfunkbetreibern angeboten werden.... finsteres Mittelalter. Da werden 500 MB flatrate als das non-plus-ultra verkauft. Solange da keiner der Anbieter aus der Reihe tanzt, wird das auch so weitergehen. Da gibt es sicherlich Absprachen, um den Markt zu entschleunigen.

Andere kleinere Länder haben es da einfacher, denn dort gibt es oft viele kleine Anbieter, die mit zusätzlichen Leistungen die Kunden locken müssen und die großen Anbieter sind da relativ schwach. Bei uns muss man sich hingegen nicht groß bewegen als großer Anbieter. Wird eh überall der gleiche Mist angeboten.
 
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sind ja auch alles kleine staaten, in denen sich ein großteil der bevölkerung auf ein bestimmtes gebiet konzentriert. nehmen wir schweden: ein riesenland, im vergleich zu einwohnerzahl, allerding spielt sich das ganze leben dort fast ausschliesslich an der südküste ab.
nehmen wir tschechien: mag ja sein dass des dort schnelle sinternet gibt, das aber bestimmt nur zu einem preis, der nicht ansatzweise mit unseren hierzulande vergleichbar ist, wenn man es auf die lebenshaltungskosten aufrechnet.
und die USA: den handy und festnetzempfang auf einer farm in iowa will ich mir garnicht vorstellen.
jammern auf hohem niveau, so schlecht geht es uns auch wieder nicht.
 
Ach hört mir auf.

Ich wohne in einem ca. 4000 Einwohnerdorf und hier würde ich maximal DSL 2000 bekommen, was in der heutigen Zeit nun wirklich nicht gerade Breitband ist. Also musste ich die einzige Alternative wählen, einen Regionalanbieter der über Funk DSL anbietet (kein Telekom LTE oder so sondern einen Anbieter ohne Volumenbegrenzung!). Nun habe ich DSL 16.000 für 50 Euro im Monat. Billig ist es nicht und von 50MBit weit entfernt, dafür kann man Youtube etc. kucken ohne ewig aufs zwischenbuffern warten zu müssen.

Leider stellt für die Regierung das Pseudo-LTE-Breitband die optimale Versorgung dar was Sie defacto NICHT ist!
 
SchiBuh schrieb:
Die Unternehmen brauchen allerdings schnellstmöglich schnelles Internet und das besorgen sie sich zur Not auch selbst, siehe Schwarzwald wo sich Gemeinden zusammen schließen und eigene Glasfasernetze verlegen lassen weil die Telekom das nicht wollte....

ach und warum brauchen unternehmen so schnelles internet? für bissl surfen, email und onlinebanking wohl eher nicht...:p zur erinnerung: es gibt doch anscheinend eh keine nennenswerte IT industrie in deutschland, wenn man den aktuellen berichterstattungen zu diesem thema glauben schenkt.
immer die unternehmen, die unternehmen, die wirtschaft, die wirtschaft, als ob die was besseres als die privatleute wären.
 
Peinlich....

Na immerhin tut die Telekom was dagegen. 50.000er Gebiete auf 400.000mbit upzugraden bringt halt auch für die Statistik mehr als 1000er auf 6000 umzurüsten... :rolleyes:
 
Man hat in deutschland die letzten 20-25 jahre einfach am falschen ende gespart, statt in die infrastruktur zu investieren, spart man lieber. Ein gewisser finanzmister feiert sich für seine "schwarze" null. Das in die autobahnen, brücken, landstraßen und kommunen mehrere milliarden investiert werden müssen damit die ach so tolle deutsche infrastruktur erhalten bleibt wird einfach übersehen. Kein wunder dass deutschland einfach im breitband ausbau zurückfällt. Es wird durch Privatunternehmehmen dort investiert wo es sich finanziell lohnt. Der rest bleibt da einfach auf der strecke. Und Deutschland ist eben etwas größer als die aktuellen spitzenreiter. Klar könnte man bei jedem aufreißen gleich glasfaser oder leerrohe verlegen aber das kostet ja extra und das geld dafür ist einfach nicht da ;)
 
Patrick90 schrieb:
weil die deutschen zu geizig sind geld für schnelles internet auszugeben

sowohl die Kunden als auch die Netzbetreiber...

Hä?

Aktuell zahle ich 30 Euro und kriege dafür 16.000er.

Wenn es 50.000er geben würde, würde ich das sofort bezahlen.
 
SchiBuh schrieb:
Man sollte schon unterscheiden ob es sich um Unternehmen oder den normalen Einwohner handelt
Wozu braucht auch der ganz normale Einwohner 100MBit? Für Emails und bissl surfen inkl. Onlinebanking wohl eher nicht.

Ja, damals war alles besser.

Wozu DSL? 768kbit Speed braucht kein Mensch und mit 60€ in den Anfängen viel zu teuer. ISDN hat doch auch gereicht, konnte zur Not von 64 auf 128kbit verdoppeln. Gut, auch die Kosten, aber wer will der muss!

Manchmal denke ich, so ne Höhle mit nem wärmenden Feuer davor würde manchen hier für ein Jahr mal ganz gut tun ;)
 
zogger CkY schrieb:
Man hat in deutschland die letzten 20-25 jahre einfach am falschen ende gespart, statt in die infrastruktur zu investieren, spart man lieber. Ein gewisser finanzmister feiert sich für seine "schwarze" null. Das in die autobahnen, brücken, landstraßen und kommunen mehrere milliarden investiert werden müssen damit die ach so tolle deutsche infrastruktur erhalten bleibt wird einfach übersehen. Kein wunder dass deutschland einfach im breitband ausbau zurückfällt. Es wird durch Privatunternehmehmen dort investiert wo es sich finanziell lohnt. Der rest bleibt da einfach auf der strecke. Und Deutschland ist eben etwas größer als die aktuellen spitzenreiter. Klar könnte man bei jedem aufreißen gleich glasfaser oder leerrohe verlegen aber das kostet ja extra und das geld dafür ist einfach nicht da ;)

http://www.bakom.admin.ch/themen/technologie/01397/03044/index.html?lang=de
Da macht es unsere Regierung in der Schweiz besser, sie wird auch immer transparenter.
 
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