Dass sowas immer eine gewisse Eigendynamik entwickeln kann, sollte spätestens seit den Hitler-Tagebüchern klar sein.
Bei denen war es zwar ein professioneller Fälscher, aber der tat in Interviews auch immer wieder überrascht, wie die Verantwortlichen nach mehr Material geschrien haben ... die haben ihm wohl sogar immer größere Summen geboten - naja, wie auch immer, das Honorar ist jedenfalls gestiegen - gute Arbeit soll ja auch belohnt werden.
Er hat halt geliefert ... im Grunde als "Auftragskünstler".
Natürlich ist es immer möglich, dass das nur Schutzbehauptungen sind ... und das trifft auch in diesem Fall zu ... für der Autor, UND die Redaktion.
Wenn jemand mit seinen Artikeln nach deren Meinung den "Zahn der Zeit" trifft, dann prüft die Redaktion eventuell auch nicht mehr richtig (war ja bei den Hitler-Tagebüchern auch so ... eigentlich sind die Fälschungen nichtmal sonderlich schwer zu durchschauen gewesen - so im Nachhinein betrachtet).
Am Ende wollen eh nur alle Geld verdienen, daher würde ich nicht davon ausgehen, dass das ein Einzelfall ist, das passiert sicherlich in unglaublich vielen Blättern.
Spiegel ist halt groß, da ist das auch mal eine Meldung wert ... ich hätte aber nicht gedacht, die im Spiegel selbst zu finden ... wahrscheinlich geht es denen darum, zu zeigen, welch qualitativ hochwertigen Journalismus sie bieten - die Chance bietet das, denn es sagt im Grunde "schaut her, wir haben Kontrollmechanismen, die sowas aufdecken helfen ... der Stern hat sowas nicht"
