bartio schrieb:
Die Grünen leben auf einem anderen Planeten. Viele ihrer Forderungen sind über-moralisch, übertrieben pc und einfach realitätsfern. Abgesehen vom Gender-Quatsch (den ich nicht ernst nehme), ist ihr Verhalten in der Flüchtlingekrise desaströs.
In der Tat.
Die Problematik an diesem Sachverhalt ist, dass die übermoralisierte und grenzenlos-philanthropische Einstellung von ihrer Essenz her nachvollziehbar und positiv, gar wünschenswert ist. Dieser Umstand erschwert sachliche, rationale Kritik und damit legitimen Widerstand, da sich gegen diese übertriebenen Forderungen in der Masse zuallererst Emotionen mobilisieren, wodurch zunehmend ähnlich realitätsferne Rechte auf den Plan gerufen werden.
Hierbei findet dann vor allem der Widerstand gegen Rechte Gehör - besonders medial. Zweifelsohne ein wichtiger Aspekt, allerdings geht dabei leider die Quintessenz der Debatte vollkommen unter: ein realistischer, liberaler Umgang mit aktuellen politischen Themen.
Ein unwiderlegbares Faktum ist nun mal, dass die Menschheit gespalten ist in vielerlei Nationen, Weltanschauungen und/oder Religionen.
Die teilweise extrem konträren Ansichten haben unglaubliches Konfliktpotenzial und sind mit keiner noch so philanthropischen Politik zu bewältigen.
Weiterhin existieren Fortschritt und Wirtschaft noch immer rein wegen des Leistungsprinzips. Ein intelligentes und/oder tüchtiges Individuum kann es nur geben, wenn man weniger intelligente/tüchtige als Vergleich heranziehen kann. Dies bedingt von seiner Natur aus ein Leistungsprinzip.
Solange die Menschheit sich also möglichst vollständig von Gier verabschieden kann und ähnlich einem Szenario in Enterprise, über saubere Energie und z.B. durch Robotik die Abhängigkeit von Arbeit und endlichen Ressourcen tilgt, wird das Leistungsprinzip bestehen (müssen).
Denn ohne dieses, würden wir stagnieren und letztendlich verfallen. Das "Schlaraffenland" funktioniert eben nur mit ausgeklügelter Automation: sobald die Brathähnchen nicht mehr endlos und automatisch in den Mund fliegen, muss das Leistungsprinzip wieder greifen die Individuen aktiv werden.
Aus diesem Leistungsprinzip folgt aber wiederum unausweichlich, dass durch die Erbringung von Leistung ein Leistungsträger von Nöten ist, der sich den Umstand der Leistungserbringung macht. Selbstredend muss er dafür durch eine Motivation getrieben sein: ohne Motiv keine Leistung.
Deshalb muss mit der Leistungserbringung ein Vorteil einhergehen, umgangssprachlich also ein "Sieger" entstehen. Das bedingt aber, dass es eben auch "Verlierer" gibt.
Aus diesen Fakten, die mit unserer Realität (zumindest noch) inhärent verbunden sind, entsteht die Notwendigkeit Interessensgemeinschaften zu bilden.
Solange wir also nicht fortschrittlich genug sind, quasi eine Weltgemeinschaft erschaffen zu haben, in der jeder absolute Freiheit in der Ausübung seiner Individualität genießt, in der Kleinstaaterei und Grenzen Geschichte sind, in der wir z.B. durch Robotik die Notwendigkeit steter Arbeit und Leistungserbringung getilgt haben...so lange sind eben jene Kontrollmechanismen wie einzelne Regierungen, Grenzen, ... lebensnotwendig.