Da muss ich Dir allerdings zustimmen, was letztlich an zwei Faktoren liegt:
Erstens ist die Argumentation der Kommission fehlerhaft. Es wurde bereits 2011 gerichtlich festgestellt, dass das Zitieren an einer Stelle, an anderer Stelle jedoch nicht, als Täuschung zu werten ist. Außerdem ist es für die Zitierregeln völlig irrelevant, wo gegen diese verstoßen wurde. Jede Quelle muss belegt werden. Auch falsch ist die Unterscheidung zwischen Einleitung und Erkenntnisabschnitt. Es ist völlig unergeblich, ob die Doktorarbeit auch Bestand hätte, wenn man die Plagiatsabschnitte abzöge, denn:
Es kommt bei der Aberkennung eines Doktorgrades nicht darauf an, ob die eingereichte Dissertation ohne die beanstandeten Stellen oder bei jeweils wörtlicher Zitierung der Doktorgrad noch verliehen worden wäre. Derartig hypothetische Erwägungen im Sinne einer Art geltungserhaltender Reduktion finden nicht statt. Es sei für die Ursächlichkeit der vom Kläger begangenen Täuschung nicht von Bedeutung, ob ihm für eine andere Arbeit, als er sie tatsächlich vorgelegt habe, der Doktorgrad verliehen worden wäre (Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg, Beschluss vom 13.10.2008, Az. 9 S 494/08).
Quelle:
http://www.anwaltsregister.de/Recht...en_Taeuschung_aberkannt_werden_kann.d298.html
Zudem ist es auch als Methodenmangel zu werten, wenn eine Doktorarbeit nur aus einem Ergebnisteil bestünde. Wissenschaftliches Arbeiten verlangt Transparenz, d.h. es muss klar erkenntlich sein, wie der Wissenschaftler zu seinem Ergebnis kam. NUr das Ergebnis zu werten, ist damit nicht wissenschaftlich.
Zweitens wurde bereits Ende letzten Jahres berichtet, wie eng die Beziehungen zwischen der Universität und Frau von der Leyen sind:
http://www.tagesspiegel.de/wissen/p...eyens-kurzer-draht-zu-ihrer-uni/12397280.html
Ob das nun die Tatsache ist, dass sie den Vorsitzenden der Kommission kennt, die über ihre Sache entschieden hat, der Professorenstand ihres Mannes an selbiger Uni, die wirtschaftlichen Verflechtungen oder die Mitgliedschaften der Ministerin in der MHH, in der auch Mitglieder der Kommission sitzen. Nichts davon soll anscheinend das Ergebnis der Kommission beeinflusst haben.
Wie war das nochmal? Vor einigen Jahren wurde der Einfluss von Netzwerken auf die Karriere untersucht. Nirgends war das Netzwerken so wichtig, wie an deutschen Hochschulen.
Quod erat demonstrandum.