Die 'Macht' der IT-Abteilung im Unternehmen

F

Fu Manchu

Gast
Ich sehe seit Jahren im Berufsleben, welche Macht die IT-Abteilungen haben und oftmals gegenüber den anderen Mitarbeitern und Usern im Unternehmen ausnutzen.

Dabei geht es um Kleinigkeiten wie Toner wechseln oder einen Rechner oder Monitor reparieren oder tauschen, aber auch um große teure Dinge, wenn zum Beispiel externe Berater in einem Projekt Daten von Datenbankservern benötigen oder Netzwerkzugänge und Serverzugriffe notwendig sind und man diese externen Berater warten lässt, weil man gerade "nicht kann".

Ich bin beruflich als BI- und Controllingberater in vielen Unternehmen tätig und wenn die Sprache auf die IT kommt, z.B. wenn man Daten benötigt per SQL, Zugriffe auf Server, wenn ein Dienst neu gestartet werden muss oder man ein Netzlaufwerk benötigt, dann fangen viele Mitarbeiter und Chefs an zu schwitzen und meinen, "oh, das muss die IT machen" und man gewinnt den Eindruck, das jetzt eine Abteilung behelligt wird, die man besser in Ruhe lässt.

Und in der Tat, mein Eindruck ist, das die meisten Admins ihre Rolle des höllischen Administrators ausleben, selbstherrlich von oben herab und technikverliebt. Ihre Sprache ist oft gefüllt mit Fachausdrücken und Floskeln, die ich selber zum Glück verstehe (komme selber aus der IT ;)), aber oftmals als Schutzschild dient gegenüber den Anwendern, insb. dann, wenn der ITler etwas nicht liefern kann, weil es seine Fähigkeiten übersteigt. So brauchte ich Anfang der Woche Daten für eine Auswertung aus SAP, aber der ITler verstand einfach nicht was wir wollten, 3 Leute haben es ihm erklärt und er hat sich in der Technik verloren und ich musste deutlich werden und sagen, wie die Lösung aussieht.

Selbst Chefs und Abteilungsleiter stehen den ITlern selten selbstbewusst gegenüber und ich muss mich oftmals wundern, ob die IT als Dienstleister (internal customer) im Hause tätig ist oder nur als Selbstzweck gehalten wird und über allem schwebt.


Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Wie steht eure IT-Abteilung im Unternehmen. Von ausgelagerten IT-Abteilungen jetzt mal nicht gesprochen, die sind ja ab dann Fremddienstleister. Hat eure IT auch diese Macht? Ich schätze die meisten hier aus dem Forum treten den meisten ITlern sicher gegenüber auf und/oder sind selber welche. Aber wie sieht es mit den Anwendern aus in der Firma?
 
Die Problematik ist mir nur allzu sehr bekannt. Oftmals spielt sich die IT-Abteilung bzw. deren Admin zu sehr auf, wenn diese nicht von einer übergeordneten Stelle überwacht bzw. kontrolliert/gesteuert werden kann. Sie sind dann einfach keinem Rechenschaft schuldig und führen sich stellenweise wie der BOFH auf ;-)

Die GF oder die Fachabteilungen können und müssen sich auch nicht so sehr mit der IT auskennen und genau da liegt zum Teil auch das Problem. Die User können selber nicht beurteilen wie wichtig oder dringend bestimmte Arbeiten sind. Wenn dann die IT herkommt und mit gut klingenden Fachwörtern um sich schmeisst, dann ist der User meist beeindruckt und zugleich eingeschüchtert.

Um Problemen mit der IT-Abteilung aus dem Weg zu gehen gibt´s div. Möglichkeiten:

- IT-Leiter der nicht mit den alltäglichen IT-Aufgaben zu tun hat kontrolliert und steuert die IT und muss regelmäßig der GF berichten
- in Projekten die IT auf jeden Fall zeitlich "offiziell" mit einplanen damit solche Sachen wie "ich habe grad keine Zeit um Tätigkeit XY durchzuführen" nicht auftreten. Wenn die IT offiziell eingeplant wurde und diese selbstständig einfach Termine verschiebt, muss direkt die GF konsultiert werden, damit der GF direkt vor Augen gehalten werden kann, welche Geldbeträge verschwendet werden, nur weil die IT angeblich keine Zeit hat. Dann wird das Geschrei schonmal groß
- Die GF sollte sich auch nicht zu fein sein, mal die eigene IT von ext. Beratern mal auf Herz und Nieren prüfen zu lassen um solche Sachen mal aufzudecken. Manchmal hilft es ungemein mal ein öffentliches Exempel zu statuieren.

Ich war jetzt 3,5 Jahre im HR & ERP-Support tätig und habe die dollsten Sachen bei Kunden erlebt. Bald wechsel ich in eine kleinere Firma und werde dort der IT-Koordinator (Projektleiter, IT-Leiter, Admin usw. quasi Mädchen für alles).

Die Anwender können nur dann sicher auftreten wenn die auch Ahnung von der Materie haben.
 
Besonders interessant wird es, wenn die Kontrolle des Vorgesetzen nicht weit genug geht. Dann werden bestimmte User bevorzugt behandelt, andere müssen den "offiziellen" Weg einschlagen um ihr Ziel zu erreichen und das wird oft schwierig, da mehrere Instanzen überzeugt werden müssen.
 
Ich kenne das, bei uns ist es besonders schlimm.
Wir dürfen eigentlich nichts.
Unsere Admin ist da besonders schlimm.
Selbst wenn der Toner eines Laserdruckers leer ist, was im schnitt alle 2 wochen passiert, müssen wir ihn anrufen. Selbst wenn direkt in der Schublade daneben ein verpackter Toner liegt.
Genau sieht es aus wenn wir einen Monitor tauschen wollen. Wir haben da einige unbenutzte Monitore rumstehen und musste weil es mit einen Monitor mal Probleme gab ihn austauschen. Praktisch hätten wir ihn anrufen müssen und er hätte dann kommen müssen. Was immer dauert, er ist ja nicht jedentag im Hause und muss dann immer 40km fahren. Und besonders eilig hat er es nie. Wir fragen ihn schon bei solchen kleinigkeiten nicht mehr. Es dauert einfach zulange bis ehr was gereglt hat. Und der Typ ist auch so seltsam, kaum einer kommt gut mit ihm aus, so dauert die Problem mitteilung und behebung manchmal sehr lange.

Noch schlimmer ist es wenn bei unseren Farblaser die Toner ausgehen. Und das passier häufig. DEr Admin hat da sone komische Einkaufpolitik. Er kauft nicht die orginall Toner wie man denken würde. Er kauft von irgendwo her ganze oder auch defekte Farblaser und hohlt dann die Toner aus diesen Druckern raus. So passiert es dann das wir im schnitt jeden monat 4 neue Toner für den Laser brauchen. ( richtig seltsamm )

Aber im Endeffekt haste recht @TE, kann dir da nur zustimmen.
 
In bestimmten Situationen kann ich verstehen wenn der Admin die Arbeit nicht abgibt weil z. B. User schon eigenmächtig gehandelt und dadurch Schaden verursacht haben. Einige Admins treiben das aber zuweilen zu bunt. Es spricht z. B. nichts dagegen einen "normalen User" soweit zu schulen dass er als Vertretung bestimmte Aufgaben (nicht system- und geschäftskritische Dinge) übernehmen kann.
 
Fu Manchu schrieb:
Ich sehe seit Jahren im Berufsleben, welche Macht die IT-Abteilungen haben und oftmals gegenüber den anderen Mitarbeitern und Usern im Unternehmen ausnutzen.

Dabei geht es um Kleinigkeiten wie Toner wechseln oder einen Rechner oder Monitor reparieren oder tauschen, aber auch um große teure Dinge, wenn zum Beispiel externe Berater in einem Projekt Daten von Datenbankservern benötigen oder Netzwerkzugänge und Serverzugriffe notwendig sind und man diese externen Berater warten lässt, weil man gerade "nicht kann".

Ich bin beruflich als BI- und Controllingberater in vielen Unternehmen tätig und wenn die Sprache auf die IT kommt, z.B. wenn man Daten benötigt per SQL, Zugriffe auf Server, wenn ein Dienst neu gestartet werden muss oder man ein Netzlaufwerk benötigt, dann fangen viele Mitarbeiter und Chefs an zu schwitzen und meinen, "oh, das muss die IT machen" und man gewinnt den Eindruck, das jetzt eine Abteilung behelligt wird, die man besser in Ruhe lässt.
Erstmal finde ich es erstaunlich das du meinst, das wenn du grade was benötigst die IT zu springen hat.
Desweiteren, muss die IT natürlich auch sicherstellen das wenn du als externer Berater da bist eben auch nur da die Daten kommst an die du auch kommen darfst(Stichwort Datenschutz/Geschäftsgeheimnisse).

Aber wenn ich solche Geschichten höre, kommen auch drei weitere Möglichkeiten in Frage.
1. Schlecht organisierte IT
2. Unterbesetzte IT
3. Einfach schlechte IT

Deine Bespiele mit Toner wechseln oder einen Rechner oder Monitor reparieren sind aber auch gute Beispiele für das überschreiten der eigenen Kompetenzen. Die IT hat nun mal auch mit ihrem Budget zu planen und dieses einzuhalten. Wenn nun jeder Hans und Franz meint er könnte ja mal eben den Rechner reparieren und dabei etwas kaputt geht, dann wirkt sich das direkt auf das Budget der IT aus und wenn dieses überschritten wird, bekommt nicht der einen drüber der den schaden verursacht hat, sondern die IT!
Noch dazu würde als erstes nach der IT geschrieen wenn bei der "Reparatur" z.B. Daten verloren gingen.
 
Ich denke das ist nicht wirklich ein IT spezifisches Phänomen sonder trifft auf jede Abteilung/Mitarbeiter zu, die für den Betriebsablauf essentiell ist aber so spezifische Aufgaben hat, dass sie die Angestellten die die eigentliche "Arbeit" machen, die dem Unternehmen also letztlich das Geld bringen, nicht verstehen.

Abteilungen also, die massiven Einfluss auf den Arbeitsablauf haben aber nur indirekt zur Wertschöpfung beitragen.

Letzt endlich ist das ein Ergebnis schwacher Unternehmensführung, die Admins sind in der Regel Dienstleister für den Rest des Unternehmens und das muss ihnen manchmal klar gemacht werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe selbst auch schon aehnliche Erfahrungen gemacht.
Gerade wenn man als Externer kommt, fuehlen sich die oft auf den Schlipps getreten - ich sehe das Hauptproblem darin, dass die IT-Abteilungen oft viel zu wenig informiert werden. Ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass ich gekommen bin mit meiner Software und die IT-Abteilung nichts davon wusste (obwohl ich davor natuerlich explizit darauf hingewiesen habe) ... dass die dann nicht allzu freundlich sind, ist auch verstaendlich wenn auch fuer einen selbst nicht angenehm.

Ein weiteres Problem sehe ich darin, dass man in der IT "komische/eigenartige/..." Leute akzeptiert ... es gibt kaum ein anderen Job wo solche Mitarbeiter akzeptiert werden. Das haengt meines Erachtens damit zusammen, dass die Chefs von der Materie keine Ahnung haben, aber es selbstverstaendlich fuer eine sehr wichtige Sache halten. Ich habe schon mehrmals erlebt, dass Chefs sich von IT-Leuten "verneigen" und sehr viel unternehmen um die Mitarbeiter zu halten.

So generell kann ich aber sagen: Wenn man kommt und der ist angepisst - einfach mal ein freundliches Smalltalk ueber Hobbies fuehren, Begeisterung zeigen fuer wie viele Rechner die Person doch zustaendig ist und schon kommt man zu den gewuenschten Daten :).
 
Zuletzt bearbeitet:
Fonce schrieb:
Erstmal finde ich es erstaunlich das du meinst, das wenn du grade was benötigst die IT zu springen hat.
Desweiteren, muss die IT natürlich auch sicherstellen das wenn du als externer Berater da bist eben auch nur da die Daten kommst an die du auch kommen darfst(Stichwort Datenschutz/Geschäftsgeheimnisse)....

Wenn ich beim Kunden arbeite, dann bin ich immer angemeldet, sitze mit der Fachabteilung (Controlling, Geschäftsführung) zusammen und wenn ich nach Daten frage tue ich das immer im Auftrag meiner Auftraggeber (Controller, Geschäftsfühung) und niemals alleine und aus Freude an den Daten. Datenschutz und Geschäftsgeheimnisse haben diese Firmen dann bei mir keine, ich sehe das Unternehmen dann 'nackt', aber immer im Auftrag der Fachabteilung und mit der IT als Dienstleister und Lieferant.
 
Kann ich alles nicht nachvollziehen. Bei uns sind die echt höflich und zuvorkommend. Sind aber keine Konzernmitarbeiter sondern von einer Fremdfirma die den Service bei uns übernommen haben.

Im Endeffekt sitz aber ich am längeren Hebel falls es mal bei uns vorkommen sollte. Wäre schon doof für ihn, wenn wegen ihm eine Vorstandspräsentation oder ein hoch angesetztes Technikgespräch abgesagt werden müsste.

Aber so läuft das ja Gott sei Dank nicht bei uns.
 
The_Jack schrieb:
Sind aber keine Konzernmitarbeiter sondern von einer Fremdfirma die den Service bei uns übernommen haben.

Eben, da sind es ganz offiziell engagierte Dienstleister und wenn die ihren Job nicht machen wie es der Auftraggeber will sucht sich eurer Firme mal ganz schnell ne andere Firma die das macht und die ITler kriegen mit ihrem Chef Stress wenn der Auftraggeber sich nen anderen sucht.
 
du die sind schon so lange hier. Da verschwimmen schon die Grenzen zwischen Firma und Fremdfirma^^
 
Das Problem sind oft auch die betrieblichen Organisationsstrukturen. Als Sachbearbeiter oder einfacher Projekt-/Abteilungsleiter hat man keinerlei disziplinarischen Zugriff auf die IT-Mitarbeiter, was diese ganz genau wissen. Fehlt also ein persönliches Netzwerk zum IT-Management, müssen Probleme erst aufwendig eskaliert werden bevor eine zeitnahe Bearbeitung erfolgt. Teilweise habe ich Verständnis für die IT, eine chronische Unterbesetzung der IT-Abteilung aufgrund von knappem Budget ist jedoch nicht mein Problem, schließlich kostet der "IT-Service" jedes Mal eine Stange Geld...:freak:

Mit dieser Konzern-Mentalität muss man sich wohl aber abfinden "Kommt nicht heute kommt morgen, aber morgen auch nicht vorm Mittag und schon gar nicht komplett" :D
 
Wenn man bei uns im Unternehmen (~500 Mann) was braucht, dann hat man in der IT (7 Man) eigentlich immer einen Ansprechparter der die Probleme Fix Löst.

von daher kann ich deine Erfahrungen nicht bestätigen.
ich brauchte aber auch noch nie eine Auswertung von SAP
sondern meistens nur Passwörter weil man nach jedem IT AUDIT auf weniger Zugriff hat -.-
 
Fu Manchu schrieb:
Wenn ich beim Kunden arbeite, dann bin ich immer angemeldet, sitze mit der Fachabteilung (Controlling, Geschäftsführung) zusammen und wenn ich nach Daten frage tue ich das immer im Auftrag meiner Auftraggeber (Controller, Geschäftsfühung) und niemals alleine und aus Freude an den Daten. Datenschutz und Geschäftsgeheimnisse haben diese Firmen dann bei mir keine, ich sehe das Unternehmen dann 'nackt', aber immer im Auftrag der Fachabteilung und mit der IT als Dienstleister und Lieferant.
Trotzdem bist du noch lange nicht berechtigt alles an Daten(Je nach dem was das Unternehmen genau macht) zu sehen was so gibt! Das BDSG gilt immer, für jeden! :rolleyes:
Oder meinst du wenn du sagst "So jetzt will ich mal die Mails von allen Mitarbeitern haben!" das dies nun legal würde?
 
Oftmals ist es kein böser Wille sondern lediglich die Dimensionierung der Abteilung.
Natürlich kann es auch mal vorkommen das die Priorität der Behebung eines Problems mit dem Verhalten des Meldenden steigt oder fällt.

Ich selbst bin mittlerweile alleine für den Spaß bei uns im Unternehmen zuständig und das umfasst in diesem Fall die IT/TK von drei (jeweils ~150 km auseinander liegenden) Niederlassungen, diverser Außendienstmitarbeiter sowie einige unserer Kunden (wobei letzteres nur noch "Bestandspflege" ist und nicht mehr wächst da wir bereits länger das Geschäftsfeld gewechselt haben).

Aktuell kommt zur normalen IT/TK-Pflege noch das Aufsetzen komplett neuer Server für die drei Standorte sowie die VPN-Verbandelung von 6 Zentralstellen sowie diverser Heimarbeitsplätze hinzu.

Vor diesem Hintergrund sollte -schon aus der räumlichen Trennung heraus- klar sein das gewisse Dinge eben auch mal ein bischen dauern können/müssen .

Aus der Erfahrung weis ich das es in vielen Unternehmen ähnlich aussieht (wobei wir mit der Tatsache das die Anzahl der Geschäftsführer höher ist als die der IT´ler schon ein Extremfall sind ;) ) .

Von der Hirarchie her ist es allerdings meist tatsächlich so das die IT größtenteils dem Chef und evtl. dem Standortleiter Rechenschaft ablegen muss. Da dieser wiederum oftmals nicht mit der Materie vertraut oder anderweitig genug eingebunden ist wird ein flexibles arbeiten ohne unnötigen zusätzlichen Druck überhaupt erst möglich.
Von meinem Standpunkt ausgehend muss ich sagen das ich sicher erheblich ineffizienter arbeiten würde, müsste ich jedem (Sekretärinnen, Projektleitern, Planern, Vertrieblern,Sachbearbeitern usw.) Rechenschaft über meine Arbeit ablegen.

Fu Manchu schrieb:
Selbst Chefs und Abteilungsleiter stehen den ITlern selten selbstbewusst gegenüber und ich muss mich oftmals wundern, ob die IT als Dienstleister (internal customer) im Hause tätig ist oder nur als Selbstzweck gehalten wird und über allem schwebt.

Na ja, es ist -wie oben geschrieben- eigentlich normal das die IT nicht in der normalen Unternehmenshirarchie der anderen Kollegen eingereiht ist sondern lediglich dem Chef untersteht da anderenfalls ein effizientes arbeiten kaum möglich wäre.
Auch wirkt es nicht mehr verwunderlich das mancher Standortleiter auf Augenhöhe von/mit der IT redet wenn man das Gesamtbild betrachtet. Wird beispielsweise vom Geschäftsführer entschieden das ein Standort in den Zugriffsrechten auf bestimmte Datensätze beschnitten wird erledigt dies der IT´ler und befindet sich in diesem Moment außerhalb der Verfügungskraft vom -für diese Zweigstelle zuständigen- Standortleiter XY (sollte eigentlich auch jedem logisch erscheinen).

Das wiederum selbst die Chefs oft in respektablem (teils ehrfürchtigem) Verhältniss zur IT stehen liegt evtl. daran das ihnen bewusst ist das diese das elektronische Rückgrad des Unternehmens bildet.
Was bitte macht ein Unternehmen welches eine IT verliert die Jahrelang die gesamte elektronische Infrastruktur geplant, errichtet und gepflegt hat (evtl. noch undokumentiert und als Einzelperson)?

Ich selbst habe jüngst unmittelbar im Unternehmen eines unserer Geschäftspartner miterlebt wie der Karren durch einen IT´ler der sich von heute auf morgen im Streit von der Firma getrennt hat vor die Wand fahren kann (und dabei handelte es sich noch um eine recht kleine Unternehmung mit lediglich einer Niederlassung).

Natürlich erwächst aus großer Macht auch große Verantwortung - dessen sollte sich jeder in diesem Berufsfeld bewusst sein.

Ich selbst könnte mir ehrlich nicht vorstellen unter dem unmittelbaren Diktat mehrerer Vorgesetzter und nach Stechuhr zu arbeiten.
5 Jahre im Außendienst (in denen man seinen Chef 2-3 mal jährlich gesehen hat) beim ehemaligen Arbeitgeber unter kompletter Selbsteinteilung der Termine und darauf folgend bis dato 2,5 Jahre im aktuellen Unternehmen bei Gleitzeit und eigener Termingestaltung lassen einen da verwöhnt werden ;) .
 
Zuletzt bearbeitet:
Fonce schrieb:
Trotzdem bist du noch lange nicht berechtigt alles an Daten(Je nach dem was das Unternehmen genau macht) zu sehen was so gibt! Das BDSG gilt immer, für jeden! :rolleyes:
Oder meinst du wenn du sagst "So jetzt will ich mal die Mails von allen Mitarbeitern haben!" das dies nun legal würde?

Wen interessieren Emails der Mitarbeiter, mir geht es um Daten für meinen Auftrag, das war ja wohl deutlich genug im Eingang. Aber wenn ich sage, ich brauche alle einzelnen Buchhaltungsbelege der letzten Jahre und Lager- und Materialbewegungen und der Chef sitzt neben mir und nickt, dann will ich keinen ITler erleben, der sich als Herr über die Daten aufspielt und meint, ermüsse uns (den Fachabteilungen, Chefs und mir) den Zugriff verweigern oder einschränken, nur weil es 'seine' Systeme sind.

Und die Berechtigung erteilt nicht der ITler, sondern der Eigentümer der Daten, also die Gesellschafter oder die Geschäftsführung bzw. Buchhaltung und Controlling, das BDSG interessiert mich für meinen Auftrag null, denn wenn ich keine Daten kriege, dann lehne ich mich zurück und fakturiere am Ende des Tages trotzdem meine Anwesenheit, aber das muss dann die IT ausbaden, wenn ich keine Infos bekomme.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie sollte eurer Meinung nach die IT-Abteilung organisatorisch eingegliedert sein?
Als
1. Stabsstelle,
2. Teil der Linienorganisation oder
3. der Finanzabteilung unterstellt?

Ne Umfrage kann man nur als TE machen oder bin ich blind?
 
Also ich bin in der*glücklichen* Lage,gut mit unseren IT Mitarbeitern auszukommen.

Immer höflich sein beiderseits und es gibt auch keine probleme !
Ein guter Rat hier und da,freundschaftliche Gespräche inkl.Tipp's und Trick's,gegenseitiges verständniss ALLER Abteilungen für die zu leistende Arbeit einzelner Abteilungen vorrausgesetzt ! ;)
 
Die IT sollte IMO neben den anderen Orga-Einheiten angesiedelt sein, also neben Buchhaltung, Controlling, Marketing usw.

Es sollte aber so sein, dass die IT als interner Dienstleister den anderen Abteilungen ratschlagend und unterstützend zur Seite steht und Aufgaben übernimmt, die ihnen zugetragen wird. Das hieße dann vielleicht sogar eher, das die IT unterhalb aller anderen Abteilungen angesiedelt werden sollte, dabei aber natürlich keine Daten zwischen den Abteilungen rausgibt, sondern jede Abteilung mit ihren notwendigen Mitteln versorgt.

Die IT als Stabsstelle ginge auch, im Rahmen eines 'internal customer', aber sie sollte immer die Aufträge der Fachabteilungen annehmen und ausführen, im Rahmen des technisch möglichen und rechtlich erlaubten.

Wobei es IMO eben selten eine Frage der organisatorischen Eingliederung ist, sondern eine Frage der Machtstellung der IT, die sich selber zu wichtig nimmt und ihre Lage ausnutzt.

Ach ja, weiter oben in #16 wurde geschrieben, das die IT in einem Falle undokumentiert arbeitet: das ist ein Versäumnis der Geschäftsleitung, die dafür sorgen muss, das jeder IT-Prozess, jedes Laufwerk, Passwort für Server usw. dokumentiert und sicherverwahrt für eventuelle Nachfolger bereit steht. Wird dann die Doku nach Aufforderung nicht gemacht, dann müssen die Konsequenzen getragen werden, aber eine undokumentierte IT darf es niemals geben.
 
Zurück
Oben