Die 'Macht' der IT-Abteilung im Unternehmen

Bei uns in der IT Abteilung (sitze selbst drin) sieht es so aus, dass man oftmals wegen jedem kleinen Mist auf uns zukommt. Gibt viele Tätigkeiten, die die MA selbst ausführen könnten (Toner wechseln), aber wir müssen es immer machen.

Gleichzeitig haben viele MA bei uns viel zu viele Rechte (jeder ist Admin auf seinem PC/Laptop) und wenn dann irgendwelche Software installiert wird oder sonstwas, hat man natürlich "nichts gemacht".

Für Götter halten uns da die wenigsten (unsere ach so tolle und bessere Vertriebsabteilung lässt das auch gerne mal raushängen, obwohl die meistens gar keine Ahnung haben), höchstens die ganzen Mädels aus dem Backoffice, die gar keine Ahnung haben. ;)
 
Genau aus diesem Grund bin ich froh das sich bei uns das häufig genutzte Modell der "Autonomen-IT" greift.
Als IT´ler sollte man mit der Geschäftsleitung in direktem Kontakt stehen um Änderungen unmittelbar zu erfahren und gegebenenfalls auch Einfluss nehmen zu können.
Es ist (gerade in technisch orientierten Unternehmen) keinem damit gedient wenn irgendwelche Materienfremden BWLér dazwischen stehen und fundamentale Entscheidungen nur aufgrund stumpfer Zahlen treffen.
Ich bin heilfroh das der größte Teil unserer Vorstandsetage noch aus dem technischen Bereich stammt und somit die Prioritäten anders setzt.

Ich komme eigentlich sehr gut mit allen Kollegen klar und habe auch nicht das Gefühl das man mir als 1-Mann-IT missmutig gegenübersteht. Bei uns scheinen also alle recht gut damit zu fahren.
Toner wechseln sowie das abholen selbiger in meinem Büro und sonstiger Kleinkram dieser Art wird -nach anfänglichem Training ;)- nunmehr eigentlich von den Jungs/Mädels selbst erledigt.
Da bin ich auch sehr froh drum da genug wichtigere Dinge anliegen (zumal ich -wie oben geschrieben- neben der Hausinternen IT/TK auch im produktiven Geschäft tätig bin).

Ich muss wirklich sagen das die IT-Abteilungen leider oftmals unterbesetzt sind. Da bilden wir -mit an die 300 Mitarbeitern und nur einem IT´ler- leider keine Ausnahme (wobei der Großteil des Personals bei uns im Außendienst tätig ist und ich somit effektiv ca. 40 Mitarbeiter verteilt auf drei Standorte dauerhaft betreue).
 
Zuletzt bearbeitet:
Also einige Sachen verstehe ich wirklich nicht,

wieso sollte die IT-Abteilung die Toner tauschen? Bei uns macht das die Sekretärin oder ein Praktikant.

Und bei technischen Problemen haben wir den Administrator, aber der ist ja nur ein Teil der "IT-Abteilung"

Man muss schon unterteilen, abgrenzen und klar definieren, welche Rolle für was zuständig ist.

Wenn das nicht gemacht wurde, ist es m.M.n ein Strukturproblem und kein IT-Problem.
Da würde es mich auch nicht wundern, wenn die IT-Abteilung für vieles Zuständig ist und sich ein "Hausguru" bildet. Dann ist sie natürlich "heilig" und hat zu viel Macht.
 
Ich würde meinen ihr verallgemeinert das alles viel zu sehr. Fast jeder, der diskutierten Punkte, hängt ja maßgeblich von der Unternehmensgröße und Struktur ab. Es gibt ja ganz unterschiedliche Arten die Unternehmenshierarchie aufzubauen (Matrix, Stablinien...chaotische-historisch bedingt...).

Wenn die IT auf den Deckel bekommt, wenn ständig zu viele Toner verschwinden und im Zweifel die IT dafür verantwortlich ist, kann ich das bei dem entsprechenden Beispiel sogar verstehen. In den meisten Firmen wäre es dennoch übertrieben.

Bei uns haben die Anwender und die anderen Abteilungsleiter sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, für was die IT zuständig sein müsste und wo sie sich rauszuhalten habe.

Die einen meinen auch man müsse alles auf Zuruf machen und andere bestehen darauf das alles schriftlich geht. Genauso wie die IT Verständnis für die Anwender und deren Probleme haben sollte, sollten auch manchmal die Anwender versuchen sich in die Lage der IT zu versetzen. Manche Regelungen, die von der IT vorgegeben werden, kommen einfach auch aus dem Datenschutzbereich oder werden durch Budget-Begrenzungen durch übergeordnete Instanzen vorgegeben.
 
Ich bin selbst Admin und die Situation ist meist folgende:
Um die Gemeinkosten zu drücken, ist die IT-Abteilung deutlich zu knapp besetzt. Man hat für etwa 100 Mitarbeiter einen IT-Ler im Haus, bei mir sind es konkret 3 Admins für 300 Arbeitsplätze. Es ist unmöglich hier jedem User das zu liefern, was er möchte. Wir müssen uns um ALLES kümmern, das fängt von Wartungsplänen an (Eventlogs, Datensicherung, Hardwareschäden, Fehlermeldungen von Softwareprodukten, Updates), geht zu Upgrades von verschiedenen Servern, der Internetverbindung, Unterstützung der Telefonanlage und noch tausend andere Sachen, die ich nicht alle aufzählen möchte. Und wenn dann ständig User anrufen und Unterstützung bei vollkommen Belanglosen Sachen möchten (z.B. Wie speichere ich eine PDF aus Office 2010), die sogar in Einführungsschulungen erklärt wurden (Auf der sich eben genau DIESE User aufgrund von "guten kentnnissen" rausgeredet haben), dann hat man einfach keine Lust mehr. Bei meiner Firma hätten wir locker Arbeit für doppelt so viele Admins, wenn wir unseren Usern jeden Wunsch erfüllen würden. Auch ist es einfach wichtig, dass man vorsichtig ist. Wir haben zwar eine Datensicherung, aber keine Lust ständig Daten zurückzusichern, weil die User zu blöd sind und versehtnlich Daten löschen. Je nach Datum der zu wiederherstellenden Datei muss der Kurrier auch erstmal die Bänder vom Tresor besorgen. Und wenn einzelne user meinen, sie möchten jetzt ein MAC-Theme auf ihrem Arbeits-PC, weil sie zuhause mit MAC arbeiten, haben Sie Pech gehabt. Industriestandard ist und bleibt Windows und da machen wir auch keine Extrawurst für irgendwelche Pseudo-Kreativen in der Arbeit. Und dass das Budget von der Geschäftsführung nicht unendlich ist, sollte auch klar sein. Wenn wir jedem User, der gerne Photoshop hätte, solches kaufen würden, könnten wir jährlich einen Sechsstelligen Betrag an Adobe bezahlen. Ich könnte hier weiter 10 Seiten Fließtext schreiben, aber kurz und knapp zusammengefasst:

Man bekommt, wofür man bezahlt. Wenn die IT anständig mit Personal ausgestattet ist, kann guter Service realisiert werden. Wenn aber Abteilungen dauernd schreien, dass die Gemeinkosten niedriger werden sollen, aber andererseits der IT-Service besser sein soll, dann funktioniert das nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei dem Thema muss ich immer schmunzeln.
Wir hatten auch so Probleme mit unserer IT (ausgesourced). Wir sind dann schließlich folgenden Weg gegangen: Eigenen Serverraum eingerichtet und eigene Computer vom Budget gekauft. Mitarbeiter abgestellt dir sich um die neue IT Infrastruktur kümmern. Das Ende vom Lied: man hatte neben der bestehenden IT Infrastruktur eine zweite Insellösung aufgebaut an der mehrere Abteilungen angegliedet wurden.
Die Chefs fanden die Insellösung ganz toll, weil man hoch flexibel war und schnell auf Probleme reagieren konnte.
Im prinziep total lächerlich.
 
Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Verantwortlichen in der IT Abteilung oft nicht erkennen, wann etwas 'sofort' passieren muss, um einen flüssigen Arbeitsablauf zu gewährleisten.
Schließlich ist es die primäre Aufgabe der IT Abteilung die Mittel für einen flüssigen Arbeitsablauf bereitzustellen.

Mir ist es schon passiert, dass ich 2 Tage darauf warten musste, dass sich der Admin 10 Minuten Zeit nimmt und mir ein Programm installiert. Trotz dem ich auf die Dringlichkeit hinwies, war scheinbar irgendeine Allmonatliche-Routine Aufgabe vorrangig.

Hier fehlt ab und zu das Bewusstsein. Wäre mir gleich das Programm installiert worden, hätte ich nicht 2 Tage mehr oder weniger Däumchen gedreht und anschließend Überstunden gescheffelt. Stattdessen wird die nicht betriebsnotwendige Arbeit vorgezogen.

Das ist mit Sicherheit nicht immer so und ich kenne auch IT Abteilungen, die wirklich zackig drauf sind und dir per Virtualisierung innerhalb von 30 Sekunden dein gewünschtes Programm installieren.
 
Sherman123 schrieb:
Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Verantwortlichen in der IT Abteilung oft nicht erkennen, wann etwas 'sofort' passieren muss, um einen flüssigen Arbeitsablauf zu gewährleisten.

Manchmal erkennen User nicht, dass sie in der Priorität deutlich weiter unten stehen müssen, als z.B. irgendeine Allmonatliche-Routine Aufgabe, um für Alle einen flüssigen Arbeitsablauf zu gewährleisten. :-)
Aber bei einer angemessen finanzierten IT sollte es natürlich nicht vorkommen, dass jemand Tagelang von der Arbeit abgehalten wird. Auf der anderen Seite scheint so manches Unternehmen sowas in Kauf zu nehmen. Besonders lustig ist es dann, wenn das Unternehmen externe Beratung wegen den Problemen einkauft, und die dann eine Verkleinerung der IT empfehlen. (was natürlich umgesetzt wird)
Ich glaube die Probleme lassen sich nur lösen, wenn die Führung genug Fachkompetenz besitzt um die IT (und natürlich auch alle anderen Abteilungen) sowohl mit angemessenen Mitteln als auch mit Befugnissen/Pflichten auszustatten.
Aber, wo ist das schon der Fall? :-)
 
@Sherman: Nein, irgendwelche "Alltäglichen Routine-Aufgaben" sind zweifellos weit wichtiger, wie der Wunsch eines Users, irgendeine Software installiert zu bekommen. Damit dein Arbeits-PC so läuft wie er es tut, gibt es hunderte von Systemen, die im Hintergrund laufen müssen, die dir allesamt für die Arbeit zur Verfügung stehen und du willst mir weißmachen, dass du zwei Tage lang nicht arbeiten konntest, weil dir irgendeine Software fehlt? Was machst du denn bei einem Unternehmen, dass diese Software gar nicht einsetzt? Wie hast du die ganzen Tage bisher gearbeitet, die du im Unternehmen angestellt bist? Hast du immer nur Däumchen gedreht? Du denkst dir jetzt, "Was denn für 100 Systeme"? Ich zähle einfach ein paar Auf: Du hast garantiert ein Warenwirtschaftssystem, ein Reportingsystem, Internetzugriff, ein Telefon, Telefonie über den PC, E-Mail-Zugriff via Outlook/Lotus, Fax-Versand/Empfang via Outlook/Software, Office-Pakete, Bildbearbeitung, etc pp. Jedes einzelne dieser Systeme hat im Hintergrund eine vielzahl an Dienste, wir haben alleine vier physikalische SQL-Server für die ERP und Reporting-Lösungen im Einsatz. Die USER sagen immer, sie können nicht arbeiten, doch das ist vollkommener Stuss. Der User kann dann nicht arbeiten, wenn der Admin seine "Routine-Aufgaben" vernachlässigt und dadurch ein Crash im Netzwerk verursacht wird. Wenn man z.B. die Routine-Aufgabe "Backup kontrollieren und Disaster Recovery Test" nicht durchgeführt wird, ein Server kaputt geht und dann das Backup nicht funktioniert. DANN kann nämlich wirklich niemand mehr arbeiten, wenn es der falsche Server ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich arbeite nebenbei bei einem großen Touristikkonzern und da wird die IT-Abteilung unterfinanziert udn bewusst klein gehalten und aufgrund dessen läuft das eher Suboptimal. Denn es gibt zu wenig Ansprechpartner und neue sind auch angeblich nicht zubekommen sodass es öfter mal E-Mails gibt wo sich die Mitarbeiter untereinander helfen damit überhaupt was läuft.
Und wirklich kompetent sind die jungs auch nicht denn ich glaube mir hat man Telefon den technisch längst möglichen Weg erklärt um den Flash Player zu bekommen:D Und ja den brauchten wir denn eine Richtungsweisende Rede der Geschäftsführung sollte allen Mitarbeitern zugänglich sein und sinnvollerweise über ein Flash Video :D
Aber aktiv den Betrieb hat die IT Abteilung noch nie zum erliegen bekommen denn bei uns gibt es des öfteren Meetings mit der Geschäftsführung und da gibt es jedes mal einen mörder Einlauf und dann geht es auch ganz gut:D
Sonst sage ich euch passt gut auf um Routineaufgabe selbst zu machen das erwies sich wenn es um Produktivität geht am effizientesten bei uns. Und wenn man gut ist kriegt man auch ruckzuck das Admin Passwort ;)
 
@eXEC-XTX
Der Kunde wollte in diesem Fall noch einen Extra Rechennachweis (ging um ein Scilab-Programm) haben. Da ging es darum, dass der Kunde im Lauf der Woche die Ergebnisse bekommt.
Ich verstehe es immer noch nicht, warum der Admin seine "monatlichen Routine Aufgabe" nicht nach hinten verschieben konnte oder warum er die Arbeit nicht kurz unterbrechen konnte. (ein bisschen Flexibilität hätte hier viele Mühen gespart)


Und wenn man gut ist kriegt man auch ruckzuck das Admin Passwort
Das sollte aber wirklich nicht angehen.:freak: Bei uns bekommen aus gutem Grund nicht Mal die Programmierer (die sich wohl wirklich mit PCs auskennen) ein Admin Passwort.
 
Oh man, die IT-Abteilungen. Im Studium war ich selbst (Netwerk / Linux( Admin und konnte mir da so einiges erlauben ;-)

Heute sitze ich auf der anderen Seite und bin von ihnen abhängig. So in der letzen Woche, wo ich kaum an meinem PC arbeiten konnte, weil mein Windowsaccount andauernd gesperrt wurde. Weder Internet, noch Mail, noch der Zugriff auf das SVN ging. Zudem konnte ich meinen PC nicht mehr entsperren, wenn ich mal kurz weg vom Rechner war. Da sich die Ursache einfach nicht finden ließ, blieb mir nichts anderes übrig, als selbst nach dem Fehler zu suchen.

Entsperrt habe ich den PC dann, indem ich das LAN-Kabel abgeklemmt hatte (dann fiel er auf lokale Anmeldung zurück ohne Verbindung zur Domäne? Hab von Windows nicht viel Ahnung) Wenn ich was im Internet nachschlagen musste, benutzte ich ich mail Smartphone und für SVN den Adminuser ;-)

So ging das fast ne Woche. Ärgerlich...



........

Über die "Macht" der IT--- eigentlich ist es doch eher andersherum: alle schimpfen über die IT. Die IT darf auch am Wochenende mal kommen, wenn was nicht stimmt, oder am späten abend. Wegen jedem Scheiß wird angerufen oder gleich eskaliert bis in den Vorstand, wenn bei achso wichtigen Persönchen mal irgendwas klemmt. Da braucht man schon ein dickes Fell.


.....

Manchmal fehlt auch das Knowhof in der IT-Abteilung. Beispiel: Festplatten von Linuxserver laufen voll wegen Logdateien. Sicherheitsrelevante Updates werden auf Servern, die öffentlich zugänglich sind, nicht durchgeführt. Dafür darf man dann als Softwareentwickler den schlechtkonfigurierten Virenscanner ertragen, der gemessen die Kompilierzeiten verdoppelt!
 
Zuletzt bearbeitet:
@Sherman: Tja, was du denkst interessiert aber nicht. Ausgebildetes Fachpersonal hat entschieden, dass du weniger wichtig warst, als die aktuellen Aufgaben. Die Mitarbeiter, die Jahrelang eine Ausbildung gemacht haben und dann wahrscheinlich noch 10 Jahre Berufserfahrung mitbringen, können wahrscheinlich sehr gut sagen, welche Dinge wichtig sind, und welche nicht. Weit besser, als jemand, der sich hin und wieder eine neue Grafikkarte einbaut...
 
@eXEC-XTX
Das ausgewählte Fachpersonal hatte aber vielleicht auch einfach gerade keine Lust und sich nicht weiter etwas dabei gedacht. Oder vielleicht hat es den Admin gefreut, dass er in diesem Moment besonders wichtig ist. Soll ja auch schon vorgekommen sein.:)
Es ist jetzt an dieser Stelle nicht ganz fair: Ich kann ja nicht wissen, ob in der IT zu diesem Zeitpunkt Feuer am Dach war oder ob einfach nur die Routine vorschreibt, dass man an jedem 4. Montag und Dienstag irgendeine "monatliche Routinetätigkeit" machen muss und sich auf gar keinen Fall um die Wehwechen eines Angestellten kümmern darf.


PS: Vermutlich regeln sich gar nicht so wenige Probleme mit der die IT konfrontiert ist ganz von selbst (siehe Toner-Wechsel, Bildschirm bleibt schwarz, Outlook geht nicht,...:D)

PPS: Wenn mich ein Kollege bittet irgendetwas ganz besonders schnell, am besten bis gestern 9 Uhr, durchzuführen, soll es auch schon vorgekommen sein, dass ich es nicht sofort einschob. Für mich war eben nicht ersichtlich, warum es so eilt.

Jeder hält seine Arbeit für am Wichtigsten - das finde ich in den meisten Situationen auch völlig okay.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich arbeite aktuell in einem Forschungsinstitut für Informatik und bin auch Admin auf meinem Rechner.
Als Admin-Hiwi in der Verwaltung meiner alten Hochschule bin ich aber lieber 2x zu irgendwem gerannt um auf Nachfrage ein Programm zu installieren, als den Leuten selber einen lokalen Adminzugang einzurichten. Sonst sind nach ein paar Tagen 3000 Toolbars und Messenger installiert und man darf die Kiste mal wieder platt machen...
 
Heute war ich wieder bei einem Kunden zu Besuch im Controlling: so weit so gut. Noch bevor wir das Konzept und die Lösung angehen konnten kommt der IT-Chef und meint, unsere Software sei unbrauchbar, zu komplex und würde nicht in seine IT-Landschaft passen, die er nach Einfachheit und Sicherheit aufgebaut habe und er will nichts fremdes im Netz sehen.

Der Controller zuckt und schaut zu mir und ich musste jetzt erneut erklären, das wir lediglich Microsoft-Standard einsetzen, der eh bereits dort im Hause läuft, einen OLE DB Provider und einen SQL 2008 R2 Server und einen Client. Aber dem ITler war alles zu neu, zu komplex, er sieht einen Wust aus neuer Software auf sich zukommen und verstehe eh nicht, warum nicht ein einfacher SQL-Befehl (View) reichen würde, um unsere Datenbank (die ist leider nicht dafür ausgelegt per SQL abgefragt zu werden) abzufragen sondern wir OLE DB benötigen. Es war ein Krampf, ich musste am Ende sagen, das sei jetzt die Entscheidung der Fachabteilung und die habe die IT mitzutragen. :D
 
Ich mache momentan eine Ausbildung zum Informatikkaufmann, sitze also an der EDV-Front.
Leider muss ich den Eindruck den die meisten von der EDV haben bestätigen.

Mein Vorgestzter/Ausbilder lässt es durchgehend raushängen das er der PC-Guru ist den man wegen jeder Kleinigkeit die irgendwie was mit Computer zu tun hat informieren muss. Das sind neue Toner die benötigt werden oder Bildschirme die umgestellt wurden.

Besonders gravierend fällt das bei der Vergabe des Internetzugangs der Mitarbeiter auf. Es gibt keine feste Regeln wann das Internet benutzt werden darf. Es gibt für jeden Mitarbeiter besondere Einstellungen. Manche haben prinzipiell kein Internet während andere dauferhaft Online sein dürfen.
Ruft jemand wegen eines Problems an wird es nur sofort erledigt wenn es dringend ist. Ansonsten wird es auf später verschoben oder gar nicht erst gemacht. Unabhängig ob man Zeit hat oder nicht. Und wir haben sehr viel Zeit.
Ständig werden sinnlos ,,Fachwörter" benutzt. Hochfahren wird standartmäßig als booten bezeichnet, nur um wichtig zu erscheinen oder warum auch immer. Im Endeffekt kennen sich viele nicht aus und sind kaum das man einen englischen Begriff verwendet sofort verwirrt.
Da in der Geschäftsleitung sich niemand mit PCs auskennt kann man mit ein paar Fremdwörtern alles so aussehen lassen als wenn es schwierig wär, um so seinen Wert in der Firma zu unterstreichen und um dafür zu sorgen das man jede Menge Zeit für alle Angelegenheiten bekommt.
Die Freizeit die man so gewinnt wird dann oftmals für Dinge benutzt die in den privaten Bereich fallen. Die IT-ler haben selbstverständlich ganztags Internet.

So wie es in meiner Firma läuft erscheint es mir aber auch sehr extrem und liegt mitunter auch stark an der Geschäftsleitung der es egal ist, was die EDV macht, solange die Systeme laufen.
 
Komani schrieb:
...So wie es in meiner Firma läuft erscheint es mir aber auch sehr extrem und liegt mitunter auch stark an der Geschäftsleitung der es egal ist, was die EDV macht, solange die Systeme laufen.

So wie es in deiner Firma läuft ist es leider in vielen anderen Firmen auch, du beschreibst sehr schön das, was ich in vielen Unternehmen erlebt habe.
 
Zurück
Oben