Die Suche nach dem richtigen geschlossenen - 4 Kopfhörer von 34 bis 249€ im Vergleich

3125b schrieb:
Manchmal ist weniger einfach mehr, mit dem HD 600 fällt es leichter Musik einfach zu genießen.

Wie war das noch mal als Musik-Hörer mit audiophilem Anspruch?

Also Normalo-Hörer benutzt man Equipment um Musik zu hören.
Als Audiophiler benutzt man Musik um sein Equipment zu hören :)

Irgendwoa in der Mitte bedinde ich mich und da fühl ich mich als Hörer ganz wohl.
Besseres Equipment ermöglicht eine höher aufgelöste und lebensechtere Wiedergabe eines Liedes.
Aber man sollte es nicht übertreiben und mit Vernunft einkaufen, denn die "diminishing returns" setzen schon früh ein. Also der Effekt, dass man für kleinere Verbesserungen immer mehr bezahlen muss; skaliert exponentiell...

Am Beispiel des Superlux ist dies sehr gut zu erkennen: ein günstiger und guter KH für einen minimalen Preis, mit dem man gut leben könnte. Möchte man aus technischer Sicht mehr geboten bekommen, so muss man deutlich mehr in die Tasche greifen.

Blöd nur, dass man mit jedem teureren Kauf die Stufe für einen akzeptablen Preis immer neu für sich anpasst um einen teureren Kauf vor sich rechtfertigen zu können, so dass man irgendwann während seier Audio-Reise 1K Euro für einen KH auch als akzeptabel ansieht. Ich befinde mich aktuell bei 300€ @ KH und das ist so die Preis-Region, die hart umkämpft ist und wo es eine sehr gute Auswahl an hochwertigen KHs und In-Ears gibt.
Klar hätte ich gerne einen Diana Phi, aber das sind schon schmerzhafte Regionen ;)

Bzgl. KH sollte ein guter KH-Verstärker nicht fehlen, der das volle Klang-Potential eines KHs erst freigibt.
Je nachdem, welche Treiber-Art benutzt wird, sind die Anforderungen an die benötige Spannung und Stromstärke anders. Auch innerhalb einer Art gibt es natürlich auch Modell-abhängig Unterschiede und man kann da pauschal keine Empfehlungen machen.

Auf jeden Fall hilft es schon mal, wenn eine Soundkarte einen stärker ausgebauten Verstärker aufweisen kann.
Dem ist ein dedizierter, externer Verstärker immer vorzuziehen, da es in den meisten Fällen (andernfalls wäre es ein Fail) mehr Power bietet und gleichzeitig sowohl in technischer als auch musikalischer Hinsicht besser aufspielt.
Ein KH ist nicht nur für die ausreichende Stromversorgung entscheidend sondern eben auch wie die Musik am KH ankommt. Als Glied in der Audio-Kette kann es auf die Musik seinen eigenen Klang-Charakter legen und wie ein Hardware-Equalizer wirken. Bitte nicht triggern lassen von "Glied" und "Hard[...]" ;)

Wenn man diesen Einfluss minimieren möchte, greift man zu einem KH mit einem neutralen Frequenzgang. Dann wären noch die warmen und die analytischen (kalten) Versärker zu erwähnen.
Somit eröffnen sich Möglichkeiten, am Klang Fein-Tuning zu betreiben, bis man mit seinem Equipment die "perfekte" Synergie erreicht hat (was leider nicht oft der Fall ist)...

Als kleine Anekdote: Wer den HD650 mal gehört hat, wird wohl schlussfolgern: ein super langweiliger Kopfhörer mit Weltklasse-Mitten...und vielleicht noch top aufgelösten Höhen, die aber vielleicht zu zahm daherkommen. Aber ist ja nicht schlimm, jeder gute KH hat sein Spezial-Aufgabengebiet und nur die wenigsten (wohl eher keiner!) können alle Disziplinen auf Weltklasse-Niveau...

Dann, kurz vor dem Verkauf des 650 hab ich den mal aus Neugier an einen klanglich recht ausgeglichenen DAC im Zusammenspiel mit einem sehr analytischen Versärker angeschlossen.
Und was da rauskam, hat mich sehr überrascht, weil ich den "impact" eines Versärkers in dieser Form noch nicht erlebt habe: der 650 lebte plötzlich komplett neu auf, der sogennante Schleier löste sich und Details kamen viel klarer rüber; ein warmer, mittenbetonten KH mutierete plötzlich fast schon zu einem Referenz-KH. Ich wurde Zeuge der perfekten Synergie! Als Audiophiler habe ich endlich die Erlösung gefunden!
Ich habe den Audio-Gott gesehen!

War schon am überlegen, den doch nicht mehr zu verkaufen, aber die schlimme Ergonomie in Form des engen Bügels (grip of death) und die zu engen Ohrpolster haben es mir in meinem Entschluss einfach gemacht. Aufbiegen wollte ich den Bügel nicht und mit dem Wechsel der Ohrpolster auch welche von anderen Herstellern (als Mod gedacht) ändert man potentiell die Klangcharakterisik .

Für 100€ bekommt man schon ganz gute: sei es der Atom von JBL oder ein Magni 3(+) von Schiit.
Das wären so meine Standard-Empfehlungen, die mir spontan einfallen und mit sehr guten Testsergebnisse glänzen können. Gibt bestimmt noch weitere, aber die kann man mit gutem Gewissen empfehlen.

Aber aufpassen: auf die Synnergie kommt es an! Macht also einen hellen KH nicht noch heller, es sei denn, ihr wollt es so...dann beschwert Euch aber nicht, dass Euer Ohr von 1000 Nadelstichen penetriert wird ;)
Dementsprechend wollt Ihr bestimmt einen vielleicht schon zu langweilig klingenden KH nicht mit eimem klanglich warm aufspielenden Verstärkern kombinieren, es sei denn, Ihr braucht einen guten Partner zum Einschlafen ;)

Von daher, tut Euren KHs mal was Gutes und gönnt ihnen mal einen anständigen Verstärker for life!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß nicht...ein Verstärker soll das Signal nur verstärken, aber nicht verändern.
Auch ein DAC soll das Signal nur in bestmöglicher Qualität von digital nach analog umwandeln, aber nicht verändern.
Was den Klang verändern soll und darf ist ein DSP bzw. Equalizer, wenn man möchte. Und auch wenn eine gute Basis das A und O ist, so lässt sich bei quasi jedem Kopfhörer mit einem EQ noch mehr rausholen.

Ich habe schon einige Verstärker ausprobiert, aber keiner hat hier bisher ein wirkliches Aha-Erlebnis ausgelöst. Es gab Momente, wo ich Unterschiede feststellen konnte, vor allem im Tieftonbereich, wo der Bass mit einem besseren Verstärker einfach mehr Körper bekommt. Aber ein Fall wo mir das direkt aufgefallen ist, dass es besser ist, war mit meinem Tempotec Sonata HD Pro, ein günstiges aber durchaus taugliches Gerät mit manchmal etwas zu wenig Leistung.
Mein Loxjie D30 kann da mehr, und der reicht mir auch leistungsmäßig für alles aus. Aber als stationäres Gerät manchmal etwas unpraktisch.

Ich habe mir kürzlich einen Qudelix 5K bestellt, der hat einen internen EQ, lässt sich nahezu ohne Qualitätsverlust per Bluetooth nutzen (mit LDAC), oder auch per USB, und sollte noch genug Leistung haben...klingt für mich erst mal alles gut, bin gespannt wie er ist.

Ein EQ bringt mir deutlich mehr, als zu versuchen, die perfekte Kombination aus Hörer und Verstärker zu finden, die ich optimal ohne EQ antreiben kann.

Ich finde meinen Deva schon ohne EQ toll, aber mit EQ macht das Ding jetzt richtig Laune, da macht es für mich jetzt keinen Sinn, noch massig Geld in Equipment (egal ob KH oder Verstärker) zu investieren, was am Ende bestenfalls einen Hauch besser ist, und auch wieder einen EQ benötigt, um sein volles Potenzial entfalten zu können.

Im Test habe ich das Thema EQ leider so gut wie gar nicht betrachtet, außer beim Q30 natürlich. Wenn ich alle Kopfhörer per EQ auf ein ähnliches Level gebracht hätte, dann würden die klanglich sicher noch mal deutlich näher aneinander rücken, und ein Vergleich damit noch schwerer.

Ich möchte damit aber auch nicht sagen, dass ich z.B. den Superlux oder Q30 mit irgendeinem EQ in die Nähe des Deva oder einem sonstigen Hörer dieser Klasse bringen kann - da bleiben am Ende immer noch genug hörbare Unterschiede, alleine durch die geschlossene vs. offene Bauweise. Aber man kommt auf jeden Fall näher ran, die Abstimmung ist eben doch ein sehr wichtiger Faktor.

Aber irgendwann ist man schon auf einem so hohen Niveau, da werden die Unterschiede sehr dünn. Ich denke auch so ca. 300€ sind ein durchaus tauglicher Sweet-Spot, wobei der erste schon bei 150€ liegt.
Für 150€ bekommt man Kopfhörer wie die 3 Beyerdynamic DT 770/880/990, die Sennheiser HD560S und HD58X, die AKG K612 und K702, die Fidelio X2HR, die Hifiman HE-4XX oder 400SE...das sind alles schon Top-Kopfhörer, mit denen man absolut zufrieden sein kann.
 
Ich gehe ja üblicherweise den puristischen Weg und versuche eine gute Synergie über die Hardware zu bekommen, da ich davon ausgehe, dass ein Software-Equalizer eventuell negative Auswirkungen auf die Qualität des Signals haben könnte (also was am Ende am KH ankommt). Ob man einen möglichen Qualitätsverlust nun mit Ohren heraushören kann, steht auf einem anderen Blatt ;)

Das mit dem eingebauten EQ im Gerät ist natürlich eine feine Sache, die RME ADIs haben das ja und deren EQ ist mächtig und viele Leute empfinden das als sehr großen Mehrwert.
Wie du schon schreibst, mit dem EQ bastelt man die "perfekte" Synergie zusammen und muss nicht weitere Käufe tätigen, in der Hoffnung, dass es endlich mal passt und all den Testern Glauben schenken, dass das Gerät auch wirklich so klingt und die nicht von einem leichten Hörschaden betroffen sind, was deren Beurteilung natürlich beinträchtigen würde.

Ich frage mich schon seit jeher, ob all die selbsternannten Audio-Tester mal beim HNO-Arzt gewesen sind um sich ein einwandfreies Gehör attestieren zu lassen, damit deren Aussagen zum Klang auch so stimmen...

Wenn man ausschließlich Musik am PC hört....die Audiophilen würden einen wohl dafür erschlagen ;); parasitäre Effekte aus den Sound und so, hehe......(naja, es sei denn, man setzt da so eine Kiste ausschließlich für Audio auf, killt alle nicht benötigten System-Dienste, und was die alles so machen, man kanns übertreiben...)...

....dann, reicht da der EQ in z.B. foobar2000 aus und gut ist.

Man kann aber noch weitergehen und EQ systemweit betreiben, mit Equalizer APO + PEACE (kostenlos),
da für jeden KH, den man hat, ein EQ-Profil anlegen und schon kann man über alle Anwendungen hinweg das gleiche EQ für den entsprechenden KH benutzen. So bügelt man Schwächen eines KH aus und der KH klingt nicht nur bei der Wiedergabe von Musik gut sondern auch bei Videos und in Spielen.
Wird Zeit, dass ich mir dass mal wieder draufmache....

Dann wäre da noch als Tool Hesuvi erwähnenswert....

Apropos KH-EQ, es gibt paar sehr gute Quellen, wo man hunderte EQ-Presets einsehen kann, ohne selber herumexperimentieren zu müssen, um herauszufinden, wann der KH endlich mal gut klingt...

EQ für mehr als 700 KHs

Und hier bester Mann "crinacle" für objektive und kritische Beurteilung von KHs und In-Ears.

Der hat zuletzt den von drop.com verhunzten HD800 so zerlegt mit seinem Test, grossartig!
Und sehr schade, dass drop.com die Gelegenheit vergeigt hat, den HD800 preisgünstig so herauszubringen, dass er weiterhin so klingt wie das Original, nur eben ohne diese eklatante Schwäche in Form des 6KHz-Ohr-Stechers....Naja, andere Geschichte...

Aber die alten Sennheiser (vor HD700)( haben anscheinend ein paar technische Schwächen, die man mit einem EQ nicht beheben kann: da wäre die 3-Punkt-Bühne (3 blop soundstage), das diffuse Imaging (mittelmässige Scharfzeichnung und Ortung) und nicht zuletzt der magere Bass...sowohl was die Qualität als auch Quantität anbelangt.

Da könnte man aus den Beyerdynamic höchstwahrscheinlich einen besseren KH mit EQ zaubern, da diese in dieser technischen Hinsicht besser performen.

Ich hatte den HD650 gehabt, und so geil der für Filme/Serien und Gesangsmusik gewesen ist weil die Wiedergabe der Stimmen einfach super authentisch rüberkam, so schlecht war der für alles andere wie PC-Spiele und basslastige Musik bzw. Action-Filme mit viel Bums.

Aktuell habe ich noch den Sennheiser HD545 Reference und da merke ich, dass dieser verglichen mit dem 650 ausgeglichen abgestimmt ist (hat also nicht umsonst den Anspruch auf Referenz-Abstimmung) und in technischer Hinsicht dem 650 in Sachen Imaging, Soundstage (Bühne) eindeutig überlegen ist, was diesen KH auch für Spiele nutzbar macht, wo man Gegner problemlos orten möchte...
Mich wundert, ob der HD58X besser ist als der Reference....preislich wäre das eine gute Alternative.
Der ist ja vom Frquenzgang nur leicht warm eingestellt und hat eine Bassboost erfahren...könnte gut klingen.

Langer Text, kurzer Sinn: Ja, mit EQ kann man einen KH klanglich für seinen Geschmack hinbiegen, jedoch kann man an den technischen Schwächen nichts ändern (eventuell helfen da Hardware-Mods)...

Bzgl. Mods, der Wechsel von Velour-Polstern zu Lederpolstern bringt einen Bassboost, verbessert das Imaging, jedoch schmälert sich die Bühne, da die Schallwellen nicht mehr so viel Raum haben, um sich zu entfalten; das Velour reflektiert die weniger als das weniger durchlässige Leder)..
Das sind so meine Eindrücke, was Polster-Mods angelangt....
Ein guter Kompromiss aus Bass und Bühne als wäre ein Hybrid-Polster: Lederpolster und auf der Innenseite ist das Leder perforiert...

Würde mich interessieren, welche Erfahrungen du so mit Ohrpolstern gemacht hast...
Den guten Toilettenpapier-Mod kenn ich auch schon; alternativ könnte man da sich auch mehrere Streifen vom Micropore-Tape draufmachen, das bügelt auch die höheren Frequenzen. Diesen Mod kenn ich aus dem In-Ear-Bereich. Da hat der Hörer eine Öffnund und die kann man abkleben...
Höchstwahrscheinlich ist dieser Mod auf KHs übertragbar...
Und je nachdem, wie viel man da zuklebt, desto weniger anstrengend sind die Höhen. Kann man also super feintunen...
 
5hred schrieb:
Langer Text, kurzer Sinn: Ja, mit EQ kann man einen KH klanglich für seinen Geschmack hinbiegen, jedoch kann man an den technischen Schwächen nichts ändern (eventuell helfen da Hardware-Mods)...
Das stimmt natürlich. Deshalb muss die Basis auch stimmen. Wenn man den Kopfhörer komplett verbiegen muss, ist es eher schwierig. Ein paar Peaks rausnehmen oder unterrepräsentierten Frequenzen etwas auf die Sprünge helfen ist aber kein Problem. Bei richtiger Anwendung auch kein Qualitätsverlust.
Equalizer APO ist schon super, diese PEACE-GUI braucht man allerdings nicht, der beim APO mitgelieferte Configuration Editior bietet alles was man braucht. Dort kann man auch mit einem grafischen EQ oder Filtern arbeiten, ich bevorzuge die Filter.

5hred schrieb:
Würde mich interessieren, welche Erfahrungen du so mit Ohrpolstern gemacht hast...
Habe schon ein bisschen mit Polstern rumgespielt und hin und hergetauscht. Die Beyerdynamic reagieren sehr empfindlich auf einen Polsterwechsel. Der DT 880 oder 990 mit einem zu dicken oder zu geschlossenen Polster klingt aufgedickt und muffig. Die Superlux sind da deutlich offener und profitieren meist sogar von einem Wechsel, vielleicht nicht immer klanglich, aber im Komfort.

Meine Wunderkombination ist folgendes: Die Velours-Polster die beim HyperX Cloud dabei sind, mit denen der Kopfhörer furchtbar klingt, habe ich auf meinen Teufel Aureol Massive gepackt, der aus heutiger Sicht generell furchtbar klingt. Und was soll ich sagen...im Ergebnis ist es doch ein erstaunlich angenehm klingender Kopfhörer, mit dem man durchaus arbeiten kann.

Hab es trotzdem bald ein Jahr nicht mehr aufgehabt. Das Problem ist, wenn man so viele Kopfhörer, die alle besser sind, besitzt, dann werden die schlechteren überflüssig. Aber davon trennen möchte ich mich irgendwie auch nicht. Dennoch, ich habe z.B. den Superlux HD681 in der Schublade, und sehe keinen Sinn darin, den Kopfhörer zu nutzen, wenn ich auch meine Riege von höherwertigen Kopfhörern zur Hand habe. Und selbst die werden durch das Vorhandensein meines Deva im Prinzip überflüssig. Aber einfach nur immer den klanglich besten Kopfhörer zu nutzen, den man hat, ist auch nicht immer zielführend irgendwie.
Am Ende ist es halt einfach ein Hobby, es muss keinen tieferen Sinn haben, so lange ich Spaß damit hab :D
Letztendlich ist es aber doch die Musik, auf die es ankommt. Ohne diese macht das ja alles irgendwie keinen Sinn.
 
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Jupp, ein Hobby wie jeden andere wo man übertreiben kann, wenn man sich finanziell keine Grenzen setzt.
Man muss sich eben eine Grenze setzen wie weit man gehen möchte mit der Qualität und Anzahl an Equipment und darf sich nicht in den Tiefen des rabbit holes verlieren. Leidenschaft mit Vernunft kombinieren und es sollte gut gehen, hehe... (guck und nicht benutzten Audio-Kram und grübel....)
 
Ich hab den Beyer DT 1770 aber bei der Preisgrenze sollte man sich mal Meze anschauen, den 99 classic oder 99 neo
 
5hred schrieb:
Wie war das noch mal als Musik-Hörer mit audiophilem Anspruch?

Also Normalo-Hörer benutzt man Equipment um Musik zu hören.
Als Audiophiler benutzt man Musik um sein Equipment zu hören :)
😂 Aber andererseits ist es traurig, wenn sich überteuert Hardware ohne Selbstzweck gekauft wird.
 
Ich werfe mal den Sennheiser HD 25 in die Runde. Das Teil hält sich ja nicht ohne Grund schon seit 1988 am Markt.

Gruß
R.G.
 
Ist schon klar, seit 34 Jahren quetschen sich DJs und andere Benutzer dieses Teils die Ohren. Ist ja auch von der Größe der Birne abhängig, und mit einem Wasserkopf geht es ja eigentlich bei jedem Kopfhörer schief.

Gruß
R.G.
 
Eigentlich nicht. Also in den meisten Fällen nicht.
Aber bei On-Ears natürlich generell schwierig. Am besten ist es, wenn der Kopfhörer das Ohr gar nicht erst berührt.
 
Also mal abgesehen vom Klang, wenn man nur die Ergonomie betrachtet, nenne doch mal einen Kopfhörer der die Löffel nicht berührt. Da braucht es dann sehr kleine Ohren.
Und wenn der Kopfhörer ohrumschließend sitzt, gibt es dann zumindest im Sommer bei geschlossenen Kopfhörern thermische Probleme; man bekommt heiße Ohren. Bei on-ears können die freien Teile der Ohren ja noch kühlen.
Also ich bevorzuge eine gut klingende "Ohrquetsche".
Und wenn nur ich das so sehen würde, würde Sennheiser den HD 25 bestimmt nicht mehr bauen.

Gruß
R.G.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also beim Sennheiser HD800 berühren die Ohren garantiert nichts mehr vom Kopfhörer, die liegen darin komplett frei.
Das gleiche gilt auch für andere Kopfhörer dieser Größenordnung, beispielsweise Hifiman Ananda bzw. Edition XS.
Und schon beim Sennheiser HD560S berühren die Ohren nichts mehr im inneren, wenn auch die Polster nicht ganz so groß sind und es enger anliegt.

Falls es thermische Probleme gibt greife ich dann lieber zu In-Ears.
Ich habe auch On-Ears (AKG K430 und ein Jabra Headset vom AG), aber die trage ich von all meinen Kopfhörern am wenigsten gerne.
 
Deine Ohren berühren in einem Sivga SV021 auch nichts. Jabra Headsets sind eh für Miniköpfe. :lol:
 
Marcel55 schrieb:
Also beim Sennheiser HD800 berühren die Ohren garantiert nichts mehr vom Kopfhörer
Also ich hatte ja auch schon "größere" over ears Kopfhörer. Nach dem Aufsetzen berührten die dann doch die Löffel.
Wir brauchen da auch nicht weiter zu diskutieren, Du hast den von mir erwähnten Sennheiser HD 25 als "Ohrquetsche" bezeichnet. Bleib doch einfach dabei.
Deine Beurteilung der Köpfhörer wie z.B.:
"Nun zum K371. Na sieh einer an, der Kopfhörer kann doch ein bisschen Räumlichkeit. Der Song provoziert es aber auch. Trotzdem bleibt er hier hinter dem zurück, was ich von diesem Song erwarten würde. Dadurch klingt es etwas langweilig. Dennoch hört man eine gewisse Platzierung im Raum.
Der Q30 klingt hier räumlicher als der K371, kann aber nicht mit dem HD-660 Pro mithalten. Die Bässe hier allerdings ungefähr auf einem Niveau mit diesem. Die Stimme etwas zu weit im Hintergrund. Die Auflösung ist erstaunlich gut, es klingt luftiger und detaillierter als beim K371."
erinnert mich irgendwie an Weinproben, wo ich dann nach den Ausführungen des Sommeliers immer denke und manchmal auch sage, dass jeder Wein im Abgang etwas sauer ist, wenn man ihn auskotzt.

Gruß
R.G.

 
Eigentlich habe ich versucht genau das zu verhindern, hast du dir schon mal ein professionelles audiophiles Review durchgelesen? Da wird aber mit ganz anderen Phrasen durch die Gegend geworfen. Mein Ziel war es jedenfalls das zu vermeiden und wenn ich mir das so durchlese ist es auch gelungen, ein paar grundlegende Begriffe braucht es natürlich um den Klang zu beschreiben.
Auf der Seite von Solderdude findet sich eine recht gute Grafik um bestimmte Begriffe in einen Kontext zu setzen was dessen Frequenzbereich und Auswirkungen einer Über- bzw. Unterbetonung in diesem Bereich ausmacht:
bereiche.png

Wobei ich diese kaum verwendet habe.

Was die Räumlichkeit angeht, diese wird dadurch natürlich nicht beschrieben, da sie neben dem Frequenzgang von verschiedenen (auch physischen) Dingen abhängig ist, und natürlich dem was die Musik hergibt.
Und Räumlichkeit ist hier bereits ein vereinfachender Begriff, mit dem ich die in der Szene geläufigen Begriffe soundstage und imaging zusammenfasse, die sonst auch gerne mal getrennt bewertet werden.

Naja und Luftigkeit, wie man oben in der Grafik sieht "air" wird durch den Superhochton definiert, also jenseits von 10KHz. Mit einem höheren Pegel in diesem Bereich bekommt das Klangbild einen offenen, luftigen und klaren Charakter, aber zu viel und insbesondere schmalbandige Peaks sorgen für einen unangenehmen, metallischen Klang.

Ich denke damit sollte klar sein, was das zu bedeuten hat. Also doch kein Aroma von Kirschen und Schokolade mit einer feinen Note Hibiskus, sanft aber etwas zu trocken im Abgang :lol:
 
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Dass es langweilig klingt?
Nun, das ist leider ziemlich subjektiv. Was für den einen langweilig klingt, kann für den anderen total aufregend sein.
Ich bevorzuge generell eine neutrale Abstimmung mit leichter Bassbetonung, das kann für viele wiederum langweilig sein weil es zu wenig Bass ist oder zu wenig Hochton oder was weiß ich. Die gute alte Badewanne ist ja recht geläufig und Bumm-Zisch-Kopfhörer gibt es wie Sand am Meer (die Q30 fallen ohne EQ auch in diese Kategorie). Die Kunst ist es, ein klares Klangbild ohne übermäßige Höhenbetonung zu schaffen, und knackige Bässe, ohne dass es zu aufgebläht wirkt. Die Mitten sollten sich dann am Ende auch noch unauffällig und im richtigen Ausmaß integrieren. Das schafft selbst mit EQ nicht jeder Kopfhörer, und wenn ich ehrlich bin auch jeder der getesteten Kopfhörer leider nur eingeschränkt.

Die Abstimmung ist dann das eine, und was der Kopfhörer mit der Musik macht das andere. Da gibt es eben Unterschiede, manche Titel stehen bestimmten Kopfhörern eben besser als andere, wie man denke ich ganz gut herauslesen konnte. Und wenn ich schreibe, dass es langweilig klingt, weiß ich eben, dass es nicht so sein muss und ein Kopfhörer da mehr Emotionen aus dem Titel herausholen kann, und damit eben Potential liegen lässt.

Oder anders gesagt, er bleibt hinter den Erwartungen zurück, also das, was da steht ;)
 
Marcel55 schrieb:
Dass es langweilig klingt?
Nun, das ist leider ziemlich subjektiv. Was für den einen langweilig klingt, kann für den anderen total aufregend sein.
Eben,
aber Du gibt Empfehlungen für Andere ab.
Marcel55 schrieb:
Kunst ist es, ein klares Klangbild ohne übermäßige Höhenbetonung zu schaffen, und knackige Bässe, ohne dass es zu aufgebläht wirkt.
Klares Klangbild und knackige Bässe kannst Du ja auch nur subjektiv wahrnehmen und somit auch nur subjektiv definieren.
Marcel55 schrieb:
Die Mitten sollten sich dann am Ende auch noch unauffällig und im richtigen Ausmaß integrieren.
Die Mitten stehen im Vordergrund, da wir Menschen diese am besten wahrnehmen können.

Gruß

R.G.
 
rgbs schrieb:
Klares Klangbild und knackige Bässe kannst Du ja auch nur subjektiv wahrnehmen
Klang kann man generell nur eher subjektiv beschreiben (ich denke das sollte logisch sein). Die Quantität und Qualität von Bässen lässt sich allerdings schon recht objektiv festhalten, da sich unsere Wahrnehmung in diesem Bereich nicht so sehr unterscheidet. Da sind bestenfalls eben die quantitativen Erwartungen unterschiedlich.
Bei den Höhen sieht das schon schwieriger aus, da dessen Wahrnehmung zu großen Teilen eben auch von unserem eigenen Ohr abhängig ist. Aber ich denke jeder würde mir z.B. darin zustimmen, dass die meisten Beyerdynamic-Kopfhörer im Hochton doch stärker betont sind als üblich. Und auch z.B. der große Hochton-Peak beim Superlux HD-660 Pro ist sowohl auf Messungen sichtbar als auch beim Hören wahrnehmbar.

Unserer Individueller Faktor bezieht sich zumeist auf die Positionen und ggf. Ausprägung der Peaks im Hochtonbereich, aber nicht dessen Existenz.

rgbs schrieb:
Die Mitten stehen im Vordergrund, da wir Menschen diese am besten wahrnehmen können.
Deshalb sind Mitten in der klanglichen Abstimmung meistens zurückgenommen. Das macht eine Bass- und Höhenbetonung eben aus.
Am Ende fügt es sich dann zu einem relativ linear wahrgenommen Klangbild zusammen, wenn der Kopfhörer z.B. der Harman-Kurve folgt. Aber das muss auch nichts heißen, der K371 ist ja bekanntermaßen recht nah am Harman-Target dran und konnte mich im Test dann doch nicht überzeugen.

Aber auch in den Mitten gibt es ein paar klangliche Eigenschaften dessen Auswirkungen sich recht gut beschrieben lassen, wie z.B. dieses dosige/topfige was ich beim Q30 beschrieben habe und in den Messungen durch einen Peak bei 500Hz sichtbar wird. Messungen können also das, was man hört, bestätigen. Aber auch da muss man natürlich vorsichtig sein und erst mal nicht überinterpretieren und alleine anhand eines Diagramms wissen zu mögen wie ein Kopfhörer nun klingt.

Somit lässt sich da aber trotzdem eine gewisse Objektivität reinbringen. Und auch wenn ich jetzt keine Messungen gemacht (leider kein Equipment dafür) oder aus anderer Quelle mit reingestellt habe, so finden sich eigentlich zu jedem Kopfhörer welche.
 

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