3125b schrieb:Manchmal ist weniger einfach mehr, mit dem HD 600 fällt es leichter Musik einfach zu genießen.
Wie war das noch mal als Musik-Hörer mit audiophilem Anspruch?
Also Normalo-Hörer benutzt man Equipment um Musik zu hören.
Als Audiophiler benutzt man Musik um sein Equipment zu hören
Irgendwoa in der Mitte bedinde ich mich und da fühl ich mich als Hörer ganz wohl.
Besseres Equipment ermöglicht eine höher aufgelöste und lebensechtere Wiedergabe eines Liedes.
Aber man sollte es nicht übertreiben und mit Vernunft einkaufen, denn die "diminishing returns" setzen schon früh ein. Also der Effekt, dass man für kleinere Verbesserungen immer mehr bezahlen muss; skaliert exponentiell...
Am Beispiel des Superlux ist dies sehr gut zu erkennen: ein günstiger und guter KH für einen minimalen Preis, mit dem man gut leben könnte. Möchte man aus technischer Sicht mehr geboten bekommen, so muss man deutlich mehr in die Tasche greifen.
Blöd nur, dass man mit jedem teureren Kauf die Stufe für einen akzeptablen Preis immer neu für sich anpasst um einen teureren Kauf vor sich rechtfertigen zu können, so dass man irgendwann während seier Audio-Reise 1K Euro für einen KH auch als akzeptabel ansieht. Ich befinde mich aktuell bei 300€ @ KH und das ist so die Preis-Region, die hart umkämpft ist und wo es eine sehr gute Auswahl an hochwertigen KHs und In-Ears gibt.
Klar hätte ich gerne einen Diana Phi, aber das sind schon schmerzhafte Regionen
Bzgl. KH sollte ein guter KH-Verstärker nicht fehlen, der das volle Klang-Potential eines KHs erst freigibt.
Je nachdem, welche Treiber-Art benutzt wird, sind die Anforderungen an die benötige Spannung und Stromstärke anders. Auch innerhalb einer Art gibt es natürlich auch Modell-abhängig Unterschiede und man kann da pauschal keine Empfehlungen machen.
Auf jeden Fall hilft es schon mal, wenn eine Soundkarte einen stärker ausgebauten Verstärker aufweisen kann.
Dem ist ein dedizierter, externer Verstärker immer vorzuziehen, da es in den meisten Fällen (andernfalls wäre es ein Fail) mehr Power bietet und gleichzeitig sowohl in technischer als auch musikalischer Hinsicht besser aufspielt.
Ein KH ist nicht nur für die ausreichende Stromversorgung entscheidend sondern eben auch wie die Musik am KH ankommt. Als Glied in der Audio-Kette kann es auf die Musik seinen eigenen Klang-Charakter legen und wie ein Hardware-Equalizer wirken. Bitte nicht triggern lassen von "Glied" und "Hard[...]"
Wenn man diesen Einfluss minimieren möchte, greift man zu einem KH mit einem neutralen Frequenzgang. Dann wären noch die warmen und die analytischen (kalten) Versärker zu erwähnen.
Somit eröffnen sich Möglichkeiten, am Klang Fein-Tuning zu betreiben, bis man mit seinem Equipment die "perfekte" Synergie erreicht hat (was leider nicht oft der Fall ist)...
Als kleine Anekdote: Wer den HD650 mal gehört hat, wird wohl schlussfolgern: ein super langweiliger Kopfhörer mit Weltklasse-Mitten...und vielleicht noch top aufgelösten Höhen, die aber vielleicht zu zahm daherkommen. Aber ist ja nicht schlimm, jeder gute KH hat sein Spezial-Aufgabengebiet und nur die wenigsten (wohl eher keiner!) können alle Disziplinen auf Weltklasse-Niveau...
Dann, kurz vor dem Verkauf des 650 hab ich den mal aus Neugier an einen klanglich recht ausgeglichenen DAC im Zusammenspiel mit einem sehr analytischen Versärker angeschlossen.
Und was da rauskam, hat mich sehr überrascht, weil ich den "impact" eines Versärkers in dieser Form noch nicht erlebt habe: der 650 lebte plötzlich komplett neu auf, der sogennante Schleier löste sich und Details kamen viel klarer rüber; ein warmer, mittenbetonten KH mutierete plötzlich fast schon zu einem Referenz-KH. Ich wurde Zeuge der perfekten Synergie! Als Audiophiler habe ich endlich die Erlösung gefunden!
Ich habe den Audio-Gott gesehen!
War schon am überlegen, den doch nicht mehr zu verkaufen, aber die schlimme Ergonomie in Form des engen Bügels (grip of death) und die zu engen Ohrpolster haben es mir in meinem Entschluss einfach gemacht. Aufbiegen wollte ich den Bügel nicht und mit dem Wechsel der Ohrpolster auch welche von anderen Herstellern (als Mod gedacht) ändert man potentiell die Klangcharakterisik .
Für 100€ bekommt man schon ganz gute: sei es der Atom von JBL oder ein Magni 3(+) von Schiit.
Das wären so meine Standard-Empfehlungen, die mir spontan einfallen und mit sehr guten Testsergebnisse glänzen können. Gibt bestimmt noch weitere, aber die kann man mit gutem Gewissen empfehlen.
Aber aufpassen: auf die Synnergie kommt es an! Macht also einen hellen KH nicht noch heller, es sei denn, ihr wollt es so...dann beschwert Euch aber nicht, dass Euer Ohr von 1000 Nadelstichen penetriert wird
Dementsprechend wollt Ihr bestimmt einen vielleicht schon zu langweilig klingenden KH nicht mit eimem klanglich warm aufspielenden Verstärkern kombinieren, es sei denn, Ihr braucht einen guten Partner zum Einschlafen
Von daher, tut Euren KHs mal was Gutes und gönnt ihnen mal einen anständigen Verstärker for life!
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