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News „Digitale Verwaltung 2020“ soll Behördengänge digitalisieren
- Ersteller Silvio_
- Erstellt am
- Zur News: „Digitale Verwaltung 2020“ soll Behördengänge digitalisieren
G
geislpxs
Gast
Das hängt wohl davon ab, was man unter öffentlichen Diensten versteht. Je nach Auslegung fallen auch Wetterinfos und Nahverkehr darunterRotzen schrieb:Kann das stimmen? 49 %? So viel?
Kenshin_01
Commander
- Registriert
- Okt. 2006
- Beiträge
- 2.112
Das Versprechen kommt mir bekannt vor....genau wie die Nummer mit dem flächendeckendem Breitbandausbau. Wir auch schon seit einigen "wenigen" Jahren versprochen. Und je mehr man das papierlose Büro anpreist, desto mehr Papier wird's.
MountWalker
Fleet Admiral
- Registriert
- Juni 2004
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In diesem kurzen Auszug stecken gleich zwei, wenn auch stark verbreitete, Fehlannahmen.InteGralFormat schrieb:... Man überlege mal - Papier lässt sich recyclen. Digital erfordert Infrastruktur, sprich Hardware, Netzwerk, Leitungen und natürlich Strom ...
1. Papier lässt sich zwar "recyclen", allerdings ist Papierrecycling in den meisten Fällen downuse und nicht reuse. Aus Alptpapier wird Pappe in den Klopapierrollen, Paketkarton und das mittlerweile anachronistische Zeitungspapier. Wenn man das Altpapier mit Chlor oder anderen Bleichmitteln, die nicht gleich unbedenklich werden, nur weil sie nicht Chlor heißen, wieder ausbleicht, kann man daraus auch Küchenkrepp und neues Druckerpapier herstellen, aber dafür brauchts aufwändige Wasch- und Bleichvorgänge. Papierrecycling ist mindestens genauso energieaufwändig, wie die Herstellung neuen Papiers und man erhält nie genauso viel Papier in der Wiederverwendung, wie man in den Shredder geworfen hat - schon weil beim Shreddern jede Menge zerstaubt wird.
2. Die ganzen verwendeten Papierdokumente werden doch in der Regel eh mit dem PC erstellt. Wieso sollte man also die Herstellungskosten eines Gerts, das eh jeder hat, bei der Umweltbilanz gegen Papier aufwiegen, wo sie doch auch in Papierland in gleicher Höhe anfallen? Dazu kommt, dass Papierverwaltung eben nicht nur aus Papier, sondern eben auch aus Papiertransport besteht. Bei letzterem schneidet Papier wahrscheinlich um mehrere Dimensionen schlechter ab, als rein elektronische Verwaltung.
Suxxess
Admiral
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- Feb. 2005
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Und die komplette Verwaltung würde zusammen brechen.il-bastone schrieb:Wenn man Mitarbeitern für sinnlose/überflüssige Drucke einen kurzen Stromstoß verpassen würde, hätte man nach kurzer Zeit sehr viel sinnlose Drucke unterbunden!
Die notwendige Einführung eines digitalen "Dokumenten Management Systems" kostet ebenfalls viel Geld.
Ganz zu schweigen von dem Rattenschwanz der daran hängt. ( Ein einzelner solcher highend Scanner geht in die Tausende )
Die Umsatzsteuervoranmeldung muss man online z.B. über Elster erledigen. Sprich 80% der Unternehmen nutzen das bereits zwangsweise. Und viele werden vermutlich Elster ebenfalls für ihre Steuererklärung nutzen oder ein kompatibles Programm.Rotzen schrieb:Kann das stimmen? 49 %? So viel?
Warum nicht alles in einem Programm bündeln oder mindestens ein einzelnes "Kontrollzentrum" aufbauen? Umsatzsteuervoranmeldung, Statistische Übermittlung von Rechnungen an das Ausland, Statistische Meldung aller Zahlungen an das Ausland über 12.500 €, Übermittlung der Kirchenangehörigkeit für die Erhebung der Kirchensteuer, Meldungen an die Krankenkassen usw. . Authentifizierung halt über den Personalausweis + PIN.
DE-Mail = überflüssig
Noch besser wäre natürlich ein Firmen und Behördennetzwerk indem man Rechnungen direkt verschicken könnte und der gegenüber hätte das gleich eingepflegt in seiner Steuersoftware. Aber das wäre wahrscheinlich zu einfach.
Desweiteren müsste man sich auf einen Standard verständigen und dies hat ja nicht mal beim kostenlosen PGP Verfahren geklappt. Und wenn es zu einfach wird, würden vermutlich auch viele Leute in der Verwaltung ihren Arbeitsplatz verlieren. Und wer macht sich schon gerne selber überflüssig?
Kleeh schrieb:Die eigene Steuererklärung kann man ja mittlerweile elektronisch übermitteln. Jedoch ist das Authentifizierungsverfahren die Hölle. Hier könnte man doch die Funktionen des neuen Personalausweis nutzen.
Echt? Ich finde es einfach und unkompliziert.
@il-bastone
Das lässt sich nicht verallgemeinern, zwischen den Behörden gibt es Niveauunterschiede. Ich habe 2007-09 für das UBA (Umwelt-Bundesamt) gearbeitet und es gab dort schon damals die Anweisung nur dann etwas auszudrucken, wenn es nicht vermeidbar ist, z.B. keine Emails etc.
Recht unrealistisch. Wenn ich nur an die uralt rechner in manchen Verwaltungsgebäuden denke...mit windows 98 oder me. Das wir dovh nie was. Vorallem da zumindest hier in bochum seit zig jahren keine jungen edfler mehr festeingestellt wurden... der altersdurchschnitt liegt locker bei 50jahren in der edf
Beantragen kann man online mittlerweile ja sehr viel, vom Wunschkennzeichen, über die Ummeldung der Abfallentsorgnung bis hin zur Neuausstellung der Geburtsurkunde - allerdings sind wir immer noch weit, weit davon entfernt, dass 49% der Bürger einen Großteil ihrer Behördengänge online abwickeln.Rotzen schrieb:@ Autor:
Kann das stimmen? 49 %? So viel?
Alles in allem ist die Tendenz sicher eine gute - wenn es für die Alltäglichen Dinge funktioniert ist schon einmal viel gewonnen. Probleme sehe ich in der Tat auch bei der Sicherheit - klar kann man einen Beamten auch täuschen, wenn man vor ihm sitzt, aber ohne persönlichen Kontakt geht es in gewissen Dingen sicherlich nochmals leichter. Gerade wenn es um relevante Dokumente und Unterlagen etc. geht.
TrueAzrael
Commodore
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InteGralFormat schrieb:Laut Energieagentur NRW belaufen sich die Energiekosten für die Produktion einer Tonne Papier auf 2.674 kWh. Die Herstellung eines einzelnen PCs wird mit 3000 kWh/url] angegeben.
Eine Tonne Papier sind ca. 200.000 Blatt A4, rechne ich pro gescannter Seite eine 2MB PDF-Datei (vermute Mal die meisten Behördendokumente brauchen nicht einmal 2MB pro Seite), dann sind das knapp 525.000 Blatt pro Terrabyte an Speicherplatz.
Nimmt man den 3000kWh PC von oben also mit einer 1TB Festplatte an, so sparrt man sich mit Sicherheit 2 Tonnen an Papier.
Mal ganz davon abgesehen, dass vermutlich 80% der Dokumente auch jetzt schon in digitaler Form vorliegen und zusätzlich noch auf Papier.
Drucker fliegen mehrheitlich raus, für die Dokumente die tatsächlich noch per Papier/Briefpost zugestellt werden müssen, reicht eine Zentrale Druckstraße. Nochmal Energie gespart.
Die riesigen Lagerplätze für die Akten kann man auch abgeben und im Extremstfall (wird vermutlich kaum so praktiziert werden) den gewonnenen Raum für Grünflächen nutzen.
G
G-Power
Gast
Ich WILL mein Papier. Daten lasen sich schnell ändern, aus 200 Gubbels werden dann mal eben 2000 Gubbels. Bei Papier hat man was in der Hand und kann dieses ohne Probleme nach 5 Jahren immer noch zu 100% Nachlesen oder ähnlich. Beim digitalen Büro wo hin mit den ganzen Datenmengen ? Wie sicher sind die untergebracht ? Nein ich bin der Meinung Papier ist schon richtig. Und ist besser für die Umwelt wie schon geschrieben wurde.
TrueAzrael
Commodore
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- Nov. 2007
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@G-Power:
Die Daten sollten in einer Behörde hoffentlich auf einem Storage-System mit entsprechender Redundanz und Anzahl an Backups vorhanden sein. Natürlich in mindestens 2 örtlich getrennten Rechenzentren, da geht nichts verloren.
Papier hingegen verschmutzt, verschleißt, und ist nur von einem zeitgleich einzusehen.
Die Datenmengen die du beschreibst sind nichts gegen die Papierakten die ebenfalls über Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte aufgehoben werden müssen. Wie oben schon geschrieben 2 Tonnen Papier passen auf eine 1TB-Platte, was ist wohl leichter unterzubringen bzw. nimmt weniger Platz ein?
Edit: Signierte Dokumente lassen sich übrigens nicht so ohne weiteres ändern.
Die Daten sollten in einer Behörde hoffentlich auf einem Storage-System mit entsprechender Redundanz und Anzahl an Backups vorhanden sein. Natürlich in mindestens 2 örtlich getrennten Rechenzentren, da geht nichts verloren.
Papier hingegen verschmutzt, verschleißt, und ist nur von einem zeitgleich einzusehen.
Die Datenmengen die du beschreibst sind nichts gegen die Papierakten die ebenfalls über Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte aufgehoben werden müssen. Wie oben schon geschrieben 2 Tonnen Papier passen auf eine 1TB-Platte, was ist wohl leichter unterzubringen bzw. nimmt weniger Platz ein?
Edit: Signierte Dokumente lassen sich übrigens nicht so ohne weiteres ändern.
Zuletzt bearbeitet:
G
G-Power
Gast
Und in 20 Jahren gibt es das das Format .XYZ nicht mehr und dann. Wer kann in 50 Jahren noch eine Diskette einlesen Hat ja heute kaum noch einer ne Floppy. Ne ne ich bleibe dabei Papier ist der richtige weg.
TrueAzrael
Commodore
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- Nov. 2007
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- 4.652
Klar wenn man sich nicht entwickeln will, dann findet man immer Argumente gegen den Fortschritt. Elektronische Dokumenten-Abwicklung ist jener auf Papier dennoch in so ziemlich jedem Bereich überlegen. Und wenn Behörden z.B. ein eigenes Format auflegen und einen entsprechenden Reader (z.B. mit den Card-Readern) zur Verfügung stellen, dann ist man sogar selbst Herr des Formates. Oder man nimmt etwas wofür es entsprechende Standards gibt. Da kann man sich zumindest den Reader selbst bauen, wenn alles Stricke reißen.
Die Umsetzung besteht bereits in vielen Bereichen und die haben damit keine Probleme und hatten sicher die selben Bedenken.
Die Umsetzung besteht bereits in vielen Bereichen und die haben damit keine Probleme und hatten sicher die selben Bedenken.
InteGralFormat
Lieutenant
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- Jan. 2014
- Beiträge
- 883
@ MountWalker
Ha ha - da hast du mich aber kalt erwischt. Mir ist sogar noch ein Punkt aufgefallen, der entgegen meiner Ausführung geht:
Das Papier muss ja auch bedruckt werden. Somit kaufen sich also viele Leute (vielleicht nur deswegen) einen Drucker. Und Drucker sind ja schließlich auch nicht aus Luft. Und sie arbeiten auch nicht mit Wasser
Zu deinem ersten Anstrich würde ich aber mal anmerken, dass zumindest die Methoden für das Papierrecycling schon gut entwickelt ist und es hier entsprechende Anlagen gibt.
Für die Wiederverwendung von Elektroschrott sieht das doch glaub nicht annähernd so gut aus, oder? Ich habe nur diese Reportagen in Erinnerung, wo das Zeug nach Afrika gekarrt wird und man dort einfach alles auf einen großen Scheiterhaufen schmeißt und am Ende Kupfer rausholt und der verbrannte Rest dort die Umwelt zerstört.
Zu deinem zweiten Anstrich: Naja - Transportkosten - der Transporter fährt, egal ob mit 10, 100 oder 1000 Briefen. Und natürlich gibt es den Nachteil der Geschwindigkeit und der Bilanz, aber hier dagegen spricht auch der nicht messbare Faktor Sicherheit.
Letztendlich würden mich einfach mal die Zahlen interessieren. Gerade schutzbedürftige Verwaltungsstrukturen benötigen auch Wartungsarbeiten und fachlich korrekten Umgang.
Dafür muss man auch Leute einstellen. Klar spart Papier Transportkosten - ob es aber die wirklich bessere/günstigere Lösung ist, davon bin ich noch nicht überzeugt.
Ha ha - da hast du mich aber kalt erwischt. Mir ist sogar noch ein Punkt aufgefallen, der entgegen meiner Ausführung geht:
Das Papier muss ja auch bedruckt werden. Somit kaufen sich also viele Leute (vielleicht nur deswegen) einen Drucker. Und Drucker sind ja schließlich auch nicht aus Luft. Und sie arbeiten auch nicht mit Wasser
Zu deinem ersten Anstrich würde ich aber mal anmerken, dass zumindest die Methoden für das Papierrecycling schon gut entwickelt ist und es hier entsprechende Anlagen gibt.
Für die Wiederverwendung von Elektroschrott sieht das doch glaub nicht annähernd so gut aus, oder? Ich habe nur diese Reportagen in Erinnerung, wo das Zeug nach Afrika gekarrt wird und man dort einfach alles auf einen großen Scheiterhaufen schmeißt und am Ende Kupfer rausholt und der verbrannte Rest dort die Umwelt zerstört.
Zu deinem zweiten Anstrich: Naja - Transportkosten - der Transporter fährt, egal ob mit 10, 100 oder 1000 Briefen. Und natürlich gibt es den Nachteil der Geschwindigkeit und der Bilanz, aber hier dagegen spricht auch der nicht messbare Faktor Sicherheit.
Letztendlich würden mich einfach mal die Zahlen interessieren. Gerade schutzbedürftige Verwaltungsstrukturen benötigen auch Wartungsarbeiten und fachlich korrekten Umgang.
Dafür muss man auch Leute einstellen. Klar spart Papier Transportkosten - ob es aber die wirklich bessere/günstigere Lösung ist, davon bin ich noch nicht überzeugt.
WhiteShark
Admiral
- Registriert
- Mai 2002
- Beiträge
- 9.949
Mir ist echt unklar wo das Problem für das Amt ist und warum das bis 2020 dauern soll. Es gibt genug IT-Firmen die sowas in wenigen Monaten stemmen.
Soviel braucht es doch nicht. Jeder gemeldete Bürger braucht einen Account mit Passwort. Die Bürger stehen wohl ohnehin in einer Datenbank, das lässt sich also problemlos automatisieren. Muss halt per Post geschickt werden (oder Abholung auf dem Amt)
Dazu eine Plattform auf der man sich einloggen und die vielen Formulare online ausfüllen kann + Mailpostfach (PM-Funktion wie ein Forum reicht da schon).
Das lässt sich mit jeden Fertig-CMS ruckzuck aufbauen. Das einzig aufwendig ist es, die ganze Formulare einzupflegen und kategorisieren.
Warum brauchen die da bis 2020 oder gar noch länger?
Soviel braucht es doch nicht. Jeder gemeldete Bürger braucht einen Account mit Passwort. Die Bürger stehen wohl ohnehin in einer Datenbank, das lässt sich also problemlos automatisieren. Muss halt per Post geschickt werden (oder Abholung auf dem Amt)
Dazu eine Plattform auf der man sich einloggen und die vielen Formulare online ausfüllen kann + Mailpostfach (PM-Funktion wie ein Forum reicht da schon).
Das lässt sich mit jeden Fertig-CMS ruckzuck aufbauen. Das einzig aufwendig ist es, die ganze Formulare einzupflegen und kategorisieren.
Warum brauchen die da bis 2020 oder gar noch länger?
MountWalker
Fleet Admiral
- Registriert
- Juni 2004
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- 13.998
Naja, man hätte dann ein System mit geschätzten 60 Millionen Nutzern, das ist ein wichtiger Unterschied, der bisher von noch keiner IT Firma weltweit gestemmt worden ist. Und wenn der größte Verwaltungssoftware-Anbieter der Welt gerade von einem Staat verklagt wird, weil man keine Bundesstaatskrankenkassenverwaltung hinkriegt, ist es sinnvoll, solche Sachen ruhiger anzugehen.
MountWalker
Fleet Admiral
- Registriert
- Juni 2004
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- 13.998
Mein Facebook-Konto ist etwas vollkommen anderes, als meine Finanzamtakte, meine JobCenter-Akte, meine Bundesagentur-für-Arbeit-Akte, meine Krankenversicherungsakte - ach Krankenversicherung, da sind wir ja grad noch dabei über die Gesundheitskarte nachzudenken - weit entfernt von Netzwerkverwaltung.
Es ist schon erstaunlich, wir schreiben das Jahr 2014 und bei Behörden und Ärzten kann man die eMail glatt vergessen. Entweder gibts mit viel Glück nach Tagen mal eine kurze Antwort, meist dann auch noch völlig an der Frage vorbei, oder es kommt gar nichts zurück.
Der Arzt hat ne pdf, aber anstatt dass der Patient seine Akte dann 1:1 digital bekommt, wirds ausgedruckt. Ist bei Behörden oft genau das gleiche. Flexibel wie nen Fahrplan
Der Arzt hat ne pdf, aber anstatt dass der Patient seine Akte dann 1:1 digital bekommt, wirds ausgedruckt. Ist bei Behörden oft genau das gleiche. Flexibel wie nen Fahrplan