Mir reicht ein PC ...
unnötige Systempflege vermeidet man wohl am besten durch regelmäßige Systempflege ... denn dann ist das eben einfach weniger zeitaufwändig.
Für einen flüssigen Workflow ist es mMn unerlässlich, über lange zeit hinweg mit der gleichen Software arbeiten zu können. Ich bin z.B. noch heute mit meinem Office 2003-Paket weitaus schneller, als mit allem was, von MS seit 2007 veröffentlicht wurde ... auch nach 7 Jahren Gewöhnung finde ich die "neue" Steuerung, die damals eingeführt wurde, als zeitraubend und unpraktisch.
Auch empfinde ich regelmäßige Zwangsupdates als überaus störend ... vor allem, wenn z.B. der Firefox nicht mehr sauber arbeitet, weil ein Modul implementiert wurde, welches ich NIE brauchen werde.
Was nutzt mir letztlich die Möglichkeit, eine Arbeit statt in zwei auch in 1,5 Stunden erledigen zu können, wenn ich erstmal 3 Stunden investieren muss, um herauszufinden, WIE ich diese Möglichkeit nutze?
Wer den Film kennt. In Monty-Python's "Jabawooky" gibt es eine Szene, bei der EIN Arbeitsschritt in einer Schmiede "optimiert" wird ... die Folge dieser Optimierung ist der komplette Zusammenbruch des Beteriebs UND des Gebäudes.
Bei MP ist das natürlich extrem überzeichnet dargestellt, aber genau diesen Effekt haben auf meinen Workflow auch einige Updates der letzten Jahre gehabt. Bis man mit der neuen Version klarkommt, stagniert der "workflow", vor allem, wenn die Software den Dienst komplett verweigert, weil sie seit über 2 Stunden kein Update mehr bekommen hat ... oder eben keinen Zugang zum Updateserver herstellen kann, weil es keinen Internetzugang gibt.
Ich habe an meine Software vor allem zwei Ansprüche:
1. Sie muss auch offline in vollem Funktionsumfang (ausser onlinefunktionen, versteht sich) funktionieren.
2. Sie darf den Dienst nicht verweigern, auch wenn sie seit 2 Jahren kein Update mehr gesehen hat.
Mit sowas ist MEIN workflow gewährleistet ... alles andere empfinde ich als eher störend und bremsend.
Im Privatleben ist Digital nicht zwingend erforderlich ... geht auch alles "analog".
Leider ist das digitale "Leben" eben praktisch ... und mittlerweile auch um einiges billiger.
Ausserdem glaube ich, dass es mittlerweile Menschen gibt, die ohne Navi-App nichtmal mehr nach hause finden.
Karten lesen, auf denen der eigene Standort nicht fett markiert ist ... wtf?
Netzpläne der Öffis interpretieren ... das ist für einige eine unglaubliche Herausforderung, weil die nur die Fahrplanauskunft kennen?
Für "digitalen Minimalismus" im Alltagsleben ist die "digitale Demenz" mMn zu weit fortgeschritten, und für digitalen Minimalismus im Berufsleben ist einfach nicht genug Zeit (das geht digital oft nämlich einfacher, schneller, bequemer ... und billiger).
Die Frage ist nicht, worauf man verzichten könnte, sondern was man überhaupt noch analog zu bewältigen im Stande ist ... bei vielen ist das scheinbar nicht mehr so besonders viel ... und die Erwartungen an das eigene Leben sind wohl auch etwas zu hoch, um sie komplett analog zu verwirklichen.
https://www.youtube.com/watch?v=-GcC5KZUDZ4
Ich habe die digitale Revolution live erlebt, und sage euch, es gab nicht nur eine unglaubliche Beschleunigung durch sie, sondern auch eine ebenso unglaubliche Entmenschlichung.
Erst war das toll (die Beschleunigung und Bequemlichkeit), aber mittlerweile führt das zu großen Problemen (Burn-Out schon im Kindesalter), und einer ziemlich seltsamen "erlernten Hilflosigkeit" ... solange das iPhone (als Beispiel) Strom und eine Internetverbindung hat, ist alles toll ... aber ist nur eins von beidem nicht gegeben, dann erinnert so Mancher an unglücklich gefallene Marienkäfer.
"Freiheit", die sofort ins Gegenteil umschlägt, wenn eine der technischen Vorraussetzungen mal nicht gegeben ist.
Wenn ich meine Ruhe haben will, dann schleppe ich doch nicht mein Handy durch die Welt ... ohne hat man sowieso sehr viel mehr Zeit und Ruhe.