Wiggum schrieb:
Was für ein totaler Quatsch... Das man sowas hier überhaupt schreiben kann ohne von den Moderatoren eins auf den Deckel zu bekommen....
Was er schreibt ist kein totaler Quatsch, sondern nüchtern betrachtet zwar durchaus etwas „überdramatisiert“, jedoch die Wahrheit.
Fast sämtliche indigenen Hochkulturen - Inka, Maya, Azteken und weitere - sind durch die Spanier als auch Portogiesen teilweise wirklich „abgeschlachtet“ worden. Für die Azteken kannst du dir gerne mal die Texte über Hernán Cortés durchlesen. Natürlich waren die Spanier nicht ausschließlich schuld daran, dass es heute keine aztekische Kultur mehr gibt, doch sie waren der Funke, der das Feuer entfacht hat. Es gab ja unter den Azteken Stammesstreitigkeiten, wodurch der Zusammenhalt nicht so vorhanden war wie nötig, um die Spanier zu besiegen.
Bei den Inka gab es ein „ähnliches“ Zusammentreffen. Gemein ist immer, dass diese Kulturen - die Maya hatten schon vorher einen Zusammenbruch, wodurch man nicht mehr unbedingt von einer Hochkultur sprechen kann - beim ersten Aufeinandertreffen mit Europäern zwar „Verträge“ geschlossen haben, die Europäer sich an diese jedoch nicht gebunden fühlten und in ihrer Gier nach „Gold“ entsprechende Genozide billigend in Kauf genommen haben.
So viel erst mal zu Mittel- und Südamerika im speziellen.
Neben diesem „Goldrausch“ der Spanier und Portogiesen kam die Missionierung durch die katholische Kirche dazu, die auch wiederum unter den Hochkulturen aber auch unter den naturnäheren Stämmen zu entsprechenden Massakern geführt haben, sofern sie sich nicht missionieren lassen wollten. Und genau solche Missionierungen sind auch in „Nordamerika“ teilweise durch die Siedler durchgeführt worden - auch wenn die Franzosen da zum Teil eher harmloserer Natur waren und die englischen Protestanten weit schlimmer waren.
Wir haben also schon mal zwei Faktoren: Gier und Religion und beide diese Faktoren spielen auch im weiteren Verlauf eine Rolle, besonders in Nordamerika.
In Nordamerika verhielt es sich nämlich anfangs wirklich anders. Die dort ansässigen Stämme waren zum Teil nomadisch und Gold spielte keine wirkliche Rolle. Die Stämme hatten also keinen „Reichtum“ den man rauben konnte. So verliefen die anfänglichen Kolonisierungen doch eher friedlicher Natur ab - „Thanksgiving“. Zu Streitigkeiten kam es oft Mals eher wegen Missverständnissen. Daraus entstanden zwar dann auch entsprechende „Kriege“, doch hier war Anfangs sowohl zwischen Siedlern als auch Indianern eher ein friedliches Zusammenleben angedacht.
Die Konflikte zwischen Indianern als auch den Europäern im Norden wurden dann durch den Unabhängigkeitskrieg verschärft, da Stämme auf entsprechenden Seiten gekämpft haben und Straftexpeditionen damals alles andere als unüblich waren. Dabei wurden ganze Stämme wirklich ausgelöscht durch die Engländer aber auch durch die Union.
Selbes hat sich im übrigen auch im US-Bürgerkrieg wiederholt. Stämme haben für eine der Seiten gekämpft und entsprechende Straftexpeditionen führten zur Auslöschung ganzer Stämme.
Mit dazu kam nach den Unabhängigkeitskrieg die Expansion der Siedler. Während Anfangs ganze „Bundesstaaten“ der USA als Indianer-Territorium galten, wurden diese Gebiete immer und immer wieder durch Europäer in Besitzt genommen und „geschlossene“ Verträge einseitig aufgehoben und die Indianer vertrieben. Manche Siedler gingen sogar so weit - wir kommen nun zurück auf die Religion - dass sie die Indianer regelrecht abgeschlachtet haben, da sie Ungläubige waren. Entsprechend hat man auch Massaker entschuldigt und Siedler wurden seltenst dafür bestraft.
Entsprechend kam es auch immer wieder zu den verschiedenen Indianerkriegen und die Indianer haben mit der Zeit die Methoden der Europäer auch übernommen. Es kam dann wirklich zu gegenseitigen Massakern an „unschuldigen“. Lt. Colonel (General) George Amstrong Custer ist da so eine „tragische“ Figur.
Die heutigen Territorien der indigenen Völker in den USA sind recht überschaubar und die noch lebenden Stämme ebenso.
Neben diesen „gewalttätigen“ Konflikten gibt es jedoch auch noch einen natürlichen Feind, denn die Europäer einschleppten und der dazu führte, dass ganze Stämme umgekommen sind - in dem Fall aber wirklich nicht mit Wille: Erkältungen!
Indianer sind Opfer eines Genozides geworden, diese Tatsache kann man nicht bestreiten, nur ist dieser Genozid nicht - nicht nur - dadurch entstanden, dass es Indianer waren, sondern, weil sie etwas hatten, was andere haben wollen.