Gewiss, Speicherpreise wie die Ende 2015 - Mitte 2016 oder gar wie 2012 bei DDR3-RAM waren für die Hersteller äußerst ruinös. Aber 60-80% Marge und dann noch die folgende Aussage sind schon echt pervers...
Indem die drei Marktführer nahezu im Gleichschritt die Anpassungen vornehmen oder die Planung bekannt gegeben haben, wollen sie auch einem Preiskrieg aus dem Weg gehen. Stattdessen soll ein gewisses, „gesundes“ Level gehalten werden. Auf die sehr hohen Margen von rund 80 Prozent bei Samsung und SK Hynix sowie über 60 Prozent bei Micron und den daraus resultierenden Gewinnen wollen die Branchenriesen nicht verzichten.
Was auf gut Deutsch heißt, dass Preisabsprachen stattfinden damit sich alle die Marge nicht kaputtmachen...
Ich hoffe, dass der chinesische DRAM halbwegs was taugt und damit dann die alteingesessen Hersteller unter Druck gesetzt werden.
SirSilent schrieb:
Die hohe Nachfrage und damit die hohen Preise für RAM im letzten Jahr waren nur durch den Mining Hype zustande gekommen.
Da dürfte Mining mit Abstand die geringste Schuld gehabt haben. Mining-Systeme haben nur sehr wenig RAM gebraucht (genau wie bei der CPU - Hauptsache, Windows läuft) und der Antminer lief mWn. mit DDR3...
Hauptursächlich dürften dort die speziell 2017 absurd gestiegenen Speichermengen in Smartphones sein. Laut Geizhals gehen die ersten Smartphones mit 4GB RAM schon bei um die 100€ los, bei Markengeräten in Form eines Xiamoi Redmi 6 ab 170€. Viele HighEnd-Smartphones kommen ja mit 6GB oder gar 8GB RAM.
2016 waren Smartphones mit 4GB RAM hingegen selbst im HighEnd-Bereich gerade völlig neu. Und ich habe den Eindruck, dass sich speziell die Geräte ab 2016 extrem gut verkauft haben.
Insbesondere Apple hat in letzter Zeit auch krasse Sprünge bei der RAM-Menge hingelegt - bis zum 6 gabs nur 1GB RAM, mit dem 6s gabs 2GB RAM, im 7 Plus, 8 Plus und X 3GB und bei der aktuellen Generation haben die Xr-iPhones ja sogar 4GB. Oder auf gut Deutsch: Apple hat innerhalb von vier Jahren die Speichermenge vervierfacht.
Der gestiegene Bedarf im Serverbereich durch das ganze Cloud- und IoT-Geraffel hat da die zweite wesentliche Rolle gespielt.
C4rp3di3m schrieb:
16GB für 60/70€, alles andere ist Wucher, um die Aktionäre zu bereichern.
Würde seit 2 Jahren gerne Aufrüsten da ich schon DDR3/16GB habe und auch brauche, möchte ich im neuen System min. 32GB haben, dafür Zahle ich keine 200+€
Die haben ein Rad ab, was dagegen ein ganzes Mainboard kostet, steht in keinem Verhältnis!
Für 32GB DDR4-3000 in vier 8GB-Riegeln legt man aktuell 215€ hin... Oder besser gesagt: Für 16GB zahlt man ca. 107€. Das halte ich eigentlich für ganz fair.
Klar, die Preise der schnellen Kits mit guten Latenzen (und nicht so ein Käse wie CL19-20-20-40 bei 3600MHz) sind derzeit noch absurd hoch (185€ kostet das günstigste 3200er CL14-14-14-Kit mit 16GB...), aber den durchschnittlichen und für normale Zwecke völlig ausreichenden RAM bekommt man mittlerweile echt günstig.
Man darf jetzt nicht vergessen, dass die Preise wie 2012 bei DDR3-RAM oder Ende 2015 bis Mitte 2016 schon relativ ruinös für die Hersteller waren. Da leiden früher oder später auch die Endkunden drunter, da Fabrikaus- und/oder Fabrikneubauten schlechter bezahlbar werden sowie neue Fertigungstechnologien sehr viel langsamer Einzug halten.
Was am Ende spätestens dann zu noch höheren Preisen wie Mitte 2017 - Mitte 2018 führt, sobald es Kapazitätsengpässe wegen einer sprunghaft gestiegenen Nachfrage gibt. Und neue Technologien werden dann verzögert...
Da die Hersteller am Ende börsennotiert sind, muss natürlich noch ein gewisser Gewinn abfallen.
Shoryuken94 schrieb:
Soll Leute geben, die nicht nur spielen.... Zumal es eigentlich nie ein durchgehendes GPU / CPU Limit gibt. Ansonsten müsste sich auch keiner einen i9 oder i7 kaufen, wenn durchgehend die GPU limitiert. Warum würde man dann 500€ und mehr für die CPU ausgeben, wenn der 150€ Ryzen 6 das gleiche bietet?
Es kommt halt ganz auf das eigene Anwendungsszenario an.
Wie du schon schreibst, am Ende kommt es aufs Anwendungsszenario an.
Ich bin z.B. UHD-Spieler und habe meine 850€ schwere RTX 2080 tatsächlich mit einem 170€ schweren Ryzen 5 2600 gepaart.
Trotzdem habe ich mir halbwegs guten RAM gekauft (3600 CL17-18-18-38) und den sogar noch bis aufs Letzte optimiert (3466MHz CL14-15-14-21 mit angepassten Subtimings). Dadurch dürfte ich sogar noch eine höhere Spieleleistung haben wie mit einem Ryzen 7... Mal ganz abgesehen davon, dass die CPU in UHD sowieso eher die zweite Geige spielt.
Spätestens mit der nächsten DDR4-CPU (mindestens die nächste wird noch DDR4 haben...) profitiere ich dann - zwar hat am Ende der Aufpreis des schnellen RAM-Kits die Ersparnisse durch den Ryzen 5 gegenüber einem Ryzen 7 völlig aufgefressen, dafür hat die nächste CPU durch den flotten RAM aber direkt mehr Leistung ohne Aufpreis...
Compu-Freak schrieb:
Kein Privatanwender merkt, ob er 2400er oder 4600er Riegel verbaut hat, außer, dass der 4600er Riegel nicht so stabil läuft.
Wenn man natürlich das eine Extrem mit dem Anderen vergleicht, kann man durchaus zu so einem Fazit kommen.
Betrachtet man alles etwas neutraler merkt man, dass bis 3200MHz CL16-18-18 die Aufpreise gegenüber durchschnittlichem RAM mit 2400-2667MHz vernachlässigbar sind. Teuer wirds erst ab 3200MHz CL14-14-14 oder bei deutlich mehr wie 3200MHz.
Beispiel: Das wirklich billigste 16GB-Kit kostet laut Geizhals 97€...
https://geizhals.de/mushkin-essentials-dimm-kit-16gb-997183-a1257515.html?hloc=at&hloc=de
Das wesentlich schnellere DDR4-3000er-Kit mit CL16-18-18 gibts ab 107€.
https://geizhals.de/g-skill-aegis-dimm-kit-16gb-f4-3000c16d-16gisb-a1474853.html
10€ bzw. etwa 10% für etwa 41% mehr Takt und 15-20% bessere Latenzen.