Guten Morgen,
ich glaube, dies hier wird ein Hass-Beitrag werden. Aber bei dem Unfug, der teilweise geschrieben wird, kann ich mich nicht mehr zurückhalten.
Wenn ihr keine Ahnung habt, wie das mit der Stromversorgung außerhalb und innerhalb eines solchen Werkes funktioniert, solltet ihr eure Meinung für euch behalten. Bei 720 MW gibt es keine Notversorgung, die irgendwas in der Produktion aufrecht erhalten kann. Selbst wenn es technisch machbar wäre, wären die Kosten so hoch, dass es sich sehr spürbar auf die Produktpreise auswirken wird. Notstromaggregate sorgen für Notbeleuchtung (deutlich dunkler als vorher), Aufrechterhalten von Energieversorgung in gefährlichen Bereichen (z. B. Speicherung von Gasen, Kühlen oder Warmhalten spezieller Flüssigkeiten, oder Weiterbetreiben von Anlagenteilen, deren Ausfall weitere langfristige Schäden erzeugt, z. B. Pumpen von Kühlkreisläufen usw.). Und selbst da gibt es die berühmte Gedenksekunde, bis der Notstrom da ist, wenn das normale Netz aus ist. Und da reicht eine Sekunde, um viel Schäden zu verursachen. Zumal nicht mal geklärt ist, was den Schaden verursacht hat. Da gibt es genügend Möglichkeiten, dass niemand "Schuld" hat. Ich betreue teilweise beruflich eine Energieversorgung, die "nur" 70 MW hat bei 20kV Spannung und da muss man fast davon ausgehen, dass einmal im Jahr etwas passiert. Mit Glück hat es kaum Auswirkungen, mit Pech sehr große.
Wenn man die Zahlen miteinander benutzt, dass dieses Werk 10% der Weltproduktion eines Jahres macht und dass Wafer von 10 - 12 Wochen Arbeit zum Teil Totalausfall sind, kann man davon ausgehen, dass der finanzielle Schaden für das Werk enorm ist und die Firma dies selbst tragen muss. Dass der Aktienkurs steigt liegt nur an der Gier von gewissen Tradern an der Börse, die gewissenlos aus allem Geld machen wollen und hilft der Firma prinzipiell erst mal nicht, die hat nur Arbeit und Kosten damit, höhere Verkaufserlöse in der Zukunft wären da zumindest ein schwacher Trost. Warum der RAM-Preis steigen wird? Der Großteil der Produktion ist schon verkauft, d. h. OEMs haben ihre Mengenzusagen und Liefertermine. Um das einigermaßen einhalten zu können (weil auch Vertragsstrafen drohen), wird halt die "frei verfügbare" Ware umgeleitet. Falls also der Hausmeister den falschen (oder richtigen) Schalter gedrückt haben soll, gehe ich mal davon aus, dass er diese Entscheidung beruflich sehr bedauern wird. Und mittlerweile sind die Jungs auch cleverer. Für sowas braucht man keinen Stromausfall, der ja Kosten verursacht. Man legt die Chips aufs Lager (verdirbt nicht, braucht kaum Platz und hat keinerlei Ansprüche an den Lagerplatz solange trocken) und drückt die Mengen in den Markt wenn der Kurs hoch ist und füllt die Lager, solange der Preis niedrig ist. Ähnlich wie Öltanker, die liegen teilweise Wochen vorm Hafen und löschen die Ladung erst, wenn der Ölpreis stimmt. Und wiederum verdanken wir dies der Gier an der Börse.
Man muss ja auch bedenken, dass der Abwärtstrend der Preise darin begründet liegt, dass deutlich mehr produziert wurde und wird, wie abgenommen wird. Und da senkt jeder die Preise, um seine Ware los zu werden. Ansonsten bliebe nur das Ende der Produktion. Und man hat auch schon mehr wie einmal gelesen, dass die Preise teilweise so niedrig sind, dass nicht mal die Herstellungskosten gedeckt sind. Aber das geht jetzt zu weit vom Thema ab.
Gruß