News DRAM-Fertigung: Stromausfall in Micron-Fabrik betrifft Tausende Wafer

Warum zum Geier sollten Millionen in eine Notstromversorgung und die regelmaessigen Tests dieser Versorgung investiert werden?
Man sieht doch grade toll was passiert :p
Die Kosten fuer den Ausfall koennen nach allen Erfahrungen in der Halbleiterindustrie doch sogar doppelt oder dreifach auf die Kunden abgewaelzt werden. Das dass Usus ist sieht man doch am steigenden Aktienkurs.
 
newHeilandV2.4 schrieb:
"...und alle Mitarbeiter der betroffenen Bereiche in Sicherheit gebracht. "

Warum? explodiert da was, wenn der Strom zu lange weg ist? oder kommen im Dunkeln die Gremlins raus?
Bei den chemischen Prozessen entstehen giftige Gase, die entsprechend abgesaugt werden müssen und durch Abluftreinigungssnlagen gehen. Ebenso müssen Lagerräume belüftet werden, damit sich keine Konzentration von zb Lösemittel ansammeln dass ein Zündfähiges Gemisch entstehen kann.
Was bei ungelüfteten Lagerräumen passieren kann, haben wir erst im August in Beirut gesehen.
Also ja, wenn kein Strom da ist, kann tatsächlich etwas explodieren.
 
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Mich wundert langsam, dass man nicht mit "und es wurde abends dunkeln und man brauchte mehr Leute um die Chips zu suchen - ergo mehr Personalkosten" ... lollig.

So, wir haben Corona, ich koste als Pflegekraft nun 3x so viel... ach da geht das nicht? :freak:


leipziger1979 schrieb:
1 Stunde Stromausfall + 10% des weltweiten DRAM = mind. für 12 Monate Preise um 50% erhöhen.
BWL kann so einfach sein.

Ja, da hat man tatsächlich das Gefühl, die produzieren nur zwei Std. im Jahr :freak: :freak: :freak:
 
Ich versteh den allgemeinen Tenor hier im Forum nicht, dass das ja alles für Preissteigerungen gemacht wurde: Wenn Micron für 10% der weltweiten Produktion verantwortlich ist, und jetzt im Worstcase 12 Wochen, bzw. 3 Monate an Produktion im Müll landen, dann beträgt der Impact auf die ganzjährliche Produktion rund 2,5%. Inwieweit sollte das überhaupt eine Auswirkung auf die Preise haben?

Und selbst wenn man den Wegfall der 10% zur Basis nimmt: Fallende Preise bedeuten mehr Angebot als Nachfrage. Inwiefern jetzt 10% weniger eine globale Preissteigerung nach sich ziehen, müsste mir mal einer erläutern. Denn dass wir so nah am Marktgleichwicht sind, glaub ich einfach nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
schnell ram kaufen und für das dreifache verkloppenauf ebay danke für die info
 
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Sehr spannend ist ja die Ursache, was das wohl sein mag?
Hacker/Sabotage, oder doch technisches Versagen irgendwo in der Kette? Glaube ja fast ersteres.
 
SavageSkull schrieb:
Bei den chemischen Prozessen entstehen giftige Gase, die entsprechend abgesaugt werden müssen und durch Abluftreinigungssnlagen gehen. Ebenso müssen Lagerräume belüftet werden, damit sich keine Konzentration von zb Lösemittel ansammeln dass ein Zündfähiges Gemisch entstehen kann.
Was bei ungelüfteten Lagerräumen passieren kann, haben wir erst im August in Beirut gesehen.
Also ja, wenn kein Strom da ist, kann tatsächlich etwas explodieren.
Ja. Den Meisten ist nicht klar, dass für die Herstellung von Chips jeglicher Art (außer den Essbaren) Unmengen an Chemikalien gebraucht werden. Und Einiges davon ist nicht lecker.
 
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@Barbapapa:

Ich würde sagen, das keine 1 % bislang in einem Halbleiterwerk waren. Und von den 1 % haben bestimmt keine 50 % eine technische Ausbildung oder das Wissen, um die Situation einzuschätzen.

Ich war schon mehrfach beruflich im Dresdner Werk (Global Foundries, ehemals AMD). Bei den dort verlegten Kabel in den Produktionshallen und den großen, häufigen Trafohäuschen ist eine Notstromversorgung für den Weiterbetrieb ziemlich utopisch.

Hier hat die Notstromversorgung doch super funktioniert. Weder sind ernsthaft große Menschenmengen verletzt worden, noch giftige und giftigste Prodduktionsstoffe in die Umwelt gelangt oder Maschinen ernsthaft beschädigt worden.

Man kann sicher eine Notstromversorgung aufziehen, die bei einem kompletten Stromausfall über Tage die Weiterproduktion ermöglicht. Dann sind halt aber die Chips auch teurer ... und zwar wesentlich teurer als so ein Produktionausfall.
 
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hans_meiser schrieb:
Mir ist gänzlich unklar, wie das passieren kann. Solche Fabriken sollten doch eigentlich Diesel-Generatoren haben, die alles wichtige nach wie vor laufen lassen. Und nebst solcher hat man auch einen Vertrag mit einem Zulieferer, der sofort Diesel anliefert, damit nichts ausfällt.

Das geht leider nicht immer.

Ich halte es ein wenig allgemein sry:

Wir haben hier Anlagen, die soviel Energie benötigen, dass beim Hochfahren der Energieversorger angerufen wird, er soll die Turbinen hochfahren... darum fahren wir sowas nur Nachts an.
Bei Stromausfall, reichen die Aggregate um alles kontrolliert runter zu fahren.
Ein 15 Minuten Stromausfall z.b. hat uns letztes Jahr über 300k Eur gekostet. Und das waren dann nur die "kleine" Anlage. Bei den großen Anlagen führt 1 Stunde Stromausfall zu 4 Tagen Produktionsausfall (Wenn's gut läuft).

Sowas hat man dann auch bei z.b. Stahlbetrieben die Druckguss o.ä. machen oder im Kunststoff Bereich.

Und:

Im Wafen Bereich wird alles in Reinräumen gemacht, wenn dort der laminarflow unterbrochen wird, ist quasi alles kontaminiert. D.h. der Überdruck, der dafür sorgt das kein staub rein kommt (wie beim PC) fällt weg und dreck kann sich absetzen oder durch "schlitze" auf das Produkt gelangen.
Es dauert dann mehrere Stunden bis der Raum dekontaminiert ist.

Und:

Z.b. ist es (soweit ich weiss): das alle nicht verpackten Produkte im Pharma Bereich, wenn der Reinraum ausfällt, weggeworfen werden müssen. Das könnte der Kunde hier z.b. auch fordern?

D.h. Anlagen (große Laser und sägen) die nur kontrolliert runter gefahren werden können bei Stromausfall - Plus Empfindliche Produkte.
 
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Ko3nich schrieb:
Bei uns (Elektronikfertigung) gibt es deshalb auf dem Werk ein eigenes kleines Kraftwerk. Das man hier keinen kleinen Zweitakt-Generator hinstellen kann sollte klar sein.
Hier geht es um ganz andere Dimensionen, da müsstest du schon einen mittleren Atommeiler hinstellen. Bei 720 MW Anschlussleistung eine Notstromanlage in dieser Dimension zu betreiben wäre finanziell völlig absurd!
Bei solchen Leistungswerten gibt es nur eine Möglichkeit die Ausfallsicherheit zu erhöhen, für redundante Versorgung sorgen.

Technisch wäre es mit riesigem Aufwand machbar, aber einfach paar Dieselaggregate ist da nicht. Alleine für das Werk bräuchte man 12 Mal den größten Schiffsdiesel der Welt. Weißt du wie lange die ohne Last brauchen bis sie auf ihrer Nenndrehzahl sind um dann endlich mal die Generatoren ankuppeln zu können. Im vorgeheizten Zustand ca.30-35min. Bis Generatoren voll angekoppelt und alle miteinander synchronisiert sind gehen nochmal 5min. drauf. Ca. 40 min. bis man nacheinander Teil für Teil wieder zuschalten kann. Da gehen auch noch ein paar Minuten drauf bis das ganze Werk wieder versorgt ist. Über eine dreiviertel Stunde, da kann man sich das ganze auch gleich sparen! Willst du die Zeit bis dahin überbrücken? Wird ja sicher nicht gerade neben an ein Gebirge stehen wo du einen riesigen Stausee mit Wasserturbinen anlegen kannst. 😁

Redundante Einspeisung ist das einzig sinnvolle, kostengünstig und kurze Ausfallzeit. Kein 100% Schutz, aber so gering das ein Totalausfall am Ende doch günstiger ist als eine Notstromversorgung.

Das Kosten/Nutzen/Risiko-Verhältnis eben abgewogen werden.
 
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Bright0001 schrieb:
Inwieweit sollte das überhaupt eine Auswirkung auf die Preise haben?
Du vergisst, wie sich bei einer Panik alles verselbstständigen kann. Ich denke da an eine Stampede, wo bei den Cowboys Nachts am Lagerfeuer jemand aus Versehen ein paar Blechdosen und Töpfe aneinander schlägt. Dann kommt eine kurze Zeit der Ruhe und plötzlich rast die ganze Herde los und überrennt alles. Die Herde sind wir und die Grundstimmung ist alles andere als ruhig und gelassen.
Da braucht es nur wenig, um alles ins Wanken zu bringen. Also, wenn Micron die Sache gelassen nimmt und zur Tagesordnung geht, sollten wir es auch, denn wenn jetzt einer meint, er wäre schlau und deckt sich mit viel RAM ein, den er gar nicht bräuchte, sieht das der nächste und es verbreitet sich so schnell, dass auf einmal alle RAM kaufen wie bekloppt und die Preise können sich dann verdoppelt, ohne dass Crucial oder ein anderer Speicherhersteller seine Abgabepreise erhöht hat. Es greifen die Marktmechanismen bei Angebot und Nachfrage.
 
nebukadnezar.ll schrieb:
BackupNotstromAgregate
Welches kennst du denn das diese gewaltige Leistung liefert und redundant mitlaufen kann? Es muss nur ungefähr die Leistungsfähigkeit eines Kraftwerks haben. Das hier würde gerade passen.
 
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1. Den "Reset-Knopf" drücken
2. Den letzten "Speicherstand" laden
3. Produktion geht da weiter wo es ausgefallen ist
4. Panik verbreiten und die Preise um 50% erhöhen

😅😂🤣
 
Wu134 schrieb:
Man muss ja auch bedenken, dass der Abwärtstrend der Preise darin begründet liegt, dass deutlich mehr produziert wurde und wird, wie abgenommen wird. Und da senkt jeder die Preise, um seine Ware los zu werden. Ansonsten bliebe nur das Ende der Produktion. Und man hat auch schon mehr wie einmal gelesen, dass die Preise teilweise so niedrig sind, dass nicht mal die Herstellungskosten gedeckt sind. Aber das geht jetzt zu weit vom Thema ab.

Die zentrale Fragestellung des Themas ist doch, inwieweit derartige Ausfälle bereits in die Preiskalkulation fallen. Worst-Case-Szenarien sind Standard-Heuristiken...auch in deutlich kleineren Umfängen.
Hier stellt sich die Frage der Planungsqualität und ob eine Ausnutzung einer latenten Nachfrage realistisch ist. Letzteres kann ich mir definitiv vorstellen, ganz unabhängig von den Produktionsschwierigkeiten.
 
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Zarlak schrieb:
Hier geht es um ganz andere Dimensionen, da müsstest du schon einen mittleren Atommeiler hinstellen. Bei 720 MW
Wie viel verbraucht diese Fabrik denn tatsächlich. Die 720 MW wären 1,5 Prozenz der installierten Leistung Taiwans.

Bei uns liefert das Kraftwerk immer Strom - der fallback ist das öffentliche Netz. Und das scheint sich auch zu rechnen.
 
Steinkohle ist out. Atem ist wieder in. Auf zum Atem
 
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