@SIR_Thomas_TMC Die Blaufaschos sind ja (auch) eine Folge davon, dass man den Osten kulturell ignoriert (hat) – ich glaub viele in der Politik unterschätzen massiv, wie wichtig das Mitnehmen der Jugend und das Schaffen eines lebhaften Austauschs zwischen verschiedenen soz. Schichten und Altersklassen ist. Solche Großevents sind da eben ein extrem wichtiger Faktor.
Der Osten ist durch Wegzug massiv überaltert, wirtschaftlich noch immer völlig abgehängt (insbesondere die Kommunen, die eben kaum Infrastrukturprojekte anstoßen können) und alle öffentlichen Debatten ignorieren die ostdeutsche Perspektive (sieht man sehr schön bei Religion, Tarife, Schule und Politik, aber auch rein politische Debatten). Das ist natürlich kein isoliertes Ostproblem, sondern auch in anderen Teilen Deutschlands zu sehen, wo ähnliche Faktoren vorherrschen (auch da kriegen die Extremisten zum Teil Aufschwung), die Trennung zwischen Arm und Reich und die Trennung zwischen Stadt und ländlicheren Regionen schreiten nahezu ungebremst voran und werden die Probleme weiter verschärfen – die verblödeten Querdenker waren da nur ein Vorgeschmack.
Ein paar Städte wie Leipzig, Dresden (naja, dort eigentlich nur die Neustadt, auch da hab ich mal gelebt) oder Jena/Erfurt emanzipieren sich da sicherlich, was sehr schön zu sehen ist – der Rest der ostdeutschen Wirtschaft liegt aber leider noch immer ziemlich brach bzw. ist nur dann interessant, wenn man Platz, wenig Widerstand und günstige Konditionen braucht. Eine pauschale Lösung hätte ich da jetzt natürlich auch nicht, aber Geld allein hilft da nicht zwingend, wenn man die Menschen vor Ort nicht "kulturell" mitnimmt.
Mit den Messen hast du da natürlich recht, das ist ein generelles Problem und betrifft viele andere Messen ebenso, ob das bei der Games Convention schon so war, bezweifle ich aber, das war mMn durch (zT durchaus legitime) Wirtschaftsinteressen des BIU getrieben und politisch recht kampflos durchgewunken.