Ja, das Thema ist mehr oder weniger durch (spätestens am 01.06.), aber da hier möglicherweise der eine oder andere noch per Suche oder Google reinschneit, der Korrektheit halber. Ursprünglich hast Du geschrieben:
Lee Monade schrieb:
Ne, die Zeiten sind schon lange lange vorbei, das läuft heute alles per IP automatisch.
Auch Ports ect werde heutzutage nicht mehr händisch gesetzt.
Sehr wahrscheinlich fährt da auch kein Techniker raus, aber Schalttermin ist nun mal der 01.06
...was halt einfach nicht der Wahrheit und gängigen Praxis entspricht.
Lee Monade schrieb:
Meine Fresse, ja aber es ist eben nicht mehr die Regel das wie früher ein Techniker zum KVz muss um von einem Provider zu einem anderen zu schalten oder den Port zu tauschen.
Doch, das ist es heutzutage noch genauso. Aber oft aus verhältnismäßig anderen Gründen als früher. Früher gab es viel mehr
TAL und viele Anbieter hatten ihre eigene Technik im HVt stehen. Oder auch Wechsel von (Telekom) Analog auf ISDN (mit und ohne zusätzlichem DSL). Deswegen musste oft im HVt umgeschaltet werden. Dann kam irgendwann der Outdoor-Ausbau und die Anschlüsse wurden nach und nach per Produktwechsel von den Kunden vom HVt auf das MFG migriert (wo eines gebaut wurde). Heute sind sehr viele Anschlüsse auf einem Outdoor-DSLAM und hier muss im besten Fall tatsächlich nur noch der Port anders konfiguriert werden.
Dennoch hast Du auch heute noch HVt-TAL und Analoganschlüsse aus dem HVt, die nicht auf dem Outdoor sind. Das sind aber wenige. Wenn aber hier jemand was neues will, muss auf jeden Fall geschaltet werden.
Was viel mehr das Problem ist und Technikereinsätze generiert, das ist, wenn der genaue Leitungsverlauf zur TAE nicht bekannt ist oder die alte Leitung nicht rechtzeitig gekündigt wurde. Ersteres ist ein Problem, das die Telekom praktisch fast nicht lösen kann. Es gab bereits genügend Anläufe, die TAE zu inventarisieren und zu dokumentieren. Das Problem ist, dass das Hausinstallationsnetz sehr oft Eigentum des Hausbesitzers ist und daher oft auch Elektriker daran Änderungen vornehmen, die keiner dokumentiert. Die Nummern auf den TAE verschwinden mit der Zeit, z. B. durch Renovierungsarbeiten oder sie hatten noch nie eine, wenn der Mieter schon Jahrzehnte drin gewohnt hat.
Das Problem hat jetzt mit FTTH einen neuen besser durchdachten Ansatz und wird zukünftig daher besser funktionieren, da diese Netze von vorneherein nach dieser Logik errichtet und dokumentiert werden.
Bestenfalls ist hier beim Kupfer vom Vormieter irgendeine Information bekannt, mit der man die Leitung identifizieren kann oder es steht tatsächlich noch was auf der TAE, was stimmt. Dann ist ggf. kein Technikereinsatz erforderlich. Sonst schon.
Das nächste Problem ist die Mindestvertragslaufzeit vieler Verträge. Wird der Vertrag vom Vormieter in die neue Wohnung rechtzeitig(!) umgezogen, so ist das kein Problem. Genügend andere sagen sich aber:
Hm, ja, der Vertrag läuft noch einen Monat. Bevor ich da lang rumtue, am neuen Standort will ich eh was anderes, den lass ich einfach auslaufen.
Dann ist die bestehende Leitung zur 1. TAE blockiert und es kann kein anderer Anschluss geschaltet werden. Was hier im Thread der Fall ist. Die Telekom ist verpflichtet, den Anschluss zu liefern, solange dafür bezahlt wird, auch wenn ihn keiner mehr nutzt. Korrekterweise müsste man in so einem Fall neben die bisherige 1. TAE noch eine weitere 1. TAE mit dem neuen Anschluss montieren und dürfte die alte erst abmontieren, sobald der Anschluss gekündigt wurde. Die Praxis sieht hier teilweise etwas anders aus.
Das dritte und letzte Problem, wenn auch ein eher seltenes: Wenn Anschlüsse lange Zeit nicht mehr genutzt wurden. Wenn ein Haus z. B. mit Fernsehkabel zusätzlich erschlossen ist, gibt es da genug Leute, die ihr Internet darüber beziehen oder auch munter hin- und herwechseln. Nach zwei Jahren kann es durchaus vorkommen, dass die Leitung zur 1. TAE nicht mehr durchgängig ist, weil sie z. B. für einen anderen Kunden benutzt wurde.