Ich habe mir viele Powerstations auf dem Markt angeschaut.
Aber keine erfüllt meine Vorstellungen.
Da ich technisch nicht unversiert bin, habe ich mein Balkonkraftwerk letztlich als Offgrid-System selbst gebaut.
Ohne Einspeisung, ohne Netzanschluss mit optimaler Südausrichtung.
Natürlich kam nur ein LFP Akku in Frage um die Lebensdauer zu maximieren.
Ein reines Steckerkraftwerk wollte ich nicht haben.
Wenn ich tagsüber arbeite, verschenke ich meinen selbsterzeugten Strom und kaufe ihn Abends wenn ich Feierabend habe teuer zurück?
Bin ich blöde?
Wohl kaum.
Ich habe etwas mehr Geld in die Hand genommen und qualitativ hochwertige Komponenten gekauft.
Dafür muss ich das System die nächsten 10 Jahre nicht mehr anfassen.
Ausser zur Reinigung.
Mein Balkon gibt nicht viel Platz her, mehr als 500 Watt peak waren nicht drin.
Das habe ich mit möglichst effizienten Modulen erreicht.
Ich musste lange suchen um die richtigen Module mit den richtigen Abmessungen zu finden, um den verfügbaren Platz optimal zu nutzen.
Da ich meinen Balkon im Grunde eh nie benutzt habe, war die Fläche bisher nutzlos.
Jetzt habe ich rechts und links noch wenige Zentimeter Platz und hinter den Modulen noch etwa 50cm Platz zur Wartung und Reinigung.
Insgesamt habe ich 5 Module mit 100 Watt an einem MPPT Laderegler von Epever.
Daran hängt eine 100 Ah LiFePo4 Batterie.
Das ist nicht die Welt, aber mehr ist mit meinem Balkon leider nicht möglich.
Mein selbst erzeugter "Bio-Strom" hat in mir aber auch einen bewussteren Umgang mit Energie hinterlassen.
Ich bin also deutlich sparsamer geworden und habe alle Verbraucher hinterfragt.
Ausser in der Küche (Herd, Waschmaschine, Kühlschrank), läuft alles bei mir mit meinem "Bio-Strom".
Da wo es möglich ist, verzichte ich auch auf den Wechselrichter.
Das ist glücklicherweise sogar mit dem Fernseher möglich, weil der auch einen 12 Volt Eingang hat.
Fernseher, Fritzbox, Laptop, Licht etc. läuft alles über die Solaranlage.
Alles was nicht gebraucht wird, ist auch aus.
Wenn der Laptop nicht an ist, ist auch die Fritzbox aus.
Ich habe auf meinem Handy ein üppiges Datenkontigent, das früher nie genutzt wurde.
Also brauche ich das WLAN nicht unbedingt.
Über die Zeit habe ich in meiner Wohnung so neben dem klassischen 230 Volt System, auch ein eigenes 12 Volt System aufgebaut.
Von diesem lebe ich von Februar bis November, Anfangs und am Ende natürlich mit Einschränkungen.
Seit März habe ich ausser in der Küche, keinen Strom aus der Steckdose benötigt.
Mein Stromversorger hat mir letztes Jahr eine Preiserhöhung von 25% aufs Auge gedrückt.
Mein monatlicher Abschlag hat sich seit ich Zuhause ausgezogen bin (das ist lange her) sogar erhöht.
Obwohl Geräte über die Jahrzehnte immer sparsamer geworden sind und mein Verbrauch immer mehr gesunken ist.
Es ist für mich nicht vertretbar, das man für ein Mindestmaß an Lebensqualität immer mehr gemolken wird.
Energie ist für Lebensqualität nun einmal nötig.
Ich stecke mein Geld lieber in ein vernünftiges Balkonkraftwerk, als das ich es raffgierigen Konzernen in den Schlund werfe, die in erster Linie ihren Aktionären eine Dividende auszahlen wollen.
Solarenergie ist für mich inzwischen auch eine Passion geworden.
Es spielt für mich keine Rolle mehr ob sich die Anlage eines Tages amortisiert.
Ich will meine Unabhängigkeit erhöhen, den Energiekonzernen den Mittelfinger zeigen und meinen Fußabdruck auf diesem Planeten verringern.
Vor geraumer Zeit gab es einen größeren Stromausfall.
Bei uns in der Straße war ich der Einzige, bei dem noch Licht brannte.
Ich habe das zuerst gar nicht mitbekommen.
Bis mir auffiel, das es draußen ungewöhlich dunkel ist.
Die ganzen Steckersolaranlagen, sind da dann ja sowieso raus.
Ausserdem arbeite ich wenn die Sonne scheint, daher kommen die Dinger eh nicht in Frage.
Und da die meisten Powerstations keine LFP Akkus verwenden, ist deren Ausfall nur eine Frage der Zeit.
Für die aufgerufenen Preise von solchen Dingern schon fast unverschämt.
Powerstations haben eigentlich als Speicher für Balkonkraftwerke nur einen Sinn.
Dem unbedarften oder unmotivierten Benutzer die Bastelei zu ersparen.
Ansonsten gibt der Markt viel bessere Lösungen her.
Man darf nur keine Angst vor dem Schraubendreher und dem Lötkolben haben.
Und man sollte wissen was man tut.
Bei 12 Volt kommen schnell hohe Ströme zusammen.
Das ist kein Kinderspielzeug.
Am Wechselrichter entstehen durchaus auch mal Ströme bis 100 Ampere.
Da braucht man nicht mit Klingeldraht kommen.
Daumen dicke Kabel sind da Pflicht.
10mm² Querschnitt für weitere Strecken (10-15 Meter) sind selbst bei Kleinverbrauchern nötig um den Spannungsabfall zu minimieren.