Crifty schrieb:
Aber selbst wenn sie sich auch davon trennen würden, konami ist ein Riesen Unternehmen in Japan, sie bieten Fitness Studios an, Versicherungen und ganz viele andere Sachen aus dem Alltag. Ein Unternehmen was aus der japanischen Gesellschaft gar nicht mehr wegzudenken ist, was aber im Westen kaum einer mitbekommt.
Das haben wirklich große, alt eingesessene japanische Unternehmen so an sich.
Mit derzeit > 127 Mio. Einwohnern hat man auch und gerade als Insel eine geschichtlich lange Tradition und Notwendigkeit sich auf den Binnenmarkt zu konzentrieren.
EXKURS
Die richtig, richtig, richtig großen (ehemaligen) Zaibatsu wie Mitsubishi, Mitsui, Sumitomo beruhen auf alten Adelsgeschlechtern, den Clans, und sind auch nach der Zerschlagung mit Ende des 2. Weltkriegs weiterhin unter DEN Unternehmen in Japan und schlicht, wie du sagst, nicht wegzudenken. Diese Art der Verflechtung nennt sich
Keiretsu und kein Wunder, ist deren Erfolg meist sehr früh auf eine maßgebliche Institution einer Bank ausgerichtet, von dem die Diversifikation in für das westliche Verständnis her in teils bizarre Blüten geführt hat (Lebensmittel, Hotels, Fitnessstudios, Verkehr, etc.). Einfach alles, was in irgendeiner Art den Alltag der Leute berührt, kann abgedeckt werden.
Viele der japanischen Unternehmen weisen quasi weiterhin clanähnliche Strukturen auf, auch wenn rechtlich unabhängig. Mitsubishi heißt übersetzt nicht nur 3 Rauten, sondern ist ein Zusammenschluss der Wappen der Iwasaki- und Yamanouchi-Familien, welches wir (in Europa) am besten von den Autos kennen.
Gemäß der
Informationen von Konami gehören etwa 18,48 % dem "The Master Trust Bank of Japan", welcher wiederum teils von der Deutschen Bank aber maßgeblich der Mitsubishi UFJ Financial Group (46, 5 %) gehalten wird. Man könnte dies immer weiter aufsplitten, letztlich kommt mehr über kleine oder große Umwege immer wieder zu den bekannten Namen.
PS: Pachinko und Glücksspiel (und Prostitution) generell in Japan ist ein sehr heikles, dunkles Thema. Dieses höchst nachgefragte aber sozial mit dem Futon des Schweigens zugedeckte Feld ist oftmals den ehemals verschleppten Koreanern (Zainichi) "zugeteilt" worden.