Glasfaser Eigenes Modem an FTTH-Anschluss via SFP GPON Modul

KernelMaker

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Sooooo... mein SFP Modem Thread ist nun auch ausgewandert. Hier einmal in voller Länge im CB.

Ziel des Vorhabens ist das "Ausmustern" des Telekom ONT und somit die Nutzung eines eigenen Modems am Glasfaser-Anschluss der Telekom.

Selbstverständlich funktioniert das Ganze auch bei anderen Providern sofern GPON als Glasfaser-Schnittstelle zum Einsatz kommt (ist aber von meiner Seite aus 'untested').

Einleitung

Die Umsetzung ist nicht sehr einfach und erfordert Kenntnisse in IT und Elektrotechnik.
Falls das jemandem zu viel Aufwand ist, kann auch gern ein fertiges Modul bei mir bestellt werden. Dazu am besten einfach eine kurze PN.


Erfolgsmeldungen für Provider

↓ Modul \ Provider Erfolge →Deutsche TelekomDeutsche GlasfaserM-NetEONItalien Fastweb/TIM/VodafoneFrankreich
Orange
Portugal
MEO
Spanien
Movistar
Canada
Bell
Huawei MA5671A
Nokia/ Alcatel Lucent G-010S-PN/AN/A
Nokia G-010S-AN/AN/AN/AN/AN/A
CarlitoxxPro CPGOS03-0490 v1.0N/AN/AN/A
CarlitoxxPro CPGOS03-0490 v2.0N/AN/AN/AN/AN/AN/AN/AN/A
Hilink HL23446N/AN/AN/AN/AN/AN/AN/A



Übersicht der Module

  • Huawei SmartAX MA5671A (schwer zu kriegen, gebraucht ~ 60€ bei eBay aus Italien, Vorsicht bei Alibaba Angeboten, die sind meist Fake)
    Bootloader Unlock und Flash für eine Rootshell nötig (Getestet von mir)
  • Nokia/ Alcatel-Lucent G-010S-P (schwer zu kriegen, gebraucht ~ 55$ bei eBay aus Kanada/ USA, OEM: Source Photonics) (Getestet von mir)
  • CarlitoxxPro CPGOS03-0490 v1.0 (nicht mehr lieferbar, identisch zu Hilink) (Getestet von mir)
  • Hilink HL23446 (nicht mehr lieferbar, sämtliche Alibaba Angebote sind Fake)
  • CarlitoxxPro CPGOS03-0490 v2.0 (neu ~ 120€ + Versand direkt beim Hersteller aus Spanien, nur 1G Link) (Getestet vom User Mettwurschthttps://www.onlinekosten.de/forum/showthread.php?p=2537267#post2537267)
  • Nokia G-010S-A (gebraucht ~ 20$ bei eBay aus Kanada/ USA, kein r/w Filesystem, nur per symlink, daher nur wenige Änderungen möglich. Inkompatibel zu Telekom)
  • Alcatel Lucent O-010S-P (keine Möglichkeit zur Config. Läuft wahrscheinlich nur, wenn der Provider ausschließlich die GPON S/N zur Authentifizierung verwendet, sodass eine Anmeldung ohne Änderungen auf ONT-Seite möglich ist, Inkompatibel zu Telekom)

    Augen auf bei der eBay-Suche! G-010S-P und O-010S-P sehen von außen gleich aus und werden sogar teilweise in den Suchergebnissen gemischt angezeigt, sind aber technisch komplett unterschiedlich!

Legende:
Getestet und funktioniert
Sollte funktionieren (teilweise Erfolge in anderen ausländischen Foren)
Funktion unbekannt
Funktioniert definitiv nicht

Unterstützt 2.5G Link (SGMII)

Hardware
1G Link
  • Ein beliebiges Gerät mit SFP Slot (z.B. Switch, Router, Netzwerkkarte)
    Der Switch muss VLAN können. Der Router bzw. Router mit SFP-Netzwerkkarte muss VLAN + PPPoE können.
2.5G Link (Optional)
Nur interessant für Leute mit Bandbreiten >= Gigabit. Hier stellt das übliche Gigabit Ethernet mit Netto ~ 940Mbit/s einen Flaschenhals dar.
Die Auswahl ist deutlich eingeschränkt, weil die meisten SFP+ Geräte keinen 2.5G Link unterstützen, sondern nur 1G / 10G.

Außerdem wichtig: Der 2.5G Link wird seitens des Moduls erst aktiviert, wenn eine Glasfaser korrekt verbunden ist. Ansonsten meldet es sich nur per 1G Link!
  • Netzwerkkarten mit Broadcom 57810s Chip *
    • Dell N20KJ oder Y40PH
    • Broadcom BCM957810A1006G
    • HP 530SFP+
  • Ubiquiti UniFi Switch 16 - US-16-XG
  • Ubiquiti EdgeSwitch - ES-16-XG

* Das sind ein paar Beispiele, es gibt auch noch mehr Modelle. Bei HP- und Dell-Modellen muss für viele Systeme/Mainboards ein Pin-Mod durchgeführt werden. Das liegt an einer abweichenden SMBus-Implementierung seitens der Hersteller. Dazu werden einfach zwei Pins mit Tape abgeklebt. (Weitere Infos)
Meine HP-Karte lief auf auf einem ASRock Rack Mainboard problemlos, auf einem Testsystem mit Asus Mainboard hingegen nicht (kein POST).


Umsetzung (Huawei)
Ich habe mich am Ende für das Huawei Modul und einen UniFi Switch entschieden. Diese Kombination läuft bei mir hervorragend.
Damit ein Modem am Telekom Anschluss genutzt werden kann, muss ein Passwort im Speicher des Modems hinterlegt werden (GPON Password oder auch PLOAM Password).

Leider ist das Setzen von Parametern beim Huawei Modul nicht möglich, weil standardmäßig keine Root-Shell zum Einsatz kommt. Der User hat also nur Zugriff auf ein paar Kommandos (siehe Link oben "minishell commands"). Es gibt zwar einen "set" Befehl, aber niemand kennt die weiteren Angaben zum Setzen von Seriennummer, Passwort etc. Außerdem gibt es öffentlich bei Huawei keinerlei Dokumentationen für Geräte im Enterprise/ Carrier Segment. Falls da jemand über irgendwelche Kanäle (z.B. beruflich) dran kommt, bitte melden.

Bootloader Unlock
Normalerweise lassen sich sämtliche SFP Module über eine serielle Verbindung auf zwei Pins mit einem neuen Image flashen. Bei Huawei ist diese Funktion so einfach nicht möglich, weil der Bootloader beim Start des Models nicht auf Eingaben der seriellen Konsole reagiert.
Daher haben wir zwei Möglichkeiten:
  1. Flashchip auslöten und neu beschreiben
  2. Flashchip vorübergehend kurzschließen, damit keine Daten gelesen werden können. Danach fällt der Bootloader automatisch in einen Prompt.
Ich habe trotz vorhandener Heißtluft-Lötstation die 2 gewählt, weil die SMD-Bauteile bei den SFP-Modulen schon sehr klein sind. Die komplette Platine ist nicht einmal so groß wie der kleine Finger. Das war wir außerdem mangels Ersatzmodul zu viel Risiko.

Benötigte Hardware
  • USB to UART Dongle z.B. CH341A EEPROM Programmer (15€ bei Amazon)
  • 3.3V DC Converter/Netzteil zur Stromversorgung des SFP Moduls
  • SFP Steckverbinder (z.B. von AMP oder Molex) zur Verbindung des SFP Moduls mit dem Programmer (1,50€ bei Farnell https://www.develektro.com/AMP-TE-CONNECTIVITY-1367073-1-STECKERSFPSMT20KONT)
  • Pinzette oder kurzer Metalldraht zum Überbrücken der zwei Pins am Flashchip
  • Lötkolben mit dünner Spitze
  • Computer mit USB-Port und Terminal Emulator z.B. TeraTerm
Die Nutzung von SFP Breakout-Boards für den Flashvorgang ist leider nicht möglich, weil der Flashchip des SFP Moduls im eingeschobenen Zustand nicht zugänglich ist.

Modul vorbereiten
Damit wir an den Flashchip kommen, muss zuerst der äußere Metallrahmen entfernt werden. Dazu müssen zwei kleine "Nasen" nach außen gebogen werden. Danach lässt sich der Rahmen einfach abschieben und das Modul kann zerlegt werden.
1640961700655.png


Hier ist die Platine zu sehen und der Flashchip ist rot markiert
1640961712515.png



Anschluss des SFP Connectors

USB UART Adapter ------------ SFP 20pins Molex connector

3.3V ------------- red -----------pin #15 und #16
TX --------------- orange --------pin #2
RX --------------- yellow --------pin #7
GND -------------- green -------- pin #10


Abbildung: Programmer mit SFP Connector (Quelle: OpenWrt Forum)
1640961521321.png


Meine Umsetzung
1640960594148.png


Metalldraht an den beiden äußeren Pins des Flashchips.
Eine dünne Pinzette reicht auch aus. Die Brücke muss nur für ein paar Sekunden während des Bootvorgangs gesetzt sein. Für alle folgenden Aktionen ist sie nicht mehr nötig.
1640961537421.png


Konsolenausgabe (Bootloader locked):
Code:
ROM: V1.1.4
ROM: CFG 0x00000006
ROM: SFLASH-4
hw fuse format 1
 
U-Boot 2011.12-lantiq-gpon-1.2.24 (Nov 03 2014 - 22:46:28), Build: falcon_sfp_linux
 
Board: SFP
DRAM:  64 MiB
Now running in RAM - U-Boot at: 83fc8000
SF: Detected S25FL129P_64K with page size 64 KiB, total 16 MiB

Die Konsolenausgabe mit Überbrückung sollte so aussehen:
Code:
ROM: V1.1.4
ROM: CFG 0x00000006
ROM: SFLASH-4
ROM: CFG 0x00000006
ROM: SFLASH-4
ROM: CFG 0x00000006
ROM: SFLASH-4
ROM: Boot? (0-9A-F<CR>)

Sollten komische Sonderzeichen oder nicht lesbares Zeugs angezeigt werden, ist die TX/ RX Verbindung nicht sauber. Hierbei dann nicht fortfahren, sondern die Lötstellen oder Verbindungen auf Fehler überprüfen.

Code:
ROM: Boot? (0-9A-F<CR>) 7
"7" für den XMODEM Mode eingeben und mit Enter bestätigen.

Jetzt kann das Abort-File per XMODEM Protokoll an das Modul übertragen werden.
TeraTerm File -> Transfer -> XMODEM -> Send "1224ABORT.bin"

Nach der Übertragung direkt CTRL-C drücken, Das Modul sollte in der gewünschten Shell landen:

Code:
FALCON =>

Damit das nicht jedes Mal gemacht werden muss, setzen wir nun eine Möglichkeit zur Unterbrechung des regulären Starts. "asc 0" aktiviert die Ausgabe beim Start und "bootdelay 5" eine kleine Verzögerung, um den Bootvorgang abzubrechen.
Code:
FALCON => setenv bootdelay 5
FALCON => setenv asc0 0
FALCON => setenv preboot "gpio input 105;gpio input 106;gpio input 107;gpio input 108;gpio set 3;gpio set 109;gpio set 110;gpio clear 423; gpio clear 422; gpio clear 325; gpio clear 402; gpio clear 424"
FALCON => saveenv

Konsolenausgabe (Bootloader unlocked)
Code:
ROM: V1.1.4
ROM: CFG 0x00000006
ROM: SFLASH-4
hw fuse format 1
 
U-Boot 2011.12-lantiq-gpon-1.2.24 (Nov 03 2014 - 22:46:28), Build: falcon_sfp_linux
 
Board: SFP
DRAM:  64 MiB
Now running in RAM - U-Boot at: 83fc8000
SF: Detected W25Q128 with page size 4 KiB, total 16 MiB
Chip:  FALCON-S (A22)
Bootmode: 0x06
Reset cause: Power-On Reset
CPU Clock: 400 MHz
Net:   SGMII, SERDES [PRIME]
gpio: pin 105 (gpio 105) value is 0
gpio: pin 106 (gpio 106) value is 0
gpio: pin 107 (gpio 107) value is 0
gpio: pin 108 (gpio 108) value is 1
gpio: pin 3 (gpio 3) value is 1
gpio: pin 109 (gpio 109) value is 1
gpio: pin 110 (gpio 110) value is 1
gpio: pin 423 (gpio 423) value is 0
gpio: pin 422 (gpio 422) value is 0
gpio: pin 325 (gpio 325) value is 0
gpio: pin 402 (gpio 402) value is 0
gpio: pin 424 (gpio 424) value is 0
Press SPACE to delay and Ctrl-C to abort autoboot in 5 seconds

Modifizierte Images flashen

Übersicht des Flashlayouts:
Code:
root@SFP:~# cat /proc/mtd
dev:    size   erasesize  name
mtd0: 00040000 00010000 "uboot"
mtd1: 00080000 00010000 "uboot_env"
mtd2: 00740000 00010000 "linux"
mtd3: 006191d8 00010000 "rootfs"
mtd4: 00400000 00010000 "rootfs_data"
mtd5: 00800000 00010000 "image1"

Kermit-Empfang aktivieren
Code:
FALCON => loadb
## Ready for binary (kermit) download to 0x80800000 at 115200 bps...
TeraTerm File -> Transfer -> Kermit -> Send "MA5671Amod.bin"

Empfangene Daten aus dem Arbeitsspeicher auf den Flashchip schreiben
Code:
FALCON => sf probe 0
FALCON => sf erase C0000 740000
FALCON => sf write 80800000 C0000 740000

Umgebungsvariablen prüfen
Code:
FALCON => printenv image1_is_valid
image1_is_valid=1

Code:
FALCON => printenv committed_image
committed_image=0

SFP Modul einbauen
Der Teil mit der seriellen Konsole ist nun abgeschlossen, daher kann das Modul zusammengebaut und im gewünschten Gerät installiert werden.

Per SSH auf dem Modul anmelden (Daten stehen oben in der Übersicht).
Die Shell sollte nun so aussehen. Dann hat alles geklappt.
Code:
root@SFP:~#

PLOAM Passwort und S/N setzen
Das PLOAM/ GPON Passwort muss bei der Telekom angefragt werden, sofern ihr aktuell ein Glasfaser Modem von der Telekom nutzt. Es heißt dort "ONT-Kennung". Wenn nur ein passiver Anschluss vorliegt, sollte der Techniker die ONT-Kennung euch bereits ausgehändigt haben.

Für dieses Tutorial sollen folgende Beispieldaten im Modul eingetragen werden:
ONT-Kennung: A1B2000000
S/N: HWTC12345678


Der einface Weg über meinen Generator:
Link
Hier einfach die Ausgabe von "fw_printenv sfp_a2_info" einfügen und die gewünschten Daten (S/N, Passwort, MAC-Adresse) eingeben. Das Tool berechnet dann einen neuen String.

Der manuelle Weg
Zur Sicherheit alle Umgebungsvariablen ausgeben lassen und irgendwo in einer Textdatei sichern.
Code:
root@SFP:~# fw_printenv

Um gewisse Parameter wie z.B. PLOAM Passwort, S/N oder auch die MAC-Adresse setzen zu können, muss die Umgebungsvariable "sfp_a2_info" angepasst werden. Sie ist Base64 codiert abgespeichert.
Die Daten kopieren wir in einen beliebigen Texteditor zur weiteren Modifikation.
Code:
root@SFP:~# fw_printenv sfp_a2_info | sed "s/^sfp_a2_info=//" | tr '@' '\n'
(Die @-Zeichen stellen eine neue Zeile dar. Mit diesem Command werden sie in sichtbare Zeilenumbrüche umgewandelt)

Code:
begin-base64 644 sfp_a2_info
XwDOAFoA0wCMoHUwiLh5GK/IAACIuAAAm4Ii0HuGK9QJzwANB8sAEAAAAAAA
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA/gAAAAAAAAAEAAAABAAAAAQAAAAEA
AAAAAABMJ9F8kg1MAAEAAf////8CAAFA//8BQAAAcAAAAAAAEGD/////////
////////////MDMwMzJXRFkAAAAAAAD+E///////////////////////////
//////////8AAhQAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
AAAAAAAAAAJIV1RDiAQOnv///////////////////wAAAAAAAAAAAAAAAAAA
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAhCZX6AERywrihMlWDz7lVN9YEM8ACQunY0A4
d1hP57TOSbuCYjI1LaTZUst/vvSVYVYd3DvRJ6Fu/g8o3Jw6KXCyAAAAAAAA
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA9B1rhi5hAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAD/0P/gAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
AAAAAAAAAAAAAA==
====

Das Passwort steht in Zeile 5. Die Seriennummer in Zeile 6. Die Daten werden mit einem Editor von Base64 zu Hex konvertiert. Das Passwort ist in Hex 20-stellig und die Seriennummer 16-stellig.

5.
//////////8AAhQAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
ffffffffffffffff00021400000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000
6.
AAAAAAAAAAJIV1RDiAQOnv///////////////////wAAAAAAAAAAAAAAAAAA
00000000000000024857544388040e9effffffffffffffffffffffffffffff0000000000000000000000000000
[/CODE]

Die ONT-Kennung der Telekom liegt im ASCII-Format vor.
Konvertiert zu Hex sieht das dann so aus: 41314232303030303030
Im kompletten Datensatz eingetragen:
ffffffffffffffff00021441314232303030303030000000000000000000000000000000000000000000000000

Die S/N besteht aus zwei Teilen. Die erste Hälfte beinhaltet den Hersteller-Code und die zweite Hälfte die individuell vom Hersteller vergebene Nummer.
485754438 (HEX) = HWTC (ASCII)

Sofern die S/N eures aktuellen Telekom Modems geklont werden soll, muss der Hersteller-Code (bei Huawei = HWTC) + die zweite Hälfte der Seriennummer hier eingepflegt werden.
Für unser Beispiel würde das dann so aussehen: 48575443812345678
Im kompletten Datensatz eingetragen:
000000000000000248575443812345678fffffffffffffffffffffffffffff0000000000000000000000000000

Der Datensatz ist nun angepasst und kann wieder zurück in die Variable "sfp_a2_info" geschrieben werden. Dazu einfach Zeile für Zeile von Hex in Base64 konvertieren und die Zeilenumbrüche wieder durch @-Zeichen ersetzen. Falls der Datensatz beim Einfügen abgeschnitten werden sollte, muss er zuerst in eine Datei kopiert und dann per SCP auf das Modul übertragen werden. Die Datei kann dann beim Setzen der Umgebungsvariable eingelesen werden.

Code:
fw_setenv sfp_a2_info `cat /tmp/foobar.txt`

Nach einem Neustart des Moduls sollten die geänderten Parameter angezeigt werden.

Tests:
Code:
root@SFP:~# fw_printenv nPassword
nPassword=0x41 0x31 0x42 0x32 0x30 0x30 0x30 0x30 0x30 0x30
root@SFP:~# fw_printenv gSerial
gSerial=HWTC12345678

Verbindung der Glasfaser
Das Modul ist nun fertig und kann hoffentlich eingesetzt werden ;)
Also ein Glasfaser-Patchkabel LC APC (Telekom Dose) <-> SC APC (Modul) anschließen und den GPON state überprüfen.

Code:
root@SFP:~# onu ploamsg
errorcode=0 curr_state=5 previous_state=4 elapsed_msec=243880
curr_state=5 = Modul ist erfolgreich am OLT registriert

Jetzt kann über VLAN 7 eine PPPoE Verbindung aufgebaut werden. Also genauso wie beim Original-Gerät.

Und schon seid ihr online :yeah:

Fazit

Nach mehreren Monaten Analyse, Ausprobieren und Verbrennung von Geld läuft nun mein Telekom-FTTH mit einem eigenen Modem stabil.

Ich bin happy :yeah:

1640961647212.png


1640961662251.png

(Der Speedtest ist nicht von mir, weil bei meiner Leitung aus unbekannten Gründen nur 950Mbit ankommen)

Viel Spaß beim Nachmachen ;)

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Respekt, ein sehr umfangreiches und intensives Projekt.
Spannend zu lesen, auch wenn ich eine Aspekte nicht verstanden habe, da mir schlicht das Hintergrundwissen fehlt.

Aber ich finde es immer wieder bemerkenswert, was mit technischem know how und dem richtigen Werkzeug alles machbar ist.

Chapeau!
 
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hab mir tatsächlich genau heute gedacht: mist, wenn der ganze "wichtige" kram dann einfach "weg" wäre.. doof
danke fürs "portieren" :)
 
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Also Hut ab!

Im Ok Forum war ich bei FTTH immer ein Stiller Mitleser, weil einfach nichts davon vorhanden ist.

Kannst du bitte Vor- und Nachteile auflisten warum Telekom ONT Ausgemustert werden sollte ?
Ist es einfach nur wie damals bei der Freien Routerwahl oder steckt da was anderes hinter ?
 
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KernelMaker schrieb:
(… weil bei meiner Leitung aus unbekannten Gründen nur 950Mbit ankommen)
Ist das "copy'n'paste" oder ist dieses Problem bei dir tatsächlich immer noch nicht gelöst? Das muss doch dann schon seit über einem Jahr bestehen… :confused_alt:

---

myfan schrieb:
Kannst du bitte Vor- und Nachteile auflisten warum Telekom ONT Ausgemustert werden sollte ?
Also bis das "Glasfasermodem 2" erschien (was es ja noch nicht so lange gibt) war ein Grund die Beschränkung auf 1Gb/s brutto was eben <1Gb/s netto zur Folge hatte bei den "Giga" Tarifen. Ein anderer Grund ist u.a. die direkte Integration in die eigene (Router)-Hardware mit SFP+-Slot anstatt separatem ONT.

Die 5530 oder auch die Digitalisierungsbox Premium 2 oder auch die neue be.IP swift gab es da auch noch nicht (also HW mit SFP-Slots + mitgelieferten oder optional bestellbaren passenden SFP-Modulen). Nachteil der neuen Digibox/be.IP ist jedoch, dass diese beiden relativ neuen Modelle weiterhin kein N-BaseT oder SGMII unterstützen, da ist man leider weiterhin auf die ca. 950Mb/s brutto begrenzt. :( Da hätte Bintec bzw. Zyxel (ist bei diesen Modellen der HW-Hersteller) doch schon ein wenig mehr an die Zukunft denken können.
 
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Zyxel hat doch mit dem Zyxel AX7501-B0 ein Pferd im Stall dass Dank SFP+ Slot bit 10Gbps geeignet ist, fuer die die das brauchen/wollen. Ob es da allerdings ein passendes GPON Modul fuer gibt ist mir nicht klar. Das ist keine "Entschuldigung" fuer die Digibox/be.IP zeigt aber dass das nicht primaer an Zyxel liegen muss.
 
NDiCB schrieb:
Ist das "copy'n'paste" oder ist dieses Problem bei dir tatsächlich immer noch nicht gelöst? Das muss doch dann schon seit über einem Jahr bestehen… :confused_alt:

---


Also bis das "Glasfasermodem 2" erschien (was es ja noch nicht so lange gibt) war ein Grund die Beschränkung auf 1Gb/s brutto was eben <1Gb/s netto zur Folge hatte bei den "Giga" Tarifen. Ein anderer Grund ist u.a. die direkte Integration in die eigene (Router)-Hardware mit SFP+-Slot anstatt separatem ONT.

Die 5530 oder auch die Digitalisierungsbox Premium 2 oder auch die neue be.IP swift gab es da auch noch nicht (also HW mit SFP-Slots + mitgelieferten oder optional bestellbaren passenden SFP-Modulen). Nachteil der neuen Digibox/be.IP ist jedoch, dass diese beiden relativ neuen Modelle weiterhin kein N-BaseT oder SGMII unterstützen, da ist man leider weiterhin auf die ca. 950Mb/s brutto begrenzt. :( Da hätte Bintec bzw. Zyxel (ist bei diesen Modellen der HW-Hersteller) doch schon ein wenig mehr an die Zukunft denken können.
Natürlich besteht das Problem weiterhin.
950 ist das Limit. Die Telekom ändert daran leider auch nichts, weil es innerhalb der zugesicherten Werte ist.
Und Messungen „bis zum Router“ seitens der Telekom ergeben immer 1080. keine Ahnung, was die da messen… aber wer misst, misst Mist.

Es gibt allerdings auch keinen sinnvollen Zusammenhang für weitere Analysen. Ich habe einen guten Überblick durch die abgegebenen Module. Es betrifft neben mir noch zwei weitere Leute. Der Rest bekommt die volle Geschwindigkeit. Also so unter 3%.
Einzige Gemeinsamkeit ist das Alter des Anschlusses. Wir sind alle Pilotstadt oder Vermieterausbau. Daher die älteste FTTH Technik.

Die Telekom hatte mir einen Techniker vorgeschlagen, den ich allerdings bezahlen müsste. Das war es mir dann nicht wert, da davon auszugehen ist, dass das Equipment 1000+ überhaupt nicht misst.

Andreas hatte auch schon sein bestes gegeben. Leider ohne Erfolg :(

myfan schrieb:
Also Hut ab!

Im Ok Forum war ich bei FTTH immer ein Stiller Mitleser, weil einfach nichts davon vorhanden ist.

Kannst du bitte Vor- und Nachteile auflisten warum Telekom ONT Ausgemustert werden sollte ?
Ist es einfach nur wie damals bei der Freien Routerwahl oder steckt da was anderes hinter ?

Wie schon vom Vorredner, gab es zur Zeit der Umsetzung Mitte 2020 keinerlei Alternativen.

Mittlerweile gibt es das Glasfasermodem 2, welches 2.5G unterstützt. allerdings auch nur über Twisted Pair.

Mein Switch im Keller besitzt primär SFP(+) Ports. Daher wollte ich ein SFP Modul, weil es direkt in einen 10G Switch bzw. Eine 10G NIC gesteckt wird und weil es ohne spezielles Zubehör direkt über das Gerät und somit die USV mit Strom versorgt wird.

Mit einem extra Modem bräuchte man ja wieder ein SFP Twisted Pair Modul für Gigabit bzw. 2.5G für Geräte ohne so einen Port.

Der Ping ist auch minimal besser. Im Durchschnitt 0,5ms.
 
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KernelMaker schrieb:
Daher die älteste FTTH Technik.
Das kann nicht sein, die habe bzw. hatte ich. GPON von der Telekom seit 2010. Noch lange bevor es das von der Telekom offiziell überhaupt gab. ;)

Habe allerdings auch keinen Gb/s-Tarif sonder nur den alten XXL mit 500/200Mb/s (DS/US). Im DS erreiche ich max. ca. 530-540Mb/s aber das hat wohl nichts zu bedeuten, da das Problem offensichtlich nur bei den Giga-Tarifen auftritt.

KernelMaker schrieb:
Andreas hatte auch schon sein bestes gegeben. Leider ohne Erfolg :(
Verstehe, schade.
 
Genau, da war tatsächlich bisher keine Lösung zu finden. Leider. Ich baue jetzt etwas auf die Migration von FTTH 1.7 auf das neue System, dass sich da was ändert.
 
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Die alten Hasen wieder beisammen ... Bei mir läuft das GPON SFP von KM immer noch ohne Probleme :)
 
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So soll es sein. Habe bis jetzt bezogen auf Telekom noch keine gegenteilige Rückmeldung erhalten ;)

Das einzig blöde ist das nicht funktionierende Entertain. Leider bis jetzt keinen Fix. Das scheint aber irgendwie an der Konstellation Telekom mit ihrem VLAN + PPPoE + Multicast on top zu liegen.

An sich funktioniert das nämlich auch mit dem GPON SFP. Hätte wohl früher über VLAN 8 auch geklappt.

Ein alter Huawei OLT wäre mal praktisch zum Testen. Gern melden, wenn da jemand günstig dran kommt :D Hatte bis jetzt leider nur testweise mal einen von Unifi.
 
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Hallo zusammen,

Der "offizielle" SFP von der Telekom ist einfach zu bekommen & auch die Konfiguration gestaltet sich recht einfach; habe das hier einmal zusammengefasst: https://github.com/xvzf/zyxel-gpon-sfp

Cheers,
Matthias
 
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KernelMaker schrieb:
Mein Switch im Keller besitzt primär SFP(+) Ports. Daher wollte ich ein SFP Modul, weil es direkt in einen 10G Switch bzw.

Mit einem extra Modem bräuchte man ja wieder ein SFP Twisted Pair Modul für Gigabit bzw. 2.5G für Geräte ohne so einen Port.

Der Ping ist auch minimal besser. Im Durchschnitt 0,5ms.

Dein Ping ist besser, weil du ein paar Meter TP gegen Fiber getauscht hast?
Ergänzung ()

xvzf schrieb:
Der "offizielle" SFP von der Telekom ist einfach zu bekommen & auch die Konfiguration gestaltet sich recht einfach; habe das hier einmal zusammengefasst: https://github.com/xvzf/zyxel-gpon-sfp

nice
wie siehts mit den SFP Modulen von AVM aus, die bei der 5530 dabei sind?
 
GokuSS4 schrieb:
Dein Ping ist besser, weil du ein paar Meter TP gegen Fiber getauscht hast?
Eher weil eine Wandlung weniger involviert ist... (vom externen ONT auf Ehernet und dann via Ethernet in den Router)...
 
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du meinst also, dass ich mit einer 5530 im Vergleich zu aktuell GF Modem 2 + 7590 einen geringeren Ping hätte? hmm ist das nicht auch Chipset abhängig? die xDSL Lantiqmodems waren den BDCM Modems auch überlegen, warum auch immer
 
GokuSS4 schrieb:
wie siehts mit den SFP Modulen von AVM aus, die bei der 5530 dabei sind?
Die sind etwas völlig anderes als die hier diskutierten Module. Während es hier um Module geht, die einen kompletten GPON-ONT implementieren, also das GPON-Management handhaben, handelt es sich bei den AVM-Modulen um reine Transceiver, die also nur die optischen Signale und elektrische umwandeln und umgekehrt.

Entsprechend bekommst Du die AVM-Module in einem "einfachen" Router, der SFP-Module mit Ethernet-Schnittstelle erwartet, nicht zum laufen. Die gehen nur in einem Endgerät, welches selbst den GPON-ONT implementiert.
 
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