micha04ilm
Cadet 3rd Year
- Registriert
- Okt. 2020
- Beiträge
- 52
Servus,
eine Sache Vorweg: Dies ist kein Suche nach Hilfestellung und kein Review
Das folgende Vorwort kann gerne übersprungen werden
Ich hol mal ein Stück weiter aus.
Vor ca. 5 Jahren habe ich mit Custom Loops angefangen und mich langsam in die Materie eingearbeitet.
Auslöser war, dass ich immer öfter Musikproduktionen (Recording, Mixing etc.) am PC durchführte und mir der Hobel dafür einfach zu laut erschien. Also kurzer Hand bei EK ein Kit mit CPU-Block, Pumpe-Res-Combo und 360er Radiator bestellt.
Obendrauf gab's dann noch einen GPU-Block für meine 2080.
Als Gehäuse diente ein LianLi O11.
Ich habe bei dem Loop so ziemlich alles falsch gemacht was man nur falsch machen kann
Keinen Gedanken an Befüllen/Entlüften/Leeren verschwendet, 'zamgebaut und dann irgendwie mit dem richtig geilen Pastellfluid von EK befüllt. Ihr wisst schon, das das nach 4 Wochen aussieht wie Kaugummi und sich genauso verhält.
Zum Glück hatte ich noch genug Verstand um nicht gleich auf Hardtubes zu gehen - ich hätte es wohl bitter bereut.
Über die Jahre habe ich dann viel am Loop gebastelt, Hardware getauscht, etc.
Bis dann am Ende eine völlig over engineered Lösung stand. Ausklappbarer Drainport am Boden des Gehäuses, soviel Radiatoren wie nur möglich im Gehäuse, komplexe Steuerung mit mehreren AquaComputer-Controllern und Sensoren, etc.....
Es war ein Traum.
Aber eines war es nicht - Leise
Gut, inzwischen bestand die Hardware auch aus recht stromhungrigen Teilen wie zB einer 3090.
Aber sollten die Wassertemperaturen unter 42°C bleiben, mussten die Lüfter laufen und ob Noiseblocker, Corsair oder Noctua, auch mit 600 RPM können die nerven, wenn man mal seine Ruhe will. An Radiatoren hatte ich schon alles was man nur machen kann ausprobiert.
Push/Pull, High Density, Low Density, von Slim bist 5m dick alles durch - nichts konnte das erreichen was ich wollte.
Also zurück auf Anfang => Kommen wir zum Hauptteil:
Ein MoRa sollte es werden. Das alte Gehäuse verschwinden, der PC in ein 19" Rack und im PC keinerlei Radiatoren, Pumpen oÄ mehr.
2 Quick Connect-Anschlüsse an der Rückseite, alles andere (Steuerung, Pumpe, etc) extern am Tisch verbaut, MoRa unter den Tisch.
Läuft, super Sache. Koffer rennt meist passiv, Pumpe auf 3000 RPM - damit kann ich leben.
Mal ehrlich: Der Sprung von 3mal 360er Radiatoren im Gehäuse zu einem MoRa extern... Der Vergleich ist nicht mal fair.
Aber der spannende Teil kommt erst noch:
Beim Umbau aus dem alten Gehäuse in das 19" Case ist ein kleiner Tropfen Wasser (AC DP Ultra Clear) neben dem CPU Block gelandet.
Fix weggewischt alles gut - so dachte ich.
Erst einen Tag später machte der Hobel ein paar Probleme. "0D" beim starten (DRAM-Error). Klar den Fehler kannte ich. Hatte ich schon öfter mit älteren Bios Versionen. Bei 4 Sticks nichts ungewöhnliches. Aber seit einem der letzten Updates lief der Haufen ein Jahr ohne Mucken. Seltsam, dachte ich.
Also ab ins BIOS und ein wenig an den Timinngs, Takt, Spannung, etc. geschraubt.
Er lief mal - und mal wieder nicht.
Sackzement!
Als dann seltsame Freezes und Crashes dazu kamen, baute ich 2 RAM-Sticks aus und sah wie sie etwas feucht an den Kontakten waren.
Der kleine Tropfen Wasser....
Alle 4 Ramslots waren feucht. Also alles mit Heißluft und Küchenpapier getrocknet.
Half nix.
Isoprop in die Slots und nochmal trocknen.
Half nix.
Verzweiflung machte sich breit.
Ich zerlegte den PC wieder und oh Schreck, der CPU-Sockel war völlig durchnässt.
Dass der PC überhaupt lief grenzt an ein Wunder. (liegt wahrscheinlich auch an der geringen Leitfähigkeit vom guten DP Ultra)
Was tun? Was tun?
Richtig, Backen!
Board bei 70°C Umluft für ca. 30min in den Ofen, wieder 'zamgebaut - läuft.
Und er lief dann eine ganze Weile.
Bis ich auf die Schnappsidee kam, mir eine 4090 zu holen und das fragile Gerät mal wieder zu zerlegen.
Und es passierte erneut. Beim Abnehmen der Verschlauchung vom CPU-Block läuft mir der Scheiß mal wieder sonst wo hin.
Aber ich hatte alles mit Küchenpapier ausgelegt, sollte also kein Problem sein - dachte ich....
Nach dem Zusammenbau hat erstmal alles funktioniert.
Aber nach kurzer Zeit => Freeze
Scheiße!
Diesmal gab es aber keinen Stress mit den RAM-Modulen. Der PC crashte einfach völlig willkürlich an unterschiedlichen Stellen.
Meist sogar ohne Last.
Zeit für ne Runde im Ofen, Nachts um 3 Uhr während ich mir alle Mühe gebe meine Frau nicht zu wecken
Bei dieser Aktion, war ich aber an anderer Stelle unaufmerksam und ein offener Schlauch entließ gefühlt 200l feinstes DP Ultra auf die Südseite vom Board (PCH-Region).
Shit - aber sollte ja eh in den Ofen.
Nach 30min im Ofen => er läuft wieder.
Ok, es gab einen seltsamen Fehler:
Ein USB-Port meldete ständig es sei ein Gerät angeschlossen, aber nicht erkannt worden. (Fun fact: an dem Port war nix)
Naja - dachte ich - bissl Schwund ist halt immer. Port im BIOS deaktiviert => läuft
Der nächste Tag:
Vormittags ich konnte in Ruhe arbeiten. Mittagspause. Ich dachte mir, wir lassen den PC mal an, wenn ich wieder komme und er noch läuft dann passt alles.
Er lief nicht! Neustart: Crash am Login - sofern er mal soweit kam.
Keine Chance mehr zu booten. DOCP ausgeschaltet, BIOS auf das bare Minimum gesetzt: Nix. Patient Tot.
Mit dem Laptop schonmal nen neuen Rechner in den Warenkorb gelegt - das Board komplett in Isopropanol.
Schön sauber gemacht und für 1 Stunde in den Ofen.
Ab zum Metzger und 2 Leberkäs geholt.
Zurück und alles wieder zusammengebaut.
Ah da fällt mir ein: Ein Pin am CPU war natürlich auch verbogen (AM4) => Pinzette => läuft!
Keine Fehler mehr. Alle 4 Ram-Module laufen im OC. Alle USB-Ports back online.
Ich möchte hier festhalten, das Mainboard, RAM und PCH mehrfach unter Wasser standen (im laufenden Betrieb), komplett mit Isoprop geflutet(!) und im Ofen getrocknet wurden.
Die Kiste läuft.
Es ist schon faszinierend wie resilient Hardware ist und welche Fehlerbilder sich durch "Wasserschäden" ergeben.
Das war's auch schon.
Vielen Dank fürs lesen.
Vielleicht konnte ich ja jemanden damit unterhalten. Eventuell auch die Angst vor Wasser im PC nehmen (oder vllt auch nicht ;D )
PS: machen wir uns nix vor - ein "Kurzer" an der falschen Stelle und die Kiste wäre im Altglas.
CPU Sockel, RAM und PCH sind aber scheinbar keine "falschen" Stellen
eine Sache Vorweg: Dies ist kein Suche nach Hilfestellung und kein Review
Das folgende Vorwort kann gerne übersprungen werden
Ich hol mal ein Stück weiter aus.
Vor ca. 5 Jahren habe ich mit Custom Loops angefangen und mich langsam in die Materie eingearbeitet.
Auslöser war, dass ich immer öfter Musikproduktionen (Recording, Mixing etc.) am PC durchführte und mir der Hobel dafür einfach zu laut erschien. Also kurzer Hand bei EK ein Kit mit CPU-Block, Pumpe-Res-Combo und 360er Radiator bestellt.
Obendrauf gab's dann noch einen GPU-Block für meine 2080.
Als Gehäuse diente ein LianLi O11.
Ich habe bei dem Loop so ziemlich alles falsch gemacht was man nur falsch machen kann
Keinen Gedanken an Befüllen/Entlüften/Leeren verschwendet, 'zamgebaut und dann irgendwie mit dem richtig geilen Pastellfluid von EK befüllt. Ihr wisst schon, das das nach 4 Wochen aussieht wie Kaugummi und sich genauso verhält.
Zum Glück hatte ich noch genug Verstand um nicht gleich auf Hardtubes zu gehen - ich hätte es wohl bitter bereut.
Über die Jahre habe ich dann viel am Loop gebastelt, Hardware getauscht, etc.
Bis dann am Ende eine völlig over engineered Lösung stand. Ausklappbarer Drainport am Boden des Gehäuses, soviel Radiatoren wie nur möglich im Gehäuse, komplexe Steuerung mit mehreren AquaComputer-Controllern und Sensoren, etc.....
Es war ein Traum.
Aber eines war es nicht - Leise
Gut, inzwischen bestand die Hardware auch aus recht stromhungrigen Teilen wie zB einer 3090.
Aber sollten die Wassertemperaturen unter 42°C bleiben, mussten die Lüfter laufen und ob Noiseblocker, Corsair oder Noctua, auch mit 600 RPM können die nerven, wenn man mal seine Ruhe will. An Radiatoren hatte ich schon alles was man nur machen kann ausprobiert.
Push/Pull, High Density, Low Density, von Slim bist 5m dick alles durch - nichts konnte das erreichen was ich wollte.
Also zurück auf Anfang => Kommen wir zum Hauptteil:
Ein MoRa sollte es werden. Das alte Gehäuse verschwinden, der PC in ein 19" Rack und im PC keinerlei Radiatoren, Pumpen oÄ mehr.
2 Quick Connect-Anschlüsse an der Rückseite, alles andere (Steuerung, Pumpe, etc) extern am Tisch verbaut, MoRa unter den Tisch.
Läuft, super Sache. Koffer rennt meist passiv, Pumpe auf 3000 RPM - damit kann ich leben.
Mal ehrlich: Der Sprung von 3mal 360er Radiatoren im Gehäuse zu einem MoRa extern... Der Vergleich ist nicht mal fair.
Aber der spannende Teil kommt erst noch:
Beim Umbau aus dem alten Gehäuse in das 19" Case ist ein kleiner Tropfen Wasser (AC DP Ultra Clear) neben dem CPU Block gelandet.
Fix weggewischt alles gut - so dachte ich.
Erst einen Tag später machte der Hobel ein paar Probleme. "0D" beim starten (DRAM-Error). Klar den Fehler kannte ich. Hatte ich schon öfter mit älteren Bios Versionen. Bei 4 Sticks nichts ungewöhnliches. Aber seit einem der letzten Updates lief der Haufen ein Jahr ohne Mucken. Seltsam, dachte ich.
Also ab ins BIOS und ein wenig an den Timinngs, Takt, Spannung, etc. geschraubt.
Er lief mal - und mal wieder nicht.
Sackzement!
Als dann seltsame Freezes und Crashes dazu kamen, baute ich 2 RAM-Sticks aus und sah wie sie etwas feucht an den Kontakten waren.
Der kleine Tropfen Wasser....
Alle 4 Ramslots waren feucht. Also alles mit Heißluft und Küchenpapier getrocknet.
Half nix.
Isoprop in die Slots und nochmal trocknen.
Half nix.
Verzweiflung machte sich breit.
Ich zerlegte den PC wieder und oh Schreck, der CPU-Sockel war völlig durchnässt.
Dass der PC überhaupt lief grenzt an ein Wunder. (liegt wahrscheinlich auch an der geringen Leitfähigkeit vom guten DP Ultra)
Was tun? Was tun?
Richtig, Backen!
Board bei 70°C Umluft für ca. 30min in den Ofen, wieder 'zamgebaut - läuft.
Und er lief dann eine ganze Weile.
Bis ich auf die Schnappsidee kam, mir eine 4090 zu holen und das fragile Gerät mal wieder zu zerlegen.
Und es passierte erneut. Beim Abnehmen der Verschlauchung vom CPU-Block läuft mir der Scheiß mal wieder sonst wo hin.
Aber ich hatte alles mit Küchenpapier ausgelegt, sollte also kein Problem sein - dachte ich....
Nach dem Zusammenbau hat erstmal alles funktioniert.
Aber nach kurzer Zeit => Freeze
Scheiße!
Diesmal gab es aber keinen Stress mit den RAM-Modulen. Der PC crashte einfach völlig willkürlich an unterschiedlichen Stellen.
Meist sogar ohne Last.
Zeit für ne Runde im Ofen, Nachts um 3 Uhr während ich mir alle Mühe gebe meine Frau nicht zu wecken
Bei dieser Aktion, war ich aber an anderer Stelle unaufmerksam und ein offener Schlauch entließ gefühlt 200l feinstes DP Ultra auf die Südseite vom Board (PCH-Region).
Shit - aber sollte ja eh in den Ofen.
Nach 30min im Ofen => er läuft wieder.
Ok, es gab einen seltsamen Fehler:
Ein USB-Port meldete ständig es sei ein Gerät angeschlossen, aber nicht erkannt worden. (Fun fact: an dem Port war nix)
Naja - dachte ich - bissl Schwund ist halt immer. Port im BIOS deaktiviert => läuft
Der nächste Tag:
Vormittags ich konnte in Ruhe arbeiten. Mittagspause. Ich dachte mir, wir lassen den PC mal an, wenn ich wieder komme und er noch läuft dann passt alles.
Er lief nicht! Neustart: Crash am Login - sofern er mal soweit kam.
Keine Chance mehr zu booten. DOCP ausgeschaltet, BIOS auf das bare Minimum gesetzt: Nix. Patient Tot.
Mit dem Laptop schonmal nen neuen Rechner in den Warenkorb gelegt - das Board komplett in Isopropanol.
Schön sauber gemacht und für 1 Stunde in den Ofen.
Ab zum Metzger und 2 Leberkäs geholt.
Zurück und alles wieder zusammengebaut.
Ah da fällt mir ein: Ein Pin am CPU war natürlich auch verbogen (AM4) => Pinzette => läuft!
Keine Fehler mehr. Alle 4 Ram-Module laufen im OC. Alle USB-Ports back online.
Ich möchte hier festhalten, das Mainboard, RAM und PCH mehrfach unter Wasser standen (im laufenden Betrieb), komplett mit Isoprop geflutet(!) und im Ofen getrocknet wurden.
Die Kiste läuft.
Es ist schon faszinierend wie resilient Hardware ist und welche Fehlerbilder sich durch "Wasserschäden" ergeben.
Das war's auch schon.
Vielen Dank fürs lesen.
Vielleicht konnte ich ja jemanden damit unterhalten. Eventuell auch die Angst vor Wasser im PC nehmen (oder vllt auch nicht ;D )
PS: machen wir uns nix vor - ein "Kurzer" an der falschen Stelle und die Kiste wäre im Altglas.
CPU Sockel, RAM und PCH sind aber scheinbar keine "falschen" Stellen