Die in diesem Artikel besprochenen CPUs sind, wie es andere auch schon angemerkt haben, meiner Meinung nach nur eine Resteverwertung. Ich würde nicht von großen Stückzahlen ausgehen.
Mit den aktuell verfügbaren Produkten kann AMD nicht im Einsteigersegment agieren ohne auf Margen zu verzichten. Da AMD die verfügbaren Produktkapazitäten mit den aktuell verfügbaren Prozessoren auslasten konnte, hatte AMD keinen Grund und auch keine Möglichkeit im Einsteigersegment aktiv zu werden.
D. h. erst bei größerer Produktionskapazität oder größerer Konkurrenz von Intel wird AMD das Segment unter 200 Euro mit aktuellen Prozessoren bedienen.
Ein einfacher Weg für billige Prozessoren wäre die 12-nm-Fertigung. Aber auch hier hat AMD nur begrenzte Kapazitäten. Da es nur geringe Stückzahlen gibt, sind die Ryzen 2000 und Ryzen 3000G immer noch relativ teuer.
begin_prog schrieb:
Auf ner anderen Webseite (ich meine, es war Golem) war zu lesen [EDIT: ja, es war Golem:
Valves Steam Deck im technischen Vergleich] dass Van Gogh als neue APU, auch abseits des Steam Deck, aufgelegt wird. Das ist auch schlüssig, wenn man bedenkt, dass Van Gogh im Gegensatz zu den APUs für Sony und MS in den Roadmaps eingezeichnet war. Und auch wenn das Steam Deck einschlägt wie eine Bombe, was ganz danach aussieht, reicht die Menge vermutlich nicht für eine exklusives Gerät aus.
Auf diese Roadmaps gebe ich nicht viel. Es sind keine Roadmaps von AMD, sondern grafische Darstellungen der kursierende Gerüchte und Einträge aus den Linuxtreibern. D. h. einige Aspekte werden zutreffen, andere nicht.
- Grundsätzlich ergibt Van Gogh als Einstiegslösung auf dem Desktop-PC oder als Low-Power-Lösung im Notebook Sinn. Durch die deutlich kleinere Die-Fläche sinken die Kosten. Und auch die Designkosten halten sich in Grenzen, weil viele Blöcke aus den bestehenden Lösungen übernommen werden.
- Andererseits ist die Kombination Zen 2 und RDNA 2 eine typische Customlösung.
- Wir werden sehen was kommt.
Außerdem kursieren Gerüchte über Monet einer 12 nm APU mit 4 Zen-3-Kernen und 2 bis 4 RDNA 2 CUs. Das hört zuerst sich schlüssig an. Vor allem weil der "7-nm-Engpass" damit umschifft wird und es das Wafersupply Agreement mit GF gibt.
Ich bin skeptisch:
- Wenn 12-nm-Kapazitäten bei GF frei werden, dann könnte AMD auch mehr 2000 bzw. 3000G produzieren. Dies wären zwar keine modernen Prozessoren, aber würden weit weniger Design-Kapazitäten bei AMD binden.
- Ein Zen 3 auf 12 nm wäre nicht mit den 7-nm-Versionen vergleichbar. Auf 12 nm wird Zen 3 erheblich ineffizienter.
- Der Aufwand und die Kosten der Rückportierung wären enorm.
- Van Gogh oder eine kleine Zen 3 APU im Einsteigersegment, ergeben erheblich mehr Sinn.
Da AMD auch in den nächsten Jahren Zen-3-CPUs produzieren wird, dürfte das Erfüllen des Wafer Supply Agreements mit GF kein Problem sein.
Gaugaumera schrieb:
AMD hat nicht genug Chips und wird nen Teufel tun voll funktionsfähige Chips zu beschneiden um sie günstiger verkaufen zu können.
Genau so ist es.
Aber bitte beachten: Die Preise haben sich normalisiert. Alle Boxed Versionen sind unter UVP.
Also gleichen sich Angebot und Nachfrage an.
Gaugaumera schrieb:
Bis die Chipkriese rum ist, wird Renoir definitiv nicht mehr die aktuelle Generation sein. Renoir wurde ja eigentlich eh schon von Lucienne/Cezanne abgelöst,
Renoir ist eigentlich schon heute veraltet. Renoir und Cezanne werden auf dem selben Prozess produziert. Sie haben beinahe dieselben Produktionskosten (Zen 2 ist ca 15 % kleiner und billiger). Damit ist Renoir nicht als deutlich preiswertere Einsteigerlösung geeignet.
Ich gehe davon aus, dass die Zen-2-Desktop-CPUs noch angeboten werden, weil noch 7002-Server-CPUs produziert werden.
Gaugaumera schrieb:
aber die gibts wegen zu wenigen Chips noch garnicht für AM4.
So lange ist es nicht mehr bis zum 5. August, an dem Tage an dem Cezanne für AM4 erscheint. Auch das ist ein Zeichen, dass AMD mehr Waferkapazitäten hat.
begin_prog schrieb:
Das sind keine Überreste. Man hat ZEN2 mit einigen Verbesserungen aus ZEN3 extra als Lucienne neu aufgelegt (spart ggü. Renoir Strom und taktet schneller hoch). Auch mengenmäßig können das keine "Reste" sein.
Meiner Meinung nach ist Lucienne nur ein Rebranding von Zen 2 APUs, die mit winzigen Optimierungen und mit einer optimierten Maske hergestellt werden. AMD verwendet Lucienne, um die Produktpalette von den Ryzen 5000U zu verbreitern. Drei 5000U waren AMD wohl zu wenig.
Die Lucienne-APUs wurden von AMD zwischen den Cezanne APUs positioniert. Nicht generell als Einstiegslösungen unter Cezanne positioniert.
Powl_0 schrieb:
Außer, sie haben OEM Verpflichtungen. Kauft zB ein Dell 1 Mio Chips ein, zahlen die pro Stück sicher weniger als ein Endkunde, aber AMD kriegt so andererseits 1 Mio am Stück los und haben Anteil an OEM Kisten, gehen den Deal mitunter als lieber ein.
Wenn ein Großkunde direkt bei AMD kauft, bezahlt er direkt an AMD. Wenn eine Privatperson beim Einzelhändler kauft, geht das Geld durch mehrere Hände bis es bei AMD ankommt. Jede Hand will ihre Marge. Außerdem sind die Kosten für Transport und Verpackung bei Trayversionen niedriger als bei Boxed-Versionen. Kurzum auch bei den Großabnehmer wird AMD gut verdienen.
begin_prog schrieb:
Völlig richtig. Das hat Volker halt immer noch nicht verstanden und unterstellt in jedem Artikel eine ominöse Absicht / Vernachlässigung / freiwillig auf Umsatz zu verzichten. Was ja per se blödsinnig ist. Komischerweise wird die Krise bei Grafikkarten durchaus als gegeben hingenommen.
Du beschwerst Dich an der falschen Adresse. Ich finde der Artikel beschreibt nüchtern die Situation.
AMD ist momentan im Einsteigersegment praktisch nicht mehr aktiv.
Es sind einige Leute im Forum, die daraus "bösen Willen" bzw. "Unfähigkeit" machen. Man muss sich nur den Thread zur Vorstellung der Zen-3-Desktop-APUs durchlesen.
Wegen MS Word und Bilder einfügen
cbtestarossa schrieb:
Aber nur weil die Büroheinis sich damit nicht auskennen und Riesenbilder reinballern bis die Mühle steht.
Das frisst extrem RAM und meist fehlt es den Bürorechnern genau hier.
Da hilft dir auch 2 + Kerne nix.
Dann muss die IT-Abteilung die Anwender vernünftig schulen oder die richtige Software bereitstellen.
IT-Mythos Nr. 1: Mit MS Word kann jeder arbeiten. Defakto kennen sich nur sehr wenige Leute wirklich mit MS Word aus.
MS Word ist ein tolles Programm, um Briefe oder Memos zu schreiben. Aber sobald die Dokumente größer als 30 Seiten werden oder die Anwender Bilder in die Dokumente kopieren, nähert sich Word schnell seinen Grenzen. Vor allem, wenn man das Dokument nicht regelmäßig mit "Speichern unter" bereinigt.
Komischerweise sind die meisten Unternehmen beim Kauf von Software viel zurückhaltender als bei der Beschaffung von Hardware.