Gibt es Benchmarks von Lucienne gegen Renoir?begin_prog schrieb:Ein Chip mit solchen neuen Features kann kaum ein Rebranding sein.
Bei den Rebrandings von 480 -> 580 -> 590 hat AMD auch viel erzählt. Die Masken haben eine begrenzte Lebensdauer und müssen ersetzt werden. Und da bei den Halbleiterprozessen ständig optimiert wird, gibt es auch hin und wieder neue Maskenrevisionen. Diese sind für bessere Ausbeute optimiert und beheben Fehler. Und da wird man sicher im Chip ein paar Eigenschaften finden, die man als neue Features anpreisen kann.
Das Hauptargument gegen große Änderungen ist: wo bleiben die H- und G- Versionen von Lucienne, die zwangsläufig anfallen? Denn nicht jeder Chip kann mit 15 W den erforderlichen Takt erreichen.
Fläche der Dies:begin_prog schrieb:Und Van Gogh mit ZEN2 zeigt umso mehr, dass ZEN2 auch Vorteile gegenüber ZEN3 hat. Seien es die Kosten oder die insgesamt erreichbare Menge.
Renoir: 156 qmm
Cezanne: ca. 180 qmm
D. h. Renoir hat ca 15 % weniger Die-Fläche und ist damit ca. 15 % billiger zu produzieren. Bei ca. 19 % weniger Rechenleistung. Das sind keine Vorteile von Zen 2. Aber mit Zen 2 kann AMD mehr eigenständige SKU anbieten.
Zum Umstellen siehe unten.begin_prog schrieb:Wäre ZEN3 in jeder Hinsicht besser als ZEN2, hätte AMD einfach alles umgestellt, und auch Van Gogh gleich auf ZEN3-Basis designt.
Zu Van Gogh:
- Es gibt auch die Möglichkeit, dass Van Gogh von den SemiCustoms kommt. An irgend etwas müssen die Teams inzwischen arbeiten, die die Konsolen-APUs entwickelt haben. Es gibt auch bei AMD Kapazitätsgrenzen .
- Selbst wenn Van Gogh aus dem SemiCustoms kommt, besteht die Möglichkeit, dass AMD diese APUs auch für ultraleichte Notebooks, Tablets, Billigst-Desktops (sehr wenige PCIe-Lanes!) und Low-Power Embedded verwendet. Valve wird nicht so viele APUs wie Microsoft oder Sony abnehmen und wahrscheinlich auch andere Verträge haben.
- Da Van Gogh auf kleineren Verbrauch optimiert wird, wiegt der Leistungsverlust durch den kleineren L3-Cache von Zen 2 nicht schwer. Vor allem wenn man die gesparte Die-Fläche berücksichtigt.
- Auch grundsätzlich ist Renoir in vielen Aspekten die bessere Basis für eine 4-Kern-APU als Cezanne. Der Entwicklungsaufwand ist mit Renoir viel kleiner. Bei Renoir als Ausgangsbasis nimmt man einen CCX samt Cache. Bei Cezanne als Ausgangsbasis müsste AMD erst ein CCX mit 4 Kernen entwerfen. Mit dem kleinen CCX entfällt ein wesentlicher Vorteil von Zen 2 gegenüber Zen 3. (Außer man behält den vollen L3-Cache bei, was jedoch sehr viel Fläche benötigen würde)
- In einer idealen Welt wäre natürlich die bessere Leistung der Zen 3 Architektur auch im Low End ein Argument. Aber man darf das Gesamtbild (Engineering Kapazitäten + Kosten) nicht aus den Augen verlieren.
Edit:
Ich bin erst gestern auf Tweets von AMD aufmerksam geworden, in denen ganz klar gesagt wird, dass Van Gogh von Semi-Custom kommt. Wie z. B:
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Du bist hier viel zu dünnhäutig. Der Artikel ist sachlich. Die Hintergründe sind offensichtlich und müssen nicht ständig erklärt werden.begin_prog schrieb:Dass User in Internet-Foren auch Unsinn schreiben, kommt vor. Aber zwischen "Ich vernachlässige etwas" und "Ich muss wegen mehrerer Krisen Prioritäten setzen, kann also nicht anders" liegen Welten, und ein Redakteur ist kein User, im Gegenteil, muss er Hintergründe erklären.
Vor allem, wenn es von AMD kein klares Statement zur Lage gibt. Lediglich auf die Frage wie sich die angespannte Waferkapazität auswirkt hat AMD (Lisa Su) kurz geantwortet: Sie haben im Low-End-Desktop und im Gaming Markt (meint wohl Grafikkarten) zu wenig.
Aus dem Transkript des Conference Call Q4 2020:
It's fair to say that the overall demand exceeded our planning. And as a result, we did have some supply constraints as we ended the year. Those were primarily, I would say, in the PC market, the low end of the PC market and in the gaming markets.
Noch eine Anmerkung:
Einige AMD-Prozessoren sind so teuer, weil offensichtlich kaum Stückzahlen verfügbar sind.
Ein Beispiel dafür ist der 3400G. Es gibt nur 8 Angebote (5 tray+3 boxed). Beim 3200G gibt es mehr Angebote im Preisvergleich (18+14), aber immer noch deutlich weniger als bei 5600 (21+64) und 3600 (28+55).
Wenn AMD eine große Menge von den 3200G und 3400G anbieten könnte, wären die Preise niedriger.
Sehe ich ähnlich, deshalb habe ich auch die Liste der Gegenargumente präsentiert. Sozusagen als Präventivschlag.begin_prog schrieb:Das Gerücht um Monet in 12 nm ist schon reichlich fragwürdig. Weitere low cost-Designs wie Dali wird es bestimmt geben, bei steigenden Ansprüchen auch mit mehr als 2 Kernen, aber bestimmt nicht in 12 nm.
Du hast wiederholt von Vorteilen von Zen 2 gegenüber Zen 3 geschrieben. Die sehe ich lediglich im kleineren Die. Dies wird jedoch von der Mehrleistung von Zen 3 mehr als aufgewogen.begin_prog schrieb:Die APUs sind alle monolithisch, daher sehe ich keinen Zusammenhang mit einer ZEN2 Server CPU.
Zen 2 umfasst APUs und CPUs. Es sind zwar unterschiedliche Produkte aber sie haben denselben CPU-Kern. Und somit kann man aus Vergleichen Schlüsse ziehen.
Generell wird AMD einen fließenden Übergang geplant haben. AMD hatte die Auftragsbücher voll mit Zen 2 CPUs und APUs. Also haben sie meiner Meinung nach zuerst nur wenig umgerüstet und Zen 3 so weit wie möglich mit neuen Kapazitäten fertigen lassen. Was AMD in dieser Situation nicht gebrauchen konnte, waren zusätzliche Ausfälle durch eventuelle Komplikationen beim Zen 3 Produktionsstart.
- AMD hat bei Zen 3 Datacenter, HPC und Desktop priorisiert.
- Die Notebook-APUs kamen mit der bisher kleinsten Verzögerung.
- Die Desktop-APUs kamen mit der bisher kleinsten Verzögerung auf die Notebook-APUs
- Das kleinere Enterprise-Server-Segment kam erst Ende Q1 2021 dran. Ich gehe davon aus, dass alle für die EYPC verfügbaren Chiplets in CPUs für DataCenter und HPC wanderten. Außerdem waren wohl mehr Serverplattformen zum offiziellen Start verfügbar, als bisher üblich.
- HEDT, was ja immer mit etwas Verzögerung kam, haben sie diesmal weiter nach hinten verschoben.
Gründe warum meiner Meinung nach Zen 2 nicht schneller von Zen 3 abgelöst wird:
- Die APUs werden weiter produziert weil noch jede Menge Notebooks mit Zen 2 produziert werden und damit Bestellungen von OEMs für diese APUs vorliegen. Es gab im ersten Quartal sogar noch neue Geräte mit Renoir.
- Lucienne gibt den Notebookherstellern mehr Konfigurationsoptionen für ihre Ryzen 5000U-Notebooks.
- Den "Ausschuß" von Lucienne wird AMD den OEM als 35-W- und 65-W-Ryzen-4000-Desktop-APUs anbieten, für die wohl auch noch reichlich Bestellungen von OEMs vorliegen.
- Die CPUs werden weiter produziert, weil eine Menge Zen-2-EPYC-CPUs bestellt waren und in Q1 und Q2 2021 ausgeliefert wurden. Ich denke spätestens ab Q3 2021 werden die Milan-CPUs ein deutliches Übergewicht haben.
Wenn die Mindfactory-Zahlen repräsentativ sind, bedeutet es, dass AMD inzwischen sehr viel von Zen 2 auf Zen 3 umstellt hat. Bei Mindfactory hat sich in den letzten Monaten das Volumen der verkauften Desktop-Prozessoren massiv von Zen 2 auf Zen 3 verschoben. Seit Ende März wird der 3950X nicht mehr von Mindfactory angeboten.
Mindfactory Verkaufszahlen der Boxed Versionen
Aus Artikelsseite "bisher verkauft" | 3900X | 3700X | 3600 | 5900X | Verhältnis 5900X zu 3900X | 5800X | Verhältnis 5800X zu 3700X | 5600X | Verhältnis 5600X zu 3600 |
Mitte Februar bis Anfang März in 20 Tagen | 500 | 710 | 2460 | 940 | 1,88 | 2040 | 2,87 | 2460 | 1 |
Angang Juli in 18 Tagen | 90 | 540 | 110 | 940 | 10,44 | 1050 | 1,94 | 1550 | 14,09 |
Die absoluten Zahlen gingen zurück, aber wir vergleichen Sommer(ferien) mit Spätwinter.
Im Juli wurde der 3600 an einigen Tagen nicht angeboten. Er ist im Verhältnis zu den anderen Prozessoren bei Mindfactory relativ teuer, insbesondere zum 3700X. Was aber auch darauf hindeutet, dass Mindfactory beim 3600 keine großen Stückzahlen verfügbar hat.
Nur bei 5800X zu 3700X hat sich das Verhältnis von Februar auf Juli verkleinert. Der 3950 ist bei Mindfactory nicht mehr im Angebot und bei den beiden anderen hat sich das Verhältnis drastisch erhöht.
Wenn man sich den Preisverlauf der 3000er-CPUs ansieht, dann deutet auch hier einiges auf verringertes Angebot hin.
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