Was ich hier an der Arbeit sehe, macht der Zettel nachher egal ob Techniker oder Bachelor/Master nicht so viel aus.
Wir haben Kollegen die Bachelor haben und seit 6 Jahren nur "Fußvolk" in ihrer Abteilung sind und Techniker die Abteilungsleiter/Projektleiter sind.
Extrembeispiel ist jemand, der "nur" eine Ausbildung hat und aus eigener Tasche einen SPS Kurs bei Siemens besucht hat und sich als SPS Programmierer beworben hat. Der hat sich durchgekämpft und ist jetzt Teamleiter und bei Projekten auch teilverantwortlich, sowie bestimmt über Strukturen, wie SPS im Unternehmen behandelt wird, mit.
Für die Firma ist nachher wichtig, wie gut du deinen Job machst und ob du nach "oben" kommst ist dann auch die Sache, wie du dich durchsetzen kannst.
Ein erfolgreiches Studium beweißt auch nicht, dass du einen höheren Wissenstand hast, als ein Techniker.
Beide haben nach ihrer Ausbildung noch deutliche Lücken im Wissenstand und der Erfahrung.
Der Zettel ist eher ein Nachweis, dass du dich durch die höhere Ausbildung durchgekämpft hast und soll zeigen, dass du selbstständig dich weiterbilden kannst und selbstständig Probleme lösen kannst.
Wenn du glaubhaft darlegen kannst, dass du das auch ohne die Ausbildung kannst, kommst du auch an eine gute Stelle, ist aber mit dem Zettel in der Hand einfacher.
Galaxy schrieb:
Er fand übrigens die Idee des Studiums nicht besonders toll, aber er als Geschäftsführer hat einen ganz anderen Standpunkt.
Leute, die nur in der Schule waren Abi->Studium haben null Praxis. Für einen Arbeitgeber bedeutet das, dass der relativ lange eingearbeitet werden muß und damit auch anderes Personal bindet.
Beispiel, ich habe von einem Kunden einen Schaltplan bekommen für einen Schrank, den wir im Auftrag bauen sollen. Da sind dann Verbindungen gezeichnet, die nachher bedeuten, ich gehe mit einer Kupferschiene auf ein Relais. Funktionell ist die Linie ja richtig, aber das ist in der Realität nicht machbar. Dieses Wissen vermittelt ein Studium nicht, das ist Praxis. In keiner Technikerschule/Studium wird bei der Schaltlogik der Begriff "Zielpunktverdrahtung" besprochen, dabei ist das verdammt wichtig, gerade wenn nachher einfache Arbeitskräfte verdrahten.
Der Geschäftsführer möchte am liebsten Leute einstellen, die direkt anfangen können zu arbeiten.