Elektroniker Betriebstechnik oder Studium?

Galaxy schrieb:
Bei uns an der Berufsschule wird der staatlich geprüfte Techniker im Bereich Automatisierungstechnik angeboten
solche "Techniker" kannst du auch vergessen... Es gibt spezielle Technikerschulen und dort ist die Ausbildung auch eine Techniker-Ausbildung und je nach Region sehr hoch angesehen.

Ich habe den Informatiktechniker in Teilzeit gemacht, knapp 4 Jahre und würde es jederzeit wieder machen.
 
u-blog schrieb:
Elaboriere bitte.
Ich versuche es kurz zu halten, weil nicht mein Thread:
Ich hatte Abitur und mein Vater meinte, mit Abitur gehört studiert. Fühlte mich aber zu doof für irgendwas "praktisches" (3 Punkte in Mathe, 8 in Biologie, Chemie und Physik abgewählt) also ab in die Geisteswissenschaften. Studium war nie was für mich, aber ich "musste ja studiern". Bis ich 33 war in diversen Studiengängen rumgedümpelt, nix fertiggemacht. Mit 33 die Reißleine gezogen und ein halbes Jahr im Callcenter gearbeitet (Lotterielose verkauft, die Hölle). Wurde gekündigt, ALG II bezogen, immer noch keinen Plan. Irgendwann in einer Stellenanzeige spontan "Technischer Redakteur" gelesen, wollte wissen was das war, vom Aufgabenbereich und den Anforderungen genau mein Ding. Beim Jobcenter um Weiterbildung gebeten, wurde gestattet, mit 36 Weiterbildung gemacht, halbes Jahr, dann zwei Monate Praktikum für den Abschluss, danach wurde ich von der Firma übernommen und bin immer noch in dem Beruf.
War mehr Zufall als alles andere, aber ich bin angekommen, verdiene gut und habe Spaß im Beruf. Aber im Prinzip bis zur Weiterbildung nichts gelernt und nichts fertig gemacht.
 
Manegarm schrieb:
Da ist überhaupt nichts hochkomplex.
Überhaupt nicht Komplex? Ah jeder kann jetzt Differntialgleichungen 2er und 3er Ordnung lösen und die ganzen Nichtliniearitäten löst man also auch mal so aus dem Kopf.... :freak:
 
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Galaxy schrieb:
Sollte ich nach meiner Ausbildung ein technisches Studium beginnen oder als Elektroniker für Betriebstechnik in die Arbeitswelt einsteigen?

Lohnt es sich in diesem Beruf Tätig zu sein?
"Lohnen" ist relativ. Wenns dir Spaß macht lohnt es sich fast immer. Das ein Verkehrsbetrieb (die haben allgemein selten einen guten Ruf) da nicht die Ausgeburt der Innovation ist ist auch klar. Also würd ich schon dazu neigen, die Firma zu wechseln.
Galaxy schrieb:
Die Arbeitswelt für Nicht-Studierte scheint hierzulande besonders undankbar zu sein,
Trotzdem läuft ohne solche Leute nichts und sie werden seit geraumer Zeit überall gesucht.
Galaxy schrieb:
Die alternative wäre es, einen anständigen Betrieb zu finden bei dem mir die Arbeit Spaß macht und mich davon überzeugt nicht Studieren zu gehen.
Wäre mein Vorschlag, wobei du mit dem Betrieb natürlich immer auch (auch nach dem Studium) Pech haben kannst.
Galaxy schrieb:
Allmählich habe ich den Eindruck, dass das Motto "Kind geh studieren" durchaus seine Berechtigung hat.
Eine Ausbildung und Arbeiten in der Praxis ist sehr viel wert, selbst wenn du später studierst. Jeder bessere Handwerker ärgert sich über Planer oder Studierte, die sich Sachen ausdenken, die in der Praxis sinnfrei sind ;)
 
ampre schrieb:
Überhaupt nicht Komplex? Ah jeder kann jetzt Differntialgleichungen 2er und 3er Ordnung lösen und die ganzen Nichtliniearitäten löst man also auch mal so aus dem Kopf.... :freak:
Differentialgleichung ist doch auch kein Ding. Man muss sich das nur visuell vorstellen können und bisschen logisch denken.

Selbst auf die Gaußsche Summenformel kommt jeder Heini, der n bisschen kreativ ist. Also selber drauf kommen, ohne sie vorher gesehen zu haben. Da steckt auch nur wieder das rechtwinklige Dreieck drin. Mathe ist kein Thema.


Ergänzung ()

sh. schrieb:
solche "Techniker" kannst du auch vergessen...
Würde ich nicht sagen, wissenschaftliche Ausbildungen also höher als normale Ausbildung ist darauf ausgelegt sich auch selber zu formen. Bücher kaufen, lesen usw. Am Ende ist es wie beim Studium, was man selber draus macht. Du kannst idr auch fertige Studenten vergessen, die NUR das gemacht haben was sie sollten. Der Job später ist ein ganz anderer Schnack, da muss man meistens über das hinaus, bzw abweichen und mehr lesen was in der Ausbildung gefordert wurde. Ist leider so, deshalb haben auch viele keine Lust richtig zu arbeiten, weil es viel Arbeit erfordert. Man sitzt dann noch zu hause und liest, für den Job. Stellen dann fest dass sie das nie hatten
Außerdem lehren Schulen nach einem Lehrplan, der festgelegt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Manegarm schrieb:
Differentialgleichung ist doch auch kein Ding. Man muss sich das nur visuell vorstellen können und bisschen logisch denken.

Selbst auf die Gaußsche Summenformel kommt jeder Heini, der n bisschen kreativ ist. Also selber drauf kommen, ohne sie vorher gesehen zu haben. Da steckt auch nur wieder das rechtwinklige Dreieck drin. Mathe ist kein Thema.
Ja man muss sich nur die Navier Stokes Gleichungen vorstellen, für die es bis heute noch keine Analytische Lösung gibt und für die ein Preisgeld von 1 Millionen ausgeschrieben ist…. :mussweg:
 
Soweit ich weiß wird sowas aber nicht an Hochschulen durchgenommen. Uni ja
Also was ich bloß sagen will ist, der Stoff an Hochschulen ist alles andere als hochkomplex. Und darum gehts hier doch oder?
 
Manegarm schrieb:
Würde ich nicht sagen, wissenschaftliche Ausbildungen also höher als normale Ausbildung ist darauf ausgelegt sich auch selber zu formen. Bücher kaufen, lesen usw. Am Ende ist es wie beim Studium, was man selber draus macht. Du kannst idr auch fertige Studenten vergessen, die NUR das gemacht haben was sie sollten. Der Job später ist ein ganz anderer Schnack, da muss man meistens über das hinaus, bzw abweichen und mehr lesen was in der Ausbildung gefordert wurde.
Hatte ja schon gesagt. Für einen Arbeitgeber ist wichtig, dass die Leute selbstständig Probleme lösen können, in dem sie sich mit dem Problem auseinander setzen und sich in eine Lösung einarbeiten. Probleme und Lösungen gibt es in der Realität nicht nach Schema F, das man sie Auswendig lernen kann, oder im Tabellenbuch nachschlagen kann.
Das Studium oder der Techniker/Meister ist ein Nachweis, dass man selbstständig sich um Probleme kümmert, nicht das man mehr weiß, als der Geselle.
 
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rezzler schrieb:
Trotzdem läuft ohne solche Leute nichts und sie werden seit geraumer Zeit überall gesucht.

Es zeichnet sich ja aktuell schon sehr deutlich ab was man aus der Zeit um die Jahrtausendwende schon bei den Industriemeistern gesehen hat. Viele haben den Meisterbrief und arbeiten trotzdem irgendwo als Geselle weil es nicht genug Meisterstellen gibt bzw die Leute als Meister nicht zu gebrauchen sind.
Ähnliches werden wir die nächsten Jahre in diversen Bereichen sehen.

Manegarm schrieb:
Also was ich bloß sagen will ist, der Stoff an Hochschulen ist alles andere als hochkomplex. Und darum gehts hier doch oder?

Das hängt wirklich massiv vom eigenen Standpunkt und den persönlichen Vorlieben und Veranlagungen ab.
 
ampre schrieb:
Warum denn gleich immer Trolling unterstellen? Das ist auch von der Einrichtung abhängig, ich hab mal vom Kumpel gehört dass sich das stark unterscheidet. Manche reißen es nur an und viele gehen rein. An einer Berufsakademie (BA) zB kommt sowas nicht dran,(soweit ich weiß, kann auch falsch liegen) wo Duale Studiengänge absolviert werden und Dpl. ing vergeben wird. So meine Erfahrungen


Aber wie gesagt, das ist alles was ein Mensch mit starkem Interesse lernen kann. Man muss keine Begabung haben. Einfach Interesse und den Willen sich da reinzufuchsen. Viele haben schon in der Schule bei der Kurvendiskussion kein Land mehr gesehen, und ich münze das auf Desinteresse, weil das eigentlich was extrem anschauliches ist. Und solche Leute sind dann diejenigen, die Angst und Schrecken vor Mathe verbeiten weil sie selber schlicht zu doof und zu bequem sind sich zu quälen.

Necrol schrieb:
Leute als Meister nicht zu gebrauchen sind.
Da hätte ich gerne mal ein paar Beispiele mit Defiziten, wo das Problem bei denen ist. Vielleicht hast du schon Erfahrungen gemacht
 
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Doch man braucht auch etwas Begabung bzw. gewisse Körperliche Fähigkeiten. Das zeigen auch Studien, weshalb z.B. auch in der Amerekanischen Armee keine Menschen mit einem IQ von unter 80 dort teilnehmen dürfen. (Was in den USA mal schlappe 34 Millionen Menschen sind) Das sind aber ganz normale Menschen die dafür andere Begabungen haben wie Ausdauer, Kraft, Fingerfertigkeit, Künstlerische Kreativität etc...

Es ist einfach total an der Realität vorbei das man alles nur durch Fleiß und Übung erreichen kann. Wenn das so wäre hätten wir auch schon längst die Analytische Lösung der Navier Stokes Gleichung.
 
Letztlich geht es eigentlich nur darum ob ich eine Laufbahn als Facharbeiter oder Student antreten soll.
 
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Techniker oder Meister ist nur was für Fachleute. Weil das auf die Ausbildung aufbaut. Wenn du nur gelernt hast, aber keine Berufserfahrung hast dann kannst du Meister knicken. Außerdem wirst du von den Facharbeitern in der Halle verspottet wenn du Meister ohne Praxiserfahrung bist. Techniker ist da ein bisschen anders, weil das Tätigkeitsfeld ganz anders sein kann als vorher. Ich kann nur von Maschinenbau hier sprechen, die Techniker konstruieren und berechnen. Das haben die vorher nie gemacht. Der meister kann das aber nicht. Und der Ing macht aber auch nichts anderes. Ing und Techniker ergänzen sich, und im Betrieb wird da irgendwie kaum unterschieden. Wir sind hier nicht bei der Bunten-Wehr. Ich weiß noch nicht mal von allen wer nun Techniker oder Ing ist. Das interessiert keine Sau, wichtig sind deine Fähigkeiten, die du aber NICHT in im Studium oder auf der Fachschule lernst!!!
Wir zB konstruieren Kräne. Das ist absolutes Spezialwissen, das auf keiner Uni oder Schule gelehrt wird. Du hast dein Grundlagen, und damit musst du zusehen wie du klarkommst. Denn beide Bildungsgänge haben mit dem Abschluss nachgewiesen dass sie wissenschaftlich arbeiten können

Ob nun Techniker oder Studium ist schon immer ne Glaubsfrage gewesen, darauf hat bis heute keiner ne Antwort. Und darauf gibs auch keine Antwort. Es sei denn mal will in die Forschung, dann ist die Frage geklärt. Wenn man aber nicht so genau weiß was man später genau machen will, dann gibt es ganz klar keine Antrwort
 
Zuletzt bearbeitet:
Galaxy schrieb:
Mit 24/25 Jahren habe ich aus meiner Sicht einfach keine Zeit mehr für Umwege.
Das klingt, als hättest du einen Plan, was du werden willst?

Übrigens machen manche bis Mitte 30/40/50 Umwege und schmeißen dann alles nochmal um. Oder bleiben einfach Facharbeiter und steigern sich darin. Aktuelle Erfahrung aus der Praxis ist auch viel wert, wieso die mit einem Studium oder Meister wegwerfen? Kann auch als Peter-Prinzip enden.
Galaxy schrieb:
Es ist ärgerlich, dass ich zwar die Ausbildung als EBET absolviere, jedoch nicht den fachlichen Arbeitsalltag kennen lernen kann.
Der fachliche Arbeitsalltag ist eh in jeder Firma anders, von daher seh ich da kein Problem drin. Wer den IT-System-Elektroniker bei der Telekom lernt bekommt den Fokus auch auf andere Sachen gelegt als wenn er in einer Elektronik-Firma lernt.
 
rezzler schrieb:
Aktuelle Erfahrung aus der Praxis ist auch viel wert, wieso die mit einem Studium oder Meister wegwerfen? Kann auch als Peter-Prinzip enden.
Hat man oft. Wenn die Kollegen spitz kriegen, dass du von der Praxis mehr Ahnung hast als die Bürohengste, die schon immer auf ihrem Platz saßen, dann haben die idr kein Interesse daran, jemanden anzulernen der zudem viel Praxiserfahrung hat, weil er dann meistens ersetzt wird.

Der Arbeitsmarkt bei den begehrten Jobs ist wie ein Löwenkäfig
 
Ich stand damals ebenfalls vor der Entscheidung nach meiner Ausbildung als Elektroniker für Gräte und Systeme, in einem großen IGM Betrieb, als Facharbeiter weiter zu arbeiten oder Studium bzw. Techniker zu machen.

Letzendlich habe ich ein halbes Jahr in der Entwicklung als Facharbeiter gearbeitete und mich dann für ein Elektrotechnik Studium entschieden und bin rückblickend mit dieser Entscheidung auch sehr glücklich.
Der Hauptgrund warum ich mir ein Elektrotechnik Studium angetan habe lag darin, dass ich immer wieder in künstlich geschaffene Grenzen reingelaufen bin, nach dem Motto "Das ist keine Arbeit für ein Facharbeiter", "Lass ma lieber warten wir auf einen mit Studium" etc. diese Titel und Grade spielen leider eine große Rolle...

Wenn dir Mathe, Informatik und Physik nicht leicht fällt, kann das Studium schon ziemlich fordernd werden. Wie du schon gesagt hast kann man das mit Fleiß kompensieren aber es wird dadurch nicht leichter.

Einige meiner Kollegen haben den Techniker Automatisierung Techniker gemacht. Dieser ist zwar praxisbezogener aber würde ich nur in Vollzeit empfehlen. Diejenigen welche das in Teilzeit gemacht haben waren 4 Jahre jeden Sa am lernen und an einer Schule das ist bei Vollzeit schon eine harte Zusatzbelastung. Einige dieser Kollegen haben nun Ing. Stellen aber da sie keine Studium haben ist das mit dem Gehalt immer eine längerer Diskussion. Wohingegen es bei mir mit Studium "einfacher" war.

Je nach Unternehmen, kann es sein, dass du mit einem Studium mehr Möglichkeiten hast dich zu Entwickeln als ohne. Diese Beobachtung mache ich leider immer noch. Teilweise werden teamfähige und gute Leute mit Ing. Titel übergangen um jemanden von der Uni mit Dr. Titel eine Gruppenleitung zu geben, was in den meisten Fällen zum scheitern verurteilt ist.

Galaxy schrieb:
Aber wie gesagt mit Berufsschulen möchte ich am liebsten nie wieder etwas zu tun haben
Dem kann ich nur beipflichten das Niveau ist lächerlich, gerade wenn du mit Abi kommst.
 
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ist generell die Frage ob es in Deutschland in Zukunft überhaupt noch Sinn macht was mit Technik zu machen. Den gewollten Abbau merkt man immer stärker. Kenne jemanden der immer sagt wir sollten lieber chinesisch lernen, denn Deutschland ist bald kein Produktionsland mehr
 
ampre schrieb:
Überhaupt nicht Komplex? Ah jeder kann jetzt Differntialgleichungen 2er und 3er Ordnung lösen und die ganzen Nichtliniearitäten löst man also auch mal so aus dem Kopf.... :freak:
Eigentlich ist das nur kompliziert, vielleicht für viele hochkompliziert, aber nicht komplex. Bitte mal unterschied zw. Kompliziert und komplex suchen ;)

Manegarm schrieb:
ist generell die Frage ob es in Deutschland in Zukunft überhaupt noch Sinn macht was mit Technik zu machen. …
Klar macht es Sinn, solche Schwarzmalerei ist nie hilfreich und auch völlig an der Realität vorbei.
 
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