News Elektronische Behördenpost: Deutsche Telekom steigt aus gescheiterter De-Mail aus

Wie macht man mit „ein paar Servern“, die mitlaufen hunderte Millionen Verlust?
wenn ich mir das bei web.de angucke, haben die die letzten 10 Jahre bestenfalls gepatcht.
Außerdem haben wohl eher die Behörden Verlust gemacht, denen das rosa T sicher monatlich Rechnungen stellte?
 
Atze-Peng schrieb:
Und das nächste Millardengrab unserer Regierung
Nur ein paar hundert Millionen, wovon die Regierung das wenigste zu zahlen hatte. ;)
Ergänzung ()

Norebo schrieb:
Ausser der persönlichen, physikalischen Zustellung gegen Identifikationsnachweis und Empfangsquittierung gibt es keinen sicher nachweisbaren Weg Behördenpost zu verschicken - weder elektronisch noch physikalisch.
Wofür gibt es auf den Personalausweisen seit Jahren die elektronische Signatur? Kann man die nicht genau für solche Zwecke verwenden?
 
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Welch eine Schande. Dabei hat der Bundestag doch extra per Gesetz festgelegt, dass DE-Mail sicher ist. Ich hatte gehofft, damit meinten sie, dass der Betrieb sichergestellt ist. Anscheinend bezog sich das aber dann doch auf IT Sicherheit
palace schrieb:
Wie macht man mit „ein paar Servern“, die mitlaufen hunderte Millionen Verlust?
schonmal in einem Konzern gearbeitet? :D
Teilweise wird da, gerade bei Prestigeprojekten sehr freizügig mit ressourcen um sich geworfen.
Auch bei Dingen, die technisch nicht wirklich Sinnvoll sind.
 
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DE-Mail ist ein Paradebeispiel für IT-Vorhaben des Bundes und die staatlich propagierte Digitalisierung Deutschlands.

  • Am Anfang steht eine Idee die nicht mal verkehrt ist.
  • Dann folgt die Einbindung teils "dubioser" Partnerunternehmen. Nein, damit meine ich nicht die Telekom!
  • In der Entwicklungsphase ignoriert man Anmerkungen/Kritiken von Außen aufgrund der eigenen Arroganz und Überheblichkeit.
  • Und nachdem man noch mal einen extra Zuschuss an Steuermitteln in das Projekt gesteckt hat kommt ein Produkt heraus, dass entweder technisch an den eigenen Zielen scheitert oder dessen Nutzen zu dem Zeitpunkt schon lange von anderen Anbietern gedeckt wird.
 
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Grundsätzlich ist die DE-Mail eine super Idee gewesen. Leider letztlich nutzlos, da praktisch niemand die Technik genutzt hat (außer die deutsche Rentenversicherung).
 
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palace schrieb:
Wie macht man mit „ein paar Servern“, die mitlaufen hunderte Millionen Verlust?
Beispiel:

Du schaust Dir an, wie viele (Free-)Mail Nutzer Du auf deiner Plattform hast.
Du nimmst an, davon wird die Hälfte De-Mail nutzen.
Brauchst also ca. die Hälfte der Infrastruktur.
Dann überlegst Du Dir, oh, das muss ja ausfallsicher(er) sein, also redundant(er).
Damit bist Du wieder bei der ursprünglichen Größe.
Dann stellst Du fest, dass Du ggf. Rechnungen schreiben können musst, also flanscht Du ein Billing-System dran. (Das darf wahrscheinlich nicht mit anderen Systemen zusammen genutzt werden)
Dann stellst Du fest, dass Du Kundenaufträge in deinen Systemen prozessieren können musst, brauchst also eine entsprechende Schnittstelle zu Buchungssystemen.
Dann stellst Du fest, dass Dein (nicht immer IT-affiner) Vertrieb flächendeckend geschult werden muss, weil es ein kompliziertes Produkt ist.
Dann stellst Du das gleiche für deinen 1st, 2nd, 3rd Level-Support fest.
Dann stellst Du fest, dass Du unter das G10-Gesetz fällst, und eine Schnittstelle bauen musst.
Irgendwann stellst Du fest, dass das für "Großkunden" blöd ist, wenn sie Ihre Mail-Server nicht nutzen können, und x-tausend Nutzer plötzlich alles über Browser machen sollen. (Ist unzulässig, weil Unternehmen rechtssichere Kommunikation archivieren müssen -bevor ein Anwender die Mail manipulieren kann.)

Also entwickelst Du ständig daran rum, verbiegst gut funktionierende Standard-Protokolle, damit das irgendwie mit den (gesetzlichen) Anforderungen funktioniert.
Du stellst ständig zusätzliche Infrastruktur hin, damit Du die ganzen Features auch für die x-Millionen (geplanten) Nutzer anbieten kannst. (Nicht zu vergessen die ganzen Entwicklungs- und Testumgebungen, damit der CCC (oder andere ;) ) die Daten nicht raustragen.

Hier mal 3mio, da mal 1,5mio...da kommt irgendwann richtig Geld zusammen.

Achja: Blöd halt, wenn die x-Millionen Kunden Dein Produkt nicht nutzen wollen und Du trotzdem Infrastruktur, Dev, Ops, Support, Vertrieb, usw. bezahlen musst, weil Du -um Geld zu sparen- langjährige Verträge geschlossen hast.
 
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Blub0r2k schrieb:
Ich verstehe bis heute nicht, warum nicht einfach für jeden Bürger ein S/MIME Zertifikat zur verfügung gestellt werden kann.
Wo denkst Du hin?! Das hätte man am Ende noch sinnvoll mit dem elektronischen Personalausweis kombinieren können. Aber bei solchen Synergieen kann man nur einen einzigen Werbeflyer mit "Made in Germany" drucken. ;)
 
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„strategisch entschieden, den De-Mail-Dienst aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit nur noch bis Ende August 2022 anzubieten“

Tja, das ist das Problem.
Bei dem Dienst ging es nie um "Wirtschaftlichkeit", war immer klar das es ein Minus Geschäft ist.

Ist fast das gleiche wie mit "Wahlen" oder "Bargeld".
Der ganze Aufwand der da betrieben ist auch nie wirtschaftlich.
Werden deshalb Wahlen oder Bargeld abgeschafft?
 
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Für mich wurde es dadurch inakzeptabel, daß bei Fristen auch Sonntaf mit gezählt werden sollte bzw. man verpflichtet war täglich, also auch sonntags und im Urlaub seinen Briefkasten zu prüfen.

Norebo schrieb:
Ausser der persönlichen, physikalischen Zustellung gegen Identifikationsnachweis und Empfangsquittierung gibt es keinen sicher nachweisbaren Weg Behördenpost zu verschicken - weder elektronisch noch physikalisch.
Also mein Briefskasten ist sicher, wenn der geknackt ist, habe ich andere Probleme, er leitet Briefe nämlich ins Haus.
 
10 Jahre später und PGP ist immer noch nicht in der Masse angekommen.
n8mahr schrieb:
Anders herum formuliert : in einem Land wie zB Estland, wo jeder schon lange einen digitalen Personalausweis hat, würde das funktionieren. Hier in D, wo manche noch mit Personalpapieren herumlaufen (keine Wertung, das ist ja erlaubt kann jeder halten, wie er will), ist das einfach nicht umsetzbar.
Du kannst mit deinem chip im Perso ein PGP Zertifikat erstelllen lassen. Nutzt dir nur nichts da Masse nicht PGP nutzt.
 
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Michael-Menten schrieb:
Nutzt dir nur nichts da Masse nicht PGP nutzt.
Oder den Chip im perso nicht auslesen kann.
Eine Lösung die auf zusätzliche Hardware setzt ist von vorne herein zum scheitern verurteilt.
 
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Der Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG sagte seinerzeit, es habe „nie jemanden gegeben, der dieses Produkt genutzt hat“.
Bitte was? Ja klar haben das Menschen genutzt. Die CDU/CSU. Und zwar geschlossen! Das hat auch zu der Annahme geführt, dass das Neuland ja niemand nutze...

Scherz beiseite. Gut das der Errste aussteigt. Die nächste Versager-Regierung wird bestimmt neue Wege finden die "Wirtschaft" mit Geld zuzuschei... ehm. zu unterstützen ;)
 
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Sinnvoll fand ich den Grundgedanken schon, nur die Preise, die fand ich unverschämt. Ist es heute noch immer so, dass man für ne DE-Mail genauso viel zahlen muss wie für einen Standardbrief? Der Punkt war für mich die größte Hürde überhaupt an dem System. Das hatte für mich etwas von Abzockerei. Ein normaler Brief verursacht jede Menge Kosten und Einsatz, da finde ich den Sinn von Porto völlig in Ordnung, auch wenn man sich um die offensichtliche Gier des Quasi-Monopolisten lang und breit mit deren Aktionären streiten kann. Aber die elektronischen Wege erfordern doch keine identisch hohen Preise, da hilft auch der Zusatz der angepriesenen Sicherheit nicht wirklich.

Registrierung finde ich okay, warum einige damit ein Problem haben, verstehen diejenigen sicher selber nicht. Heute könnte man das mit den neuen Ausweisen und nem NFC-tauglichen Handy plus Ausweis-App und Video-Ident bequem und nicht minder sicher eintüten. Von der Seite zumindest halte ich den Abgesang der Telekomiker für verfrüht.
 
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Die meisten Leute waren mit der postalischen Zustellung voll zufrieden. Das ist der einzige Grund.
Der Mehrwert trifft nur einen kleinen Personenkreis.
 
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n8mahr schrieb:
Ne, DAS ist doch eigentlich der Sinn dahinter; dass man quasi jede Mail "persönlich signiert"
Genau das tut man bei De-Mail ja nicht. Man identifiziert sich einmal, bekommt dann die De-Mail-Adresse, und ob Lieschen Müller oder Du selber die Mail schreibst, ist vollkommen Wurst, denn der Provider signiert die Mail für Dich und sie gilt als von Dir geschrieben, egal, ob Du es getan hast oder nicht. Sprich, hat sich irgendwer Deine Zugangsdaten geschnappt, kann er in Deinem Namen jeglichen Unsinn damit anstellen. Das kann er mit einem normalen E-Mail-Account natürlich auch, aber hier stehst Du auf jeden Fall mit Deinem Namen gerade.

Schau Dir mal das CCC-Video an, es ist sehr unterhaltsam.
FunFact: Die verbleibenden Betreiber versuchen, die ganzen Kritikpunkte, die auch vom CCC genannt wurden, mit "Argumenten" zu entkräften https://www.de-mail.info/mythen.html
 
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Eine rechtssichere Kommunikation wäre durchaus möglich. Man könnte den Bürgern z.B. die Möglichkeit geben ein S/MIME-Zertifikat welches vom BSI (oder entsprechend akkreditierten Stellen) herausgegeben würde zu nutzen. Der Vorteil wäre, daß diese Lösung erprobt ist und von den gängigen Email-Clients unterstützt wird. Damit wären sowohl E2E-Verschlüsselung als auch Signierung problemlos möglich.

Aber warum einen allgemein akzeptierten Standard nutzen, wenn man auch eine halbgare eigene Lösung nehmen kann?
 
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Sterntaste schrieb:
dass man für ne DE-Mail genauso viel zahlen muss wie für einen Standardbrief?
Nö, das kostet nix für Privatkunden. (vgl. Fußnote 1)
https://www.telekom.de/dlp/agb/pdf/47125.pdf
Ergänzung ()

Balikon schrieb:
hat sich irgendwer Deine Zugangsdaten geschnappt
Dafür gab es unterschiedliche Authentisierungsniveaus (u.a. mit Perso und/oder SMS-MFA), damit halbwegs sichergestellt ist, dass Du auch Deine De-Mail selbst geschrieben hast.
 
Serana schrieb:
Eine rechtssichere Kommunikation wäre durchaus möglich. Man könnte den Bürgern z.B. die Möglichkeit geben ein S/MIME-Zertifikat welches vom BSI (oder entsprechend akkreditierten Stellen) herausgegeben würde zu nutzen. Der Vorteil wäre, daß diese Lösung erprobt ist und von den gängigen Email-Clients unterstützt wird. Damit wären sowohl E2E-Verschlüsselung als auch Signierung problemlos möglich.

Aber warum einen allgemein akzeptierten Standard nutzen, wenn man auch eine halbgare eigene Lösung nehmen kann?

Immerhin haben es die Finanzämter geschafft das einzuführen :D
 

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