Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

_killy_ schrieb:
Erst durch den massiven Preisverfall, eignen sich Batterien für die Speicherung.

Und der Preisverfall wird voraussichtlich weiter anhalten.

Ich bin seit einigen Jahren im Bereich der ESS (Energy Storage Systems) investiert und es gibt einige vielversprechende Lösungen - nur braucht es leider noch Jahre, bis das man von nennenswerten Skaleneffekten sprechen kann. Abgesehen davon ist die Branche das reinste Minenfeld.

Tesla hat über 15 Jahre gebraucht um in der Automobilbranche ein nennenswerter 'Player' zu werden und den Markt aufzurütteln. Ähnlich sieht es im Bereich der ESS aus...
 
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BridaX schrieb:
Und der Preisverfall wird voraussichtlich weiter anhalten.
Soweit ich gelesen habe nicht. Aufgrund der aktuellen hohen Nachfrage wird eher ein stabiles Niveau von 500-600€ erwartet.
BridaX schrieb:
noch Jahre, bis das man von nennenswerten Skaleneffekten sprechen kann
Dann könnte der Preisrutsch natürlich noch weitergehen, genauso, wenn die Trockenbeschichtung auf Anode und Kathode umgesetzt werden kann. Tesla soll immerhin schon bei den neusten Zellen die Kathode (glaub ich?) trocken beschichten, aber da fehlt noch die Hochskalierung, weswegen diese nur im USA Cybertruck zum Einsatz kommen und trotzdem noch nicht für die ganze Serie reichen.
 
Den Preisverfall bei Batterien brauchen wir aber auch!

Aktuelle Batterien sind ja weiterhin sehr ineffizient, was die Speicherung von Energie betrifft. Es gibt hier ja auch im Forum immer wieder die schöne Grafik, die die Effizienz von E-Motoren vs Verbrenner-Motoren bei eingespeister Energie vergleicht. Da gewinnen die E-Motoren haus hoch.

Beim Endkunden kommt aber von diesen extrem hohen Gewinn der E-Motoren gegenüber Verbrenner jedoch nichts an, da die Energiedichte von Batterien deutlich unter der Energiedichte von Kraftstoffen liegt. (bin kein Physiker - wenn ich da die falschen Begriffe eingebracht habe - einfach korrigieren) Somit haben BEV meist nur die hälfte der Reichweite von Verbrenner - und dies ist bekanntlich nicht dem Motor geschuldet.

Die Speicherung von Energie muss also deutlich effizienter und kostengünstiger werden.
 
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_killy_ schrieb:
Die Speicherung von Energie muss also deutlich effizienter und kostengünstiger werden.
Nein, die Nutzung von Speicher müsste nur anders reguliert werden. Z.B. bei negativem Börsenpreis keine Netzentgelte für Verbrauch, dann kostet Strom aus dem eigenem Speicher auch nur 15€Cent, wenn man ihn zu bestimmten Zeiten, einfach weil er da ist, zum Nulltarif einspeichert. Und dabei spielt es auch keine Rolle, on ich von 10kWh aus dem Netz nur 5kWh wieder raus bekomme, da 10x0€=0€ und ausspeichern dann Batterie Kosten only 5kWhx0,2€. Das ist nur von den Erzeugerkonzernen nicht gewünscht da es gegen ihr Geschäftsmodell ist und der freie Bürger nicht genug Lobbyismus betreibt. Aber das ganze schreibe ich auch nicht das erste Mal.

Eine weitere Voraussetzung dafür sind natürlich die Smart Meter Gateways und die Smart Meter, die nach Gesetz ja schon seit 2011 eingebaut werden, damit Verbrauch auch in der Zeit genau ermittelt werden kann.
 
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_killy_ schrieb:
Somit haben BEV meist nur die hälfte der Reichweite von Verbrenner - und dies ist bekanntlich nicht dem Motor geschuldet.
Aber auch nicht der Effizienz der Speicherung. Energiedichte hat doch nichts mit der Effizienz zu tun. Das Thema hatten wir hier bereits und Du kramst es wieder falsch aus der Schublade.
 
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Das mit der Energiedichte stimmt, korrekt dargestellt.
Schaun mer mal, was die Batterietechnologie in den nächsten Jahren an Neuerungen bringt.
Materialforschung ist ein hartes Brot ...
 
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Meine Quelle bezog sich auf fertige Heimspeicher. Aber aus deinem Grund werde ich mir den Speicher auch selber bauen, denn mehr wie den 10fachen EK für das fertige Produkt (ok, nicht ganz, da kommen ja noch ein paar Kleinigkeiten wie BMS zu) ist schon etwas frech.

Kurz gerechnet, 15kWh Zellen wären ~650, +BMS und Zusatzmaterial landest du bei 1500€/6000 Zyklen bei 1,7€Cent/kWh aus der Batterie.
 
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Samurai76 schrieb:
Soweit ich gelesen habe nicht. Aufgrund der aktuellen hohen Nachfrage wird eher ein stabiles Niveau von 500-600€ erwartet.

Das dachte man bei PV-Modulen auch. Stattdessen haben wir einen weiter anhaltenden Preisverfall. Dumping alleine ist auch nicht die Ursache. Hersteller wie JinkoSolar produzieren selbst zu aktuellen Modulpreisen noch profitabel (heutiger Q3 Bericht). Bei den Skaleneffekten und Lieferketten kann einfach kein anderes westliches Unternehmen mithalten. Es ist einfach ein unerbittlicher Wettbewerb, wie auch bei ESS. The winner takes it all.

Aber bis dahin muss investiert werden (venture capital) und in den letzten Jahren war die Bereitschaft, dem Marktumfeld entsprechend, extrem schlecht.

Samurai76 schrieb:
Dann könnte der Preisrutsch natürlich noch weitergehen

Vor allem wird sich der ESS-Markt immer weiter aufspalten, ähnliche wie bei der Erzeugung erneuerbarer Energien. Es wird nicht "die eine Lösung" geben.

Ich spreche nicht von Heimspeichern und Batterien für den (Privat)Verkehr, sondern von (Zwischen-)Speicherlösungen für Netzbetreiber, Kraftwerke, Kommunen und in der Großindustrie. Zudem zählen Wärmespeicher dazu. Wärmeenergie macht rund 50% unseres Gesamtenergiebedarfs aus. Ohne dahingehende Speicherlösungen - vergiss es (Klimaziele). Ich glaube das ist vielen überhaupt nicht bewusst. In den meisten Diskussionen höheren Energiespeicher gefühlt bei "Auto" und "Heimspeicher" auf, schade.

Die Nachfrage ist dahingehend riesig, nur kann sie (noch) nicht gedeckt werden.

_killy_ schrieb:
Aktuelle Batterien sind ja weiterhin sehr ineffizient, was die Speicherung von Energie betrifft.

"Ineffizient" ist tatsächlich die falsche Beschreibung. Unsere konventionellen Feststoffbatterien sind höchsteffizient, nur wenig der gespeicherten Energie geht als Abwärme verloren. Aber ich weiß, was du meinst: Die Energiedichte und die Wirtschaftlichkeit.

Im Automobilsektor gelten allerdings ganz andere Voraussetzungen als bei stationären ESS. Hier ist die Energiedichte pro kg (Wh/kg) meist kein entscheidender Faktor. Platz ist genug da und das Gewicht spielt ebenfalls keine Rolle - billig muss es sein; Kosten pro gespeicherter Kilowattstunde. Zudem spielen Entladetiefe, Speicherdauer, Sicherheit und die Anzahl der Zyklen (Lebensdauer) eine entscheidende Rolle. Das ebnet wiederum Wege für ganz andere Speicherlösungen, hoch spezifisch - je nach Anwendungsgebiet. Ein ESS auf einem Flughafen unterliegt ganz anderen Kriterien als ein ESS auf einem Solarpark.

_killy_ schrieb:
Somit sollte man auch offen, für andere Speicherlösungen sein. (Pumpspeicher, eFuels/Wasserstoff ...)

Durchaus. Aber das erste, was dir einfällt sind eFuels und Wasserstoff? Jetzt sind wir tatsächlich bei 'Ineffizient' :)

Pumpspeicher sind auch nicht frei skalierbar und von der jeweiligen Region/Geografie abhängig. Zudem greifen die Speicher stark in die Natur ein.

Was du bestimmt meinst sind beispielsweise Flussbatterien (Vanadium, Eisen), alternative Feststoffbatterien (Zink, Natrium-Ionen) oder womöglich eine Form von Thermal- oder Druckspeicher.

Wasserstoff (Power2Gas), eFuels und mechanische Speicher sind als Generallösung eher in der Kategorie 'Bauernfängerei' einzuordnen. So zumindest mein Fazit nach fast 10 Jahren...
 
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DaDare schrieb:
Sie verzögert und verhindert.
Ich habe aber auch nichts Gegenteiliges behauptet. Dennoch ist und bleibt sie ein deutlicher kleinerer Faktor. Zumal auch nicht einfach das abgebaut werden kann, was allen möglichen Leuten in den Sinn kommt.

Man kann mit Bürokratie bauen (natürlich mehr oder weniger verlangsamt). Ohne Geld kann man hingegen gar nichts in dieser Hinsicht tun.

Ich verstehe den Umstand der Bürokratie, aber es sollen bitte nicht alle so hinstellen, als hätte es sie bis 2021 nicht gegeben.
 
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Incanus schrieb:
Aber auch nicht der Effizienz der Speicherung. Energiedichte hat doch nichts mit der Effizienz zu tun. Das Thema hatten wir hier bereits und Du kramst es wieder falsch aus der Schublade.

Dann nenn es Effektivität ... die Effektivität von Batterien ist aktuell noch deutlich schlechter, als die Effektivität von Kraftstoffen. 1 Kilo Kraftstoff speichert mehr Energie als ein Kilo Batterien.

Große Batteriespeicher, die auch ausreichen um Städte mit zu versorgen sind somit massiv sperrig und schwer. Als Speicherlösung für Strom aktuell nicht wirklich gut geeignet. (was nicht heißt, dass es hierfür auch schon Projekte gibt, die Batteriespeicher dafür nutzen)

Aber am Ende Immer diese Wortklauberei.
 
Selber bauen würde ich auch gern. Aber is quasi unmöglich. Die Versicherung verlangt dass ein zertifizierter Elektriker die Anlage abnimmt und auch sämtliche Risiken übernimmt. Das macht dir bei ner Bastellösung niemand. Und dann biste bei fertigen System weiterhin bei weit über 1000 CHF pro kwh Batterie. Das lohnt im Leben nicht. Zumal ich von Oktober bis April quasi nix in die Batterie rein bekomme....
 
Kuhprah schrieb:
Die Versicherung verlangt dass ein zertifizierter Elektriker die Anlage abnimmt
Und wenn du etwas Ahnung hast und die Arbeiten fachgerecht ausführst, mit dem richtigen Werkzeug, Messprotokollen und Inbetriebnahme Protokollen und Dokumentation derer, findet sich Dieser. Er bestätigt dann nur die fachgerechte Installation und übernimmt nur die Risiken des 230V Netzanschlusses, nicht für die Niedervolt PV und Batterie Anlage, denn dafür musst du nichts gelernt oder zertifiziert haben. Es soll halt auch nicht jeder Laie, der sein Wissen aus YouTube hat und es mit 5€ Ausrüstung aus dem Baumarkte versucht, machen, denn ohne Risiko ist Strom nie. Auch nicht bei unter 60V, wenn Batterien im Spiel sind.
 
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_killy_ schrieb:
Als Endkunde zahle ich dennoch mehr als 550 Euro für 1 KWh Speicher.
Nope es sind sogar nur 223€ je KWh, zb. mit dem Pylontech 5000 sind 4,8KWh zu 1069€, ich hatte noch 1500€ für 3,5KWh bezahlt.

Da könnte ich jetzt 25KWh haben statt nur 14.4KWh für den gleichen Preis.

Hängt alles an einer Victron Anlage auf 48V basis.
 
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