Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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Es gibt ständig Konflikte zwischen Bauprojekten und Naturschutz.
Da muss man auch mal Prioritäten setzen und gegebenenfalls Ausgleichsmassnahmen an anderer Stelle durchführen.
 
garfield121 schrieb:
Da muss man auch mal Prioritäten setzen und gegebenenfalls Ausgleichsmassnahmen an anderer Stelle durchführen.
Naja, Ausgleichsmaßnahmen, wenn die Tiere dann ausgestorben sind? hmmm... Ist auch eine Interpretation von survival of the fittest.
 
@DaDare

Bisher fand die Energieproduktion und Verbrauch an der gleichen Stelle statt. Durch die Energiewende wollen wir die Energieproduktion dezentralisieren. Die Energieproduktion findet dann auf Meeren, Wald, Wiesen & Ackerflächen statt. Somit gibt es definitiv Konflikte mit den Natur- und Umweltschutz.

Aber ohne Energiewende, haben wir weiterhin den Klimawandel und damit werden ebenfalls die Tiere aussterben/aus ihren bisherigen Lebensraum verdrängt.

Somit ist die Frage, ist der Status Quo überhaupt erhaltenswert - weil der Klimawandel ja weiterhin passiert - oder muss der Natur- und Umweltschutz zurückstellen, da die Energiewende ebenfalls auf ihre Ziele einzahlt - aber auf einer deutlich höheren Ebene.
 
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_killy_ schrieb:
Bisher fand die Energieproduktion und Verbrauch an der gleichen Stelle statt.
Das war noch nie der Fall. Ich habe kein Kraftwerk an meinem Wohnort.
Im Gegenteil, durch vermehrten Einsatz von privater Photovoltaik ist eher jetzt die Energieproduktion vor Ort.
 
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Vermutlich meinte er die zentrale Stromproduktion in Kraftwerken und deren Betrieb durch große Anbieter im Vergleich zu dezentraler Stromerzeugung an weit mehr verteilten Stellen, inkl. privater Anlagen.
 
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@Incanus

Eine gewisse Grundintelligenz hätte ich jetzt schon erwartet. Kraftwerke wurden in der Nähe großer Städte gebaut. = zentrale Stromproduktion

Mit Windkraftanlagen produzierst du Megawattleistungen irgendwo auf Freiflächen auf Äckern. Du hast ein längeren Transportweg für den Strom.

Und zentral meint an der Stelle - dass du deutlich näher am Verbraucher produziert hast als du es mit den erneuerbaren Energien machst.

Als Beispiel - um Hamburg hattest du früher 2 AKWs gehabt. (Stade & Krümmel) ... jetzt bekommt Hamburg den Strom Offshore.
 
Incanus schrieb:
Im Gegenteil, durch vermehrten Einsatz von privater Photovoltaik ist eher jetzt die Energieproduktion vor Ort.
PV bringt dir nichts in der Nacht. Wind weht jedoch auch in der Nacht. Ich glaube, er spielt auf die Stromtrassen von Nord nach Süd, um die Windkraftenergie nach Bayern zu bringen.

_killy_ schrieb:
Aber ohne Energiewende, haben wir weiterhin den Klimawandel und damit werden ebenfalls die Tiere aussterben/aus ihren bisherigen Lebensraum verdrängt.
Da hast du recht. Es muss eine Balance geben. Massen(aus)sterben werden wir leider in den kommenden Jahrzehnten selbst ohne weiteres zutuen unserer Seite erfahren müssen. Ich finde nur diesen China Ansatz, einfach mal alles vernichten auf dem Weg dennoch falsch. Solche Planungen sollten unabhängige übernehmen (Universitäten) mit verschiedenen Alternativ Routen. Keine Firma, keine Politik. Richtige Fachleute ohne Interessenskonflikt.

Interessanter weise muss ich sogar zugeben, dass mir die Flora und Fauna deutlich mehr am Herzen liegt als irgendwelche Wutbürger, die eh gegen alles ist. Das liegt einfach schlicht und ergreifend daran, dass ein Umsiedeln dort deutlich schwerer ist als jemanden einfach Geld über den Marktpreis anzubieten.

Über Bürokratie jenseits vom Menschenverstand brauchen wir nicht anzufangen. Wie auch bei der DB wäre ein Neuanfang erforderlich. Alles von Null. Aufbau mit Struktur und Ordnung. Keine Altlasten. Aber das ist genauso eine Utopie, dass die Behörden FÜR das Volk arbeiten als auch die DB mal halbwegs pünktlich ist.
 
@_killy_
Das ist allerdings auch nicht so ganz richtig, weil auch die Offshore-Anlagen durch große Anbieter betrieben werden und Strom über Hoch-, Mittel-, Niederspannungsleitungen und Umspannwerken zum Verbraucher gelangt. Zentrale Versorgung.

Dezentral ist dann die Produktion an vielen verteilten Orten, wie bspw.
  • Solaranlagen auf Hausdächern
  • Kleine Windräder auf Bauernhöfen
  • Blockheizkraftwerke in Mehrfamilienhäusern
  • Biogasanlagen auf landwirtschaftlichen Betrieben.
Die werden in der Regel privat oder von kleinen Unternehmen oder Kommunen betrieben.
 
Also als Eigenheimbesitzer habe ich auch eine PV Anlage auf dem Dach. Aber bitte ... wirklich wesentlich ist die Produktion zwischen April und September. Danach ist es nur noch ein Tropfen auf den heißen Stein. Da wird weiterhin Strom extern gebraucht.
Und ja - zur späten Stunde scheint keine Sonne mehr und auch morgens hat man Stromverbrauch ohne PV-Strom Produktion.
Auch an schönen Sonnentagen im Dezember, war die Anlage leider mit Schnee bedeckt - da gabs auch nur 0 kw an Stromertrag.

Und die meisten Menschen in Deutschland leben weiterhin in Mehrfamilienhäuser. Und nicht jeder Eigenheimbesitzer hat bis jetzt PV Anlagen installiert.
 
Solar und Wind sind nun mal sehr schwankend, deswegen brauchen wir viel mehr Speichermöglichkeiten.
 
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Aber auch deutlich mehr Stromtrassen. Damit in Regionen wo doch EE Strom produziert wird, dieser in Regionen geleitet werden kann - wo grad Mangel herrscht.

Und es kann nicht alles als Batteriespeicher umgesetzt werden. Diese sind heute schon extrem teuer und haben keine gute Energiedichte. (verglichen mit bspw. konventionellen Kraftstoffen)
Somit sollte man auch offen, für andere Speicherlösungen sein. (Pumpspeicher, eFuels/Wasserstoff ...)
 
_killy_ schrieb:
Für die Infrastruktur nicht?
Ich habe in diesem Kontext von Steuerentlastungen gesprochen und du machst wieder neue Punkte auf. Alle samt zu Bürokratie, was zum eingangs zitierten Teil überhaupt nicht passt.

Wie viele Nebenkriegsschauplätze willst du eigentlich aufmachen? Du donnerst dein Gegenüber ständig mit neuen Dingen zu und trägst massiv zum Derailing bei. Es ist absolut unmöglich, mit dir über ein Thema zu sprechen, weil es spätestens im übernächsten Post nicht mehr um eines, nicht um zwei, nicht um drei, sondern um eine Vielzahl von Dingen geht, die man abarbeiten müsste.

Und nein, dein (zugegebenermaßen nötiger) Bürokratieabbau (der nichts kaum etwas mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation zu tun haben dürfte) baut keine Schienen, saniert keine Straßen, Brücken, Schulen und dergleichen. Das tun auch die Abschaffung der kalten Progression und ähnliche Steuerthemen nicht. Dafür brauchts ganz andere Summen.
 
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Es gibt viele Möglichkeiten, Energie zu speichern.
Keine Ahnung, ob das realistisch ist, bei einem Windpark direkt einen Elektrolyseur aufzustellen, um grünen Wasserstoff zu erzeugen.
 
garfield121 schrieb:
Solar und Wind sind nun mal sehr schwankend, deswegen brauchen wir viel mehr Speichermöglichkeiten.
Besser wäre eine Überkapazität und den Überschuss in Wasserstoff Elektrolyse zu drücken.
 
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Eben, das meine ich ja. Derzeit müssen manchmal Windräder abgeschaltet werden, weil zu viel Strom vorhanden ist und das Stromnetz den gar nicht aufnehmen kann.
 
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garfield121 schrieb:
Keine Ahnung, ob das realistisch ist, bei einem Windpark direkt einen Elektrolyseur aufzustellen, um grünen Wasserstoff zu erzeugen.
Durchaus realistisch, wenn der Windpark nicht gerade irgendwo in der Pampa steht. Allerdings wird für Windkraftanlagen eher an lokalen und vor allem weniger komplexen Lösungen gearbeitet.
Die einfache Konstruktion lässt sich problemlos im breiten, hohlen Fuß eines Windrads unterbringen: Unten steht ein Tank mit Salzwasser. Bei kräftigem Wind presst eine Pumpe diese Lösung durch eine Membran, die Salzlauge und reines Wasser trennt. Diese beiden Lösungen fördert eine Pumpe in einige Meter höher aufgestellte Tanks. Dort bleiben sie, bis wieder Energie benötigt wird: Sowohl das Gefälle als auch der osmotische Druck – das Bestreben, Wasser und Salz gleichmäßig zu mischen – treiben dann eine energieerzeugende Turbine an.
https://www.tu-darmstadt.de/nachhaltigkeit/news_nachhaltigkeit_details_408000.de.jsp

Die Lösung beschränkt sich letztlich nicht auf die Windkraft, so sollten große Salzspeicher zukünftig auch zusammen mit Photovoltaik eingesetzt werden. Windkraftanlagen liefern zumindest hierzulande eh konstanter Strom als PV.
https://group.vattenfall.com/de/new...ll-kooperation-mit-saltx-kuenftig-in-schweden
 
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Reglohln schrieb:
baut keine Schienen, saniert keine Straßen, Brücken, Schulen und dergleichen.
Nein, sie baut nicht. Sie verzögert und verhindert. Sie kostet uns Geld und und vor allem auch Zeit, die wir nicht haben. Es braucht Regularien, siehe das Erdbeben in der Türkei, wo kaum ein Haus mehr stand, aber sie braucht nicht Bürokratie um Bürokratie willen. Wo die Forderungen nicht wirklich mit der Realität umsetzbar sind. Motivation der MA in den Behörden ist auch überschaubar vorhanden. Durfte ich selbst mal in der Praxis erleben. Großteil würden sofort in der freien Wirtschaft rausgeworfen werden, aber es gibt auch ein paar gute, die noch ein wenig Anspruch an sich selbst haben.

Wer mal hohen Blutdruck haben will, kann sich gerne die Videos von Nordwolle anschauen, wie sehr die Bürokratie einen Unternehmer ärgern kann. Immer mit ein wenig Grain of Salt seine Aussagen nehmen, da auch einiges er verschuldert hat, aber dennoch...

Achja, ich mag ja diesen Tagesschau Artikel:
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/buerokratie-regelungsdichte-zunahme-100.html
:-3
 
_killy_ schrieb:
Diese sind heute schon extrem teuer und haben keine gute Energiedichte
Batteriepreis/kWp im Jahr 2010 bei 6000€, dieses Jahr bei 550€. Batteriekapazität war noch nie so günstig, wie aktuell. Wenn du jetzt als extrem teuer bezeichnest, wie ist die Bezeichnung beim 12fachen Preis?
_killy_ schrieb:
Somit sollte man auch offen, für andere Speicherlösungen sein. (Pumpspeicher, eFuels/Wasserstoff ...)
Diese eignen sich aufgrund des aktuellen Preises und der Effizienz eher nicht für den über 24h Speicherbedarf, Pumpspeicher davon ausgenommen. Bei E-Fuels und Wasserstoff als Energiespeicher bleiben nur ~40% der eingesetzten Energie übrig, das lohnt m.M.n. nur für den längerfristig geplanten Nutzen ("Dunkelflaute"). Und dazu, die Elektrolyseure müssen für mindestens 6000h/Jahr laufen, damit es wirtschaftlich überhaupt Sinn macht, dafür eine Anlage zu errichten. Welche Region erreicht 6000h im Jahr über massive Überproduktion? Behaupte keine, denn bei den längsten Negativpreisen reden wir von 5-6 Stunden/Tag, würde im Jahr nur ~2200h reichen, also rund 1/3 schon geschafft, bis die Ersten Anlagen aufgestellt werden dürften (Zusatz: Die 4-6 Stunden erreichen wir nur an einem kleinen Bruchteil des Jahres, überwiegende Mehrheit dürften Zeitspannen von 2-3 Stunden sein und im Winter eher noch weniger/seltener, dementsprechend sind es aktuell wohl eher 1000h im Jahr). Wenn sich bis dahin die Regierung durchgerungen hat und die Netzentgelte für Speicher anders regelt, wie im Entwurf des EEG 2025 vorgesehen.

Edit: Das EEG 2025 wird wohl nicht gut, was Bürokratie und Zulassungsfreundlichkeit angeht. 2025 sollen alle Anlagen mit >100kWp, 2026 >75kWp, 2027 >25kWp und ab 2028 alle Anlagen über 2kWp durch den Netzbetreiber regelbar sein. Dazu entfällt die Einspeisevergütung unter bestimmten Voraussetzungen. Diese entfallenen Vergütungen sollen dann nach den ersten 20 Jahren hintendran gehängt werden. Und Speicher werden reguliert und müssen extra angemeldet werden. Wieder eine Verhinderungstaktik wie vor 10 Jahren. Das wird dann ein echter Riesenspass, besonders, weil es keine definierte Schnittstelle zw. PV und Netzbetreiber gibt ausserhalb des tollen Rundsteuerempfängers, der maximal 4 Stufen kann (? 0-50-100%? Ich habe keine Ahnung) und in der Praxis nur mit zwei genutzt wird (0 oder 100%). Details dazu hier.
 
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Samurai76 schrieb:
Batteriepreis/kWp im Jahr 2010 bei 6000€, dieses Jahr bei 550€. Batteriekapazität war noch nie so günstig, wie aktuell. Wenn du jetzt als extrem teuer bezeichnest, wie ist die Bezeichnung beim 12fachen Preis?

Ist eine begrüßenswerte Entwicklung. Als Endkunde zahle ich dennoch mehr als 550 Euro für 1 KWh Speicher. Oder die Anbieter behalten jetzt höhere Margen ein.

Meine Bezeichnung für Batteriespeicherpreise für 2010? Ganz einfach: zur damaligen Zeit waren Batterien einfach keine Option überhaupt größere Mengen an Energie zu speichern. Erst durch den massiven Preisverfall, eignen sich Batterien für die Speicherung. Sonst wären BEVs unbezahlbar und auch der private Speicher für die PV Anlage würde die wirtschaftslichkeits-Rechnung killen.
 
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