Hey Nero1 interessanter Beitrag.
Vllt. kann ich meine Erfahrungen mit dem 13" MBP Early 2015 ja beitragen.
Zu den Specs:
i5 @ 2,7 Ghz
16 GB RAM
256 GB SSD
Auch ich habe mich im Laufe meines Studiums entschieden einen Laptop zu kaufen. Ursprünglich um Papier zu sparen (keine dicken Ordner mit in die Uni schleppen oder zu Hause stapeln). Mittlerweile bin ich dazu wieder übergegangen, da handschriftlich doch schneller Ergänzungen gemacht sind, als am Laptop.
Warum habe ich mich für einen Laptop von Apple entschieden?
- Akku Laufzeit: der Laptop sollte längere Uni Tage auch zur Not ohne Ladegerät überstehen.
- Bedienungsfreundlichkeit: insbesondere das Trackpad - spielt bei Laptops eine wichtige Rolle, da ich nicht zu dem Typ Nutzer gehöre, der am Laptop eine kabelgebundene Maus anschließt.
- Langlebigkeit: es sollte kein Wegwerf Gerät werden, sondern schon ein Begleiter für mind 4 Jahre sein und da insbesondere auch unterwegs daher auch
- Gewicht: obwohl ich mir ein Gerät aus Metall vorgestellt habe, sollte es kein 5kg Schinken werden
- Design: wenn ich mir ein Gerät fast täglich ansehe, soll es doch schick aussehen und nicht wie mein Arbeitslaptop - wie ein eingeschmolzener Autoreifen.
- Wirtschaftlichkeit: da ich BWL studiere betrachtete ich natürlich nicht nur die Investition zum Zeitpunkt t=0 sondern auch die folgenden Jahre inkl. eines möglichen Verkaufswerts nach 4-5 Jahren
Da ich ein Student bin, bleibt mir leider das Glück verwehrt mit Geld um mich werfen zu können, dennoch habe ich lange gespart und mich schlussendlich für ein MacBook entschieden. Nachdem ich lange überlegt und selbstverständlich verglichen habe, stand für mich fest das ein MacBook im Vergleich mit anderen Notebooks nicht so viel schlechter abschneidet.
Wünscht man sich nämlich ein Notebook mit
# 8+ Std. Laufzeit
# leichtem und dennoch schönen Metallgehäuse
# halbwegs leistungsfähiger Hardware
# SSD
# mind. Full HD IPS Display
kommt man schnell zur Erkenntnis, dass die Auswahl sehr dünn wird. Wo das Angebot dünn ist, ist der Preis recht fett...
Doch was beherrscht Apple besser als gute Smartphones? Marketing!
Das wohl beste Marketing sind Empfehlung von Freunden und Bekannten. Da einige Freunde Mac User sind, hörte ich mich also um und bekam durchweg positive Resonanz. Freunde wurden gar von Microsoft und Windows geheilt und schworen auf Apple.
Um eines vorweg zu nehmen: Diese totale und absolute Begeisterung stellt sich bei mir bis heute nicht ein.
Doch woran liegt das?
Einige werden wohl schimpfen: "das hättest du ja auch vorher wissen sollen/können"
In der heutigen Zeit gibt es mehr Hürden, als man vorher vielleicht vermuten mag.
Einfaches und spontanes kopieren von Dateien, wie z.B. Skripten vor der Vorlesung auf einen "normalen" USB Stick ist out of the box nicht möglich. Da man mit Apple ohnehin polarisiert, braucht man in solchen Fällen nicht lange auf deplatzierte Bemerkungen warten.
Hat man sich aufgrund der Arbeit bereits an Outlook inkl. Kalender gewöhnt steuert man bereits auf die nächste Hürde zu. Emails abrufen geht sicherlich ohne weiteres, der Kalender bereitet da aber Probleme. Nach langem recherchieren und probieren, habe ich es entmutigt aufgegeben. Wer es nun "Schuld" ist oder nicht möchte ich hier nicht zur Diskussion stellen. Da ich keine zwei Systeme bzw. Programme pflegen wollte, habe ich meine Planung auf meinen PC verlagert.
Doch was mich am meisten stört ist wohl, dass die berühmte Stabilität meines Erachtens nicht gegeben ist. Womöglich liegt es an meinem Gerät, dass ich als Early Adapter gleich am nächsten Tag nach der Präsentation vorbestellt habe. Vielleicht liegt es auch nicht daran...
Meine Begeisterung ging anfangs gegen 0 und ließ sich freundlich ausgedrückt an einem Mittelfinger abzählen. Ständig quälte mich das Glücksrad und erinnerte mich an alte Zeiten, in denen ich am PC mehr die Sanduhren Animation bestaunte, als produktiv zu arbeiten. Als OSX Neuling hielt ich das für "normal" und versuchte mich damit zu arrangieren... Nachdem ich einen subjektiven Benchmark mit einem MBP, welches seit 3 Jahren im Dauereinsatz war, durchgeführt hatte war klar für mich, das gute Stück hat einen Hau weg.
Als dann auch die USB Ports mit mir ein Spielchen spielten und Mal Sticks erkannten und Mal nicht, hätte ich fast das Notebook aus dem Fenster geschmissen.
Dummerweise schrieb ich diesen Sommer meine Bachelorarbeit und konnte somit nicht auf mein MacBook verzichten, da ich fast täglich in die Bibliothek gefahren bin um dort in den Quellen zu recherchieren.
Nachdem ich mit einem wirklich sehr netten Apple Mitarbeiter gechattet habe konnte mein Problem leider nicht zufriedenstellend gelöst werden, sodass er mir zu einem Termin im Apple Store geraten hat. Brav setzte ich mich also Nachts um 0:00 Uhr vor mein eierndes MacBook und hoffte auf einen passenden Termin. Das Glück war mir dieses Mal auch wirklich treu.
Das freundliche Apple "Genie", dass übrigens irgend einen Journalismus Kram an meiner Uni studierte, installierte mir dann fix das OS neu und schickte mich dann auch prompt wieder heim... Gedächtnisprotokoll: Da beide USB Ports streiken, könne es nicht am Mainboard liegen, da beide Ports ja unabhängig voneinander sind... Gerne könnte ich mein MB aber auch ca. 1 Woche dort zum testen lassen (wohl gemerkt während meiner Bachelorarbeit).
Ich entschied mich das MB wieder mitzunehmen und zu hoffen, dass es nun endlich funktioniert.
Nun die Ports gehen nun auch zu 99% (bisher haben sie ein Mal wieder nicht funktioniert, aber sonst tun sie, was sie sollen).
Aber so wirklich geschmeidig ist das Arbeiten nun auch nicht.
Vielleicht bin ich verwöhnt von meinem Desktop PC. Vllt. bin ich auch nach all den Erfahrungen sehr sensibel und lege jeden Ruckler und jedes Glücksrad auf die Goldwaage. Derzeit hoffe ich, dass El Capitan dazu beiträgt, dass meine Nutzererfahrung doch positiver wird.
Sicherlich habe ich schon viel gejammert und das sicherlich auch auf hohem Niveau, daher möchte ich auch die klaren Stärken des MacBooks nicht unerwähnt lassen.
Ganz hervorragend finde ich die Konnektivität mit anderen Produkten von Apple.
Die SMS Funktion über das MacBook finde ich einfach klasse und nutze sie regelmäßig.
Zudem ist die Laufzeit wirklich vorbildlich. Nachdem Microsoft UND Apple endlich Updates für die bessere Vereinbarkeit von OSX und Office auf die Beine gestellt haben, ist der Stromverbrauch im Produktiveinsatz von Word, Excel, PowerPoint und OneNote massiv gesunken, gehört aber immer noch zu den größten Stromfressern, wenn sie denn laufen bei mir.
Gesten. Gesten sind ein nützliches Feature des MBP. Auf der Arbeit streichle ich immerzu den Lenovo in der Hoffnung, er könnte meine liebevollen Gesten verstehen. Beim Lenovo stoße ich da wohl auf Ablehnung, mein MB zeigt sich da schon williger und bietet mir viele Möglichkeiten an, die ich gerne nutze. Das Blättern durch die Schreibtische oder das Zurückgehen per Wisch von links nach rechts ist einfach genial.
Im Grunde gibt Apple einem alles an die Hand, was man so braucht, wenn man sein Notebook startet. Ob man mit der Office Lösung von Apple arbeiten kann oder möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Ich habe mich aus Bequemlichkeit dagegen entschieden. Neben dem Office und einem guten Email Programm werden einem leicht verständliche und ins Apple Ökosystem integrierte Programme angeboten. Die genannte Programme sind dabei nur exemplarisch gewählt.
Auf die Frage, ob ich mir noch einmal ein MacBook Pro kaufen würde antworte ich ganz klar mit: Es kommt drauf an.
Vermutlich würde ich erneut zugreifen, da das Gesamtpaket in einer Entscheidungsmatrix doch fast immer für mich gewinnt. Dennoch schrecken mich die gemachten Erfahrungen, die mich in einer sensiblen Zeit während meiner Bachelorarbeit getroffen haben, etwas ab.
Wer die Chance hat, sollte z.B. beim Kauf über das Internet die 14 Tage Widerrufsrecht als Probezeit nutzen und in dieser Zeit wirklich intensiv mit seinem Mac arbeiten. Vllt. hätte ich mir bei einem simplen Umtausch einigen Ärger bzw. Frust sparen können.
Diese uneingeschränkte Kaufempfehlung möchte ich nicht aussprechen und rate jedem Interessenten sich die Vor- und Nachteile der Geräte und Ökosysteme klar vor Augen zu halten. Meine gemachten Erfahrungen möchte ich nicht auf alle Geräte übertragen und kann daher von Apple Notebooks weder zu- noch abraten.