Erklärungsbedarf 16QAM vs 64QAM

Adrian1999

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Hallo Leute,
ich hab durchaus ein gewisses Grundverständnis, was IT oder Netzwerke angeht. Bei "Quadrature Ampilude Modulation", beziehungweise der Bedeutung dahinter hört es aber leider auf. Kurz zu meiner Problematik:
Ich habe einen Vodafone Cable Max Vertrag und bin damit auch prinzipiell mehr als zufrieden. Ich empfange 24/7 1050Mbit/s und habe einen Ping zwischen 9 und 16ms. Lediglich der Upload schwankt regelmäßig zwischen 30 und 50 Mbit/s, fällt aber leider teilweise auch kurzzeitig auf unter 2Mbit/s. Zwar bin ich nicht am streamen oder Server hosten, jedoch kann es durchaus vorkommen, dass ich beim Videospielen kurzzeitigen Paketverlust erleide oder Leute sich bei Meetings auf der Arbeit beschweren, dass mein Bild und Ton ruckeln.

Den (augenscheinlichen) Grund habe ich hier im Forum bereits ausfindig machen können. Und zwar, dass mein Anschluss in Senderichtung nach Typ 16QAM sendet.
1660943970787.png

Jetzt habe ich aber doch noch ein paar Fragen, um das Problem besser zu verstehen: Teilweise erreiche ich trotz 16QAM einen guten Upload mit bis zu 45Mbit/s. Ist 16QAM Störungsanfälliger, bzw. bietet es weniger Bandbreite und wenn viele es nutzen ist es überlastet? Hin und wieder, tatsächlich sogar in diesem Moment, sende ich doch mit 64QAM. Woran kann es also liegen, dass ich manchmal 64QAM habe, meistens jedoch 16QAM? Kann 64QAM "überlastet" sein? Auch wenn die Unterstützung von Vodafone wirklich freundlich und schnell war, hatte ich leider den Eindruck, dass sowohl der Mitarbeiter am Telefon, als auch der anschließend geschickte Techniker nicht so wirklich verstanden haben, was mein Problem ist. Am Ende sollte ich mein LAN-Kabel mal tauschen und Vodafone tauschte die im Screenshot gezeigte Box (Foto ist aus dem Internet, es ist aber so eine Box) aus, weil sie etwas alt war (Nicht weil sie kaputt war).
1660944321707.png


Die Messwerte waren anschließend (wie aber auch vorher) optimal. Ich bin mir also ziemlich sicher, dass die "Rückkanalstörung" nicht durch etwas in meinem Haus verursacht werden. Und wenn doch konnte der Techniker nichts finden. Bzw. er hat glaube ich gar nicht verstanden, was ich mit 16QAM meinte (Ich weiß es selber ja nicht genau) und er ist in dem Gedanken gegangen, dass mein Problem behoben wurde. (Als er ging war es auch kurzfristig wieder 64QAM).


Bevor ich mich also erneut an Vodafone wende, möchte ich nun erstmal selber verstehen, was hier überhaupt Schuld ist an meinen Upload-Einbrüchen, beziehungsweise was man alles versuchen könnte um das Problem zu beheben, damit ich mein Anliegen klar erläutern kann.

Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen? Vielen Dank schonmal!

Beste Grüße
Adrian
 
Auf dem Bild kann man leider nichts erkennen, das ist viel zu klein.

Adrian1999 schrieb:
Ist 16QAM Störungsanfälliger, bzw. bietet es weniger Bandbreite
Kurz: QAM ermöglicht es pro Zeiteinheit mehr zu übertragen als die üblichen zwei Zustände (also ein Bit). Im Fall von 16QAM 16 Zustände oder vier Bit. 64QAM dann entsprechend sechs Bit. Das ermöglicht eine höhere Bandbreite, aber ist durch die höhere Komplexität auch störungsanfälliger.
 
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QAM jetzt physikalisch zu erklären würde etwas den Rahmen sprengen und traue ich mir auch nicht fehlerfrei zu. Gaaaaanz grob gesagt erzeugt man hier aus Phase (also erneut grob gesagt der Frequenz des Signals) und Amplitude (grob Stärke des Signals) diverse Mischzustände und ordnet diesen Werte zu. Bei 16QAM hat man dann beispielhaft 4 Frequenz- und 4 Phasenwerte und kann mit einer Kombination von zwei dieser Werte einen von 16 Zuständen übertragen und damit 4 Bit auf einmal. Bei 64QAM dann entsprechend 8 von beidem und 6 Bit auf einmal.

Das heißt höhere Werte ermöglichen eine höhere Bandbreite, aber dafür steigt im Gegenzug die Fehleranfälligkeit. Wenn man 8 statt 4 Werte bei Phase und Amplitude hat, sinkt natürlich auch die Fehlertoleranz zwischen den einzelnen Werten.

Bei dir wird es also vermutlich so sein, dass die Signalqualität von irgendwas gestört wird und das Signal nicht mehr "sauber" genug für 64QAM ist und auf 16QAM zurückfällt. Was das ist, ist von außen aber schwer zu sagen, besonders beim Kabelnetz, wo man nicht alleine am Kabel zum Verteiler hängt.
Dazu muss ich sagen, dass ich nicht weiß inwiefern DOCSIS 3.0 aktuell überhaupt noch eine Rolle spielt, wenn auch ein DOCSIS 3.1 Kanal zur Verfügung steht. Erkenne ich auf deinem Screenshot leider nicht sicher, aber sieht so aus als wäre der da.
 
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Vielen Dank für die gute Erklärung! Hier nochmal ein Screenshot in besserer Auflösung!
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Nilson schrieb:
Auf dem Bild kann man leider nichts erkennen, das ist viel zu klein.


Kurz: QAM ermöglicht es pro Zeiteinheit mehr zu übertragen als die üblichen zwei Zustände (also ein Bit). Im Fall von 16QAM 16 Zustände oder vier Bit. 64QAM dann entsprechend sechs Bit. Das ermöglicht eine höhere Bandbreite, aber ist durch die höhere Komplexität auch störungsanfälliger.
Okay danke. Und deutet die Tatsache, dass es häufig von 64 auf 16 wechselt auf einen Störer hin?
 

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Adrian1999 schrieb:
Okay danke. Und deutet die Tatsache, dass es häufig von 64 auf 16 wechselt auf einen Störer hin?
Nicht unbedingt. Der SNR(Signal-Noise-Ratio; Signalrauschabstand) deiner Leitung könnte lediglich am unteren Grenzbereich des für 64QAM nötigen liegen.

Je höher die QAM Modulationsstufe desto größer muss der SNR sein.
Diese Stufen werden immer um den Faktor vier erhöht:
  • (4)QAM
  • 16QAM
  • 64QAM
  • 256QAM
  • usw.

Das Rauschen auf der Leitung wird durch viele Einflussfaktoren bestimmt...nicht nur Störer.
 
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