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Europäische Bürgerinitiative für "Videospielzerstörung stoppen"

AS2370

Cadet 4th Year
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Okt. 2005
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67
Moin zusammen,

ich weis nicht wie sinnvoll oder überhaupt wirksam so ein Vorhaben ist, jedenfalls dacht ich mir es könnte nicht verkehrt sein es hier zu Posten. Bin bei reddit darauf gestoßen.

Hier der meme thread der mich darauf aufmerksam gemacht hatte.

Und hier der Link zur Initiative auf der Website der EU
https://citizens-initiative.europa.eu/initiatives/details/2024/000007_de

Das Ziel der Initiative ist es das Spielehersteller die innerhalb der EU ihr Produkt in Verkehr bringen oder gebracht haben, dazu verpflichtet werden diese in einem funktionalen Zustand zu belassen. Damit soll verhindert werden, das Spiele komplett unspielbar / nicht mehr nutzbar werden, wenn bspw die Spieleserver abgestellt werden vom Hersteller, wenn dieser der Ansicht ist das es Zeit dafür wird.
Ich denke aus sicht der Spielekultur und konservieren von Spielen ist das ein sinnvolles Ziel, ohne weiter über die technischen Aspekte der Umsetzung dessen zu diskutieren.


Ist diese Info vielleicht eine "Notiz" wert? @Frank


edit:
Seite der Kampagne https://www.stopkillinggames.com/eci
Übersichtsseite der EU dazu https://eci.ec.europa.eu/045/public/#/screen/home

Heise Artikel
https://heise.de/-9820656
 
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Grundsätzlich ist der Gedanke dahinter ja richtig und unterstütze ich auch aber ich stelle mir die Umsetzung schwierig vor. Wenn eine Firma insolvent geht werden die weder Geld noch die Mittel haben, all ihre Spiele wieder lauffähig zu bekommen, sobald die Server weg sind. Und bestrafen wird man eine insolvente Firma wohl auch nicht mehr können.
 
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Und was macht man mit MMOs, die sich nicht mehr rentieren?
Oder Entwickler, die kein Geld mehr haben, ein Spiel "Singleplayer"-tauglich zu patchen?
Was machen die kleinen Entwickler und Indies, die garantiert nicht das Geld haben, für den Rest ihrer Existenz ein Spiel aktiv am Leben zu erhalten?

Ein Monkey Island von 1990 für DOS läuft heute nur deshalb nicht mehr auf Windows 11, weil die notwendigen APIs im Betriebssystem nicht mehr existieren. Wer ist jetzt hier in der Bringschuld? Der Entwickler? Microsoft kann es nicht sein, weil die nicht für die Programme anderer verantwortlich sind.

Ich finde, das ist alles zu kurz gedacht.
 
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AS2370 schrieb:
Das Ziel der Initiative ist es das Spielehersteller die innerhalb der EU ihr Produkt in Verkehr bringen oder gebracht haben, dazu verpflichtet werden diese in einem funktionalen Zustand zu belassen. Damit soll verhindert werden, das Spiele komplett unspielbar / nicht mehr nutzbar werden, wenn bspw die Spieleserver abgestellt werden vom Hersteller, wenn dieser der Ansicht ist das es Zeit dafür wird.
Auch wenn ich das Vorhaben so für utopisch halte, fände ich es gut, wenn Anbieter nach x-Jahren Supportende den Quellcode veröffentlichen müssten. Das dürfte auch der Videospielpräservation helfen, aber allgemein der kulturgeschichtlichen Erhaltung zuarbeiten.

Mal ganz von geplanter Obszoleszenz abgesehen, wenn damit sonst proprietäre Systeme erhalten und weiterverwendet werden könnten.
 
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Wenn sich das durchsetzt, dann wird jedes Spiel von einer eigenen Kapitalgesellschaft entwickelt, die mit Einstellung des Spiels abgemeldet wird. Für große Studios ist das kein Problem.

Für unabhängige Entwickler bedeutet es pratkisch das Aus. Das dürfte wohl die Absicht hinter der Initiative sein: Mehr Marktanteil für die großen Firmen.
 
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Limmbo schrieb:
Grundsätzlich ist der Gedanke dahinter ja richtig und unterstütze ich auch aber ich stelle mir die Umsetzung schwierig vor. Wenn eine Firma insolvent geht werden die weder Geld noch die Mittel haben, all ihre Spiele wieder lauffähig zu bekommen, sobald die Server weg sind. Und bestrafen wird man eine insolvente Firma wohl auch nicht mehr können.
Das stand in einer anderen Initiative zu sowas schon drin, dass hersteller "gezwungen" werden sollen ihr Produkt so zu entwickeln, dass dedizierte Server möglich sind.

Was die Herstellerserver können können schließlich andere Server auch.
 
tomgit schrieb:
Auch wenn ich das Vorhaben so für utopisch halte, fände ich es gut, wenn Anbieter nach x-Jahren Supportende den Quellcode veröffentlichen müssten.
Das wird rechtlich nie funktionieren. Die meisten Spiele sind ja keine 100% Eigenkreationen. Da sind Soundeffekte, Musikstücke, Grafiken usw. oft zugekauft/lizensiert. Die Rechte des ursprünglichen Erstellers erlöschen ja nicht. Da kann man als insolvente Firma garantiert nicht mal eben den Quellcode veröffentlichen.
 
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Krik schrieb:
Ein Monkey Island von 1990 für DOS läuft heute nur deshalb nicht mehr auf Windows 11, weil die notwendigen APIs im Betriebssystem nicht mehr existieren.

Anhang Abs. 4
Immer mehr Herausgeber bringen Spiele auf den Markt, die nur mit einer Internetverbindung oder Telemetrie spielbar sind. An sich stellt dies kein Problem dar – sobald allerdings der Support für diese Spiele endet, kappen die Herausgeber oft einfach die zum Spielen nötige Verbindung.

Das Spiel bleibt ja lauffähig, es geht hierbei um always-online Spiele für die es auch zu hauf' offline Emulatoren / Custom Server gibt wie bei MMORPGs oder auch Diablo! Könnte für den Hersteller ja nicht zu schwer sein, wenn man das ohne Codeeinsicht per reverse hinbekommt.

McFritte schrieb:
Das wird rechtlich nie funktionieren. Die meisten Spiele sind ja keine 100% Eigenkreationen. Da sind Soundeffekte, Musikstücke, Grafiken usw. oft zugekauft/lizensiert. Die Rechte des ursprünglichen Erstellers erlöschen ja nicht. Da kann man als insolvente Firma garantiert nicht mal eben den Quellcode veröffentlichen.

Filme verschwinden auch nicht vom Markt, trotz Soundtracks, Werbung und, und, und!


Liebe Grüße
 
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xerex.exe schrieb:
dass hersteller "gezwungen" werden sollen

Darum geht es mir nicht. Wie wollen bzw. sollen die Behörden denn sicherstellen, dass das wirklich so umgesetzt wurde, dass z.B. dedizierte Server nutzbar sind? Sie werden mit Sicherheit keine Audits wie in anderen Branchen umgesetzt bekommen, die sowas sicherstellen könnten.
Und zur Offenlegung des Quellcodes können sie auch nicht gezwungen werden.

Also, wie soll das sichergestellt bzw. wie sollen die Firmen wirklich gezwungen werden?
 
Krik schrieb:
Ein Monkey Island von 1990 für DOS läuft heute nur
Darum geht es nicht, daher schlechtes Beispiel. Ein Monkey Island von 1990 läuft auch heute noch auf einem DOS-Rechner von 1990.
Das Spiel ist also nicht betroffen
 
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Bei Singleplayer Spielen finde ich die "Zerstörung" ein unverschämtheit, aber bei "only" Online hat man halt pech. Wenn nur noch eine handvoll Spieler das Spiel suchten, dann sind die Kosten für die Server einfach zu hoch.
 
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tomgit schrieb:
Auch wenn ich das Vorhaben so für utopisch halte, fände ich es gut, wenn Anbieter nach x-Jahren Supportende den Quellcode veröffentlichen müssten.
Würde ich so zustimmen. Ein gutes Beispiel dazu wäre battleforge. Wird ja auch seit längerem schon weitergeführt ohne den Eigentlichen publisher.
 
Helpmaster5000 schrieb:
Filme verschwinden auch nicht vom Markt, trotz Soundtracks, Werbung und, und, und!
Geht eine Filmgesellschaft pleite, werden aber die Rechte an dem Film von jemanden aufgekauft und verwertet. Will niemand diese Rechte, verschwindet der Film aber tatsächlich und kann nicht mehr gekauft werden und darf vermutlich auch nicht mehr ausgestrahlt werden. Kommt halt darauf an, wie die ursprüngliche Lizenz war, welche die Sender damals erstanden haben.
Gemeinfrei wäre, in der EU, ein Film erst nach 70 Jahren nach Tod des ursprünglichen Urhebers.
 
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Quellcode veröffentlichen wird kein Entwickler wollen. Nicht, weil sie es den Spielern nicht gönnen, sondern weil erstens der Code richtig scheiße sein kann. Das bedeutet dann Gesichtsverlust für die Firma. Zweitens, weil da richtig geiler Code mit neuen Erfindungen drin sein kann. Das ergäbe dann die allseits beliebten Softwarepatente, auf die heute vermutlich häufig verzichtet wird, da niemand dekompilieren kann.
 
@Bl4cke4gle Das stimmt wohl. Und am Ende müssten auch jemand für die Extrakosten der Patente aufkommen. Was wiederum die Spieler selbst sind, die sich ja ohnehin schon über die hohen Spielekosten beschweren.
 
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@Helpmaster5000
@Bl4cke4gle
Ihr habt das Argument verkannt. Mir ging es darum, dass die Systeme weiterentwickelt werden und nach und nach die Rückwärtskompatibilität verlieren. Intel z. B. will demnächst auf X86S wechseln. Windows 11 gibt es nur noch in 64 Bit.
Und was ist, wenn der Entwickler auf ein 3rd-Party-Framework gesetzt hat, dass plötzlich inkompatibel mit den aktuellen Systemen wird?

Das sind Probleme, die geklärt werden müssen und in der Bürgerinitiative steht nicht mal ein Hauch davon. Die sagen einfach nur "Macht mal!"

Der Initiative geht es dabei um alle Spiele, wie es im ersten Satz steht:
Die Initiative fordert, Herausgeber, die Videospiele (oder damit zusammenhängende Funktionen und Güter) an Verbraucher in der Europäischen Union verkaufen oder lizenzieren, zu verpflichten, diese Videospiele in einem funktionalen (spielbaren) Zustand zu belassen.
 
dvor schrieb:
Das dürfte wohl die Absicht hinter der Initiative sein: Mehr Marktanteil für die großen Firmen.
Wichtige Frage: Wer hat diese Initiative gestartet? Warum? Und wie ist das Netzwerk dahinter?
 
Einigen Leuten hier würde es gut tun, zumindest mal den verlinkten Text zu überfliegen. Da steht zum Beispiel überhaupt nicht drin, dass jeder Entwickler zwangsweise seinen Quellcode rausrücken muss.

Limmbo schrieb:
Wenn eine Firma insolvent geht werden die weder Geld noch die Mittel haben, all ihre Spiele wieder lauffähig zu bekommen, sobald die Server weg sind. Und bestrafen wird man eine insolvente Firma wohl auch nicht mehr können.
Ja, da hat man dann Pech gehabt. Hier geht es auch eher um die vielen Spiele, die einfach eingestellt werden obwohl Publisher und Entwickler noch existieren. Niemand will Studios dafür bestrafen, dass sie pleite gehen.

Wobei es in den meisten Fällen gar nicht so ein riesiger Aufwand sein dürfte, die Onlinekomponente aus einem Spiel zu entfernen.

Krik schrieb:
Und was macht man mit MMOs, die sich nicht mehr rentieren?
Die Serversoftware zum Download anbieten. Es geht nicht darum, dass jedes Spiel offline funktionieren muss. Fan-Server sind auch eine valide Option.

Krik schrieb:
Oder Entwickler, die kein Geld mehr haben, ein Spiel "Singleplayer"-tauglich zu patchen?
Sofern sie noch nicht insolvent sind: Klage, dann Strafe, dann vielleicht Insolvenz. So wie halt in anderen Industrien, wenn man sich nicht an Regularien hält.

Krik schrieb:
Was machen die kleinen Entwickler und Indies, die garantiert nicht das Geld haben, für den Rest ihrer Existenz ein Spiel aktiv am Leben zu erhalten?
Es geht hier nicht darum, dass jeder Entwickler jedes Spiel auf Windows 11 lauffähig halten muss. Es geht um vom Entwickler selbst eingebaute Dinge wie Onlinezwang, die die Spiele irgendwann unbenutzbar machen. Das ist bei praktisch keinem Indiespiel der Fall.

dvor schrieb:
Wenn sich das durchsetzt, dann wird jedes Spiel von einer eigenen Kapitalgesellschaft entwickelt, die mit Einstellung des Spiels abgemeldet wird. Für große Studios ist das kein Problem.
So einfach ist das jetzt auch nicht. Die müssen am Ende ja alle wieder irgendwie zusammenlaufen, wenn der Mutterkonzern dran verdienen will und Firmen gründen, Mitarbeiter transferieren und wieder auflösen ist keine Sache, die man mal so nebenbei macht.

dvor schrieb:
Für unabhängige Entwickler bedeutet es pratkisch das Aus. Das dürfte wohl die Absicht hinter der Initiative sein: Mehr Marktanteil für die großen Firmen.
Ach komm. Es geht hier genau um das Gegenteil. Das ist eine Initiative, die praktisch nur die großen Firmen treffen wird.

Krik schrieb:
Der Initiative geht es dabei um alle Spiele, wie es im ersten Satz steht:
Den Text auch lesen: die Entwickler sollen das Spiel in einem lauffähigen Zustand BELASSEN. Wenn ein Spiel nicht mehr läuft, weil ein externer Faktor sich geändert hat (neues OS, kein Support für irgendein Hardwarefeature mehr, etc.) ist das nicht die Schuld des Entwicklers. Es geht darum, wenn die irgendwas tun (meistens Server abstellen) und deshalb ein Spiel nicht mehr funktioniert.

Vigilant schrieb:
Wichtige Frage: Wer hat diese Initiative gestartet? Warum? Und wie ist das Netzwerk dahinter?
Ursprung ist dieser YouTuber, der sich seit Jahren gegen das Abschalten von Spielen einsetzt. Das ist keine dunkle Verschwörung von EA und Ubisoft.
https://www.youtube.com/@Accursed_Farms
 
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Krik schrieb:
Und was macht man mit MMOs, die sich nicht mehr rentieren?
Oder Entwickler, die kein Geld mehr haben, ein Spiel "Singleplayer"-tauglich zu patchen?
Was machen die kleinen Entwickler und Indies, die garantiert nicht das Geld haben, für den Rest ihrer Existenz ein Spiel aktiv am Leben zu erhalten?
Ich sehe jetzt gar nicht so das krasse Problem darin (abseits von MMOs). Die meisten älteren Spiele funktionieren ja auch heute noch relativ problemlos, es sind ja in erster Linie die Spiele der großen Publisher, die auf Always-Online, Accountpflicht, keine dediz. Server, o.ä. setzen.
Es geht ja im Kern vermutlich weniger darum, dass alte Spiele später auch noch auf Windows 17 funktionieren müssen, sondern eher darum, dass der Singleplayer nicht hinter einem Login-Server unbrauchbar gemacht wird.

Abgesehen davon ist eine Initiative kein Gesetzesvorschlag, muss also weder rechtssicher formuliert noch bis ins letzte Detail durchdacht sein. Das "Macht mal!" ist genau das, wozu sie da ist.
 
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Conqi schrieb:
der sich seit Jahren gegen das Abschalten von Spielen einsetzt.
O.k. kommt das in einer Anzahl vor, die man als relevant für die Allgemeinheit ansehen könnte? Oder geht es "nur" ein paar Fans bestimmter, betroffener Games auf die Nüsse?
 
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