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Europäische Bürgerinitiative für "Videospielzerstörung stoppen"

Ranayna schrieb:
Zu dem Satzteil aber eines: Gibt es ein einziges Spiel an dem man beim Kauf als Endverbraucher ein Eigentum erwirbt und nicht nur eine Lizenz? Das wage ich ganz stark zu bezweifeln.
Gibt es IMHO nicht. Das ist schon seit jeher nur eine Lizenz, aber halt im Kleingedruckten bzw den ToS verankert. Sony zB schriebt auch in den TOS dass die Begriffe, "Purchase", "Buy" etc keinen Eigentumserwerb darstellen. Deswegen ist mein Punkt ja, die Diskussion viel mehr darüber stattfinden zu lassen, dass es für jeden klar ist WAS man da erwirbt.

wuselsurfer schrieb:
Warum wird der Quellcode nach 25 Jahre nicht Open Source bei nicht weiter gepflegten Spielen?
Da gibt es auch gute Gründe für, die insbesondere im zweiten von mir verlinkten Video betrachtet werden. Ein Entwickler kann ja gutes Interesse daran haben, den Code Closed Source zu lassen.
Ranayna schrieb:
Ich hab die Videos noch nicht gesehen, das vorweg.
Sind zum Glück nicht sehr lang, lohnt sich wirklich!

@frazzlerunning ja, im Grunde schon.
 
Zensai schrieb:
, viel eher müsste besser Kommuniziert werden, ob man nun eine Lizenz oder Eigentum erwirbt, sodass die Kunden von vorneherein genau wissen, was sie bekommen.
Wie auch schon von anderen gesagt: dann kriegt zukünftig halt jedes Spiel diesen Hinweis. Damit hat niemand was gewonnen aus meiner Sicht.

Ich verstehe zudem nicht ganz inwiefern sich Live-Service eine spätere Offline-Funktionalität ausschließt. Live Service heißt ja erstmal nur, regelmäßige Updates, meist gekoppelt mit Shop und irgendeiner Art Multiplayer. Da gilt dann das gleiche wie für normale Multiplayer-Spiele. Man stellt eine Möglichkeit für die Community bereit, Server zu hosten und macht die Käufe für alle kostenlos zugänglich.

Zensai schrieb:
Dazu hat er zwei IMHO sehr gute Videos gemacht:
Ich hab mir die Videos angesehen, aber stimme seinen Ausführungen größtenteils nicht zu. Seine Argumente drehten sich ja hauptsächlich darum, warum Serversoftware veröffentlichen gefährlich sein kann. Sein Szenario klingt für mich aber doch ziemlich realitätsfern. Als ob es sich lohnt, einen Entwickler mit Bots in die Pleite zu treiben, dann das Spiel selbst zu hosten und davon zu profitieren.

Zumal dort immer noch Dinge wie Markenrecht und Copyright greifen. Ich darf auch nicht einfach Abandonware nehmen und gegen Geld verkaufen nur weils mir passt. Klar, ich könnte das tun, aber auch nach einer Firmenpleite liegen die Rechte im Normalfall bei irgendwem und keine Firma mit Verstand, baut auf einem Spiel und einer Marke, die nicht ihnen gehört, ihre eigene Firma auf.

frazzlerunning schrieb:
Interessant. Du hattest Eigentum am Steckmodul, aber nur eine Lizenz zum Spielen?
Ist bei Spielen auf DVD ja auch nicht anders. Die Disc gehört in jedem Fall dir, da darauf aber nicht.

wuselsurfer schrieb:
Dann kann man das auch sein lassen.
Recompilierung wird wohl sehr oft nicht funktionieren und haufenweise Zeit kosten.
Anpassungen am Quellcode sind in den meisten Fällen doch gar nicht nötig, um ein Spiel am Laufen zu halten. Selbst wenn ein Spiel beispielsweise nicht mehr auf Windows 11 läuft, kann man auch ein älteres OS verwenden. Das Spiel ist nicht grundlegend unspielbar und darum geht es.

wuselsurfer schrieb:
Um Strafen zu umgehen machen Firmen noch ganz andere Sachen.
Ich glaube, das überschätzt du ein wenig. Die großen Publisher ziehen diversen Blödsinn ab, aber der besteht im Normalfall nicht daraus, einfach alles in neue Firmen auszulagern. Gegen sowas gibt es genug Gesetze und Präzedenzfälle, dass man damit nicht einfach Gesetze umgehen kann.
 
Conqi schrieb:
Anpassungen am Quellcode sind in den meisten Fällen doch gar nicht nötig, um ein Spiel am Laufen zu halten.
Zumal, wie oben schon erwähnt, kann so ein Gesetz nicht rückwirkend geltend gemacht werden. Und dank Übergangs-/Inkraftsetzungs-Zeiten können die Entwickler auf die geänderte gesetzliche Lage reagieren.
Im blödesten Fall wird das Spiel dann in der EU nicht angeboten.

Aber Thor hat schon auch recht, das Gesetz darf nicht auf alle Spiele anwendbar sein. Sowas wie bei Anno 2250(?) sollte verboten sein, aber LoL, Overwatch, Rocket League, ... sollten wahrscheinlich nicht betroffen sein.

Wird zum Teil schwierig, die Grenze zu finden.
Wo landet ein Spiel, dass eine Single-Player Kampagne hat, aber meist Online gespielt wird, zb. Call of Duty MW (?) oder so?
 
Conqi schrieb:
Anpassungen am Quellcode sind in den meisten Fällen doch gar nicht nötig, um ein Spiel am Laufen zu halten. Selbst wenn ein Spiel beispielsweise nicht mehr auf Windows 11 läuft, kann man auch ein älteres OS verwenden. Das Spiel ist nicht grundlegend unspielbar und darum geht es.
Na dann laß das mal laufen unter Windows:

Schon ein Emulator mit XP kommt arg ins Stocken, drüber geht gar nichts mehr.

Man könnte das sicher auf neue Systeme anpassen, wenn man de Quellcode hätte und die Stolperstelle beim Grafikladen umgehen könnte.

Conqi schrieb:
Ich glaube, das überschätzt du ein wenig.
Glaube ich nicht.

Conqi schrieb:
Gegen sowas gibt es genug Gesetze und Präzedenzfälle, dass man damit nicht einfach Gesetze umgehen kann.
Ja, klar.
Und alle halten immer die Gesetze ein, besonders die großen Klötze.
 
wuselsurfer schrieb:
Schon ein Emulator mit XP kommt arg ins Stocken, drüber geht gar nichts mehr.
Dann nimmt man halt Windows 98. Der Punkt ist, man kann nicht realistisch verlangen, dass jeder Entwickler seine Spiele Open Source macht oder für immer patcht. Es geht schlicht nicht darum, wenn externe Umstände ein Spiel auf modernen Systemen unspielbar machen.

Also schön wäre es aus Kundensicht natürlich, aber wird halt niemals passieren. Alleine schon weil heutzutage praktisch immer auch diverse Middleware involviert ist, die den Entwicklern gar nicht gehört.

wuselsurfer schrieb:
Und alle halten immer die Gesetze ein, besonders die großen Klötze.
Der Logik nach ist es dann sowieso egal, was man in das Gesetz schreibt. Ich weiß, die Ansicht, "die da oben" würden sich sowieso über alles hinwegsetzen, ist populär, aber Firmen halten sich aus gutem Grund an die meisten Gesetze. Die stehen eben nicht über dem Gesetz.
 
man könnte zumindest die multiplayerspiele für singleplayer lauffähig machen. gründe kenne ich viele. zum beispiel wenn gemeinsame freunde:innen gestorben sind, mit denen man bestimmte spiele gezockt haben. in unserer globalisierten welt sind interkontinentale freundschaften kein unding mehr. ich persönlich kann es mir nicht leisten, zu jedem meiner freunde im ausland zu fliegen. im gemeinsam erlebten spiel hat man dann einen ort zum trauern, wenn das sinn macht. singleplayerspiele lauffähig halten möchte ich natürlich ebenfalls.

außerdem sind spiele für mich kunst und spiele auf dauer stillzulegen ist für mich, wie bücher verbrennen.

ich hoffe, da kommen bald gesetze.
 
AS2370 schrieb:
Moin zusammen,

ich weis nicht wie sinnvoll oder überhaupt wirksam so ein Vorhaben ist, jedenfalls dacht ich mir es könnte nicht verkehrt sein es hier zu Posten. Bin bei reddit darauf gestoßen.

Hier der meme thread der mich darauf aufmerksam gemacht hatte.

Und hier der Link zur Initiative auf der Website der EU
https://citizens-initiative.europa.eu/initiatives/details/2024/000007_de

Das Ziel der Initiative ist es das Spielehersteller die innerhalb der EU ihr Produkt in Verkehr bringen oder gebracht haben, dazu verpflichtet werden diese in einem funktionalen Zustand zu belassen. Damit soll verhindert werden, das Spiele komplett unspielbar / nicht mehr nutzbar werden, wenn bspw die Spieleserver abgestellt werden vom Hersteller, wenn dieser der Ansicht ist das es Zeit dafür wird.
Ich denke aus sicht der Spielekultur und konservieren von Spielen ist das ein sinnvolles Ziel, ohne weiter über die technischen Aspekte der Umsetzung dessen zu diskutieren.


Ist diese Info vielleicht eine "Notiz" wert? @Frank


edit:
Seite der Kampagne https://www.stopkillinggames.com/eci
Übersichtsseite der EU dazu https://eci.ec.europa.eu/045/public/#/screen/home

Heise Artikel
https://heise.de/-9820656

Vielen Dank für's posten, leider ging der Thread völlig an mir vorbei,

mir ist erst neulich wieder die Kampagne stopkillinggames.com eingefallen,
weil ich anderswo irgend eine News zu Ubisoft gelesen hatte,
wo dann über den (mMn.) aus Spieler bzw Kundensicht "schlimmsten & unmöglichsten aller AAAAA Publisher" aller Zeiten diskutiert wurde..

so hab ich dann heute direkt die EU Bürgerinitiative dazu unterzeichnet, mal sehen ob bzw was man damit bewirken wird können...

Ich finde, es geht aber längst nicht nur um digitale (Computer & Konsolen) Spiele,
sondern um Software jeglicher Art, wobei das sonst noch komplexer wäre, darum konzentriert sich die Kampagne auf Spiele-Software, wo am meisten "Schindluder" betrieben wird mit Kunden, und auch die (EU) Gesetze bzw die der jeweiligen Länder, einfach viel zu schwammig, lückenhaft und ungenau festgelegt sind. (imho)

überall gibt's ja schon "Abo" Fallen oder ähnliches, für fast alles, am transparentesten und von vornherein recht deutlich ersichtlich/klar formuliert ist es oft für professionelle Software rund um Musik & Video Produktion etwa, oder Office-Lösungen.. hier hat man sogar den Großteil der Kunden bereits erfolgreich dazu gebracht, solche Geschäftsmodelle anstandslos bzw gezwungenermaßen zu akzeptieren.
Da ist es schon "normal" geworden. Success! Die Industrie/Wirtschaft/Werbung haben viele Kunden erfolgreich "umgepolt", Paradigmen-Wechsel vollzogen. (gleiches bei den Möglichkeiten und dem Verhalten bzw dem Angebot, wie wir heutzutage Videos/Filme/Serien/ "TV" konsumieren... netflix, prime, disney+ & co)
Aber was ist zB. mit eurem GPS Navi im Auto, der intelligenten Waschmaschine, dem Saugroboter, eurer Türklingel, oder vielleicht eurer Fritteuse oder dem Toaster?
Und - falls es sowas schon gibt :
Funktioniert eure intelligente KI gesteuerte Klospülung noch, wenn der Hersteller den Server abschaltet oder gehackt wird?
Nein? Na so eine Scheisse, dann aber auch . ;)

ich wünschte, man würde auch seitens CB das auch mal wieder deutlicher ansprechen in einer "offiziellen" News,
und sich dieser oder ähnlich gearteter Thematik annehmen,

bzw gelegentlich immer wieder mal speziell auf die Kampagne stopkillinggames.com oder Updates zur EU Bürgerinitiative oder anderen Aktivitäten hinweisen.

btw:
Zumindest in meinem persönlichen Umfeld werden hier bei uns "Computerspiele" immer noch nicht als eine Form (Digitaler) Kunst akzeptiert,
und auch nicht als Teil unserer Kultur & Gesellschaft wahrgenommen oder anerkannt,
man gilt as (PC/Konsolen) Spieler einfach immer noch als "Nerd".

niemand scheint damit was am Hut zu haben, niemand hat von solch einer "Problematik" je gehört, und kaum einer will wissen, worum es dabei geht...
Ich hab es versucht, mal einigen näher stehenden Verwandten und Bekannten zu erklären und auch auf die EU Bürgerinitiative hingewiesen.. Die wenigsten scheinen es zu verstehen, und noch weniger zu interessieren..
ja, es erscheint fast allen als "eigentlich unfair/ nicht richtig" dass sowas wie bei "The Crew" passieren kann und derzeit scheinbar auch darf..
aber sich dafür einsetzen, was daran zu ändern, wenigstens "den anderen zuliebe" die Petition /EU Bürgerinitiative zu unterzeichnen? "Nee, wozu.. ich Spiele nicht, mich interessiert das eh nicht" ^^

Wie ist es bei euch?

Die Thematik abseits von einschlägigen Internet-Seiten oder Foren hin "nach außen" zu tragen, könnte (sehr?) wichtig sein um in Zukunft irgend eine Form von Erfolg verbuchen zu können, so scheint es..
Aber, habt ihr schon mal über "konventionelle" Nachrichten-Kanäle davon gehört?
Also, Abendnachrichten im TV, Artikel der Presse in "normalen" Zeitungen etc... Ich noch nicht.
 
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