Der Nachbar
Vice Admiral
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Wie letztens von mir ganz nett angekündigt, ist das hier ein längerer Kurztest des Everglide S-500.
Also viel Freude beim Lesen.
Als Direktvergleich dient ein Beyerdynamic DT231/235 (MMX2).
Im Vergleich gehe nicht auf die Qualität des mitgelieferten Everglide Mikrofons ein.
Zielsetzung für den Test ist die Beurteilung zwischen Details und maximal wiedergegebener Qualität.
Dazu dient auch die wahrnehmbare Phasenverschiebung und Lautstärkenempfindlichkeit, die der Ortbarkeit dient.
Aufgrund der persönlichen HRTF mit Frequenzgangverschiebungen ist die Bühnenabbildung und Ortbarkeit leider subjektiv, auch wenn die Maximalqualität der Kopfhörer trotzdem dafür ausschlaggebend ist.
-Eingepegelt wird per Ohr.
-Keine Verwendung von Dolby Headphone.
Testumgebung:
-Asus Essence ST
-Realtek ALC890
Musik
Klassik, Rock, Elektronik, verschiedene Interpreten.
Spiele
-Stalker CS
-FEAR
-PREY
-HW2 (Complex Mod)
Verarbeitung, Tragekomfort und Isolation.
DT231:
- Plastiknahtstellen sind an weniger sichtbaren Stellen versteckt, Solide und durchdacht verarbeitet ohne Knarzen und geringe Kabelgeräusche.
- Guter Langzeittragekomfort für einen Ohraufleger ohne viel Druck auf Kopf und Ohren. Mit längerer Nutzzeit schmiegen sich die Velourohrpolster besser an. Trotzdem nicht für alle Kopftypen geeignet.
- Isolation pi mal Daumen um 10dB.
Everglide S-500:
- Deutlich aufwendigere Verarbeitung aus mehr Einzelteilen, verschraubt und mit Federstahlbügel. Auch hier sauber ohne allzu sichtbare Plastikgrate und bis jetzt ohne Knarzen.
Die Verarbeitung der Pleatherohrpolster ist ungleichmäßig und macht einen sehr billigen Eindruck. Ausserdem fühlt sich das Pleather seifig an auch wenn der KH selbst nicht unangenehmer als das DT231 nach Plastikweichmachern riecht, was positiv ist und für einen gehobenen Qualitätsstandard spricht.
Nach nur wenigen Tagen beginnt das Pleather an meinem Everglide Kopfband zu brechen. Mal schauen, wie lange es an den Polstern hält.
Könnte ein produktions-, oder Lagerproblem sein.
Auch ein Unterscheid zur Wertigkeit zum DT880 Pleather Kopfband, was deutlich unempfindlicher ist.
Negativ fällt das verwendete Everglide Kabel auf, da erhöhte Übertragung der Kabelgeräusche.
Das Kabel hat bis jetzt die Eigenschaft sich in seine Ursprungsform einer Kabeltrommel einzurollen, was für einen Transport und aufgeräumten Arbeitsplatz förderlich ist. Ein Feature?
Das werden wir sehen. Für den derzeitigen Preis bei der doch komplexeren Verarbeitung nicht schlecht.
- Recht guter Tragekomfort trotz höherem Gewicht, auch wenn die Pleatherbeschichtung dei Ohren nach längerem Tragen zum Schwitzen bringt.
Einziger größerer Nachteil ist das Kopfband und seine Auflage, welche an der Pfeilnaht oder Fontanelle Auflagendruck ausüben kann.
- Dämpfung ist in beide Richtungen ohne Musik leicht besser als beim DT231, was den Qualitätsmangel der Ohrpolster geschuldet ist. Auch die Basswiedergabe hilft hier nach.
Noch etwas zur Isolation beim Everglide und warum sie nur leicht besser als beim DT231 ist. Bei guter Isolation ist ein höherer Dämpfungsaufwand mit notwendiger Gehäusegeometrie für guten Klang notwendig. Das ist natürlich kostspielig. Für guten Klang hat sich der Hersteller wie auch beim DT231 dafür entschieden einen Kompromiss bei der Isolation zu machen. Beim DT231 sind es die velourpolster und die Rückschale. Beim Everglide ist es die aufgeschraubte Zusatzabedckung unter den Polstern, die seitlich Klang durchlässt. Dämpft man die inneren Öffnungen, verbessert sich auch die Isolation auf Kosten des transparenteren Klanges, der typisch für einen Geschlossenen im Bass druckvoller wird und in der Bühne mit erhöhten Dosenklang abnimmt. Leider machen sich hier die Unzulänglichkeiten der Gehäuserückrefexionen bemerkbar und auch die Unzulänglichkeit der Schirmung zwischen Gabelaufhängung und dem Gehäuse wird durch austretenden Klang beeinträchtigt.
Klangsignatur allgemein.
DT231:
Für einen Geschlossenen ziemlich offen und brillant, luftig klingend mit leicht dumpfer und plastikähnlicher Belegung in den unteren Mitten. Differnziertes und homogenes Klangbild mit typischer beyerdynamic Signatur.
Voller, leicht schwammiger und trotzdem ausdrucksfähig, grooviger Bass mit schöner Kickfähigkeit.
Untere Mitten warm, obere Mitten etwas dünn. Höhen leicht flach, aber gut differnziert.
Bühne ist nicht sehr groß, geht trotzdem seitlich leicht ausserhalb des KH mit leicher Staffelung und leichter Tiefe nach vorne.
Everglide S-500:
Dunkle Klangbelegung, direkt klingend, trotz weiter entfernten Treiberabstand. Leichte Absenkung der oberen Mitten mit deutlicher Anhebung der Höhen, was zu einem blechig-dosigen mit erhöhten S Lauten und verstimmten Klang führt. Die obersten höhen gesenkt. Tonale Natürlichkeit ist ab den Mitten betroffen. Dafür ist der Klang griffig mit Körperkontur und Anschlagbetonung. Stimmen klingen nicht differenziert genug, wie auch Instrumente belegt/unvollständig. Der Kopfhörer bietet eine höhere plastische Wiedergabefähigkeit, tiefere Bühne, wenn auch nicht seitlich sehr breit mit verkürztem Ausklangtiming. Er kann krachen und betont das auch, aber ohne zu sehr ins Schwammige zu fallen. Leider neigt der Bass etwas zu überpräsent zu werden und andere Details zu überdecken.
Anschluss/Praxistest.
DT231:
An der Asus ST ist der DT231 ausgezeichnet antreibbar. Am ALC890 sogar leicht leiser als ein DT880@250, was keinesfalls zu Hörschäden führen kann. Auch wirkt der Klang am ALC etwas zu weich und in das Metallische gleitend mit etwas zu verhangenen Höhen.
Bei Musik merke ich doch schon eine Seperation mit Hang zu Detailanalyse im Vergleich zum Everglide. Tonal musikalisch, recht ausgewogen mit Luftigkeit.
Bei Percussion kommt er transparent und gut zurecht, selbst bei komplexeren Passagen.
Instrumente selbst erklingen vollstädnig und kleine Details aus dem Hintergrund werden hier gut abgebildet.
Sprachausgabe ist auch gut. Er spielt auch bei leiseren Lautstärken für das Ohr verständlich., was vorallem bei Klassik hörbar ist.
Das geht bei Spielen und anderen Medien weiter. Zwar nicht involvierend genug, aber eine für den Preis sehr hohe Detailwiedergabe und tonale Dynamik vieler Einzelquellen, die transparent wirken. Zwar ist ein offner Superlux besser, aber der beyerdynamic muss ich als geschlossenes System in seiner Kategorie nicht weiter behaupten. Positionsbestimmung in der Musik funktioniert zu meiner Zufriedenheit, trotz eines weicheren laid-back Charakters.
Everglide S-500:
Deutlich einfacher zu betreiben mit höherer Empfindlichkeit zum DT321 an der ASUS. Am onboard ALC verhält sich das Everglide wie der Beyerdynamic. Der ALC890 hat mit zuhnemend geringerer Impedanz größere Probleme oder einfach einen zu hohen Ausgangswiderstand.
In der Musik genrespezifisch. Bei Klassik muss man durch die Frequenzverbiegungen bei leisen Passagen etwas höher drehen, wo er einen bei lauter werdenen Abschnitten wieder anschreit.
Percussion ist räumlich, neigt aber zum Nachhallen und ist bei komplexen Passagen nicht so durchsichtig.
In den Mitten sind die Instrumente zwar ausgebildet, aber ohne Zusatzdetails und Hintergrunddetails gehen gerne mal unter. Für Rockiges und moderne Musik knallhart gut geeignet.
Einige Effekte erreichen durch ihre Direktheit und Spritzigkeit ebenso eine höhere Aufmerksamkeit, wo mal einem das Herz in die Hose rutschen kann. Die Wiedergabe konzentriert sich durch die Belegung und Frequenzgangabstimmung zu sehr auf Wesentliches.
Trotzdem merke ich, hier kann man noch was rausholen.
Battlefield 2
Ohne Frage, des Everglide wirkt plastisch, aber auch bedeckt. Leider sind die Entfernungen in den Abstufungen nicht genau. Entspricht fast dem Klassikbeispiel, wo entweder was zu laut oder zu leise wird, aber direkt ertönt. Daher lassen sich Situationen nicht richtig einschätzen, weil der Feind viel zu direkt gehört wird. Wind und Hintergrundeffekte stark reduziert. Explosionen bombastisch, aber teilweise überdeckend. Laufzeitverschiebung ok.
Mit dem DT231 laid back, aber ausgewogen. Entfernungen und Laufzeitverschiebungen können besser übertragen werden, da direkte und indirkte Quellen besser eingeschätzt werden können. Man behält die unmittelbare Umgebung in der interaktion im Ohr und kann sich aus einer sicheren Lage besser auf andere Ziele konzentrieren. Ich bin öfters mit dem Everglide umgekommen, als mit dem DT231, bei dem man deutlich intuitiver spielen kann.
Kleines Beispiel mit dem DT231: Haltepunkt abgesichert. Hauptkampflinie war als Kessel gut 100 bis 150 Meter am Feindlager vor mir. Schusswechsel kam nicht näher, was stabile Front darstellt. Für mich ein Grund für Punktabsicherung und Defensivverteidigung. Also Blick nach hinten gewendet und was war? Da hat sich jemand weit ab seitlich vorbeigeschlichen und wollte meine Stellung von hinten übernehmen.
Kleine Modifizierung am Everglide, die ich noch genauer fortführen werde.
Meine DT880 Velourpolster aufgeklebt. Das Everglide wird brillant und leicht luftig mit zunehmender Höhenbetonung und doch recht usgewogener Klangsignatur. Negativ und deutlicher fallen die Gehäuseresonanzen auf. Die Höhen sind zum DT231 gut aufgelöst, auch wenn etwas hart als im Gegensatz zu weich. Die Mitten verfügen über deutliche Anblass und Luftgeräusche. Bass wird trocken und besitzt einen gut definierbaren Anschlag und Ausklang. Stimmenwiedergabe ist gut. Die Systeme haben definitiv was auf den Kasten
und müssen sich nicht vor dem DT231 verstecken. Muss ich jetzt etwa den DT231 besser modden?
Stalker CS
Ich habe den Ohrpolster modifizierten Everglide mit Originalpolstern verglichen. Als Situation habe ich einen kaputten Bauernhof mit Hunden und Wildschweinen genommen. Der DT231 meistert diese Aufgabe unmodifiziert völlig zufriedenstellend, da er Tapsen und Hufen gleichermassen wie auch das Gras rechtzeitig richtungsbezogen darstellen kann. Das Everglide schafft das Tapsen nur, wenn der Gegner in unmittelbarer Nähe ist und auch werden weiter entfernte Effekte ider Gras viel zu dumpf wiedergegeben, was gewisse
Aktionen auf der Karte bei Positionsbestimmungen für weitere Aktionsschritte unbrauchbar macht. Mit den DT880 Polstern sieht die Situation gänzlich anders aus und das Everglide meistert es mit Bravur. Durch die weniger verzeichnete Wiedergabequalität werden
weit entfernte Quellen planbar wiedergegeben. Hunde und Wildschweine sind sehr früh in der Richtung zu erkennen. Man kann sich sogar aktiv in das Getümmel stürzen und anhand der akustischen Postionserkennung kaum Schäden erleiden. Nachladen und Schusswechsel
sind direkter wahrnehmbar.
Bei FEAR eine ähnliche Situation beim unmodifizierten Everglide. Selbst in der Testdemo wird das Wasser zu spät wiedergegeben und das Umkippen der Kisten ist zu dumpf belegt. Prey und Homeworld 2 bilden hier keine Ausnahme. Das Everglide ist durch sein Sounding
zu stark an gewisse Klangakustik angepasst und kann sich nicht als Allrounder mit weiter schreitenden Audiowiedergabe beweisen. Also je simpler oder angepasster die Akustik im Spiel, desto besser das Ergebnis mit dem Everglide.
Ein vorläufiges Gesamtfazit und wir fangen mit dem vorläufig besser entwickelten und abgestimmten Sieger an.
Beyerdynamic hat hier einen sehr runden und gut klingenden Kopfhörer zwischen Fun und Analytik mit klarer Kaufempfehlung auf dem Markt, auch wenn der Isolationsfaktor im Ernstfall zu vernachlässigen ist. Komplette Ersatzteilverfügung ist vorhanden.
Das Everglide ist zu dem von mir sehr günstig erworbenen Preis ein sehr gutes Schnäppchen und durchaus beim derzeitigen Preis bis 50€ zu empfehlen, nur
wer ihn etwas modifiziert oder per EQ bearbeitet, bekommt dann für den Preis einen räumlich klingenden geschlossenen Kopfhörer mit den interessant moderneren Allroundfähigkeiten, die sogar den DT231 ausstechen.
Hier hätte es vom Hersteller ausgereicht die Gehäuseresonanzen zu beheben und das Everglide neutral abzustimmen, da hier tatsächlich Potenzial vorhanden ist.
Punktesystem im Originalzustand beider Kopfhörer.
Maximal sind pro Prüfgegenstand 10 Punkte möglich.
Beyerdynamic DT231
Verarbeitung:10
Abschirmung:1
tonale Balance:8
Detailwiedergabe:8
Bühne/Räumlichkeit:8.5/6
Service:10
Preis/Leistung:10
Everglide S-500
Verarbeitung:9
Abschirmung:1.5
tonale Balance:6
Detailwiedergabe:5
Bühne/Räumlichkeit:5/7.5
Service: derzeit ohne Bewertung
Preis/Leistung(je nach Preisstand, günstigstes Angebot):10
Preis/Leistung(je nach Preisstand, mittelpreisiges Angebot):7.5
Jetzt trotzdem das große Aber.
Zu den derzeit ehemals beworbenen Papiermembranen, die sich auf den Verkaufsplattformen in der Produktbeschreibung wiederfinden.
Entweder Everglide verkauft unterschiedliche Modelle, oder werbeträchtige Papiertiger.
In meinem Modell sind ganz gewöhnliche Polyestermembranen verbaut, wenn auch nicht schlechte.
Auch auf der Deutschen Internetpräsenz steht nichts von Papiermembranen.
Ich gehe vorerst davon aus, dass diese Systeme aus Kostengründen dem Rotstift zum Opfer fielen und die Händler die Produktbeschreibungen nicht aktuallisiert haben.
Ich werde bezüglich der Systeme Everglide kontaktieren und auch noch nach dem Ersatzpolsterservice erfragen.
Danach wird sich ein Endfazit richten.
Everglide Homepage
Everglide Test Guru3D
Also viel Freude beim Lesen.
Als Direktvergleich dient ein Beyerdynamic DT231/235 (MMX2).
Im Vergleich gehe nicht auf die Qualität des mitgelieferten Everglide Mikrofons ein.
Zielsetzung für den Test ist die Beurteilung zwischen Details und maximal wiedergegebener Qualität.
Dazu dient auch die wahrnehmbare Phasenverschiebung und Lautstärkenempfindlichkeit, die der Ortbarkeit dient.
Aufgrund der persönlichen HRTF mit Frequenzgangverschiebungen ist die Bühnenabbildung und Ortbarkeit leider subjektiv, auch wenn die Maximalqualität der Kopfhörer trotzdem dafür ausschlaggebend ist.
-Eingepegelt wird per Ohr.
-Keine Verwendung von Dolby Headphone.
Testumgebung:
-Asus Essence ST
-Realtek ALC890
Musik
Klassik, Rock, Elektronik, verschiedene Interpreten.
Spiele
-Stalker CS
-FEAR
-PREY
-HW2 (Complex Mod)
Verarbeitung, Tragekomfort und Isolation.
DT231:
- Plastiknahtstellen sind an weniger sichtbaren Stellen versteckt, Solide und durchdacht verarbeitet ohne Knarzen und geringe Kabelgeräusche.
- Guter Langzeittragekomfort für einen Ohraufleger ohne viel Druck auf Kopf und Ohren. Mit längerer Nutzzeit schmiegen sich die Velourohrpolster besser an. Trotzdem nicht für alle Kopftypen geeignet.
- Isolation pi mal Daumen um 10dB.
Everglide S-500:
- Deutlich aufwendigere Verarbeitung aus mehr Einzelteilen, verschraubt und mit Federstahlbügel. Auch hier sauber ohne allzu sichtbare Plastikgrate und bis jetzt ohne Knarzen.
Die Verarbeitung der Pleatherohrpolster ist ungleichmäßig und macht einen sehr billigen Eindruck. Ausserdem fühlt sich das Pleather seifig an auch wenn der KH selbst nicht unangenehmer als das DT231 nach Plastikweichmachern riecht, was positiv ist und für einen gehobenen Qualitätsstandard spricht.
Nach nur wenigen Tagen beginnt das Pleather an meinem Everglide Kopfband zu brechen. Mal schauen, wie lange es an den Polstern hält.
Könnte ein produktions-, oder Lagerproblem sein.
Auch ein Unterscheid zur Wertigkeit zum DT880 Pleather Kopfband, was deutlich unempfindlicher ist.
Negativ fällt das verwendete Everglide Kabel auf, da erhöhte Übertragung der Kabelgeräusche.
Das Kabel hat bis jetzt die Eigenschaft sich in seine Ursprungsform einer Kabeltrommel einzurollen, was für einen Transport und aufgeräumten Arbeitsplatz förderlich ist. Ein Feature?
Das werden wir sehen. Für den derzeitigen Preis bei der doch komplexeren Verarbeitung nicht schlecht.
- Recht guter Tragekomfort trotz höherem Gewicht, auch wenn die Pleatherbeschichtung dei Ohren nach längerem Tragen zum Schwitzen bringt.
Einziger größerer Nachteil ist das Kopfband und seine Auflage, welche an der Pfeilnaht oder Fontanelle Auflagendruck ausüben kann.
- Dämpfung ist in beide Richtungen ohne Musik leicht besser als beim DT231, was den Qualitätsmangel der Ohrpolster geschuldet ist. Auch die Basswiedergabe hilft hier nach.
Noch etwas zur Isolation beim Everglide und warum sie nur leicht besser als beim DT231 ist. Bei guter Isolation ist ein höherer Dämpfungsaufwand mit notwendiger Gehäusegeometrie für guten Klang notwendig. Das ist natürlich kostspielig. Für guten Klang hat sich der Hersteller wie auch beim DT231 dafür entschieden einen Kompromiss bei der Isolation zu machen. Beim DT231 sind es die velourpolster und die Rückschale. Beim Everglide ist es die aufgeschraubte Zusatzabedckung unter den Polstern, die seitlich Klang durchlässt. Dämpft man die inneren Öffnungen, verbessert sich auch die Isolation auf Kosten des transparenteren Klanges, der typisch für einen Geschlossenen im Bass druckvoller wird und in der Bühne mit erhöhten Dosenklang abnimmt. Leider machen sich hier die Unzulänglichkeiten der Gehäuserückrefexionen bemerkbar und auch die Unzulänglichkeit der Schirmung zwischen Gabelaufhängung und dem Gehäuse wird durch austretenden Klang beeinträchtigt.
Klangsignatur allgemein.
DT231:
Für einen Geschlossenen ziemlich offen und brillant, luftig klingend mit leicht dumpfer und plastikähnlicher Belegung in den unteren Mitten. Differnziertes und homogenes Klangbild mit typischer beyerdynamic Signatur.
Voller, leicht schwammiger und trotzdem ausdrucksfähig, grooviger Bass mit schöner Kickfähigkeit.
Untere Mitten warm, obere Mitten etwas dünn. Höhen leicht flach, aber gut differnziert.
Bühne ist nicht sehr groß, geht trotzdem seitlich leicht ausserhalb des KH mit leicher Staffelung und leichter Tiefe nach vorne.
Everglide S-500:
Dunkle Klangbelegung, direkt klingend, trotz weiter entfernten Treiberabstand. Leichte Absenkung der oberen Mitten mit deutlicher Anhebung der Höhen, was zu einem blechig-dosigen mit erhöhten S Lauten und verstimmten Klang führt. Die obersten höhen gesenkt. Tonale Natürlichkeit ist ab den Mitten betroffen. Dafür ist der Klang griffig mit Körperkontur und Anschlagbetonung. Stimmen klingen nicht differenziert genug, wie auch Instrumente belegt/unvollständig. Der Kopfhörer bietet eine höhere plastische Wiedergabefähigkeit, tiefere Bühne, wenn auch nicht seitlich sehr breit mit verkürztem Ausklangtiming. Er kann krachen und betont das auch, aber ohne zu sehr ins Schwammige zu fallen. Leider neigt der Bass etwas zu überpräsent zu werden und andere Details zu überdecken.
Anschluss/Praxistest.
DT231:
An der Asus ST ist der DT231 ausgezeichnet antreibbar. Am ALC890 sogar leicht leiser als ein DT880@250, was keinesfalls zu Hörschäden führen kann. Auch wirkt der Klang am ALC etwas zu weich und in das Metallische gleitend mit etwas zu verhangenen Höhen.
Bei Musik merke ich doch schon eine Seperation mit Hang zu Detailanalyse im Vergleich zum Everglide. Tonal musikalisch, recht ausgewogen mit Luftigkeit.
Bei Percussion kommt er transparent und gut zurecht, selbst bei komplexeren Passagen.
Instrumente selbst erklingen vollstädnig und kleine Details aus dem Hintergrund werden hier gut abgebildet.
Sprachausgabe ist auch gut. Er spielt auch bei leiseren Lautstärken für das Ohr verständlich., was vorallem bei Klassik hörbar ist.
Das geht bei Spielen und anderen Medien weiter. Zwar nicht involvierend genug, aber eine für den Preis sehr hohe Detailwiedergabe und tonale Dynamik vieler Einzelquellen, die transparent wirken. Zwar ist ein offner Superlux besser, aber der beyerdynamic muss ich als geschlossenes System in seiner Kategorie nicht weiter behaupten. Positionsbestimmung in der Musik funktioniert zu meiner Zufriedenheit, trotz eines weicheren laid-back Charakters.
Everglide S-500:
Deutlich einfacher zu betreiben mit höherer Empfindlichkeit zum DT321 an der ASUS. Am onboard ALC verhält sich das Everglide wie der Beyerdynamic. Der ALC890 hat mit zuhnemend geringerer Impedanz größere Probleme oder einfach einen zu hohen Ausgangswiderstand.
In der Musik genrespezifisch. Bei Klassik muss man durch die Frequenzverbiegungen bei leisen Passagen etwas höher drehen, wo er einen bei lauter werdenen Abschnitten wieder anschreit.
Percussion ist räumlich, neigt aber zum Nachhallen und ist bei komplexen Passagen nicht so durchsichtig.
In den Mitten sind die Instrumente zwar ausgebildet, aber ohne Zusatzdetails und Hintergrunddetails gehen gerne mal unter. Für Rockiges und moderne Musik knallhart gut geeignet.
Einige Effekte erreichen durch ihre Direktheit und Spritzigkeit ebenso eine höhere Aufmerksamkeit, wo mal einem das Herz in die Hose rutschen kann. Die Wiedergabe konzentriert sich durch die Belegung und Frequenzgangabstimmung zu sehr auf Wesentliches.
Trotzdem merke ich, hier kann man noch was rausholen.
Battlefield 2
Ohne Frage, des Everglide wirkt plastisch, aber auch bedeckt. Leider sind die Entfernungen in den Abstufungen nicht genau. Entspricht fast dem Klassikbeispiel, wo entweder was zu laut oder zu leise wird, aber direkt ertönt. Daher lassen sich Situationen nicht richtig einschätzen, weil der Feind viel zu direkt gehört wird. Wind und Hintergrundeffekte stark reduziert. Explosionen bombastisch, aber teilweise überdeckend. Laufzeitverschiebung ok.
Mit dem DT231 laid back, aber ausgewogen. Entfernungen und Laufzeitverschiebungen können besser übertragen werden, da direkte und indirkte Quellen besser eingeschätzt werden können. Man behält die unmittelbare Umgebung in der interaktion im Ohr und kann sich aus einer sicheren Lage besser auf andere Ziele konzentrieren. Ich bin öfters mit dem Everglide umgekommen, als mit dem DT231, bei dem man deutlich intuitiver spielen kann.
Kleines Beispiel mit dem DT231: Haltepunkt abgesichert. Hauptkampflinie war als Kessel gut 100 bis 150 Meter am Feindlager vor mir. Schusswechsel kam nicht näher, was stabile Front darstellt. Für mich ein Grund für Punktabsicherung und Defensivverteidigung. Also Blick nach hinten gewendet und was war? Da hat sich jemand weit ab seitlich vorbeigeschlichen und wollte meine Stellung von hinten übernehmen.
Kleine Modifizierung am Everglide, die ich noch genauer fortführen werde.
Meine DT880 Velourpolster aufgeklebt. Das Everglide wird brillant und leicht luftig mit zunehmender Höhenbetonung und doch recht usgewogener Klangsignatur. Negativ und deutlicher fallen die Gehäuseresonanzen auf. Die Höhen sind zum DT231 gut aufgelöst, auch wenn etwas hart als im Gegensatz zu weich. Die Mitten verfügen über deutliche Anblass und Luftgeräusche. Bass wird trocken und besitzt einen gut definierbaren Anschlag und Ausklang. Stimmenwiedergabe ist gut. Die Systeme haben definitiv was auf den Kasten
und müssen sich nicht vor dem DT231 verstecken. Muss ich jetzt etwa den DT231 besser modden?
Stalker CS
Ich habe den Ohrpolster modifizierten Everglide mit Originalpolstern verglichen. Als Situation habe ich einen kaputten Bauernhof mit Hunden und Wildschweinen genommen. Der DT231 meistert diese Aufgabe unmodifiziert völlig zufriedenstellend, da er Tapsen und Hufen gleichermassen wie auch das Gras rechtzeitig richtungsbezogen darstellen kann. Das Everglide schafft das Tapsen nur, wenn der Gegner in unmittelbarer Nähe ist und auch werden weiter entfernte Effekte ider Gras viel zu dumpf wiedergegeben, was gewisse
Aktionen auf der Karte bei Positionsbestimmungen für weitere Aktionsschritte unbrauchbar macht. Mit den DT880 Polstern sieht die Situation gänzlich anders aus und das Everglide meistert es mit Bravur. Durch die weniger verzeichnete Wiedergabequalität werden
weit entfernte Quellen planbar wiedergegeben. Hunde und Wildschweine sind sehr früh in der Richtung zu erkennen. Man kann sich sogar aktiv in das Getümmel stürzen und anhand der akustischen Postionserkennung kaum Schäden erleiden. Nachladen und Schusswechsel
sind direkter wahrnehmbar.
Bei FEAR eine ähnliche Situation beim unmodifizierten Everglide. Selbst in der Testdemo wird das Wasser zu spät wiedergegeben und das Umkippen der Kisten ist zu dumpf belegt. Prey und Homeworld 2 bilden hier keine Ausnahme. Das Everglide ist durch sein Sounding
zu stark an gewisse Klangakustik angepasst und kann sich nicht als Allrounder mit weiter schreitenden Audiowiedergabe beweisen. Also je simpler oder angepasster die Akustik im Spiel, desto besser das Ergebnis mit dem Everglide.
Ein vorläufiges Gesamtfazit und wir fangen mit dem vorläufig besser entwickelten und abgestimmten Sieger an.
Beyerdynamic hat hier einen sehr runden und gut klingenden Kopfhörer zwischen Fun und Analytik mit klarer Kaufempfehlung auf dem Markt, auch wenn der Isolationsfaktor im Ernstfall zu vernachlässigen ist. Komplette Ersatzteilverfügung ist vorhanden.
Das Everglide ist zu dem von mir sehr günstig erworbenen Preis ein sehr gutes Schnäppchen und durchaus beim derzeitigen Preis bis 50€ zu empfehlen, nur
wer ihn etwas modifiziert oder per EQ bearbeitet, bekommt dann für den Preis einen räumlich klingenden geschlossenen Kopfhörer mit den interessant moderneren Allroundfähigkeiten, die sogar den DT231 ausstechen.
Hier hätte es vom Hersteller ausgereicht die Gehäuseresonanzen zu beheben und das Everglide neutral abzustimmen, da hier tatsächlich Potenzial vorhanden ist.
Punktesystem im Originalzustand beider Kopfhörer.
Maximal sind pro Prüfgegenstand 10 Punkte möglich.
Beyerdynamic DT231
Verarbeitung:10
Abschirmung:1
tonale Balance:8
Detailwiedergabe:8
Bühne/Räumlichkeit:8.5/6
Service:10
Preis/Leistung:10
Everglide S-500
Verarbeitung:9
Abschirmung:1.5
tonale Balance:6
Detailwiedergabe:5
Bühne/Räumlichkeit:5/7.5
Service: derzeit ohne Bewertung
Preis/Leistung(je nach Preisstand, günstigstes Angebot):10
Preis/Leistung(je nach Preisstand, mittelpreisiges Angebot):7.5
Jetzt trotzdem das große Aber.
Zu den derzeit ehemals beworbenen Papiermembranen, die sich auf den Verkaufsplattformen in der Produktbeschreibung wiederfinden.
Entweder Everglide verkauft unterschiedliche Modelle, oder werbeträchtige Papiertiger.
In meinem Modell sind ganz gewöhnliche Polyestermembranen verbaut, wenn auch nicht schlechte.
Auch auf der Deutschen Internetpräsenz steht nichts von Papiermembranen.
Ich gehe vorerst davon aus, dass diese Systeme aus Kostengründen dem Rotstift zum Opfer fielen und die Händler die Produktbeschreibungen nicht aktuallisiert haben.
Ich werde bezüglich der Systeme Everglide kontaktieren und auch noch nach dem Ersatzpolsterservice erfragen.
Danach wird sich ein Endfazit richten.
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