Archetype9000
Ensign
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- Dez. 2010
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Hallo allerseits! 
Der Hintergrund, der mich zu dieser Frage geführt hat, ist etwas komisch, aber ich werde ihn trotzdem kurz erläutern, damit mein Gedankengang vielleicht etwas nachvollziehbarer ist. Bei solch umfassenden Fragestellungen ist es natürlich immer schwer, eine Pauschalaussage zu treffen, aber nach einiger Zeit des Philosophierens bin ich zu einem Entschluss gekommen, was meine eigenen Ideale und Wertvorstellungen im Bezug auf diese Frage angeht. Daher interessieren mich gerade brennend die Meinungen anderer Leute, um meine Ansichten umzuwerfen oder zu bestätigen.
Nun kurz zur Vorgeschichte: Ich bin momentan (noch) Student im Bereich Kompjuta - habe also mit Politik und Sozialwissenschaften im professionellen Sinne wenig am Hut. Man interessiert sich so für das Weltgeschehen, hat die eine oder andere fixe Ansicht zu einem Thema und möchte vielleicht generell etwas positives für sich und andere Menschen bewirken, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet.
Es begab sich nun, dass ich eines ruhigen Abends auf der Videoplattform YouTube surfte und ein Let's Play des Spiels "Until Dawn" sah. Dieses Let's Play hat hierbei überhapt nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun und kann ruhig vernachlässigt werden - in der Sidebar mit empfohlenen Videos fand ich jedoch einen Titel, der mich interessierte: Until Dawn Voice Actors & Behind The Scenes.
Ich schaute mir das Video einige Minuten interessiert an, bis ich zu der Stelle kam, an der sich die Sprecher des Spiels mit ihren jeweiligen Charakteren verglichen. Die Synchronsprecherin Hayden Panettiere sprach hierbei über ihren Charakter "Sam". (Wie in Samantha? Diese Gewohnheit der Amis, Namen abzukürzen verwirrt mich ständig..
) Nichtsdestotrotz, offensichtlich stolz stellte Hayden fest, dass sie und ihr virtuelles Ich vieles gemeinsam haben: Sie sind beide Tierfreunde und Veganer. Dann stockte sie kurz und passte: Denn als eine Pazifistin könne sie sich nicht bezeichnen.
Bis zu diesem Moment hat mich die genaue Bedeutung des Wortes "Pazifist" nie besonders interessiert. Ein Pazifist ist jemand, der instrumentalisierten Krieg als Praxis nicht gut heißt, so dachte ich, also informierte ich mich genauer über die Bedeutung des Wortes. Vielleicht gibt es ja gute Gründe, sich nicht als Pazifist bezeichnen zu wollen, obwohl man kriegerische Handlungen verurteilt? Vielleicht ist der Begriff vorbelastet, verpöhnt? Kurz zusammengefasst: Ich konnte nichts dergleichen finden.
Natürlich möchte man sich in der Öffentlichkeit nicht unbedingt in eine Schublade sortieren lassen. Es kann einer von hunderten von Gründen sein, der möglicherweise auch nichts mit ihrer tatsächlichen Überzeugung zu tun hat, warum Hayden Panettiere in dieser Situation davor zurücktrat, sich als Pazifist zu bezeichnen, so wie sie sich zumindest als Passivist für das Tierwohl darstellte.
Ich bin also unabhängig davon auf der Suche nach Gründen, warum man kein Pazifist sein möchte. Ich möchte hierbei destruktive Ansichten wie "Alle Menschen sollen sterben", oder Ähnliche, außen vor lassen und nicht berücksichtigen. Aber gehen wir davon aus, dass wir grundsätlich eine Gesellschaft menschlicher Wesen sind, die auf Basis der einen oder anderen politischen Ansicht doch das Wohl der Gemeinheit befürworten (wobei mit "Wohl" zumindest nicht das Töten Anderer gemeint ist) - Welche Gründe könnte jemand haben, Pazifismus nicht als validen Weg anzusehen, sondern kriegerische Auseinandersetzungen zu akzeptieren oder gar zu befürworten?
Ganz im Zeichen der neueren Ereignisse fällt mir spontan ein, dass einige Menschen eventuell der Meinung sein könnten, dass es besser sei, wenn Soldaten in Krisengebieten sterben und Traumata erleiden, um ihre allgegenwärtige Angst vor Terrorismus zu besänftigen, an Stelle davon, selbst für ihre Wertvorstellungen einzutreten. Wie ich selbst zu dieser Einstellung stehe behalte ich für mich, denn meine bisherige Meinung sollte keine Diskussionsempfehlung für so ein zentrales Thema sein. Ich suche lediglich nach Denkanstößen und Ansichten, über die ich bisher möglicherweise nicht nachgedacht habe.
Ich bin sehr gespannt auf eure Antworten und Meinungen.
Besten Gruß!
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Der Hintergrund, der mich zu dieser Frage geführt hat, ist etwas komisch, aber ich werde ihn trotzdem kurz erläutern, damit mein Gedankengang vielleicht etwas nachvollziehbarer ist. Bei solch umfassenden Fragestellungen ist es natürlich immer schwer, eine Pauschalaussage zu treffen, aber nach einiger Zeit des Philosophierens bin ich zu einem Entschluss gekommen, was meine eigenen Ideale und Wertvorstellungen im Bezug auf diese Frage angeht. Daher interessieren mich gerade brennend die Meinungen anderer Leute, um meine Ansichten umzuwerfen oder zu bestätigen.
Nun kurz zur Vorgeschichte: Ich bin momentan (noch) Student im Bereich Kompjuta - habe also mit Politik und Sozialwissenschaften im professionellen Sinne wenig am Hut. Man interessiert sich so für das Weltgeschehen, hat die eine oder andere fixe Ansicht zu einem Thema und möchte vielleicht generell etwas positives für sich und andere Menschen bewirken, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet.
Es begab sich nun, dass ich eines ruhigen Abends auf der Videoplattform YouTube surfte und ein Let's Play des Spiels "Until Dawn" sah. Dieses Let's Play hat hierbei überhapt nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun und kann ruhig vernachlässigt werden - in der Sidebar mit empfohlenen Videos fand ich jedoch einen Titel, der mich interessierte: Until Dawn Voice Actors & Behind The Scenes.
Ich schaute mir das Video einige Minuten interessiert an, bis ich zu der Stelle kam, an der sich die Sprecher des Spiels mit ihren jeweiligen Charakteren verglichen. Die Synchronsprecherin Hayden Panettiere sprach hierbei über ihren Charakter "Sam". (Wie in Samantha? Diese Gewohnheit der Amis, Namen abzukürzen verwirrt mich ständig..

Bis zu diesem Moment hat mich die genaue Bedeutung des Wortes "Pazifist" nie besonders interessiert. Ein Pazifist ist jemand, der instrumentalisierten Krieg als Praxis nicht gut heißt, so dachte ich, also informierte ich mich genauer über die Bedeutung des Wortes. Vielleicht gibt es ja gute Gründe, sich nicht als Pazifist bezeichnen zu wollen, obwohl man kriegerische Handlungen verurteilt? Vielleicht ist der Begriff vorbelastet, verpöhnt? Kurz zusammengefasst: Ich konnte nichts dergleichen finden.
Natürlich möchte man sich in der Öffentlichkeit nicht unbedingt in eine Schublade sortieren lassen. Es kann einer von hunderten von Gründen sein, der möglicherweise auch nichts mit ihrer tatsächlichen Überzeugung zu tun hat, warum Hayden Panettiere in dieser Situation davor zurücktrat, sich als Pazifist zu bezeichnen, so wie sie sich zumindest als Passivist für das Tierwohl darstellte.
Ich bin also unabhängig davon auf der Suche nach Gründen, warum man kein Pazifist sein möchte. Ich möchte hierbei destruktive Ansichten wie "Alle Menschen sollen sterben", oder Ähnliche, außen vor lassen und nicht berücksichtigen. Aber gehen wir davon aus, dass wir grundsätlich eine Gesellschaft menschlicher Wesen sind, die auf Basis der einen oder anderen politischen Ansicht doch das Wohl der Gemeinheit befürworten (wobei mit "Wohl" zumindest nicht das Töten Anderer gemeint ist) - Welche Gründe könnte jemand haben, Pazifismus nicht als validen Weg anzusehen, sondern kriegerische Auseinandersetzungen zu akzeptieren oder gar zu befürworten?
Ganz im Zeichen der neueren Ereignisse fällt mir spontan ein, dass einige Menschen eventuell der Meinung sein könnten, dass es besser sei, wenn Soldaten in Krisengebieten sterben und Traumata erleiden, um ihre allgegenwärtige Angst vor Terrorismus zu besänftigen, an Stelle davon, selbst für ihre Wertvorstellungen einzutreten. Wie ich selbst zu dieser Einstellung stehe behalte ich für mich, denn meine bisherige Meinung sollte keine Diskussionsempfehlung für so ein zentrales Thema sein. Ich suche lediglich nach Denkanstößen und Ansichten, über die ich bisher möglicherweise nicht nachgedacht habe.
Ich bin sehr gespannt auf eure Antworten und Meinungen.

Besten Gruß!
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