juenger schrieb:
Wie es scheint gehen hier die Meinungen immer noch auseinander, aber wenn es ein reines Platzproblem ist, wäre doch eine grössere SSD (mittlerweile sollte alleine schon der Preis bei 128 oder grösser kaum noch ein Argument sein, da die 64GB SSDs eigentlich unverhälnismässig teurer sind) die beste Wahl sein.
Von 64GB SSDs kann man nur noch abraten, da es für gut 20€ schon eine ordentlich mit 120/128GB gibt. Dann kommen auch nicht so viele Threads, weil die Kapazität der SSD plötzlich geschrumpft wäre und nun kein Platz mehr frei ist. Klar mit den Tipps kann man das vermeiden, aber gleich eine größere SSD wäre der bessere Weg. Nur kommen dann wieder ein Haiufen Spezis an und prahlen auf wie wenig GB sie ihr Windows Installation gebracht haben. Kann man alles machen, ist aber unpraktisch und für Anfänger definitiv nicht geeignet.
juenger schrieb:
Die frühere Unsicherheit bei den SSDs kann man aber auch verstehen
Das man früher die Schreibzugriffe vermeiden wollte, hatten einen ganz anderen Grund. Da ging es nicht um Schonung, das war bei den >= 50nm NAND (oft noch SLC) sogar recht egal. Die damaligen SSD Controller waren bessere USB Stick Controller und hatten i.d.R. keinen Cache. Die haben wie der JMicron 602 teils ewig gebraucht um einen kurzen Ramdom Schreibzugriff auszuführen, 2s waren da durchaus keine Seltenheit. In der Disziplin waren die frühen SSDs den HDDs hoffnungslos unterlegen, nur beim seq. Schreiben konnte sie halbwegs mithalten und erst lesend einen echten Vorteil bieten. Deshalb hat man damals alles getan um die Schreibzugriffe zu vermeiden.
Mit der ersten Intel und dem Indilinx Barfoot kamen überhaupt erst die ersten Controller für SSDs, die auch Schreiben einer HDD das Wasser reichen und diese beim Random Schreiben sogar übertrumpfen könnten, wenn auch noch nicht so deutlich wie heute.
juenger schrieb:
da hier sogar manche Hersteller dieser Vodoo geradezu recht
Natürlich und der Sandforce war am Anfang so gehypt, weil viele einfach nicht durchschaut haben, dass die reale Performance bei dem längst nicht so toll war wie die meisten Benchmarks es angezeigt haben. Damals hatte ja auch keiner eine Datenkompression und es genügte für einen Benchmark die Zugriffspattern zu emulieren, um die Komprimierbarkeit der Daten musste sich niemand kümmern und allen haben einfach mit Nullen gebencht.
juenger schrieb:
Heutzutage muß sich ein Neueinsteiger da aber keine Gedanken mehr machen, da die Qualität der SSDs, soweit man sich auf die Empfehlungen verlässt und nicht irgendeine Billig-SSD erwirbt, durch die Bank mehr als in Ordnung ist. Im Normalfall reicht es die SSD einzubauen und das Betriebssystem zu installieren, Fertig.
So ist es, aber mit der Aussage, lass das mal Windows machen, kann man keine Ratgeber füllen und sich gegenüber den Lesern nicht profilieren.
juenger schrieb:
Das ganze Optimierungs- und Tweaking ist mehr eine Spielerei, einfach weil es Spaß macht.
So wird das aber nicht dargestellt sondern es wird immer noch so rüber gebracht, als wäre das die Voraussetzung zum Betreiben einer SSD: "
Durchzuführende Maßnahmen"
Das stört mich daran! Sagt doch klar, dass Windows 7 und Windows 8 SSD unterstützen und keine Eingriffe nötig sind, da die NANDs der guten SSDs den User wohl sowieso überleben werden. Aber wer wenige Platz auf der SSD hat, der kann:
1. Ruhezustand (Hibernation) deaktivieren
2. Systemwiederherstellung deaktivieren
3. Öffentliche Ordner verschieben
4. Benutzerordner verschieben
5. Ordner für Temporäre Dateien verschieben
6. Ordner für Indexdatei verschieben
7. Ordner für temporäre Internetdateien verschieben
Dabei geht aber ein Teil der Systemsicherheit und / oder des Performancevorteils der SSD verloren. So sollte man bei einem Notebook welches wirklich mobil genutzt wird den Ruhezustand besser aktiviert lassen. Die Systemwiederherstellung sollte man auch besser aktiviert lassen, man kann ja den maximal davon belegten Platz weiter einschränken, wenn es eng wird. Windows hat dafür je schon ein Limit und somit kann die nicht unbeschränkt wachsen. Ob man die Öffentlichen und Benutzerordner verschiebt sollte sich jeder auch selbst überlegen und dabei vor allem überlegen, wie gut er die Aufräumt und ob der seine aktuellen Daten nicht doch lieber auf der SSD haben möchte. Die Ordner für temporäre Dateien gehören aber ebenso wie die Indexdateien und der Browerscache auf die SSD, zumal man TEMP sowieso ab und zu mal löschen sollten, denn da nisten sich auch Viren gerne ein und beim Browercache kann man in der Regel die maximale Größe auch einstellen.
juenger schrieb:
Im Desktop ist eine 710 Server SSD verbaut, da will ich erst gar nicht anfangen zu rechnen um wieviele Dekaden, mich diese überlebt
Denk nicht dran
Aber mal ehrlich, wenn man keine Serverlasten hat, dann lohnen sich solche SSDs für zuhause nicht. Einmal weil die viel mehr kosten und dann auch, weil die eine anderen Leistungscharakteristik haben und bei typischen Desktoplasten eher blass aussehen, dafür dann bei so vielen parallelen Zugriffen noch richtig zulegen können, wie man sie zuhause sowieso nicht hat. Das ist dann wie mit dem Rennwagen durch die 30er Zone zu schleichen um dort im Supermarkt einzukaufen.