Festplattenzugriff im RAID 0+1

BlackVip3r

Cadet 3rd Year
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Jan. 2008
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52
Hallo zusammen,

ich beobachte seit kurzem ein seltsames Verhalten bei meinem Rechner kurz für euch die Konfiguration:

CPU: Intel 3570k
Mainboard: MSI Z77A-GD65
HDDs: 4x ST1000DM003-1ER162
BS: Windows 10 Pro
RAID: 0 + 1 (Software RAID per MB - Controller - Ja, ich weiß, ich weiß.)

Nun aber zum Phänomen: Wenn ich den WriteBack Cache im Intel RapidStorage zuschalte und eine gewisse Zeit warte (30 Minuten - 2 Stunden - das variiert), während Programme auf die HDDs zugreifen, erhalte ich irgendwann keinen Zugriff mehr auf die HDDs. Das äußert sich darin, dass Programme, die auf den Platten liegen einfrieren oder nichts mehr nachladen können und auch kein Zugriff mehr über den Explorer möglich ist, sodass über kurz oder lang der ganze Rechner zum erliegen kommt.

Außerdem wurden die letzten Cache Informationen nicht auf die Platte geschrieben, da nach dem obligatorischen Reset einige Infos fehlen und Fehler im Dateisystem aufgetreten sind, die vorher definitiv nicht vorhanden waren.

Schalte ich den Cache auf Aus oder WriteThrough konnte ich diese Probleme nicht beobachten.

Hat jemand von euch ähnliches schon mal beobachtet? ich hätte jetzt spontan das Mainboard im Verdacht, oder das eine der HDDs einen Schlag weg hat, wobei letzteres im Widerspruch dazu steht, dass beim WriteThrough alles okay zu sein scheint.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne geschützten Cache sollte man diesen eh nicht auf Write Back stellen, außer die Daten darauf sind wirklich unwichtig und können jederzeit von woanders neu kopiert werden.
Ansonsten ist die Frage ob du bei einem Raid 10 auf den Cache überhaupt angewiesen bist. Wirklich viel schneller wird dadurch ja nur ein Raid 5 oder 6. Ich würde den Cache einfach aus lassen.
 
Die wichtige Daten liegen auf SSDs und landen im Backup, ebenso wie wichtige Daten von den Platten. Hier geht es primär um Programmdateien und Spiele, die ich im WorstCase wiederherstellen kann.

Hatte ehrlich gesagt noch nie einen Performancevergleich zwischen WriteBack und WriteThrough in meinem Verbund getestet. Ich finde nur das Phänomen sehr interessant ;-)
 
BlackVip3r schrieb:
RAID: 0 + 1 (Software RAID per MB - Controller - Ja, ich weiß, ich weiß.)

Watn jetzt nu? Wenn die beiden Platten dranhängen und im BIOS eine Raidkonfig erstellt wurde, dann ist es kein SoftwareRAID.. nur weil der Controller aufm Board sitzt und nicht separat verbaut, heißt das noch lange nicht SoftwareRAID..

SoftwareRAID wäre in der Tat nur 0815 Platten an SATA0+SATA1 und eine Software bügelt dir per Konfig ein RAID drauf..

Ansonsten wie geschrieben, lass den Cache aus und fertig..
 
Auch das Raid im Chipsatz ist kein richtiges Hardware Raid, die Berechnungen übernimmt hier kein dedizierter Chip sondern die CPU durch den Treiber.
 
Ich finde die RST-Treiber nicht so toll. Wie lange es gedauert hat, bis die mit HDDs >2TB zurechtkamen ... Wenn das Phänomen regelmäßig auftritt und der RAM sonst unauffällig ist (prime95-"blend"), wird es wohl der Treiber sein.

Es gibt eigentlich auch keinen Grund, diese intel-Lösung zu verwenden, wenn man ein gängiges OS verwendet. Die RAID-Funktionen im Windows sind ausgereift, Millionenfach erprobt und setzen auf milliardenfach erprobten Protokollen/Treibern auf, die überall für einzelne HDDs verwendet werden (AHCI/NVMe). Man kann leider nichts konfigurieren (Blockgröße, Cacheverhalten), aber bisher hat das immer 1:1 skaliert, entsprechend den theoretischen Grenzen der jeweiligen Hardware.

Nur für Datenbanken weiß ich nicht, wie die Performance aussieht, aber ich denke, ein extra Prozessor auf einer extra Karte wird die Latenzen ebenfalls unnötig erhöhen, als wenn die CPU direkt auf die HDD durchgreifen kann.
 
Die Platten selbst besitzen ja auch noch einen eigenen Cache, von daher ist der Writeback Cache des OS eh irgendwie überflüssig (in der heutigen Zeit).

Früher unter DOS gab es SmartDrive (Software Cache), da hat es aber auch Sinn gemacht, weil die damaligen Platten keinen Cache hatten...
 
muesler schrieb:
Die Platten selbst besitzen ja auch noch einen eigenen Cache, von daher ist der Writeback Cache des OS eh irgendwie überflüssig (in der heutigen Zeit).
Die Platten hatten natürlich auch schon zu DOS-Zeiten einen Cache, allerdings noch nicht wie heute 32, 64 oder 128MB. Aber 128MB ist natürlich nicht die Welt. Der Cache dient in erster Linie der internen Verwaltung, NCQ u.ä. Im Gerätemanager läßt sich der Schreibcache auch abschalten und prompt geht die gesamte Performance des Rechners in den Keller.
 
Kowa schrieb:
Die Platten hatten natürlich auch schon zu DOS-Zeiten einen Cache, allerdings noch nicht wie heute 32, 64 oder 128MB

Das ist so nicht ganz richtig, ich bin seit Ende der 80er Jahre mit PCs unterwegs und meine erste Platte hatte 33 MB, ja richtig gelesen, MB.
Mehr konnte damals ohne zu Partitionieren von DOS 3 nicht adressiert werden. Und diese Platten hatten keinen Cache.

Selbst ein paar Jahre später (DOS 5, hier gab's SmartDrive) hatte meine 100 MB Maxtor Platte ebenfalls keinen eigenen Cache.

Erst noch etwas später (so ab 500 MB Platten) hatten die dann einen eigenen Chache (sowas um die 64 KB, ja, KB) ;)
 
Zuletzt bearbeitet: (Formatierung geändert zwecks Lesbarkeit)
BlackVip3r schrieb:
Software RAID per MB - Controller
Dann ist es kein SW RAID, sondern ein Chipsatz- oder auch Fake RAID, denn die CPU macht zwar wie bei einem SW RAID die Arbeit, aber ohne die HW Unterstützung des Chipsatz läuft es eben nicht.

BlackVip3r schrieb:
erhalte ich irgendwann keinen Zugriff mehr auf die HDDs. Das äußert sich darin, dass Programme, die auf den Platten liegen einfrieren oder nichts mehr nachladen können
Poste doch bitte mal die Screenshots von CrystalDiskInfo für die Platten des RAID und alle andere internen im Rechner, ziehe aber bitte das Fenster soweit auf, dass alle Attribute und auch die Rohwerte vollständig sichtbar sind.
 
muesler schrieb:
Das ist so nicht ganz richtig, ich bin seit Ende der 80er Jahre mit PCs unterwegs und meine erste Platte hatte 33 MB, ja richtig gelesen, MB.
Mehr konnte damals ohne zu Partitionieren von DOS 3 nicht adressiert werden. Und diese Platten hatten keinen Cache.
Das glaube ich nicht., müßte ich nachlesen, nur viel hat man damals nicht im Internet hinterlegt.

Mit 32MB warst Du schon der King.

Aber die damaligen HDD waren noch getrennt vom Controller. Wir hatten eine 20MB-HDD mit MFM-Codierung und erst die Anschaffung eines RLL-Controllers hat 32 MB ermöglicht, mit der gleichen HDD. Daraufhin wurden die Controller immer mit der HDD verbunden, weil dort die speziellen Eigenschaften und Fehlerlisten verankert waren.
Ich würde also zustimmen, daß die frühen HDDs ohne Cache waren, aber eben auch ohne Controller. Ich würde aber auch behaupten, daß eine RLL-Codierung ohne Cache nicht möglich war, der Cache aber auf dem Controller saß und immer noch sitzt.
Und noch heute ist dieser Cache weniger "allgemeiner" Datencache, sondern dient in Verbindung mit der jeweils implementierten Cachestrategie der implementierung des jeweiligen Farbenspiels der Hersteller, z.B. rot, grün, blau, violett...
 
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