Wie definiert ihr denn "zu teuer"? Vergleicht ihr mit den Preisen im Internet?
Jeder weiß, dass selber kochen am günstigsten ist. In der Gastronomie muss man heute den reinen Wareneinsatz x 3 rechnen. In diesem Faktor sind dann Miete/Pacht, Lohnkosten und Energiekosten sowie hoffentlich noch ein kleiner Gewinn enthalten (und hier sprechen wir noch nicht unbedingt vom Gewinn den sich der Betreiber um die Ohren hauen kann, er muss ja auch Rücklagen bilden um ein defektes Küchengerät ect. ersetzen zu können).
Ähnlich sieht es auch bei stationären Elektronikhändlern aus.
Dann wird geschimpft, dass der regionale Fachhandel teurer ist als das Internet. Neben den Miet- und Personal- und Energiekosten muss hier auch beachtet werden, dass bei hochwertiger Elektronik keine Margen für Händler mehr drinnen ist (bzw. geht das mit 5-10% erst ab 1000+ Abnahme los).
Mit billigen Produkten aus Fernost mag man noch Margen einfahren. Aber dann klagt man ja auch herum von wegen "Bei MM/Saturn bekommst du nur Schrott".
Ich will nicht sagen, das im Handel alles gut läuft. Über die schlechte Beratung von Verkäufern die 400€ bekommen muss man nicht sprechen. Auch meine ich feststellen zu können, dass die Qualität zunehmend sinkt (wobei speziell für hochwertige Elektronik ja nun zu beobachten ist, dass hier spezielle Läden in den Innenstädten hochgezogen werden) - sicherlich auch eine Folge des Kostendrucks der weitergegeben wird.
Man kann das eine mit dem anderen halt nicht vergleichen. Habe ich nur ein Lager mit Versandmitarbeitern zu führen, habe ich andere Kosten als wenn ich einen Laden in der City mit Personal zu führen habe, dass ich auch noch bedenkenlos auf Kunden loslassen kann.
Muss dann ein tolles Gefühl sein, wenn man sich Zeit für die Beratung genommen hat und der Interessent dann später - wegen dem Preis - online bestellt...
Aber das Problem hat man auch nicht nur bei Elektronik. Auch Apotheken. Ich selber verstehe es auch nicht, dass ich für ein nicht verschreibungspflichtiges, aber apothekenpflichtiges Arzneimittel in der Apotheke 20€ zahlen soll, es im Internet aber im Durchschnitt bereits für 15€, teilweise sogar 11€ bekomme. Natürlich weiß ich, dass ein Apotheker höhere Kosten hat. Alleine die Personalkosten... dennoch bin ich geneigt normale Arzneimittel eben im Internet zu bestellen - die Differenz ist mir zu groß. Auch habe ich in über 40 Jahren noch nicht erlebt, dass ich in einer Apotheke eine besondere Beratung erfahren habe - diese habe ich bislang aber ehrlich gesagt auch nicht explizit gesucht.
Doch wenn ich dann einmal akut krank bin und aus der Arztpraxis komme bin ich froh, direkt - meistens gegenüber - in die Apotheke gehen zu können um mir direkt die verschriebenen Arzneimittel kaufen zu können, anstatt sich dann erst einmal zu Hause hinzusetzen und das Rezept per Briefpost irgendwohin zuschicken, um schließlich 4+ Tage nachdem Arztbesuch meine Medikamente zu haben.
...wenn das aber Trend wird, dann werden sich auf Dauer die Apotheken vor Ort auch nicht mehr halten. Und dann schaut man doof drein
Genau so wie wenn man am Samstag etwas für den Videoabend vorbereitet, feststellt, dass da ein Kabel fehlt/kaputt ist aber es keinen Laden mehr gibt wo man mal eben.... sondern nur noch online kaufen kann. Das klappt dann natürlich nicht bis zum Abend.
Ich bin gespannt wie sich das entwickeln wird...