Filme von heute einfach nur noch schlecht? Woran kann es liegen, werd ich zu alt?

Longtech

Lieutenant
Registriert
Nov. 2009
Beiträge
733
Hallo Freunde der Filmwelt,

ich möchte den Thread nicht unnötig in die Länge ziehen.
Aber trotzdem erst mal ein Vorwort zu mir.

Ich bin leidenschaftlicher Filmesammler und besitze etwa 300 VHS-Kassetten, 2000 DVDs und an die 700 BluRays. In der Woche sehe ich mir ca. 4 Filme an. Es ist einfach ein Hobby und eine Leidenschaft und es geht dabei gut Kohle drauf :D

Mittlerweile genieße ich schon 20 Jahre Filme und heut zu Tage scheint sich alles verbessert zu haben. Die Fernseher mit 65" sind erschwinglich und liegen bei nur 2000 Euro und halbwegs hochwertige DTS-HD Soundsysteme sind bereits ab 1500 Euro erhältlich.

Früher hätte man all das nicht für unter 15.000Euro bekommen und erst recht nicht in der heutigen Quali.

Aber egal welchen Film man sich ansieht, nichts zeugt mehr von Qualität wie früher.
Alles scheint unglaublich Effektreich mit 3D und sonstigen PiPaPo zu sein.

Aber die Freude bleibt dabei total auf der Strecke. Man siehe sich Avenger, Transformers, KickAss, Spiderman, 300, 21 Jump Street, Gravity, Thor usw. usw. usw. an.
Ich rede eigentlich von den Filmen der letzten 10 Jahre. Die teilweise auch noch Oscars bekommen haben? Warum werden Filme wie Avatar oder Gravitiy so gut ausgezeichnet. Die Filme sind für mich leider absoluter Müll.

Es kam kaum was gescheites raus, eigentlich zu über 90% nur Mist für 13 jährliche Jugendliche die keinen einzigen Film von früher jemals gesehen haben.

Keiner der Filme der letzten 10 Jahre hat auch nur ansatzweise einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Bis auf wirklich sehr wenige Ausnahmen.

Wer kennt noch die wirklich guten Filme, Filme wie:
-Heat-Braveheart-der Pate 1-2-Pulp Fiction-Falling Down-Scarface-Fargo-Forrest Gump-The Rock-Shining-Es war einmal Amerika-zwei glorreiche Halunken-Alien-Leon der Profi-Indiana Jones-Zurück in die Zukunft-Stirb langsam 1-3-Terminator 1-2-Der mit dem Wolf tanzt-Der Soldat James Ryan
...und viele mehr

All diese Filme sind etwas älter. Aber gut und ich könnte sie wieder und wieder ansehen, ohne das mir langweilig wird!

Woran kann es liegen, das heute die Filme nicht mehr an die alten Filme von früher rankommen? Werd ich alt, bin ich voreingenommen? Sterben die guten Schauspieler aus? Oder sind es die überladenen Effekte? Ich komm nicht dahinter, aber viele meiner Freunde behaupten das selbe und ich finde es wirklich sehr schade nichts anständiges mehr sehen zu können.

Ich hoffe einige verstehen mich und können evtl. diese Frage beantworten.

Besten Dank.

Gruß
 
mMn gehts heute zu sehr um "blingbling" und weniger um ne gute Story bzw schauspielerische Leistung.

"Zwei glorreiche Halunken" hab ich auch in 3 verschiedenen Fassungen :D

Von den halbwegs neuen Filmen fand ich Transporter, Escape Plan, Parker, Pitchblack, Get the Gringo noch ganz gut.
Kommen allerdings nicht an die Klassiker ran.

Gute Klassiker find ich z.B noch "Der Hofnarr" mit Danny Kaye,Where eagles dare,Stosstrupp Gold, die alten Indiana Jones Teile und Predator sowie Rambo 1+2.

Allerdings gibts dafür mMn recht passable Serien. "Big Bang Theory", Justified, Game of Thrones, Sons of Anarchy, Person of interest, The walking dead.

Zu Transformers kann ich nur sagen - die Story stimmt hinten und vorne nicht und auch die "Skins" passen nicht.
Sei es die Roboter- wie auch die Fahrzeugskins. Bumble Bee is z.B n VW Käfer und kein "Muscle Car".
 
Zuletzt bearbeitet:
Das liegt wohl eher an Deiner Wahrnehmung. Früher wurden auch viele schlechte Filme auf die Leinwand gebracht. Die von Dir zitierten Filme aus der aktuellen Vergangenheit sind auch Paradebeispiele nicht so gelungener Filme. Aber da gibt es auch noch etliche, denen man diesen Vorwurf nicht machen kann.

Hättest Du vor 20 Jahren das aktuelle Kinoprogramm zitiert, so wären sicherlich auch viele Filme Mist gewesen.

Auf der einen Seite zitierst Du Filme von heute. Da ist der Zeitraum eben sehr eng. Und auf der anderen Seite zitierst Du Filme (=die guten) die aber innerhalb von Dekaden auf den Markt kamen. Das wird so nichts.

Wenn man genau hin schaut, dann kann man auch heute gute Filme genießen.

Aber es stimmt. Will man seine 4 Filme Bedürfnis / Woche mit aktuellen Filmen füllen, dann greift man zwangsweise auch auf weniger gelungene zurück.
 
@ULTRA, danke für deine ehrliche Einschätzung. Von den "neueren" Filmen würde mir spontan lediglich James Bond Casino und Quantum einfallen. Klar, die Batman Reihe ist von der schauspielerischen Leistung auch nichts zu verachten, oder eben Lord of War usw.
Aber mich haut heute nichts mehr so vom Hocker wie früher.

Schade.

@BlubbsDE, ich greife auf die Amazon Filmliste "letzte 7 Tage" zurück:
aktuelle Auswahl

Ich finde ein super Beispiel für die Filme von heute und früher wäre Wall Street 1 1987 und Wall Street 2 2010
 
Zuletzt bearbeitet:
Inception, Gesetz der Rache, Inglourious Besterds, Django Unchained... Es gibt sie schon ;)
 
Ja, Wall Street 2 war an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Es gibt eben auch andere Beispiele.

Sin City zB. Ein Film, der mich in den letzten 10-15 Jahren am meisten beeindruckt hatte, im Kino. Der zweite Teil kommt ja in ein paar Wochen.

Und es gibt noch sehr viele andere Beispiele.
 
also zumindest Pitchblack und Get the Gringo und Transporter 1 kann ich Dir empfehlen mal reinzusehn.

James Bond da find ich Daniel Craig nicht so dolle. Zwar Welten besser als Pierce Brosnan oder Timothy Dalton aber naja.
aber grad bei den Bond Darstellern hat wohl jeder ne eigene Sichtweise.

@BlubbsDE
Das mit dem Zeitraum ist bestimmt richtig.
Vermutlich sind auch die Ansprüche gewachsen.
Überlegt mal wie lang es damals gedauert hat bis der Film auf VHS draussen war :D
Erst im Kino, dann 6 Monate später in der Videothek und dann nach weiteren 6 Monaten erst im Handel.
Vll war man da im Hinblick auf die freudige Erwartung bischen gnädiger.

Aber stellt man Starwars Teil 4-6 den "neuen" Teilen 1-3 gegenüber ist das Ergenis mMn eindeutig (erschreckend).
 
vllt findest du nur, dass es heutzutage keine guten filme gibt, weil man unter der schwemme an neuen filmen die guten raussuchen muss, während man bei den alten filmen nicht mehr suchen muss, da die klassiker schon bekannt sind. das wäre auch ein weiterer erklärungsversuch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kannst du mir 10 gute Filme aus den 30ern, 40ern, 50ern, 60ern und 70ern aufzählen (ohne zu googeln)? Also pro Jahrzehnt 10 Filme (Stummfilmzeitära lasse ich einmal weg).

Wenn du das kannst (mehr oder weniger), erst dann könntest du es dir anmaßen eine Beurteilung abzugeben. Also wie Filme früher waren und heute sind. Das wäre für mich ein Indiz dafür, dass du ein weites Spektrum an Wissen/Kenntnis hast und erst dann könnten wir weiter reden.

Mir scheint es so, dass du eher deiner Generation nachtrauerst (alle Filme, die du aufgezählt hast, sind aus den 90ern oder 80ern). Das heißt also, du bist nostalgisch gefangen in einer winzigen Zeit.
Genau so wie die Leute, die meinen, dass Musik früher besser war und mit früh meinen sie vor 20-40 Jahren und lassen Jahrhunderte komplett aus, so blendest du das meiste einfach nur aus und du lebst in deiner geprägten Welt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja die 30er und 40er kannste auch rauslassen. Ausser Du willst das man sowas wie Triumph of the will nennt.
Das war n großteil der Filmchen wohl irgendwelche Moral und Kriegspropaganda.
Dann haste in Deutschaland erstmal den Wiederaufbau usw.
Also ab den 60ern wäre vll realistisch.

Zur Musik kann ich nur sagen das mMn die Musikvielfalt in den 80ern am größten war zumindest wenn man den öffentlichen Raum betrachtet und es mehr oder weniger auf den Pop/Rock/Punk bereich sieht.
Nicht umsonst gabs ja schon in den 90ern 80er Parties (die immer noch beliebt sind) aber mir sind keine 2000er Parties bekannt ;)

Wer heute abseits vom mainstream hört muss sich schon n webradio suchen.
Ich kann mich zumindest noch an onyx TV oder MTV Headbangers Ball erinnern.
Schaltet meine heute die Glotze ein gibts Charts und Retortenbands und CD-Schubser.

Das soll nicht heissen das es damals nicht auch genug miese Bands gab.

Natürlich ist Musik geschmackssache!
Aber der kleinste gemeinsame Nenner auf Parties, wo sich keiner vom Musikgeschmack der anderen genervt fühlt, sind bei mir im Umfeld die 80er.
 
Tut mir Leid @ULTRA, aber du lebst genauso in deiner Traumwelt, wie der TE.

Einfach so 30er und 40er rauslassen? Und einfach so ab den 60ern starten lassen? Sonst noch einen Wunsch? Wieso nicht gleich ab den 80ern? Deine Meinung ist stark subjektiv, die verliert jede Bedeutung.

Deine Meinung zur Musik ist genauso wertlos. Die Musikvielfalt war nicht in den 80ern am größten. Die ist heute am größten. Und die Musik besteht nicht aus Pop/Rock/Punk-Szene, aus der du offensichtlich stammst.
Mehr Klasse statt Masse sage ich dan nur, als Jazz-Liebhaber. Und die fängt Anfang des 20. Jahrhudnerts an. So mal grob wieder 80 Jahre weggelassen. Und was ist mit der klassischen Musik, die du offensichtlich auch nicht hörst und meilenweit anderen Genres voraus ist? Von RnB rede ich gar nicht erst, wodurch die miesen Abklatsche Punk und Rock erst enstanden sind. Aber klar, 80er Parties als Maßstab nehmen, wieso nicht, wenn wir schon bei deiner stark subjektiven Welt bleiben.

Die Genervtheit von Leuten als Maßstab nehmen, ist auch eine tolle Idee. Leute, die überhaupt keine Ahnung von Musik haben (genau so wie du). Aber, ok, klar. 80er ftw.
 
Das die Filme von Heute immer schlechter werden liegt an einem simplen Grund: Risiko.

Wenn Du die Erläuterung eines Profis hören möchtest, dann findest Du sie hier.

Um mit diesem Problem umzugehen verfolge ich drei Strategien. Zum einen beobachte ich die Filmfeste (Sundance, Berlinale, Cannes, etc.), zum anderen Folge ich bestimmten Regisseuren bedingungslos und zum Dritten ist das Medium Film heute nicht immer das alleinige Leitmedium .

Auf den Filmfesten findest Du so einige Perlen, oft unter den Gewinnern, fast immer in den Nominierungen. Damit kann man schon so einige Zeit verbringen. Ganz wichtig: Nicht nur unter den englischsprachigen Veröffentlichungen schauen, sondern auch mal in Richtung Nah-Ost oder Skandinavien. Mit Untertitel heutzutage ja kein Problem.

Zweitens: Schaue nach den Regisseuren, deren Werke Dir vorher schon gefallen haben. Dann schau Dir deren komplette Schaffensgeschichte an. Bei mir sind das zum Beispiel Refn, Bloomcamp und Neil Marshall. Von denen schaue ich grundsätzlich alles.

Und drittens, viele Regisseure drehen dem Film den Rücken zu und gehen zum Fernsehen. HBO, FX, ABC und Co. zahlen gut und lassen künstlerischen Freiraum. Schau Dir mal "the knick" oder "utopia" an. Damit bekommst Du den Rest der Woche locker ausgelastet :)

Viele Grüße
 
um die Frage vom TE zu beantworten: Ja, voreingenommen. Kleiner Tipp: über den Tellerrand blicken und mal außerhalb Hollywoods fündig werden. Checkup nannte ein paar gute Ansätze.
 
Du verstehst nicht was ich meinte.
MMn hast Du in den 80ern in den öffentlichen Medien eine breitere Musikpalette abgebildet gehabt als heute.

Und zumindest auf Parties wo der Techno, House, Goth, Metal, Rock usw Hörer aufeinander treffen können sich die meisten mit nem 80er Hitcontainer abfinden (zumindest in meinem Umfeld).
Es geht nicht darum wer die "bessere Musik" hört!

Und zu den Filmchen. In den 30ern und 40ern haste wie gesagt n Großteil Propaganda und zudem Schwarz-Weiß Filmchen.
Ein gewisser vergleichbarer Qualitätsstandard muß ja gegeben sein.
Man kann ja kaum Battlestar Galactica mit Raumschiff Orion vergleichen.
 
ich wüsste doch noch schwarz-weiss filmchen, die bis heute als klassiker gelten. spontan fällt mir dr. strangelove ein, wobei das einer aus den 60er ist. und die filme aus den 30er und 40er pauschal als propaganda zu bezeichnen, naja, das sollte man vllt doch etwas differenzieren.^^

Longtech schrieb:
Aber mich haut heute nichts mehr so vom Hocker wie früher.

wenn man schon eine reihe filme kennt, und ein anderer film ein ähnliches schema hat, dann ist der wow-effekt natürlich kleiner. die überraschung ist nicht mehr eine komplette überraschung.

U-L-T-R-A schrieb:
mMn gehts heute zu sehr um "blingbling" und weniger um ne gute Story bzw schauspielerische Leistung

ob die schauspielerische leistung schlechter ist, wage ich mal zu bezweifeln. was aber auffällt ist, dass das tempo in den filmen immer mehr zugenommen hat. die alten filme haben relativ wenig schnitte, überschaubare action und viel dialoge. die heutigen filme haben relativ viele schnitte, grössere explosionen und das tempo ist schneller. das hängt natürlich auch mit den technischen mitteln, die heute vielfältiger sind.

ich habe mich schon gefragt, ob die filme, wenn sie schon damals das heutige equipment gehabt hätten, auch noch so gut gewesen wären. nehmen wir z.b. spielbergs der weisse hai. der film lebt davon, dass man das ungetüm wenig zu gesicht bekommt. dass macht den horror des filmes aus. aber das lag daran, dass das modell störanfällig war, also mit dem auskommen musste, was man hatte. man könnte sich also fragen, war der film gut, weil der regisseur ein geniales konzept vor augen hatte, oder war der film gut wegen der grenzen, die das technisch machbare gesetzt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schaue heute fast keine Filme mehr - ich war aber auch noch nie ein wirklicher Filmfreak - aber gerade wenn man weniger Zeit hat setzt man eben Prioritäten und die heutigen Filme sind teilweise echt schlecht. Die letzten 2 Male im Kino hab ich mich nur gerägert...
 
Also ich habe selbst über 1000 Filme und schaue auch schon seit gut 20 Jahren selbige. Einige Meinungen kann ich da nicht teilen. Vorallem der erste 300 gehört da für mich zu einem der besten Filme der letzten Jahre und wenn man sucht, findet man auch noch gute Filme.

z.b:
Warrior, American Gangster, Shooter, 2 Guns, The Fighter, Pain & Gain, Departed, World War Z, War, die neue X-Men Reihe, Man of Steel oder Ziemlich beste Freunde einfach nur Megagenialer Film!

und auch die Marvel Filme gefallen mir durch die Bank weg äußerst gut als alter Comicfreak, vorallem Avengers fand ich große Klasse, wie man die einzelnen Filme miteinander verknüpft hat. Sowas gab es vorher einfach nicht. Gebe zu, dass man da jeden Film für gesehen haben muss.

Avatar hat für die Effekte, etc. Oscars bekommen, nicht für die Story, nicht für die Schauspielerrische Leistung, es ist also klar, dass der Film etwas besonderes ist, aufgrund seiner Effekte und ich finde genau deswegen den Film sehr beeindruckend. Cameron zeigt einfach was technisch machbar ist. Genauso wie damals mit Alien 2 oder Terminator 2, immernoch tolle Filme die ich mir gern anschaue.

Ich denke aber auch, dass man heute vermehrt Abseits der Kinoleinwand schauen muss um Qualitativ gute Sachen zu sehen. Vorallem bei Serien hat sich da in meinen Augen sehr viel getan, wenn ich mal so an Breaking Bad oder The Walking Dead erinnere.

So die reinen Blockbuster sind teilweise wirklich massiv mit Effekten überladen, da hast du Recht, vorallem Transformers is da so ne Sache wo weniger mehr gewesen wäre oder auch so mancher Actionfilm wo einfach massivst unrealistische Szenen drin sind. Das war zwar in Actionfilmen oft so aber ich fand gerade das man da in den 90ern ein gutes Maß aus Effekten und Actionszenen hatte, heute lebt das teilweise nur noch von Effekten.
 
Zurück
Oben